Economic Impact Assessment of GM crops in Europe
GM WATCH MONATSRÜCKBLICK Nr. 83
(Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review).
Redaktion: Claire Robinson
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Es gibt gute Nachrichten aus Brasilien, wo ein Gericht das Versagen der Regulierungsbehörden ausbügelte und die Anbaugenehmigung für Bayers Gentech-Mais aufgehoben hat (siehe GERICHTSURTEILE).
TERMINATOR ist zurück. Und verpasst nicht das unbezahlbare ZITAT DES MONATS von J. Craig Venter, der das menschliche Genom entschlüsselte.
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INHALTSVERZEICHNIS
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NEUESTE NACHRICHTEN:
* FORSCHUNG
* GENTECHNIK-ZULASSUNGEN
* SUPERUNKRÄUTER
* WIDERSTAND
* GENTECHNIKFREIE REGIONEN UND KENNZEICHNUNGEN
* TERMINATOR
* UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
* KONTAMINIERUNG
* GERICHTSURTEILE
* UMWELT
* KLONEN
* "BIOKRAFTSTOFFE"
* ZITAT DES MONATS
WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE:
* LOBBYWATCH
* GERICHTSURTEILE
* SUPERUNKRÄUTER UND AUSFALLKÖRNER
* KENNZEICHNUNG
* WIDERSTAND
* ÜBERNAHME DURCH KONZERNE
* GENTECHNIK-ZULASSUNGEN
* KONVENTIONELLE ERFOLGE
* BUCHTIPP
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NEUESTE NACHRICHTEN
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FORSCHUNG
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+ GENTECH-WEIZEN BRINGT BIS ZU 56% WENIGER ERTRAG IN FELDVERSUCHEN
Forschung an gv-Weizen in der Schweiz zeigt, dass die Erträge stark von verschiedenen Umweltbedingungen beeinflusst werden.
Im Gewächshaus ohne Fungizid-Behandlung gezogene gv-Weizenlinien hatten gegenüber Kontrollen eine erhöhte Biomasse, eine höhere Anzahl an Samen und einen zweimal so hohen Ernteertrag. Auf dem Feld allerdings waren diese Ergebnisse umgekehrt. Düngung erhöhte generell die Unterschiede zwischen gv-Linien und Kontrollen im Gewächshaus, nicht aber im Freiland. Zwei der vier gv-Linien zeigten im Feldversuch gegenüber den Kontrollen bis zu 56 Prozent Ertragsminderung und eine 40-fache Zunahme von Infektionen mit dem Mutterkornpilz.
Während die Kontrolllinien in den Gewächshausversuchen von der Behandlung mit Fungiziden profitierten, reagierten die gv-Linien negativ. Die Erträge der gv-Linien fielen unter die der behandelten Kontrolllinien.
Ernährungspolitik-Experte Devinder Sharma kommentierte, dass gv- und andere Pflanzensorten in einigen Teilen der Welt fehlschlagen, da die Pflanzen nicht sorgfältig in Freilandversuchen an verschiedenen Standorten getestet würden
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12366
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GENTECHNIK-ZULASSUNGEN
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+ EU-KOMMISSION TREIBT GENTECH-IMPORTGENEHMIGUNGEN VORAN
Bedenken der Mitgliedsstaaten gegenüber der Sicherheit von sechs Gentech-Maissorten hat die Europäische nicht davon abgehalten, alle sechs Gentech-Anträge auf Import als Nahrung und Futtermittel zu genehmigen.
Die Sitzung letzten Monat des Rats für Landwirtschaft und Fischerei hat für keine der sechs gv-Mais-Anträge einen qualifizierten Mehrheitsbeschluss zustande gebracht. Eine der Maissorten ist insektenresistent und die anderen sowohl insektenresistent als auch herbizidtolerant (d.h. "stacked" GVO mit kombinierten transgenen Eigenschaften, Anm. d Übers.). Eine Reihe von Sicherheitsbedenken gegen die Maissorten sind u.a.:
*Störung des Maisgenoms.
* Veränderungen in der Zusammensetzung der Pflanze.
*Mögliche allergische Wechselwirkungen in ‘stacked’ GVO (d.h. zwei gentechnisch veränderte Linien sind in derselben Pflanze vorhanden).
*Fragen zur genetischen Stabilität der gentechnischen Veränderung.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12390
+ EU-KOMMISSION WEGEN GENTECH-GENEHMIGUNGEN HINTERFRAGT
Auf einer eilig einberufenen Sitzung drängte die Europäische Kommission weiter auf neue Verfahrenweisen zur Regelung der Zulassung des Anbaus von gv-Pflanzen. Die Kommission hat angeboten, nationale Verbote von gv-Pflanzen zu erlauben, im Gegenzug würden alle neuen gv-Pflanzen auf EU-Ebene ohne Aufwand zugelassen.
Obwohl Gesundheit, Umwelt und Kontaminierung schwerwiegende und rechtlich solide Gründe für ein Verbot von GVO darstellten, rieten Rechtsanwälte davon ab, Mitgliedsstaaten weitere Verbotsbefugnisse zu erteilen. Stattdessen sollen allein ethische Bedenken als Grund akzeptiert werden. Diese sind jedoch subjektiv, rechtlich schwer zu beweisen und außerdem vor Gericht leicht anfechtbar.
In einem Brief drängte das britische GM Freeze1 die Defra2-Staatssekretärin Caroline Spelman zehn Schlüsselfragen zu beantworten, bevor sie ihre Zustimmung für Gesetzes- und Verfahrensänderungen gibt. Zum Beispiel:
- Welche Rechtsgründe können Mitgliedsstaaten für ein Verbot von gv-Pflanzen ohne das Risiko rechtlicher Anfechtung angeben?
- Werden Wales, Schottland und Nordirland den Anbau von gv-Pflanzen ohne das Risiko rechtlicher Anfechtung verbieten oder einschränken dürfen?
- Außerdem: Werden die irischen Grünen bezüglich des zwielichtigen Deals der EU-Kommission hinters Licht geführt?
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12383
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12341
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12351
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12353
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12357
[1GM Freeze: gemeinnützige britische Anti-Gentech Kampagne. 2Defra:The Department for Environment, Food and Rural Affairs britisches Ministerium für Umwelt, Nahrungsmittel und ländliche Angelegenheiten. Anm. d. Üb.]
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SUPERUNKRÄUTER
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+ USA: SUPERUNKRÄUTER MARSCHIEREN NORDWÄRTS
In den USA sind glyphosatresistente Unkräuter in mindestens 22 Staaten gefunden worden. Die Unkräuter, die den Bauern aus dem Süden schon länger Kopfzerbrechen bereiten, haben sich nordwärts ausgebreitet und siedeln sich jetzt mit der gleichen Zähigkeit in Missouri an. Forscher der Universität von Missouri haben letzten Monat den fünften Fund eines herbizidresistenten Unkrauts bestätigt. Die dreilappige Ambrosie (Ambrosia trifida) ist auf zwölf Höfen gefunden worden. Blake Hurst, ein Mais- und Sojabauer aus Nordwestmissouri, nannte dies ein sehr schwerwiegendes Problem. Der Landwirt, der außerdem Vorstandsvize des Bauernverbands (Farm Bureau) Missouri ist, sagte weiter, der Norden sei bisher verschont geblieben und die Bauern glaubten einfach nicht, dass so etwas ausgerechnet ihnen passieren werde. „Aber ob sie’s glauben oder nicht, sie [die Unkräuter] sind schon auf dem Weg zu ihrer Farm.“
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12394
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WIDERSTAND
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+ KONFERENZ LEHNT INDISCHES BIOTECHGESETZ AB
Ein Runder Tisch zu den rechtlichen Auswirkungen von gv-Nahrungsmitteln und Gentechnik in der Landwirtschaft verlangt die Zurücknahme eines Gesetzesvorschlags, der die Behörde zur Regelung von Biotechnologie und andere Gentech-Gesetzgebung betrifft.
Nach deR zweitägigen Konferenz, die von der NALSAR* und SAGE (South Against Genetic Engineering) organisiert worden war, wurde eine Erklärung abgegeben, in der betont wird, dass die vorgeschlagene Gesetzgebung eher der Förderung von Gentechnologie als deren Regulierung diene.
[*NALSAR: Die National Academy of Legal Studies and Research (NALSAR) University of Law wurde im indischen Hyderabad 1998 gegründet. Die Organisation will zur Ausbildung von fähigen und kompetenten Rechstanwälten beitragen. Anm. d. Üb.]
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12396
+ UNGARNS GENTECH-KARTOFFEL-MORATORIUM
Am 2. März 2010 entschied die EU-Kommission in Sachen gv-Amflora-Kartoffel: dem Anbau der Kartoffel in der EU für industrielle Zwecke wurde zugestimmt. Auch dem Gebrauch von Nebenprodukten der Stärkeherstellung als Futtermittel innerhalb der EU wurde zugestimmt. Die Genehmigungen gelten für zehn Jahre.
Das ungarische Ministerium für Ländliche Entwicklung erließ jedoch am 18. Juni ein offizielles Moratorium gegen die Amflora-Kartoffel, das Vermarktung und Gebrauch von Futtermitteln, die aus der gv-Kartoffel hergestellt wurden, sowie die zufällige oder technisch unvermeidbare Präsenz der gv-Kartoffel in Nahrungs- und Futtermitteln verbietet.
Ein Gutachten ungarischer Wissenschaftler zu der gv-Kartoffel finden Sie hier:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12388
+ SANKTIONEN GEGEN EU-VERBOT VON GENTECHPFLANZEN GEFORDERT
Der größte US-amerikanische Bauernverband drängt die Obama-Regierung, wegen des langjährigen Streits um Gentechpflanzen Sanktionen gegen die EU zu verhängen. In einer Stellungnahme an die Regierung hat sich der Bauernverband „American Farm Bureau Federation“ darüber beschwert, dass die EU sich noch immer nicht an den WTO (Welthandelsorganisation) Entscheid von 2006 gegen ihr „De facto“-Moratorium für die Zulassung neuer Biotech-Pflanzensorten zum Verkauf in ihren 27 Mitgliedstaaten halte. http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12389
Kommentar von GMWatch: Finden Sie heraus, warum Landwirte über die American Farm Bureau Federation sagen, dass deren Entscheidungen ausschließlich zugunsten eines „Amerika der Konzerne“ getroffen werden: http://bit.ly/bB00GA
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12389
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GENTECHNIKFREIE REGIONEN UND KENNZEICHNUNGEN
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+ GENTECHNIKFREI-KENNZEICHNUNG ZUR VERKAUFSFÖRDERUNG
Zur Ankurbelung des Nahrungsmittelexports wird die irische Regierung nächstes Jahr ein „Gentechnikfrei“-Etikett einführen. Eine neue britische Studie des Marktforschungsunternehmens Gfk/NOP stellte fest, dass 64% der Kunden der Supermarktkette Asda gern die Option hätten, „gentechnikfreie“ Frischwaren zu kaufen. 75% sagten, sie wären bereit, mehr für solche Produkte zu bezahlen, und 92% wollten eine „Gentechnikfrei“-Kennzeichnung.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12386
+ EUROPÄISCHE KONFERENZ DER GENTECHNIKFREIEN REGIONEN
6. Konferenz der Gentechnikfreien Regionen Europas, 16.-18. September 2010 in Brüssel und Gent.
Repräsentanten lokaler, regionaler und nationaler Initiativen sowie Organisationen von Umweltschützern, Verbrauchern und kritischen Wissenschaftlern treffen sich im Europäischen Parlament in Brüssel, um Strategien und Kampagnen für gentechnikfreie Landwirtschaft und Nahrungsmittel zu diskutieren.
http://www.gmo-free-regions.org/conference2010
+ USA: WERDEN SIE AKTIV UNTERSTÜTZEN SIE DIE KENNZEICHNUNG VON GENTECH- LEBENSMITTELN
http://www.capwiz.com/grassrootsnetroots/issues/alert/?alertid=15154336&type=ML
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TERMINATOR
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+ STOPPT DIE RÜCKKEHR DES TERMINATORS AKTIONSAUFRUF
Vier Jahre nach der Bestätigung des Moratorium für Terminator-Technologie durch die Konvention über Biologische Vielfalt (CBD) der Vereinten Nationen sind Vorschläge zur Entwicklung und Kommerzialisierung von „Genetic Use Restriction Technologies“ (GURTs) wieder auf der Agenda von politischen Entscheidungsträgern und der Biotech-Industrie.
Terminator stellt eine Bedrohung für Nahrungssouveränität und Agrobiodiversität dar: Eine Beendigung des Moratoriums wird die Kontrolle des Saatguts durch Transnationale Konzerne verstärken und die bäuerlichen Rechte zur Aufbewahrung und Aussaat geernteten Saatguts weiter beschränken. Darüber hinaus wird der Pollen von Gentech-Pflanzen mit Terminator den konventionellen und ökologischen Anbau ebenso kontaminieren wie einheimische Pflanzenarten.
Die Industrie behauptet, Terminator würde als eine vorbeugende Umweltnotwendigkeit gebraucht, um genetische Verunreinigung von Nahrungspflanzen und anderer natürlicher Lebensformen mit Gentech-DNA aus Nicht-Nahrungspflanzen einzuschränken.
Aktionsaufruf gegen die Rückkehr des Terminators:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12393
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UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
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+ BESTECHUNGSSKANDAL VON DOW AGRO SCIENCES INDIEN
Die indische Regierung hat eine gerichtliche Verfügung gegen ‚Dow Agro Sciences India’, eine Tochterfirma des in den USA ansässigen Konzerns Dow Chemicals, erwirkt. In der Verfügung wird das Unternehmen aufgefordert, Gründe vorzulegen, warum es nicht auf eine schwarze Liste wegen der Bestechung von indischen Beamten für die Zulassung eines – in den USA verbotenen – Insektizids gesetzt werden sollte. Dow Chemicals hatte Union Carbide nach der Bhopal-Gastragödie gekauft.
Dies geschah in Folge der Offenbarung des früheren Direktors von Monsanto Indien Anfang diese Jahres, der fast zwei Jahrzehnte für Monsanto gearbeitet hatte, dass das Unternehmen in seinen Eingaben an die staatlichen Regulierungsbehörden „regelmäßig wissenschaftliche Daten gefälscht hat“, um die kommerzielle Zulassung für seine Produkte in Indien zu erhalten.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12381
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KONTAMINIERUNG
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+ ILLEGALER GENTECH-MAIS IN IRLAND ANGEBAUT
Die irische Regierung hat versehentlich eine illegale Sorte Gentech-Mais in Feldversuchen angebaut, trotz ihrer eigenen Politik, welche Feldversuche und den kommerziellen Anbau von Gentech-Pflanzen in der Republik verbietet.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Nahrungsmittel (Department of Agriculture, Fisheries and Food – DAFF) hat Freilandversuche mit einer angeblich nicht-Gentech-Maissorte PR39T83, zur Verfügung gestellt von Pioneer Hi-Bred Nord Europa, einer Tochterfirma von DuPont, durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass der Mais durch Monsantos Gentech-Sorte NK603 verunreinigt war.
DAFF sagt, es hat seine Felder mit kontaminierten Maispflanzen zerstört, bevor diese die Blütephase erreicht haben, um zu verhindern, dass der Pollenflug die benachbarten konventionellen und ökologischen Farmen weiter verunreinigen würde, deren Pflanzen sonst auch hätten vernichtet werden müssen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12380
+ AKTIVISTEN STELLEN ILLEGALEN GENTECH-MAIS IN ITALIEN UNTER QUARANTÄNE
Greenpeace Aktivisten aus Italien, Österreich, Deutschland und Ungarn haben illegale Gentech-Pflanzen, welche in Italien angebaut wurden, unter Quarantäne gestellt. Die Aktivisten trugen Schutzkleidung um vor Kontaminierung zu schützen, und isolierten, beschnitten und sicherten den oberen Teil der Gentech-Maispflanzen, also den Teil, welcher den Pollen enthält.
Letzte Woche hat Greenpeace Proben von dem Feld in Friuli in Norditalien in ein zertifiziertes Labor zur Analyse gebracht. Die Ergebnisse bestätigen, dass der auf diesen Feldern angebaute Mais der Monsanto Gentech-Mais MON810 ist. Der Anbau von Gentech-Pflanzen ohne Genehmigung ist in Italien illegal. Es gibt eine beachtliche Dokumentation, welche die Gefahren von MON810 für die Biodiversität beschreibt, einschließlich der Akkumulation von Toxinen im Boden und der negativen Auswirkungen auf Arten wie Schmetterlinge und Motten.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12392
+ GENTECH-KONTAMINIERUNG IN STAATLICHEN CHINESISCHEN GETREIDELAGERN
Laut Greenpeace sind die staatlichen chinesischen Getreidevorräte durch illegalen Gentech-Reis kontaminiert worden. Greenpeace sagte, es hat unreine Proben bei zwei Reis verarbeitenden Unternehmen gefunden, welche ihre Produkte aus der strategischen Nahrungsreserve erhalten.
Es wird befürchtet, dass transgene Produkte, die nicht als sicher für den öffentlichen Verzehr zugelassen sind, sich landesweit ausbreiten werden, da die Vorratslager Nahrungsmittel verkaufen und Notfallrationen für Fluten, Trockenheiten und andere Katastrophen verteilen.
Es wird vermutet, dass der betroffene Reis aus der Hubei Provinz kommt, dem Gebiet von Freilandversuchen für Sorten, welche das Bt-Toxin enthalten.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12371
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GERICHTSURTEILE
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+ BRASILIANISCHES GERICHT HEBT FREIGABE VON BAYERS GENTECH-MAIS AUF
In einem bahnbrechenden Urteil hat das Bundesgericht im brasilianischen Bundesstaat Paraná die Genehmigung für eine kommerzielle Freigabe von Bayers Liberty Link-Mais aufgehoben. Der Richter nahm insbesondere die Freigabe der Pflaze im Norden und Nordosten Brasiliens aufgrund fehlender Studien über die potentiellen Auswirkungen dieser Technik auf die Biodiversität zurück.
Darüber hinaus annullierte das Urteil die Zustimmung durch den Ministerrat (dem Nationalen Biosicherheitsrat) zur kommerziellen Freigabe des Mais, da ihre Entscheidung auf irregulären Vorgehensweisen der Zulassungsbehörde CTNBio basierte.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12387
+ BRASILIANISCHE LANDWIRTE ERKLÄREN MONSANTO DEN KRIEG
Landwirte von zwei voneinander unabhängigen brasilianischen Verbänden bereiten sich darauf vor, im Kampf um die Lizenzgebühren, die Monsanto für sein Gentech-“Roundup Ready“-Soja verlangt, Klage gegen das Unternehmen einzureichen.
Die Sinop Rural Union aus dem nördlichen Mato Grosso gab an, Monsanto für seine Praxis vor Gericht bringen zu wollen, zwei separate Einzüge von Lizenzgebühren für seine patentierten Gentech-Samen durchzuführen.
Der Verband wehrt sich gegen die hohen Preise, die Monsanto für den Kauf seines Saatguts verlangt. Er wehrt sich außerdem gegen Monsantos Vorgehensweise, bei der das Unternehmen während der Ernte ein zweites Mal Lizenzgebühren einfordert. Das Unternehmen testet alle in Speichern ankommende Saat, um festzustellen, ob es sich um Gentech-Saat handelt und verlangen dann Lizenzgebühren von all den Landwirten, die Gentech-Saat liefern und noch nicht bezahlt haben. Die Landwirte wenden ein, dass dieses Vorgehen keine potentiellen Verunreinigungen im Speicher mit einbezieht und Landwirte bestraft, deren Saatgut durch Fremdbestäubung mit Monsantos Produkt genetisch kontaminiert wurde.
Eine zweiter Bauernverband, die „Association of Soya and Corn Producers of Mato Grosso“, verklagt Monsanto ebenfalls wegen übertriebener Lizenzgebühren und wendet ein, dass das Unternehmen Landwirte unter Druck setzt ausschließlich Gentech-Saat zu kaufen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12374
+ GENTECHNIK AUF DER ANKLAGEBANK
GM Freeze hat „GM In the Dock“ („Gentechnik auf der Anklagebank“) veröffentlicht, eine Reihe von drei Infoblättern, die sich mit eine Reihe von US-amerikanischen Gerichtsverfahren befassen. Im einzelnen geht es um (1) die Legalität der Zulassung von Gentech-Pflanzen und das Versagen dabei, Landwirte vor Kontaminierung zu schützen, (2) die wachsende Konzernkontrolle über Agrarmärkte sowie (3) die Aufdeckung, wie weit die Industrie bereit ist zu gehen, um sich vor dem öffentlichen Interesse zu schützen.
Diese Briefings legen eine lange Geschichte von Missachtung korrekter Anwendung des Gesetzes und des Vorsorgeprinzips durch Zulassungsbehörden offen, was nun von den Gerichten korrigiert wird.
Die Reihe beinhaltet:
**“Gerichte überprüfen Ausbreitung von Gentech-Luzerne und -Rüben“ – untersucht den Fall, der herausfand, dass das US-Landwirtschaftsministerium gegen das Gesetz verstieß, indem sie Gentech- Luzerne ohne Überprüfung der Umweltauswirkungen genehmigte.
**“Monsanto und die Monopolfahnder“ – ein Blick auf Monsantos Rolle bei der Kartellrechtsuntersuchung von Unternehmenskonzentration im Agrarsektor einschließlich des Saatgutmarktes durch das US-Justizministerium.
**“Bayer für Kontaminierung von Reis zur Rechenschaft gezogen“ – untersucht die zunehmenden Funde gegen Bayer CropScience wegen seiner Kontaminierung von US-amerikanischen Reisvorräten im Jahr 2006 mit einer Versuchssorte, was zu EU-Importbeschränkungen bis zum April 2010 führte.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12375
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UMWELT
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+ BRITISCHES FLEISCH UND MILCHPRODUKTE ZERSTÖREN REGENWÄLDER
Riesige Regenwaldgebiete werden jedes Jahr zerstört, um Tierfutter für britische Großmästereien anzubauen, so eine neue Studie, die von Friends of the Earth (FoE) in Auftrag gegeben wurde.
Mehr als 350.000 Hektar Regenwald wird gefällt, um Sojabohnen anzubauen, von denen die meisten gentechnisch verändert sind. Das Tierfutter wird dann für britische Großmästereien importiert, um günstiges Fleisch und Milchprodukte für Supermärkte zu produzieren.
FoE weist darauf hin, dass neue Forschungsergebnisse des Royal Agricultural Colleges zeigen, dass, würden wenn nur acht Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Großbritannien dazu genutzt, Tierfutter anzubauen, wäre es möglich, die Menge des aus Südamerika importierten Futters zu halbieren.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12372
Vollständiger Bericht zu nachhaltigen Mäst- und Milchviehbetrieben:
http://www.foe.co.uk/resource/reports/pastures_new.pdf
+ KUCKUCKE SCHLAGEN ÖKOLOGISCHEN ALARM
Kuckucke und andere britische Vögel nehmen zahlenmäßig stark ab, schreibt Professor Colin Tudge in einem Artikel im Daily Telegraph. Insekten sind auch zurückgegangen.
Tudge schreibt, dass während der Hauptgrund chemische/industrielle Landwirtschaft ist, sei das tiefere Problem unsere Weltanschauung: „Mindestens so schädlich ist, leider, die Wissenschaft in ihrer modernen Form: die Art wie wir sie benutzen, die Art wie wir sie missverstehen und seltsamerweise die Art wie sie die Welt fehlinterpretiert.
„Landwirtschaft verstanden als eine Übung in industrieller Chemie und die gesamte Technik der genetischen Manipulation sind nicht so, wie sie uns dargestellt werden: die Anwendung exakter Wissenschaft auf Mechanismen, die vollständig verstanden sind, zu unser aller Nutzen. Sie sind übereifrige Ausflüge in unbekanntes und jenseits menschlicher Erkenntnis liegendes Territorium.“
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12373
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KLONEN
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+ GEKLONTE TIERE ETABLIEREN SICH IN EUROPA
Eine handvoll von Züchtern in der Schweiz, Großbritannien und möglicherweise auch anderen Ländern haben Samen und Embryonen geklonter Tiere oder ihrer Nachkommen aus den USA importiert. Und obwohl kein Händler es öffentlich bestätigt hat, wird vermutet, dass sich Fleisch oder Milchprodukte aus solcher Technik bereits in den Supermarktregalen befinden, so ein Artikel der Zeitung ’New York Times’.
GMWatch Kommentar: Rudolf Jaenisch, ein Genetiker am MIT (Massachusetts Institute of Technology, Technische Hochschule Massachusetts), schätzt, dass etwa 4-5% der Gene im Genom eines geklonten Tieres nicht korrekt exprimiert werden. Klonen bewirkt eine hohe Zahl von Toden und missgebildeten Tieren. Einige Klone wurden mit unvollständigen Körperwänden geboren oder mit Missbildungen der Herzen und Nieren oder abnormen Gehirnfunktionen, oder litten an Problemen wie vorzeitiger Alterung oder starben plötzlich infolge des sogenannten "adult clone sudden death syndrome".
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12391
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"BIOKRAFTSTOFFE"
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+ RISIKEN VON GENTECH-ALGEN
Forscher versuchen gv-Algen zu entwicklen, die Öl als Brennstoff produzieren. Aber es würde unmöglich sein, die Ausbreitung von gv-Algen zu kontrollieren und es gibt keine Biosicherheitsmaßnahmen zur Überwachung der Produktion, so ein Artikel der Zeitung ’New York Times’.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12384
+ KÜRZUNGEN VON ETHANOL-SUBVENTIONEN
In den USA beginnt der Kongress endlich, die hohen Kosten des Befüllens von Tanks mit Ethanol, dem Motorentreibstoff aus Mais, zu erkennen. Milliarden Dollar an Bundessubventionen sollen gekürzt werden, so ein Artikel der Zeitung ’Chicago Tribune’.
Der Artikel erklärt, dass, als Ethanolfabriken vor vier oder fünf Jahren aufkamen, Viehwirtschaft und Lebensmittel verarbeitende Betriebe davor warnten, dass die Nutzung von Getreide zur Treibstoffproduktion zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führen würde. Kein Grund zur Sorge, antwortete die “Biokraftstoff”-Industrie, denn Mais würde bald durch nicht zum Verzehr geeignete Zellulose ersetzt. Die Industrie aber konnte ihr Versprechen nicht erfüllen. Es scheint, Zellulose-Ethanol wird wohl nie in einer kommerziellen Größenordnung eingeführt werden, obwohl Uncle Sam sich ein Bein ausreißt, um es Realität werden zu lassen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12385
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ZITAT DES MONATS
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+ VENTER: “WIR WISSEN NICHTS”
Auszug aus einem Spiegel-Interview mit J. Craig Venter, der zusammen mit seinem Team als erster das menschliche Erbgut entschlüsselte, inmitten des großen Rummels um Kuren gegen Krebs, Parkinson’, Alterung usw.
SPIEGEL: Wie viel würden Sie denn da über uns erfahren [wenn Sie unsere gesamte genetische Information bekommen]?
Venter: Viel weniger, als viele denken. Wir wissen doch das Genom immer noch nicht richtig zu lesen. Wozu also die ganze ethische Debatte?
SPIEGEL: Die Entschlüsselung Ihres persönlichen Genoms hat vor allem zutage gefördert, dass Ihr Ohrenschmalz eher feucht ist ”¦
Venter: Sie sagen es. Und was sonst habe ich aus meinem Genom gelernt? Sehr wenig. Wir können bisher nicht einmal mit Sicherheit meine Augenfarbe daraus ablesen. Ist das nicht traurig? Jedermann hat erwartet, im Erbgut wundersame Ja-Nein-Antworten zu finden: "Ja, Sie werden Krebs kriegen" oder "Nein, Sie werden keinen Krebs kriegen." Aber so ist es eben nicht.
SPIEGEL: Also hat das Genomprojekt bisher wenig medizinischen Nutzen gebracht?
Venter: ”¦ der Nutzen ist fast gleich null, um es genau zu sagen.
http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,709174-2,00.html
Deutscher Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-71123467.html
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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
Für all diejenigen, die den Wochenrückblick nicht erhalten
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LOBBYWATCH
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+ JONES BACKS DOWN OVER MONSANTO CONNECTION
Am 18. Juli erschien ein Artikel in der britischen Zeitung Observer, der detailliert beschreibt, wie Prof. Jonathan Jones es unterlassen hat, seine Verbindungen zu Mendel Biotechnology und Monsanto in einem kürzlichen Pro-Gentechnik-Artikel für die BBC offen zu legen.
Gegen Ende einer Flut von kritischen Leserkommentaren auf der Internetseite des Observers, hat Jones selbst einen Kommentar geschrieben, in dem er angibt, dass er die BBC gebeten hatte, seine Daten auf der BBC-Internetseite einschließlich seiner Verbindungen zu Mendel und Monsanto zu aktualisieren.
Observer-Artikel und Leserkommentare: http://bit.ly/bmhRhY
Mehr zu Jones:
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12370
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12378
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12379
+ BRITISCHE UND US-AMERIKANISCHE WISSENSCHAFTLER PLAPPERN MONSANTOS ARGUMENTE NACH
Jonathan Jones ist nicht der einzige Wissenschaftler, der Monsantos Argumente nachplappert. In den USA hat Jones mit Roger Beachy, einem Nutznießer des Industrie-Regierungs-Personalkarussells, einen Zwilling. Beachy war Präsident des Danforth Plant Science Center (eine Nonprofit-Einrichtung, die faktisch einen Forschungsarm von Monsanto darstellt), bevor er im September an die Spitze des Nationalen Nahrungs- und Landwirtschaft-Instituts (National Institute of Food and Agriculture) berufen wurde. Im Januar wurde er dann leitender Wissenschaftler im US-Landwirtschaftsministerium (USDA). Nachdem er gegenüber dem Grist-Redakteur Tom Philpott letzten März eingeräumt hatte, eine bizarre Angst vor biologischen Anbaumethoden zu haben, verstärkt er nun seine Panikmache zugunsten der Gentechnik, indem er sich der Argumente von Monsanto bedient. Beachy erklärte, um mehr Menschen ernähren zu können, müssten wir uns die Gentechnik zunutze machen, damit mehr Pflanzen auf einem Morgen Land wüchsen, denn “wenn wir dies nicht tun, werden wir die landwirtschaftlichen Flächen auf unsere Parkanlagen, Wälder und Golfplätze ausdehnen müssen.”
Aber die US-Wissenschaftlervereinigung „Union of Concerned Scientists“ (Vereinigung besorgter Wissenschaftler) hat ausführlich die Tatsache dokumentiert, dass Gentechnik-Pflanzen es nicht geschafft haben, ihr Versprechen zu erfüllen, die Ernteerträge zu steigern.
Jill Richardsons Kommentar im Internet-Blog „La Vida Locavore“: “Anscheinend hat die Obama-Regierung niemals die Aktennotiz erhalten, dass die “Ernähre die Welt”-Rhetorik der Biotech-Industrie allein auf den Ergebnissen einer Marktforschung fußte, die darauf abzielte, die Akzeptanz von Gentech-Nahrung bei den Amerikanern zu fördern und nicht auf die Fähigkeit [der Technologie], [die Versprechen] tatsächlich zu erfüllen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12395
+ GROSSBRITANNIEN: BLAIR SAGT DEM PRINZEN, MIT DER GENTECHNIK-KRITIK AUFZUHÖREN
Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat Peter Mandelson gebeten, dem Prinzen von Wales zu sagen, dass dieser mit seinen “nicht hilfreichen” Versuchen, die Gentechnik-Politik der Regierung zu beeinflussen, aufhören solle. Mandelson wirft dem Prinzen vor, sich in seinen Memoiren “anti-wissenschaftlich und unverantwortlich” zu äußern.
GMWatch-Kommentar: Peter Mandelson, weit bekannt als der “Prinz der Dunkelheit”, war wegen Affären zweimal gezwungen als Minister unter Blair zurückzutreten, bevor er als EU-Handelskommissar berufen und dann auf Blairs Vorschlag hin in den Adelsstand erhoben wurde. Als Handelskommissar gab Mandelson aufgrund seiner engen Beziehungen zu wohlhabenden Geschäftsleuten, deren Interessen direkt durch die EU-Handelspolitik berührt wurden, weiterhin Anlass zu Kontroversen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12359
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GERICHTSURTEILE
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+ MONSANTO BEMÜHT SICH BEI DER EU VERGEBENS UM DEN STOPP VON ARGENTINISCHEN SOJA-IMPORTEN
Der Europäische Gerichtshof hat Monsanto abgewatscht bei seinem Versuch, Importe von argentinischem Sojamehl zu unterbinden. Monsanto misslang es in Argentinien, ein Patent auf seine Sojabohne zu bekommen. Darauf reagierte das Unternehmen damit, die Importe dieser Sojabohne in andere Länder zu blockieren. Die argentinischen Produzenten dachten sich, wenn sie die Sojabohnen nicht direkt verkaufen können, könnten sie sie zu Sojamehl verarbeiten und dieses verkaufen.
Monsanto argumentierte, da das Sojamehl von Sojabohnen stamme, welche in Europa patentiert seien, verstoße das Sojamehl gegen das Patent. Das Gericht stimmt dem nicht zu und entschied, dass das europäische Patent für die Eigenschaft, welche die Sojabohne resistent gegen Monsantos Roundup-Herbizid macht, sich nicht auf das Sojamehl, das aus dem patentierten Saatgut gewonnen wurde, ausdehnt.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12338
+ GERICHTSVERFAHREN SOLL GENTECHNIK-BÄUMEN EINHALT GEBIETEN
Eine Allianz aus Naturschutzorganisationen hat gegen das US-Landwirtschaftsministerium geklagt. Dieses hatte Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Eukalyptusbäumen quer durch den Süden der USA zugelassen. Die Erlaubnis, ausgestellt an ein Unternehmen namens ArborGen, wurde am 12. Mai nach nur minimalen Umweltprüfungen erteilt.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12330
+ BAYER VERLIERT FÜNFTES GERICHTSVERFAHREN IN FOLGE UM GENTECH-REIS-KONTAMINIERUNG
Die Bayer AG hat ihren fünften Prozess in Folge um den kontaminierten US-amerikanischen Langkornreis gegen einen Farmer aus Louisiana verloren. Dieser führte vor Gericht an, dass die Fahrlässigkeit des Unternehmens im Umgang mit dem Gentech-Saatgut Exporteinbrüche verursacht habe.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12362
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SUPERUNKRÄUTER UND AUSFALLKÖRNER
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+ ROUNDUP-RESISTENTE UNKRÄUTER UND AUSFALLKÖRNER TREFFEN LANDWIRTSCHAFT IN DEN USA
Landwirte in den USA müssen derzeit Roundup-resistente Mais-Sprößlinge ausgraben, welche aus dem letzten Jahr stammen und in der diesjährigen Sojapflanzung wieder aufkeimten. Laut eines britischen Landwirtschaftsjournalisten, der derzeit durch die USA reist, riss ein Landwirt “so viele Maispflanzen aus seinem Feld, dass die Sojaernte dezimiert wurde. Aus irgendeinem Grund ist es dieses Jahr schlimmer als je zuvor. “
Und in Georgia bedroht Roundup-resistenter Amaranth (A. palmeri) die Baumwollindustrie, berichtete Brad Haire, einem Unkrautexperten an der Universität von Georgia.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12342
Hier sind Syngentas Lösungen Chemikalien – und noch mehr Chemikalien:
http://www.resistancefighter.com/
+ DIE KOMPLEXEN GESETZMÄSSIGKEITEN DER RAPS- AUSFALLKÖRNER
Du hast es nicht gepflanzt, aber wenn du es erntest, schuldest du Monsanto.
http://bit.ly/cgoITe
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KENNZEICHNUNG
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+ ÄRGER ÜBER EU-ENTSCHEIDUNG, VERBRAUCHER IM DUNKELN ÜBER GENTECH-NAHRUNG ZU LASSEN
Verbraucher werden auch künftig nicht erfahren, ob sie Produkte von Tieren essen, welche mit Gentech-Futter gefüttert wurden, nachdem die Abgeordneten des EU-Parlaments mehrheitlich gegen die Einführung einer gesetzlichen Kennzeichnungspflicht stimmten.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12339
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WIDERSTAND
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+ BAYER ZIEHT SICH AUS REISFREISETZUNG IN BRASILIEN ZURÜCK
Bayer hat seinen Antrag auf Freisetzung seines genmanipulierten Reis LL62 zurückgezogen. Die Firma Bayer sagte, sie bräuchte mehr Zeit, um ein Übereinkommen mit den führenden Reisproduzenten zu erzielen, die der Vermarktung ihres Produktes entgegenständen.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12340
+ GROSSBRITANNIEN: SAINSBURY BESTÄTIGT ABLEHNUNG VON GENTECH-KARTOFFELN
Die britische Supermarktkette Sainsbury bestätigte, dass sie die kartoffelfäuleresistenten gv-Kartoffeln, die derzeit vom Sainsbury-Labor im John Innes Centre in Norwich getestet werden, nicht ins Sortiment nehmen werde.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12336
+ GENTECH-FELDER IN SPANIEN VERNICHTET
Eine Gruppe anonymer Aktivisten zerstörten in Torroella de Montgrí in Katalonien zwei Gentechnikversuchsfelder von Syngenta.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12355
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ÜBERNAHME DURCH KONZERNE
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+ GROSSBRITANNIEN: BEHÖRDE FÜR LEBENSMITTELSICHERHEIT SOLL AUFGELÖST WERDEN
Die britische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Food Standards Agency, FSA) soll durch Gesundheitsminister Andrew Lansley aufgelöst werden. Die Ankündigung hat Vorwürfe entfacht, dass die Regierung „dem (Druck) der Wirtschaft nachgibt“.
Kritiker merkten an, dass das Ende der FSA einige Tage, nachdem der Gesundheitsminister ein Bündnis mit der Lebensmittelindustrie angeboten hatte, verkündet wurde. Lansley wandte sich öffentlich mit der Bitte an die Industrie, die Werbekampagnen der Regierung für einen gesünderen Lebensstil zu finanzieren im Gegenzug würde die Gesetzgebung übermäßig salzige, fette und süße Lebensmittel nicht verbieten.
Kommentar von GMWatch: Zwar mag der Abschied von der notorisch die Gentechnik befürwortenden, gegen ökologischen Landbau eingestellten FSA für Abonnenten von GM Watch ein Grund zur Freude sein, dennoch führten die falschen Gründe zur Auflösung. Der Schritt wurde unternommen, nachdem sich die FSA einen fortlaufenden Kampf mit der Lebensmittelindustrie um die Einführung einer farbkodierten „Ampel“-Kennzeichnung für Lebensmittel geliefert hat.
Die Unterstützung der einfachen Ampel-Kennzeichnung, nach der die Unternehmen ihre Produkte mit roten, gelben oder grünen Punkten markieren mussten, um den in einer Portion enthaltene Menge an Fett, gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker sichtbar zu machen, war eine der wenigen Taten, die die FSA im Interesse der Öffentlichkeit unternommen hatte.
Der größte Teil der Lebensmittelindustrie warb hingegen für "Richtlinien für die tägliche Aufnahme“, ein System, in dem die in einer Portion enthaltenen prozentualen Anteile der empfohlenen Tagesdosis (recommended daily allowance, RDA) aufgelistet werden. Es braucht wohl einen Doktortitel in Ernährungswissenschaften um es zu verstehen. Die Lebensmittelindustrie hat geschätzte 830 Millionen britische Pfund für Lobbyarbeit ausgegeben, um die Ampel-Kennzeichnung zu stoppen.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12350
+ BP, „GEO-ENGINEERING“ UND GENTECHNIK
BP wird nicht mit den gefährlichen Tiefseebohrungen aufhören: Das Unternehmen investiert sogar in noch riskantere Projekte, wie im Bereich der Gentechnik in die so genannte synthetische Biologie und in die technische Beeinflussung der Atmosphäre und des Klimas, das so genannte Geoengineering, schreibt Jim Thomas in der Monatszeitschrift „Ecologist“. Thomas folgert: “Eine wachsende Zahl von Bürgern fordert den Stopp derartiger Experimente mit dem Planeten Erde (siehe www.handsoffmotherearth.org) und der sich ausbreitende dicke schwarze Dreck im Golf sollte uns daran erinnern, auf sie zu hören. Diese Katastrophe kann nicht mehr verhindert werden, aber es ist nicht zu spät, um andere zu verhindern.”
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12329
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GENTECHNIK-ZULASSUNGEN
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+ FSANZ LÄSST SMARTSTAX HEIMLICH ZU
Die Behörde für Lebensmittelsicherheit in Australien und Neuseeland (Food Standards Australia New Zealand, FSANZ) hat den mit mehreren pflanzenfremden Genen bestückten gv-Mais “Smartstax” heimlich zugelassen, so die Gruppe MADGE, die sich für gesunde Nahrungsmittel engagiert. FSANZ hat die Pflanze weder einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen noch die Öffentlichkeit über die Zulassung informiert.
http://www.madge.org.au/Docs/MR-100715-Smartstax.pdf
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KONVENTIONELLE ERFOLGE
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**US-amerikanische Wissenschaftler haben hitze- dürre- und krankheitsresistente Bohnen freigesetzt. Sie haben sich gut angepasst und bringen guten Ertrag.
http://bit.ly/9RIS2Y
**Kartoffelfäule-resistente Kartoffeln widerstehen dem Pilz, der (im 19. Jahrhundert, Anm. d. Übers.) die Große Hungersnot in Irland ausgelöst hatte.
http://bit.ly/cgrCte
**Keimgewebe von wild wachsenden Kartoffeln enthält den Schlüssel zu Krankheitsresistenzen
http://bit.ly/a9QiYF
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BUCH
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+ MONSANTO, MIT GIFT UND GENEN. WIE EIN KONZERN DIE WELT VERÄNDERT
Die englische Version des Buches von Marie-Monique Robins Dokumentarfilm „Monsanto mit Gift und Genen“ ist herausgekommen (The World According to Monsanto). Ein Ausschnitt über die Kontamination von Mexikos Mais mit manipulierten Genen, die zur Ausbreitung deformierter Pflanzen auf dem Lande geführt hat, findet sich hier:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12331
Das Buch ist bei Amazon erhältlich. (Das deutsche Taschenbuch „Mit Gift und Genen“ ist im DVA-Verlag erschienen, Anm. d. Übers.)