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GMWatch entschuldigt sich für die späte Übermittlung der deutschen Übersetzung von Reviews 396 (Oktober 2018) und 397 (November 2018). Technische Probleme außerhalb unserer Kontrolle führten zu dieser Verzögerung. Die englischen Originale finden Sie hier.
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Rückblick Nr. 396

Über 200 Führungskräfte und Organisationen der globalen Ernährungsbewegung lehnen „Gene Drives“ ab
Am Welternährungstag legten führende Persönlichkeiten der globalen Ernährungsbewegung und Organisationen, die Hunderte von Millionen von Landwirten und Lebensmittelarbeitern vertraten, ihre klare Ablehnung von „Gene Drives“ dar - einer umstrittenen neuen Gentechnik. Ihre Forderung nach einem Stopp dieser Technologie geht einher mit einem neuen Bericht, Forcing the Farm, der aufdeckt, wie Gene Drives Lebensmittel und landwirtschaftliche Systeme schädigen können. GMWatch gehört zu den Gruppen, die ein Moratorium fordern.

Gentechnisch veränderte Organismen: Bundesministerium warnt vor Risiken durch Freisetzungen
Das Bundesumweltministerium hat auf ein offenes Schreiben mehrerer zivilgesellschaftlicher Organisationen hin eine sehr kritische Stellungnahme zu gentechnisch veränderten Organismen mit einem sogenannten Gene Drive abgegeben. Das Ministerium kündigte an, dass es auf internationaler Ebene Maßnahmen ergreifen wird, um sicherzustellen, dass die damit verbundenen Risiken vollständig untersucht werden.

US-Plan zur genetischen Veränderung von Pflanzen durch Insekten als biologischer Kriegsplan gefürchtet
Staatlich geförderte Forscher in Amerika wollen virustragende Insekten nutzen, um Pflanzen gentechnisch zu verändern - und haben damit Befürchtungen aufkommen lassen, dass die Technologie für biologische Waffen eingesetzt werden könnte. Ein neuer Artikel in der Zeitschrift Science untersucht das Schattenprogramm der US Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa). Das Programm zielt darauf ab, infektiöse Gentech-Viren zu verbreiten, die entwickelt wurden, um die Chromosomen von Nutzpflanzen zu verändern - mit Hilfe von Insekten, um die Viren auf die Pflanzen zu übertragen.

Richterin im Roundup-Prozess könnte fast gesamten 289 Mio. Dollar Schadenersatzzuspruch für Kläger zurücknehmen
Eine Richterin aus San Francisco hat Zweifel an der Schadenersatzvergabe einer Jury in Höhe von 289 Millionen Dollar an einen ehemaligen Platzwart der Bay Area aufgeworfen, bei dem Krebs diagnostiziert wurde, nachdem er das Schulgelände mit Roundup Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto besprüht hatte. Die Richterin des Obersten Gerichtshofs, Suzanne Bolanos, sagte in einem vorläufigen Urteil, dass sie 250 Millionen Dollar Strafschadenersatz aufheben könne, weil es keinen überzeugenden Beweis dafür gebe, dass Monsanto wissentlich ein schädliches Produkt hergestellt oder gegenüber dem Kläger Dewayne Johnson „verächtlich“ gehandelt habe. Bolanos wies darauf hin, dass das kalifornische Gesetz auch verlangen kann, dass sie die Summe um 31 Millionen Dollar reduziert, die die Jury Johnson für seine reduzierte Lebenserwartung zusprachen. GMWatch stellt fest, dass mehrere Beobachter des ursprünglichen Prozesses kommentierten, dass diese Richterin Monsanto gegenüber übermäßig wohlwollend schien.

Streichen Sie unser Urteil im Roundup Krebsfall nicht - Geschworene müssen urteilen
Nachdem Richterin Suzanne Ramos Bolanos beschlossen hatte, die 289 Millionen Dollar Schadenersatz gegen Monsanto zu streichen und das Urteil der Jury aufzuheben, dass der Roundup Unkrautvernichter des Unternehmens den Krebs des Platzwartes Dewayne Johnson verursacht habe, haben vier der Juroren öffentlich protestiert. Robert Howard, Juror Nr. 4, sagte in einem Interview mit dem Guardian: „Ich war nur verblüfft und empört. Ich war erstaunt. Warum haben wir ein Geschworenensystem, wenn der Richter es einfach wegwerfen kann?“ GMWatch hat offene Briefe von zwei Juroren an den Richter nachgedruckt; ein dritter Brief finden Sie hier.

Lassen Sie 289 Millionen Dollar Jury-Preis im Fall Monsanto stehen
Die Aktivisten Daryl Hannah und Neil Young haben einen schonungslosen Artikel geschrieben, in dem sie die Entscheidung von Richter Bolanos verurteilen, die Entscheidung, die Streichung des Dewayne Johnson Schadenersatzes in Betracht zu ziehen, der von der Jury im Gerichtsverfahren zu Monsantos Roundup und Krebs festgelegt wurde. Hannah und Young schreiben über die Jury: „Diese hart arbeitenden Amerikaner gaben ihre Jobs, Geschäfte und Familien für zwei Monate auf, um ihre Bürgerpflichten als Juroren zu erfüllen. Wenn ein Richter eingreift, um ihr Urteil zu ändern, was nützt es dann doch, Geschworene zu haben?“

GVO-Kartoffeln: Die Risiken für die Gesundheit
Dr. Caius Rommens entwickelte Gentech-Kartoffeln für das Idahoer Agrarbiotechnologie-Unternehmen Simplot. Einige davon wurden in den USA, Kanada und Japan vermarktet. Aber nachdem er festgestellt hatte, dass „die meisten Gentech-Sorten verkümmert, chlorotisch [Anm. d. Übers.: Chlorose (Bleichsucht), ein durch Chlorophyllmangel bedingtes Krankheitssymptom bei Landpflanzen], mutiert oder steril waren und viele von ihnen schnell starben, wie Frühgeborene“, verzichtete Dr. Rommens auf seine Karriere in der Gentechnik und schrieb ein Buch über seine Erfahrungen, „Pandora's Potatoes: The Worst GMOs“, das bei Amazon erhältlich ist [Anm. d. Übers.: Bis jetzt keine dt. Version]. In einem Interview mit GMWatch sprach Dr. Rommens über die gesundheitlichen Risiken der von ihm hergestellten Gentech-Kartoffeln.

Versteckte Gesundheitsgefahren: Ein ehemaliger Agrarbiotech-Insider will, dass seine GVO-Kulturen aus dem Verkehr gezogen werden
Independent Science News hat einen Artikel von Dr. Rommens (siehe oben) veröffentlicht, in dem er seine Erfahrungen mit gentechnisch veränderten Kartoffeln, seine Warnungen vor den damit verbundenen Risiken und seine Sicht auf die Denkweise vieler Pflanzengentechniker beschreibt.

Interview mit Caius Rommens
Sustainable Pulse hat ein Interview mit Dr. Rommens (siehe oben) veröffentlicht, das unter anderem seine Einschätzung der Unzulänglichkeiten des Regulierungssystems für gentechnisch veränderte Lebensmittel und Pflanzen enthält.

Trotz Verbots sprühen Bauern in Arkansas immer noch umstrittenen Unkrautvernichter Dicamba
Einige Bauern in Arkansas trotzen dem staatlichen Verbot des Sprühens von Dicamba-Herbiziden. Dicamba wird auf Sojabohnenfelder gesprüht, die gentechnisch verändert wurden, um es zu vertragen, aber es treibt und verflüchtigt sich auf andere Kulturen, schädigt und tötet sie. Tausende Hektar Sojabohnen, die den Unkrautvernichter nicht vertragen, sowie Bäume in den Höfen der Menschen zeigen wieder einmal die klassischen Anzeichen von Dicamba-Schäden: gewellte Blätter und verkümmertes Wachstum. Terry Fuller, ein Mitglied von Arkansas State Plant Board, nannte es „eine traurige Situation. Wirklich eine unglaubliche Situation“.

Verhandlungstermin im Prozess gegen Monsanto, BASF zu Dicamba als „ökologische Katastrophe“
Ein Bundesrichter in Missouri hat den ersten Prozesstag in einem Multidistriktverfahren angesetzt, in dem es darum gehen wird, ob der Unkrautvernichter auf Dicamba-Basis der Bayer AG/Monsanto Co. und BASF Corp. nach dem Driften über Felder weitreichende Ernteschäden verursacht hat. Der Fall des in Missouri ansässigen Pfirsichzüchters Bader Farms Inc., der behauptet, dass sich die Unternehmen zu einer „ökologischen Katastrophe“ zusammengeschlossen haben, wird auf dem schnellsten Weg ab Oktober 2019 verhandelt.

Glyphosat und Dicamba-Herbizide erhöhen die Antibiotikaresistenz von Bakterien
Eine neue Studie hat ergeben, dass einige der weltweit am weitesten verbreiteten Herbizide, Roundup (Glyphosat) und Kamba (Dicamba), die Rate der Antibiotikaresistenzentwicklung bei Bakterien um das bis zu 100.000-fache schneller erhöhen als ohne das Herbizid. Beide Herbizide werden bei gentechnisch veränderten Kulturen eingesetzt, die so konzipiert sind, dass sie diese vertragen. Die neue Studie fügt einem wachsenden Bestand an Beweisen hinzu, dass Herbizide, die in großem Maßstab industriell eingesetzt werden, aber nicht als Antibiotika bestimmt sind, tiefgreifende Auswirkungen auf Bakterien haben können, mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Fähigkeit der Medizin, durch Bakterien verursachte Infektionskrankheiten zu behandeln.

Der unmögliche Burger: Ein fehlgeleitetes Experiment
Air New Zealand bietet seinen Passagieren den fleischlosen Impossible Burger an, der einen Bestandteil aus gentechnisch veränderter Hefe enthält. Dr. Robert Mann und Prof. David Schubert erklären die Gefahren und geben Beispiele aus der jüngeren Geschichte, in der gentechnisch veränderte Bakterien und Hefen hochgiftige Stoffe gebildet haben.

Was ist nach dem EuGH-Urteil zu GVO passiert?
Drei Monate nach einem richtungsweisenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs, in dem bestätigt wurde, dass neue GVO-Techniken den gleichen Sicherheits-, Rückverfolgbarkeits- und Kennzeichnungsvorschriften unterliegen sollten wie bestehende GVO in der EU, wirft Friends of the Earth einen Blick auf den Sachstand. Während das oberste Gericht der EU den Rechtsstatus dieser neuen Techniken bestätigte, zeigen die Europäische Kommission und die nationalen Regierungen einen besorgniserregenden Mangel an Maßnahmen zur Umsetzung des Urteils.

EuGH-Urteil zu „neuen Gentechnologie“-Techniken: Ein Sieg, aber Wachsamkeit ist gefragt
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs über neue GVO-Techniken hat bei verschiedenen NROs Reaktionen und Analysen sowie Presseberichte ausgelöst. GMWatch hat eine Zusammenstellung von einigen uns bekannten erstellt. Die Botschaft zum Mitnehmen ist, dass das Urteil ein Sieg für die Verbraucher und die Umwelt war, aber es ist Wachsamkeit geboten, um sicherzustellen, dass ihm die notwendigen Maßnahmen zum Schutz und zur vollständigen Umsetzung der EU-GVO-Vorschriften folgen.

Australien: Staaten lehnen Vorschlag zur Deregulierung neuer GVO-Techniken ab
Friends of the Earth hat die Ablehnung eines Vorschlags der australischen Regierung zur Deregulierung einer Reihe neuer gentechnischer Techniken, die als Gene Editing bezeichnet werden, durch die australischen Landesregierungen begrüßt. Die Minister waren sich einig, dass weitere Überlegungen über die potenziellen Risiken der Genbearbeitungstechniken erforderlich sind, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann. Betätigen Sie sich (Australien): halten Sie den Druck aufrecht!

Rotfleischige Äpfel, CRISPR und schamloser Hype
Ein Artikel in der Newsweek aus diesem Sommer hebt atemlos das Potenzial von Genombearbeitungstechniken wie CRISPR in die Höhe, indem ein vermeintliches „Must-Have“-Lebensmittel versprochen wird: einen rotfleischigen Apfel. Aber ein genauerer Blick auf den Artikel und die Arbeit der dahinter stehenden Wissenschaftler zeigt tatsächlich, dass Genombearbeitung - und Gentechnik im Allgemeinen - nicht erforderlich sind.

Glyphosat in Haustiernahrung gefunden
Eine neue Cornell-Studie zeigt, dass Glyphosat, der Wirkstoff des Roundup-Herbizids, in einer Vielzahl von Hunde- und Katzennahrung, die die Forscher in den Geschäften gekauft haben, auf niedrigem Niveau vorhanden war. Die Forscher halten die Werte für sicher, weil sie unter der zulässigen Tagesdosis liegen. Aber Dr. Michael Antoniou stimmt nicht zu und sagt, dass die Forscher wissenschaftliche Prinzipien ignorieren, wie z.B. die Exposition bei niedriger Dosis unterhalb der gesetzlichen „sicheren“ Grenzwerte, die zu endokrinen Störungen führen.

Amateurwissenschaft enthüllt Glyphosat in britischen Frühstückszerealien
Tests, die von der Aktivistin und pensionierten Ärztin Rosemary Mason durchgeführt wurden, haben Glyphosatrückstände in bekannten Marken von britischen Frühstückszerealien ergeben.

Kampagne findet Glyphosat in französischem Urin
In Ariège, Frankreich, ließen 300 Einwohner ihren Urin testen und alle waren positiv auf Glyphosat. (Französischer Text)

Glyphosat im menschlichen Haar bei einzigartigem Testprojekt gefunden - erste Ergebnisse veröffentlicht
Ein neues Testprogramm, das vom Detox Project in Zusammenarbeit mit Kudzu Science organisiert wurde, hat Glyphosat in menschlichen Haaren gefunden.

Verbot von Glyphosat-Verkäufen an Laien in Belgien
Die belgische Regierung hat ihr seit langem versprochenes Verbot des Verkaufs von Breitbandherbiziden (wie Glyphosat) an nicht berufliche Anwender veröffentlicht. Das Verbot wird am Samstag, den 6. Oktober 2018 in Kraft treten. Der Verkauf von selektiven Herbiziden an Laien wird ab dem 31. Dezember 2018 verboten sein.

Washington State Store beendet Roundup Verkäufe
Island Home Center & Lumber in Vashon-Maury Island, Washington State, USA, hat angekündigt, dass sie Roundup oder jedes andere Produkt, das Glyphosat enthält, vorsichtshalber nicht mehr führen werden.

Hormone, Kühe und das neue Handelsabkommen: Was Sie wissen müssen
Mit der Nachricht, dass Kanada zugestimmt hat, seine Grenzen für mehr US-Milchprodukte im Rahmen des neuen Handelsabkommens USA-Mexiko-Kanada zu öffnen, fragen sich einige Kanadier, ob es in ihrem Land mehr Milch geben wird, die von Kühen stammt, die mit dem gentechnisch veränderten Hormon rBST behandelt wurden. In Kanada ist die Verwendung verboten.

Die Saatgutvielfalt verschwindet - und 3 Chemieunternehmen besitzen mehr als die Hälfte
Amerikanische und europäische Saatgutunternehmen haben sich den Weg durch die Samen der Welt gebahnt, indem sie die Samen ausgewählt haben, die sie patentieren und in die Massenproduktion bringen wollten. Das bedeutet, dass sie die Exklusivrechte an Ressourcen erhalten haben, die seit Jahrtausenden öffentlich zugänglich sind. Bis 2018, nach einer Reihe von Fusionen und Übernahmen, kontrollierten nur drei Unternehmen mehr als die Hälfte aller Saatgutumsätze. Das Hauptgeschäft für alle drei ist nicht Saatgut, sondern landwirtschaftliche Chemikalien.

Nonprofits verklagen Pret A Manger wegen irreführender Vermarktung von Lebensmitteln als „natürlich“
Die gemeinnützigen Organisationen Beyond Pesticides, GMO Free USA und Organic Consumers Association reichten eine Klage gegen die Restaurantkette Pret A Manger wegen der irreführenden Vermarktung und des Verkaufs von bestimmten Broten und anderen Backwaren als „natürliche Lebensmittel“ ein, nachdem die Produkte positiv auf Glyphosat, einen Bestandteil von Roundup Unkrautvernichtungsmittel, getestet wurden. Die Klage wirft ihnen vor, dass Pret die Präferenzen der Verbraucher und die Bereitschaft, mehr für Produkte zu zahlen, die als „natürlich“ vermarktet werden, ausnutzt.

USA wollen afrikanische Länder drängen, Gentech-Pflanzen einzuführen
Die USA drängen afrikanische Länder, gentechnisch veränderte Pflanzen zu verwenden. Peter Haas, Mitarbeiter des US-Außenministeriums, erklärt den Afrikanern, dass der insektizide Gentech-Bt-Mais bei der Bekämpfung des Heerwurms im Herbst wirksam ist, obwohl der Schädling bereits eine Resistenz gegen das Bt-Toxin im Mais in Brasilien und Teilen der USA entwickelt hat. Im Gegensatz dazu haben sich agroökologische Methoden zur Schädlingsbekämpfung bewährt.

Drei Animationen zu GVO in Südafrika
Das African Centre for Biodiversity (ACB) hat eine dreiteilige Animationsserie über GVO in Südafrika erstellt. Diese Animationen (jeweils ca. 5 Minuten lang) sind auf ihrem YouTube-Kanal verfügbar.

Indien: Regierung fordert 60 Baumwollsaatgutfirmen auf, für die Verluste der Landwirte zu zahlen
Die Regierung in Maharashtra hat Mitteilungen an fast 60 Baumwollsaatgutfirmen geschickt, die einen Ausgleich für die Verluste fordern, die den Landwirten durch minderwertiges Saatgut entstehen, das anfällig für Schädlingsbefall war. Letztes Jahr berichteten Landwirte in ganz Maharashtra, dass große Gebiete unter gv Bt-Baumwolle vom rosa Baumwollkapselwurm betroffen waren.

Bayer stellt möglicherweise Verkauf neuer Bt-Baumwolle von Monsanto in Indien ein
Die deutsche Firma Bayer, die im Juni Monsanto übernommen hat, hat erklärt, dass neue Bt-Baumwollsaatguttechnologie in Indien nicht eingeführt werden kann, da sie nicht profitabel oder finanziell tragfähig ist, da das Unternehmen keine Lizenzgebühren mehr geltend machen kann. Monsanto, das über sein Joint Venture Mahyco Monsanto Biotech, das die Bt-Baumwollsaatguttechnologie an verschiedene einheimische Saatgutunternehmen unterlizenziert hat, Gentech-Baumwollsaatgut in Indien verkauft, ist in Rechtsstreitigkeiten mit der indischen Regierung und dem indischen Unternehmen Nuziveedu Seeds verwickelt.

Pakistan: Stakeholder warnen vor der Einführung von gentechnisch verändertem Maissaatgut
Interessengruppen haben die neue pakistanische Regierung davor gewarnt, mit der gesunden Maiskultur zu experimentieren, indem sie sagten, dass Landwirte, Milch- und Viehzuchtbetriebe, Saatgutproduzenten und Industrielle mit dem Anstieg der Maisernte ohne Gentechnik zufrieden seien.

Deutschland: 90% der bayerischen Milch sollen bis Ende 2018 als gentechnikfrei gekennzeichnet sein
Bis Ende 2018 sollen 90 Prozent der bayerischen Milch ein gentechnikfreies Etikett tragen. Dieser Grad der Vermeidung von GVO-Futtermitteln basiert auf offiziellen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Landwirtschaft. Im vergangenen Jahr lag die gentechnikfreie Quote bei 60 Prozent. (Deutscher Text)

UK: Brexit - Der Austritt aus der EU „wird die Freiheit liefern, mehr gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen“
Die größten Produzenten von Gentech-Pflanzen haben die Minister aufgefordert, den Brexit zu nutzen, um europäische Vorschriften aufzugeben, die sie für die Einschränkung der Entwicklung von Gentech-Pflanzen verantwortlich machen. Der Rat für landwirtschaftliche Biotechnologie sagte, dass die Regierung die EU-Verordnungen über Pflanzenbiotechnologie und Zuchttechniken aufheben sollte. Aber Gruppen, die gegen Gentechnik sind, warfen der Industrie vor, mit dem Brexit den Verbraucherschutz zu verwässern, und fügten hinzu, dass der Austritt aus der EU eine Chance sein sollte, die Vorschriften zu verbessern, anstatt sie zu schwächen.

„US-UK: Trump sagt May, sie solle „ungerechtfertigte" Lebensmittelstandards für das Brexit-Handelsabkommen aufgeben
Die Regierung von Donald Trump hat gesagt, dass Großbritannien „ungerechtfertigte“ Lebensmittel- und Agrarstandards abschaffen muss, bevor es nach dem Brexit ein Freihandelsabkommen mit den USA abschließen kann. Diese Nachricht wird Abgeordnete, Gesundheitsaktivisten und Tierschützer alarmieren, die sich besorgt darüber geäußert haben, dass die USA verlangen werden, dass das Vereinigte Königreich Lebensmittel mit einem niedrigeren Standard akzeptiert, als es dies jetzt als EU-Mitgliedstaat tut.

Der britische Handelsminister Liam Fox hat Berichte zurückgewiesen, wonach seine Abteilung die Lebensmittel- und Agrarstandards bei den Verhandlungen über Freihandelsabkommen nach dem Brexit senken wird. Er hat jedoch nicht ausdrücklich ausgeschlossen, dass er die US-Lebensmittelstandards in einem Post-Brexit-Handelsabkommen akzeptieren würde. Er sagte im November, er habe „keinen Einwand“ dagegen, dass britische Verbraucher Lebensmittel essen, die derzeit von der EU verboten sind, wie chlorgewaschenes Huhn, nachdem Großbritannien die EU verlassen hat. Nach Ansicht von GMWatch könnten solche Produkte auch nicht gekennzeichnete gentechnisch veränderte Lebensmittel aus den USA beinhalten, die nach EU-Recht gekennzeichnet werden müssen.

UK: Undercover-Polizeispionage - Erfahrungsaustausch und Nachrichtentipps
The Guardian bittet seine Leser, sich an einem Projekt zu beteiligen, das eine Datenbank über die Spionage von politischen und ökologischen Gruppen durch die Polizei seit 1968 erstellt.

UK: Spionagepolizisten sind das Ergebnis politischer Entscheidungen - und das ist eine Gefahr
Bestimmte Teile der Polizei sehen Umweltschützer, Linke und Aktivisten für sozialen Gerechtigkeit als eine solche Bedrohung, dass knappe Steuerzahlerressourcen und kostbare Polizeizeit damit verbracht werden sollten, sie auszuspionieren, schreibt Jenny Jones, ehemalige Vorsitzende der Grünen Partei, die selbst als angebliche „einheimische Extremistin“ ausspioniert wurde. Jones sagt, es sei für das Parlament an der Zeit festzulegen, wer als einheimischer Extremist bezeichnet wird, damit diese Entscheidung nicht der Polizei überlassen wird.

Lebensmittel, die von reichen Nationen verschwendet werden, könnten den Welthunger beenden - UNO
Reiche Nationen verschwenden jedes Jahr 750 Milliarden Dollar an Nahrungsmitteln, doppelt so viel wie nötig, um den globalen Hunger zu beenden, sagte David Beasley, Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen. Aus Sicht von GMWatch ist dies ein weiterer Beweis (als ob mehr nötig wären), dass wir nicht mehr Lebensmittel produzieren müssen: Wir müssen nur die Verschwendung von Lebensmitteln beenden. Das bedeutet, dass die universelle „Visitenkarte“ der GVO-Lobby - dass wir die Lebensmittelproduktion bis 2050 verdoppeln und GVO akzeptieren müssen - Unsinn ist, auch wenn GVO höhere Erträge erbringen würden, was sie nicht tun.

Ärztegruppe bestätigt, dass giftige Pestizide in Parks, Grünanlagen nicht benötigt werden
Die Canadian Association of Physicians for the Environment (CAPE) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der den Mythos widerlegt, dass Kommunen giftige Pestizide in Parks und Grünflächen verwenden müssen, wenn sie eine Löwenzahnapokalypse vermeiden wollen. Diese Befürchtung wurde von einigen Gemeinden geäußert, die mit den Einschränkungen konfrontiert sind, die durch ein Verbot der Verwendung giftiger Pestizide auf Rasenflächen und Gärten in einigen Gebieten Kanadas, insbesondere in Manitoba und Alberta, auferlegt werden. Solche Sorgen haben sich als unbegründet erwiesen.

LOBBYWATCH

Die drei Stooges der Wissenschaftsverleugnung: Das Genetic Literacy Project, Sense About Science und STATS
Warum verbreiten diese Organisationen, die sich für die Wissenschaft einsetzen, konsequent industriefreundliche Botschaften und greifen unabhängige Forscher und investigative Reporter an? Ein Blick auf ihre Branchenverflechtungen (auch zu Monsanto und Tabaklobbyarbeit) könnte die Beweggründe für ihre Kampagnen zum Schutz von GVO, Pestiziden und anderen Industrieprodukten erklären.
 
Wie Lobbyisten für Monsanto eine „basisdemokratische Bauernbewegung“ gegen ein EU-Glyphosatverbot anführten
Monsanto bezahlte einer Public-Affairs-Beratung bis zu 200.000 Euro, um eine „Grassroots-Operation der Landwirte“ in ganz Europa zu gründen, um einem möglichen EU-Verbot von Glyphosat entgegenzuwirken. Die in Dublin ansässige politische Firma Red Flag Consulting leitete die Pro-Glyphosat-Kampagne, startete leise eine umfangreiche PR-Operation und holte sich die Unterstützung von Tausenden von Bauern von Ständen auf Landwirtschaftsmessen in den „acht wichtigsten EU-Ländern“.

Pestizidausschuss des EU-Parlaments unter seltsamen Druck gesetzt
Eric Andrieu ist der Vorsitzende des PEST-Ausschusses des Europäischen Parlaments, der nach dem Skandal um die Monsanto Papers eingesetzt wurde, um die Zulassung von Glyphosat durch die EU und das Zulassungsverfahren für Pestizide im Allgemeinen zu untersuchen. Herr Andrieu sagt, dass er unter seltsamen und ungewöhnlichen Druck gesetzt wurde - zum Beispiel gab es anonyme Drohanrufe aus den USA und E-Mails, die das Wort „Krebs“ enthielten, wurden aus seinem Posteingang gefiltert und in den Papierkorb verschoben, so dass er sie nicht sah.
 
The Times deckt russische Verschwörung auf, um Westler vor Gentech-Pflanzen zu erschrecken
Kürzlich veröffentlichte die Times of London eine Reihe von Artikeln darüber, wie kremlkontrollierte Trolle und „Bots“ in den öffentlichen Diskurs über gentechnisch veränderte Pflanzen eingriffen. Aber GMWatch fand heraus, dass ihre Beispiele einer näheren Betrachtung nicht standhielten und interviewte sogar einen der vermeintlichen Kreml-Bots der Times. Sie erwies sich als ein echter Mensch - mit Sitz in Amerika - mit echten Bedenken bezüglich gentechnisch veränderter Pflanzen, Glyphosat und der Mainstream-Medien.
 
Cornell Alliance for Science ist eine PR-Kampagne für die agrochemische Industrie
Trotz ihres akademisch klingenden Namens und ihrer Zugehörigkeit zu einer Institution der Ivy League ist die Cornell Alliance for Science eine PR-Kampagne zur Förderung gentechnisch veränderter Lebensmittel und Pestizide. Mit einer Finanzierung von 12 Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation behauptet die Allianz, an der „Wiederherstellung der Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Entscheidungsfindung“ zu arbeiten. Allerdings zeigen die Beweise, dass die Gruppe:
* Die Öffentlichkeit mit ungenauen Informationen über die Wissenschaft in die Irre führt
* Unzuverlässige Quellen, die falsche und unwissenschaftliche Behauptungen aufstellen, hervorhebt
* Mit Spitzengruppen zusammenarbeitet, die mit der Tabakindustrie oder der chemischen Industrie zusammengearbeitet haben, um Zweifel an der Wissenschaft zu wecken, die gesundheitliche Bedenken aufwirft.
 
Es ist wieder Murmeltiertag: Nur Gentechnik kann die Banane retten!
Der Begriff „Murmeltiertag“, geprägt durch einen amerikanischen Film, in dem der Held in eine Zeitschleife gerät und dazu verdammt ist, einen Tag in seinem Leben immer wieder zu wiederholen, wird heute zur Beschreibung jeder wiederkehrenden Situation verwendet. Bei GMWatch befinden wir uns oft in einem Murmeltiertag der GVO-Lobby, da alle paar Jahre die gleichen alten „Krisenerzählungen“ mit märchenhaften GVO-„Lösungen“ auftauchen. „Die Banane stirbt und nur GVO kann sie retten“ ist eine immer wiederkehrende Krisenerzählung der GVO-Lobby. Aber die wirklichen Antworten auf das Problem der Krankheit bleiben unerwähnt. GMWatch legt sie dar.

Australien: Untersuchung nach Four Corners Bericht über Monsanto und Roundup Unkrautvernichter gefordert
Die Federal Opposition hat eine Senatsuntersuchung über die Unabhängigkeit der australischen Regulierungsbehörde für landwirtschaftliche Chemikalien beantragt, nachdem das führende investigative Journalismus-Fernsehprogramm Four Corners Fragen zur Finanzierung aufgeworfen hatte. Die Australian Pesticides and Veterinary Medicines Authority (APVMA) wird hauptsächlich von den von ihr regulierten Chemieunternehmen finanziert.
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Rückblick Nr. 397

Verraten Sie Afrika nicht bei Synbio und Gene-Drives
In einem offenen Brief haben afrikanische zivilgesellschaftliche Organisationen ihren Widerstand gegen die Delegationen Nigerias und Südafrikas auf der 14. Tagung der Vertragsstaatenkonferenz (COP) zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt” (CBD) in Sharm El-Sheikh (Ägypten) erklärt. Nigeria und Südafrika sollen im Namen der Afrikanischen Ländergruppe sprechen, setzen sich aber für umstrittene und extreme Formen der Gentechnik, der synthetischen Biologie (Synbio) und Gene-Drives ein. Diese Delegationen lehnen das von vielen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Wissenschaftlern geforderte Moratorium ab.

Sambische Bürger fordern politische Führung auf, bei der Tagung in Ägypten Bedenken zu Gentechnik auf die Tagesordnung zu setzen
Die „Sambische Allianz für Agroökologie und Biodiversität” und andere Bürger Sambias fordern ein weltweites Moratorium für die Freisetzung von Gene-Drives, auch in Freilandversuchen. Sie haben ihre nationalen Vertreter aufgefordert, dies auch auf der 14. Tagung der Vertragsstaatenkonferenz (COP)  zum  „Übereinkommen über die biologische Vielfalt” (CBD) zu tun.

Moratorium für Gene-Drive notwendig
Dr. Ricarda Steinbrecher sagt, ein Moratorium für Gene-Drive-Techniken sei die einzig verantwortungsvolle Vorgehensweise, da jegliche Freisetzung weder begrenzt noch rückgängig gemacht werden könne.

Die Unterstützung der Afrikanische Union für nicht erprobte Gene-Drive-Moskitos „fehlgeleitet“
Im Juli 2018 veröffentlichte die Afrikanische Union (AU) einen Bericht, in dem sie die Entwicklung der Gene-Drive-Technik  sowie  „Rechtsvorschriften“ für deren Einsatz in ihren Mitgliedsstaaten befürwortet. Das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (African Centre for Biodiversity, ACB) hat eine Kritik am AU-Bericht veröffentlicht, der laut ACB hoffnungslos verfrüht sei und lediglich unbelegte Behauptungen von Gene-Drive-Entwicklern wiederholt.

Zum Scheitern verurteilt: Die mangelhaften wissenschaftlichen Grundlagen der landwirtschaftlichen Gentechnik (Teil 1)
Das Projekt gv-Lebensmittel ist zum Scheitern verurteilt, weil es auf fehlerhaften wissenschaftlichen Grundlagen basiert. Dies war die Botschaft eines öffentlichen Vortrags von Dr. Angelika Hilbeck, Forscherin an der ETH Zürich und Vorstandsmitglied und Mitbegründerin des Europäischen Wissenschaftler-Netzwerks für soziale and ökologische Verantwortung (ENSSER), am Vorabend der 9. Gentechnikfreies-Europa-Konferenz im September in Berlin. GMWatch hat eine Zusammenfassung des Vortrags von Dr. Hilbeck veröffentlicht, der aus ihrer Perspektive als Ökologin gehalten wurde.

Zum Scheitern verurteilt: Die mangelhaften wissenschaftlichen Grundlagen der landwirtschaftlichen Gentechnik (Teil 2)
Das neue Verständnis von „Omnigenics“ sagt uns, dass die gv-Lebensmittel- und Pflanzentechik konzeptionell fehlerhaft ist - und  Genom-Editing wird daran nichts ändern, schreibt Dr. Michael Antoniou. Er untersucht, wie es der landwirtschaftlichen Gentechnik ergeht - einschließlich Genom-Editing – wenn sie aus der Perspektive der neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Molekulargenetik betrachtet wird, die die Organisation und Kontrolle von Genen untersucht.

Umweltschutzbehörde unter Trump unterwirft sich  Monsanto, genehmigt erneut gefährliches, flüchtiges Dicamba-Herbizid
Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat angekündigt, dass sie auf ein Verbot - zugunsten kleinerer neuer Beschränkungen - des Pestizids Dicamba verzichten wird, ein Herbizid, das auf gentechnisch veränderte Dicamba-tolerante Pflanzen gesprüht wird, und das in den letzten zwei Jahren schätzungsweise 5 Millionen Morgen (ca. 2 Millionen Hektar) Nutzpflanzen, Bäume und Hinterhofgärten geschädigt hat. Das Pestizid wird für weitere zwei Jahre mit zusätzlichen Einschränkungen zugelassen. „Die rücksichtslose erneute Genehmigung dieses gefährlichen Giftes durch die Trump-EPA ignoriert die Fakten vor Ort und Schäden auf Millionen von Hektar“, sagte Nathan Donley, leitender Wissenschaftler am „Zentrum für Biologische Vielfalt“. Die Landwirte sind sich einig, dass es auch mit den neuen Beschränkungen nicht gelingen wird, gefährdete Kulturen zu schützen.

Entscheidung der US-Umweltschutzbehörde zu Dicamba „inakzeptabel“ – Vorsitzender der Save Our Crops Coalition
Steve Smith ist Vorsitzender und Gründer der „Save Our Crops Coalition“ und Direktor der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Red Gold (einem großen Tomatenverarbeiter im Mittleren Westen). Er hat Alarm wegen der Schäden geschlagen, die in Gebieten, die stark mit Dicamba besprüht werden, an Nicht-Zielkulturen, Bäumen, Sträuchern und Reben entstehen. Steve Smiths Reaktion auf die Entscheidung der US-Umweltschutzbehörde (EPA), die Dicamba-Formulierungen für den Einsatz auf Gentech-Pflanzen zu erweitern: „Das ist eine inakzeptable Entscheidung. Sie konzentriert sich weiterhin auf den Anwender (nur zertifizierte Anwender) und mehr Training, anstatt auf das eigentliche Problem - die Chemie selbst.“

Laut Wissenschaftlern sind die Dicamba-Auflagen der EPA nicht stark genug, um Schäden an Pflanzen zu verhindern
Wissenschaftler sind besorgt, dass die kürzlich von der EPA angekündigten Einsatzgrenzen für das Dicamba-Herbizid weitverbreitete Schäden an Pflanzen nicht abwenden werden. Bob Hartzler, Unkrautforscher an der Iowa State University, sagte „es ist irgendwie frustrierend, dass die EPA eine Telefonkonferenz mit akademischen Unkrautforschern abgehalten hat, auf der sie uns nach angemessenen Maßnahmen fragten, aber es keine einzige der vorgeschlagenen Maßnahmen Teil der neuen Auflagen ist.“

Umstrittenes Unkrautvernichtungsmittel könnte Bauern ihren Job kosten
Einige Bauern behaupten, dass das Unkrautvernichtungsmittel Dicamba sie dazu zwingt, ihr Unternehmen aufzugeben. Tandy King hat jahrzehntelang Tabak in Maury County, Tennessee angebaut. Aber er sagt, er wird sein Unternehmen bald aufgeben müssen, weil die Pflanzen zum zweiten Jahr in Folge schwere Schäden davongetragen haben.

Dicamba schädigt nicht nur Pflanzen, es entzweit auch Gemeinschaften
Dicamba hat Bauern entzweit. Jason Norsworthy, ein Unkrautforscher an der University of Arkansas, sagte: „Ich habe noch nie ein Thema gesehen, das die Landwirtschaft als Ganzes so sehr entzweit hat.“

Ein genauerer Blick auf die Dicamba-Regularien
DTN Progressive Farmer hat eine detaillierte Analyse zum momentanen Wissensstand zu den neuen Dicamba-Regularien veröffentlicht. Die Analyse stellt fest: „Unkrautforscher aus Iowa, Missouri, Tennessee und Indiana haben ihre Enttäuschung über die neuen Bundesregularien zur Ausbringung von Dicamba zum Ausdruck gebracht. Viele von Ihnen seien der Meinung, zusätzliche Einschränkungen der Bundesstaaten seien nötig, um 2019 den Schaden an umliegenden Pflanzen zu reduzieren.“ EcoWatch hat eine nützliche Zusammenfassung der unzureichenden US EPA-Auflagen zur Ausbringung von Dicamba veröffentlicht.

Warum Bauern im Mittleren Westen der USA im GV Herbizid-toleranten Anbaumodell feststecken
Viele Bauern im Mittleren Westen der USA stecken im gv Herbizid-toleranten Anbaumodell fest, so ein neuer Bericht von französischen und US-Forschern. Systeme, die viele als nachhaltige Alternative sehen, beispielsweise integriertes Unkrautmanagement, werden nicht in Betracht gezogen, weil sie als inkompatibel mit derzeitigen Farm- und Maschinentypen sowie Regierungsgesetzen wahrgenommen werden.

Die Natur den Wölfen zum Fraß vorwerfen: GVO Bienen und Robo-Bienen
Die Insekten-Apokalypse ist nur halb so schlimm, hier kommt der pestizidresistente Techno-Fix. „Roboterbienen könnten Pflanzen im Fall einer Insekten-Apokalypse bestäuben“ lautete kürzlich eine Überschrift des Guardian. Darunter wurde berichtet, dass niederländische Wissenschaftler „glauben, dass sie Schwärme von bienenartigen Drohnen bauen können, um Pflanzen zu bestäuben, wenn die echten Insekten ausgestorben sind.“ Und das ist nicht der einzige Techno-Fix im Angebot für den Fall eines Massenaussterbens der Bestäuber. Gentech-Bienen sind auch in Arbeit, darunter pestizidresistente, die einen großen Beitrag zur globalen Insektenkrise geleistet haben. In diesem Artikel erklären Experten, warum das schlechte Ideen sind.

Gentech-Sojavernichtung in Argentinien führt direkt auf unsere Teller
Der Gran Chaco Wald in Argentinien wird für gv Soja abgeholzt, das als Tierfutter in Europa und auf unseren Tellern landet. Es ist das Rückgrat von Argentiniens zerbrechlicher Volkswirtschaft, aber die dort lebenden einheimischen Völker und Wildtiere mussten dafür zahlen.

Monsantoprozess: Richterin weist Gesuch, das wegweisende Urteil zu Krebs aufzuheben, zurück, aber reduziert das Schmerzensgeld
Die kalifornische Richterin Suzanne Ramos Bolanos hat Monsantos Gesuch, das wegweisende Urteil zu Krebs aufzuheben, zurückgewiesen. Das Juryurteil hatte das Herbizid Roundup als krebsauslösend bezeichnet. Die Richterin stellte sich mit ihrem Urteil größtenteils auf die Seite von Dewayne Johnson, einem früheren Schulhausmeister. Er hatte 289 Millionen Dollar Schadensgeld zugesprochen bekommen, nachdem er behauptet hatte, der Roundup-Unkrautvernichter hätte bei ihm Krebs ausgelöst. Während des Prozesses sagte Johnson, Monsanto hätte ihn nicht vor den Risiken seines Produkts gewarnt. In ihrem neusten Urteil reduzierte die Richterin das Schmerzensgeld auf 78 Millionen Dollar. Johnson hat den niedrigeren Betrag akzeptiert, in der Hoffnung, den endgültigen Entschluss noch zu erleben.

Monsanto legt Berufung gegen 78-Millionen-Dollar-Urteil ein
Roundup-Hersteller Monsanto hat Berufung gegen das Urteil im Fall Dewayne Johnson eingelegt, bei dem das Unternehmen zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 78 Millionen Dollar verurteilt wurde. Ein Geschworenengericht war zu dem Schluss gekommen, der Unkrautvernichter Roundup habe wesentlich zu Dewayne Johnsons Krebserkrankung beigetragen. Monsanto hat das Berufungsgericht zudem aufgefordert, einen zuvor abgelehnten Antrag auf einen neuen Prozess zu überprüfen.

Bewegendes Interview mit einem Glyphosat-Opfer
Das TIME Magazine hat ein bewegendes Interview mit Dewayne Johnson veröffentlicht, in dem der ehemalige Hausmeister erklärt, dass er die ihm zugesprochene Schadenersatzzahlungen möglicherweise nie erhalten werde: Da Monsanto Berufung gegen das Urteil eingelegt hat – selbst nachdem die Summe durch das Gericht bereits von 289 auf 78 Millionen Dollar reduziert worden war –, könnte sich der Rechtsstreit noch Jahre lang hinziehen, während Johnsons Krebserkrankung unaufhaltsam fortschreitet.

Widerstand gegen Monsanto wächst nach wegweisendem Urteil
Im Rahmen des Prozesses von Dewayne Johnson gegen Monsanto gibt Rechtsanwalt Robert F. Kennedy Jr. einen Überblick über die Auswirkungen dieses Falles und Tausender ähnlicher, die noch zur Verhandlung anstehen.

Neue Glyphosat-Prozesse in den USA
Der US-amerikanische Bezirksrichter Vince Chaabria aus San Francisco – zuständig für das Bundesgerichtsverfahren um den möglicherweise krebserregenden Unkrautvernichter Roundup (Glyphosat) von Bayer-Tochter Monsanto – hat den ersten Fall bestimmt, der im Februar 2019 zur Verhandlung kommen soll. Kläger ist Edwin Hardeman aus Kalifornien, der über mehrere Jahrzehnte „große Mengen“ der Chemikalie in seinem Garten verwendet hatte und in der Folge – genau wie Dewayne Johnson – an Lymphdrüsenkrebs erkrankte. Sein Fall soll nun der erste von mehr als 620 auf Bundesebene anhängigen Fällen sein, die von einer Jury zu entscheiden sind.

Roundup und Krebs: Klagewelle rollt auf Bayer zu
Nach Angaben des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer ist die Zahl der Klagen wegen der mutmaßlich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels Roundup noch einmal deutlich angestiegen. Die damit verbundenen Probleme, die dem deutschen Unternehmen seit Übernahme des Herstellers Monsanto an der Börse bereits Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar beschert haben, scheinen also nicht nachzulassen. Ende Oktober waren bereits 9.300 Klagen anhängig, während die Zahl Ende August noch bei 8.700 gelegen hatte, so Bayer (Paywall-Artikel).

Bundesumweltministerin drängt auf Glyphosat-Ausstieg
Die deutsche Bundesumweltministerin Schulze fordert pestizidfreie Ausgleichsflächen und ein verbindliches Ausstiegsdatum für Glyphosat. Agrarministerin Klöckner reagierte indes auf diesen Vorstoß irritiert.

Kanadisches Gesundheitsministerium nimmt Glyphosatzulassung unter die Lupe
Das kanadische Gesundheitsministerium sieht sich angesichts „besorgniserregender Vorwürfe“ veranlasst, Hunderte von Studien zu überprüfen, die im Rahmen der Glyphosatzulassung zugrunde gelegt worden waren. Mit diesem Schritt reagiert die Behörde auf Behauptungen verschiedener Umweltschutzorganisationen, man habe sich bei der Erneuerung dieser Zulassung auf Studien gestützt, deren Erstellung Monsanto heimlich und in unlauterer Weise beeinflusst habe.

Glyphosat genotoxisch für weiße Blutkörperchen
Wie eine neue Studie zeigt, wirkt Glyphosat genotoxisch auf humane Lymphozyten (einen Subtyp der weißen Blutkörperchen) – und das schon bei mehreren niedrigen Dosen unterhalb der derzeit zulässigen Tagesdosis. Die Untersuchung wurde vom italienischen Bildungs- und Forschungsministerium finanziert und in vitro durchgeführt.

Die schmutzigen Tricks der Bayer-AG
Dem Glyphosat-Hersteller Bayer/Monsanto zufolge sollen mehr als 800 Studien bestätigen, dass das Herbizid nicht krebserregend ist. Tatsächlich jedoch gehen überhaupt nur rund 50 Studien dieser Frage nach – und noch weniger kommen zu dem Ergebnis, der Verdacht gegen das Unkrautvernichtungsmittel sei unbegründet. (Text auf Deutsch)

Drastischer Rückgang der Monarchfalter-Population
Eine über einen Zeitraum von 37 Jahren durchgeführte Untersuchung der Monarchfalter-Populationen im Norden der Region Zentralflorida zeigt, dass die Bestände von Raupen und Schmetterlingen seit 1985 kontinuierlich abgenommen haben – seit 2005 sogar um 80%. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang: 95% des Mais- und Sojaanbaus in den USA tolerieren infolge gentechnischer Manipulation das Totalherbizid Glyphosat, das unter anderem Seidenpflanzen, die Nahrungsgrundlage der Monarchfalterlarven, vernichtet.

Glyphosat ist für Stachellose Bienen tödlich und Cry-Toxine verändern ihre Entwicklung
In einer Studie aus Brasilien erwiesen sich die gv Bt-Pflanzenproteine Cry1F, Cry2Aa und das Herbizid Glyphosat als hochgiftig für die Stachellose Biene (Melipona quadrifasciata) mit einer tödlichen oder subletalen Wirkung, die das Wachstum und die Überlebensfähigkeit eines Volkes und seine Bestäubungsaktivitäten beeinträchtigt.

Parlamentarische Gruppe im EU Parlament findet in ganz Europa Pestizide in Haarproben
Die Greens/European Free Alliance Gruppe im europäischen Parlament haben die Ergebnisse eines Projekts zur Feststellung von Pestizid-Rückständen veröffentlicht, das von The Detox Project and Kudzu Science angestoßen wurde. Dabei wurden Haarproben aus sechs EU-Mitgliedstaaten gesammelt und auf eine Auswahl von 30 Pestiziden getestet, darunter Insektizide, Fungizide und Herbizide. Die Resultate zeigten, dass 15 von den 30 Pestiziden in wenigstens einer Probe gefunden wurden und 60 Prozent aller Proben mindestens ein Pestizid enthielten.

Wieviel Herbizid kann man in Lebensmitteln tolerieren und für wie lange?
Während Aufsichtsbehörden, inklusive der US-amerikanischen EPA, versichern, dass in Lebensmitteln festgestelltes Glyphosat aufgrund seiner geringen Mengen kein Problem darstellt, sind einige Wissenschaftler davon überzeugt, dass über die Auswirkungen des Langzeitverzehrs geringer Mengen nicht genug bekannt ist. Neue Herstelleraussagen erscheinen auf Lebensmitteletiketten, um kritische Verbraucher zufrieden zu stellen. Eine Firma, Detox Project, bietet eine „frei von Glyphosat-Rückständen” Zertifizierung für Lebensmittelmarken an. Laut Detox Project ist die Zahl der Firmen, die diese Zertifizierung nachfragen durch das Interesse an „sauberen Lebensmitteln” stark gestiegen.

Dr. Caius Rommens antwortet Simplot in der Gentech-Kartoffel-Kontroverse
Der Gentech-Kartoffelhersteller J.R. Simplot hat eine Stellungnahme veröffentlicht, mit der er auf das Buch von Dr. Caius Rommens „Pandora’s Potatoes” (Die Kartoffeln der Pandora) antwortet. In dem Buch distanziert sich Rommens von seiner Arbeit mit GVO und beschreibt die mögliche Risiken für Gesundheit und Agronomie der Gentech-Kartoffel, die er während seiner Arbeit für den Hersteller entwickelte. Einige dieser Kartoffeln wurden in Nordamerika auf den Markt gebracht. In seiner Stellungnahme bezeichnet Simplot Dr. Rommens Buch als „verleumderisch” und sagt, es sei „voll von falschen und irreführenden Aussagen und Spekulationen über die Entwicklung und Sicherheit unserer biotechnisch hergestellten Kartoffelsorten”. GMWatch hat Dr. Rommens Antwort auf diese Stellungnahme veröffentlicht.

Gesundheitsrisiken von Gentech-Kartoffeln
Die Wissenschaftler der GMOScience Gruppe haben ihre Sicht der Gesundheitsrisiken der Gentech-Kartoffel mit verfärbungsresistenten und „niedrigem Acrylamid” Eigenschaften, die von Dr. Caius Rommens und Kollegen für die Firma Simplot entwickelt wurden. Sie werden auf dem US-Markt unter den Namen Innate und White Russet angeboten. Das GMOScience Team erklärt, dass der GV-Prozess die Zusammensetzung der Pflanze in unbeabsichtigter Weise verändern kann, wodurch neue Allergene oder Toxine entstehen können. Sie empfehlen, dass „Verbraucher es vorsichtshalber vermeiden sollten diese Kartoffeln zu verzehren”. Gleichzeitig hat EcoWatch ein faszinierendes Interview von Ken Roseboro mit Dr. Rommens veröffentlicht.

Kartoffeln werden jetzt mit hohem GV-Risiko klassifiziert
Kartoffeln wurden in die Hochrisiko-Liste von Non-GMO Project Standard (Nicht-GV Projekt Standard) aufgenommen, weil eine Gentech-Kartoffelsorte jetzt in den USA „weitverbreitet im Handel” ist. Um festzustellen, wann eine Pflanze von der Beobachtungsliste auf die Hochrisikoliste verschoben wird, benutzt das Projekt einen festgeschriebenen Satz von Kriterien, die die Wahrscheinlichkeit einer Verunreinigung der konventionellen und gentechnikfreien Lieferkette bewerten. Aufgrund der Hochstufung der Kartoffel werden Produkte, die aus Kartoffeln hergestellt sind, jetzt extra streng kontrolliert bevor sie vom Projekt als gentechnikfrei zertifiziert werden.

Neue GV-Technologien stellen eine große Herausforderung für die gentechnikfreie Lieferkette und Zertifizierung dar
Neue Technologien zur Genveränderung wie CRISPR Gene Editing, RNA interference (RNAi), und synthetische Biologie stellen große Herausforderungen für gentechnikfreie Lieferketten und Zertifizierer dar, da einige Produkte, die mit diesen Technologien entwickelt wurden, auf dem Markt als „nicht transgen” oder sogar „gentechnikfrei” angeboten werden.

EU Kommission bittet EFSA um dringende Prüfung der Allergenität von Bt-Toxin in Gentech-Pflanzen
Die EU Kommission hat die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beauftragt, erneut zu prüfen, ob GVO mit dem Cry1Ac Toxin Lebensmittelallergien oder sogar allergischen Schock (eine schwere allergische Reaktion, die zum Ersticken führen kann) auslösen können. Cry1Ac ist ein Toxin mit insektizider Wirkung in gv Bt-Pflanzen, die von Menschen und Tieren verzehrt werden. Sabine Juelicher, Direktorin der Lebensmittelsicherheitsgruppe der EU Kommission, DG SANTE, hat die Behörde dringend aufgefordert, eine neue Studie an Mäusen von K.I. Santos-Vigil und Kollegen zu untersuchen, in der festgestellt wurde, dass Cry1Ac immunogen und allergen ist und zu allergischem Schock führen kann.

Ehemaliges EFSA GVO-Podiumsmitglied: Studie über gv Bt-Pflanzentoxinallergien ist solide
Jean-Michel Wal, ehemaliges Mitglied des GVO-Panels der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), sagte, dass die Studie, die nahe legt, dass GVO-Bt-Kulturen allergen sein könnten, „solide wissenschaftlich fundierte Ergebnisse“ habe (siehe oben).

Schädling wird resistent gegen mehrfach gv Bt-Mais in Südafrika
Der afrikanische Maisstalkborer ist bereits weitgehend resistent gegen Bt-Mais, bei dem nur ein Gen gentechnisch verändert wurde. Er zeigt erste Anzeichen einer Resistenz gegen die Bt-Maissorte, bei der mehrere Gene verändert wurden, wie eine neue Studie zeigt. Bei den Ein-Gen-Maistypen berichteten die Forscher von einer Überlebensrate des Schädlings von bis zu 100 Prozent. Die mehrfach genetisch veränderten Maissorten waren bei der Bekämpfung des Schädlings effektiver als die ein-Gen Sorten - aber auch bei den mehrfach gv Genmaissorten scheint sich Widerstand zu entwickeln.

Südafrikanische Regierung: Ablehnung von Monsantos dreifach gv dürretoleranten Mais
Das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (African Centre for Biodiversity, ACB) hat die Entscheidung der südafrikanischen Biosicherheitsbehörden begrüßt. Die Behörden haben Monsantos Antrag auf den kommerziellen Verkauf von seinen GM-toleranten, dreifach gv Mais MON87460 x MON89034 x NK603 abgelehnt. Auf der Sitzung vom 2. Oktober 2018 weigerte sich der Exekutivrat (EG), den gv Mais für den kommerziellen Anbau zuzulassen, da er feststellte, dass die von Monsanto vorgelegten Daten nicht ausreichen, um die behauptete dürretolerante und insektenresistente Wirksamkeit des GVO-Saatguts nachzuweisen.

Urzustand herstellen nach Gentechnik: Ist das möglich?
Befürworter von altmodischen Gentech-Pflanzen sowie von neuen gv Pflanzen sagen uns oft, dass wir uns keine Sorgen um die unbeabsichtigten Auswirkungen des Gentechnikprozesses machen sollten, da sie identifiziert werden und durch die Rückkreuzung der GV-Pflanze mit Nicht-GVO-Pflanzen wieder „herausgekreuzt“ und zum prä-Gentech-Zustand gebracht werden können. Uns wird auch gesagt, dass sogenannte Gen-Editing-Techniken solche schädlichen Auswirkungen vermeiden können. Aber das ist oft nicht wahr, so der Biotech-Experte Dr. Doug Gurian-Sherman, Forschungsberater bei der Firma Strategic Expansion and Trainings in Minneapolis. Dr. Gurian-Sherman erklärt, warum.

Maya-Gemeinschaften und -Organisationen verurteilen den illegalen Verkauf und Anbau von gv Soja in Mexiko
Im dritten Jahr in Folge ist die Gemeinde Hopelchén im mexikanischen Bundesstaat Campeche ein Epizentrum illegaler Aktivitäten geworden. Es wurde berichtet, dass Landwirte und Unternehmen während der Anbausaison 2018 weiterhin transgene Sojabohnen vermarkten und säen, obwohl die entsprechende Genehmigung widerrufen wurde. In einer Bürgerbeschwerde forderten Maya-Gemeinschaften und NGOs die Behörden auf, die vermuteten Anbaugebiete zu inspizieren und zu überwachen.

Angst: Kenia bereit Anbau von gv Baumwolle vor
Da Kenia dem Anbau von gv Bt-Baumwolle im nächsten Jahr näherkommt, wächst inmitten eines geringen Risikobewusstseins die Sorge um die Ernte. Einige landwirtschaftliche Gruppen sind gegen die Einführung der Baumwolle, die sie als unsicher für Mensch und Tier betrachten.

GV-Aubergine: Bangladeschs Modell ist nicht für die Übernahme durch Indien geeignet
Die indische Regierung hat angekündigt, dass sie die Erfahrungen Bangladeschs mit gv Bt-Brinjal (Aubergine) untersuchen wird, um ihre Entscheidung darüber zu treffen, ob sie die Ernte in Indien übernehmen will. Aber diese Gentech-Pflanze ist bei weitem keine Erfolgsgeschichte in Bangladesch. Im Gegenteil: sie hat eine Krise für die Bauern verursacht.

Indien: Wie glaubwürdig ist der Hype um Bt-Baumwolle?
GVO-Verfechter haben den Aufstieg Indiens zum weltweit größten Baumwollexporteur und zum zweitgrößten Baumwollproduzenten auf die Verwendung von gv Bt-Baumwolle zurückgeführt. Dies hat die GVO-Lobbyisten veranlasst, sich für die Zulassung von Bt-Aubergine und Bt-Senf einzusetzen. Doch wie viele von diesen Behauptungen sind tatsächlich wahr? Ein superklares Video von The Logical Indian untersucht die Fakten.

„Meer-Reis“: Während Gentechnologie sich abmüht, gewinnt Kreuzzüchtung
Der Anbau von Reis in Salzwasser kann die Reisproduktion in China um fast 20 Prozent steigern und mehr als 200 Millionen Menschen ernähren, so ein chinesischer Forscher. Der Agrarwissenschaftler Yuan Longping vom Qingdao Sea Rice R&D Centre hat in den Wüsten Dubais erfolgreich salzresistente Reissorten angebaut und geerntet, die durch Kreuzung verschiedener Reissorten entstanden sind. Unterdessen müht sich die Gentechnologie weiterhin damit ab, eine lebensfähige, salztolerante Ernte zu produzieren.

Monsanto/Bayer-Patent für hochwachsenden Brokkoli widerrufen
Das Europäische Patentamt (EPA) hat ein Patent für traditionell gezüchtete Brokkoli widerrufen. Die Pflanzen sollen überdurchschnittlich hoch wachsen, damit sie leichter geerntet werden können. Das Patent wurde 2013 an Monsanto erteilt. Das Unternehmen wurde inzwischen von Bayer aufgekauft. Der Widerruf ist Folge einer Klage, die 2014 von einer breiten Koalition von Organisationen eingereicht wurde.

Argentiniens Saatgutkrieg
Die Frage, wer, wenn überhaupt, die Samen besitzen sollte, die zu einem lebenswichtigen Nährboden für die wachsende Weltbevölkerung werden, ist höchst umstritten. In Argentinien diskutiert der Kongress ein Saatgutgesetz, das die geistigen Eigentumsrechte für landwirtschaftliche Produzenten stärken soll. In der Zwischenzeit wächst eine Bewegung, die den freien Zugang und die Weitergabe von traditionellem Wissen anstrebt.

Studie zeigt: Pestizidfreie Bio-Lebensmittel reduzieren Blutkrebsrisiko um 86 Prozent
Wer sich einzig von Bio-Lebensmitteln ernährt und die Aufnahme von Pestizidrückständen somit praktisch ausschließt, könnte sein Krebsrisiko dadurch um bis zu 86 Prozent senken, wie eine neue Studie zeigt. Gemäß einer Untersuchung von knapp 70.000 erwachsenen Franzosen ist der größte Einfluss einer pestizidfreien Ernährung in Bezug auf Non-Hodgkin-Lymphome zu beobachten: Bei den Studienteilnehmern, die chemisch behandelte Lebensmittel weitestgehend vermieden, ging das Risiko einer solchen Erkrankung rapide zurück. Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, lag bei „Bio-Essern“ 25 Prozent niedriger und ihr Haut- oder Brustkrebsrisiko sank um ein Drittel. Auf die enorme Bedeutung dieser Studie wies Dr. Charles Benbrook in einem Artikel für Environmental Health News hin. Darüber hinaus veröffentlichte der angesehene Gesundheitsexperte auf seiner Blogseite Hygeia Analytics eine umfassende Analyse dazu.

Brasilien: Forscher verbinden Anstieg bei Darmkrebserkrankungen mit vermehrtem Pestizideinsatz
Die rasante Industrialisierung seines Agrarsektors bezahlt Brasilien möglicherweise mit der Gesundheit seiner Einwohner, so eine neue Untersuchung eines internationalen Teams von Wissenschaftlern. Die Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen dem seit Anfang des Jahrhunderts zunehmenden Pestizideinsatz im Land und dem signifikanten Anstieg von Darmkrebserkrankungen. Zudem ist vor allem in den landwirtschaftlich besonders intensiv genutzten Regionen im Süden Brasiliens eine auffällige Häufung derartiger Fälle zu beobachten – dort, wo vorwiegend GVO-Soja angebaut wird.

Mit vereinter Stimme: Bürger Europas fordern mehr Schutz vor Pestiziden
Die europäischen Behörden lassen ihre Bürger im Stich – sie genehmigen den Einsatz schädlicher Pestizide auf landwirtschaftlichen Flächen und öffentlichem Grün. Das aktuelle Zulassungssystem basiert auf einem Modell zur Risikobewertung, das den Bock zum Gärtner macht: Es stützt sich auf Toxizitätsstudien, die die Branche selbst in Auftrag gegeben hat, und ignoriert die Möglichkeit, Pestizide durch nicht-chemische, ökologische Alternativen zu ersetzen. Dies sind die Forderungen der neuen Europäischen Koalition „Citizens for Science in Pesticide Regulation“ (Bürger für Wissenschaftlichkeit bei der Pestizidregulierung), die sie in ihrem Manifest für „präzise Wissenschaft, sichere Lebensmittel und eine gesunde Umwelt“ veröffentlicht hat. Unterzeichnet wurde dieses Manifest von bislang 118 Organisationen und Institutionen der Zivilgesellschaft – darunter auch GMWatch – sowie 25 unabhängigen Wissenschaftlern und Experten. Die Koalition fordert eine umfassende Reform des Systems und schlägt entsprechende Problemlösungen vor.

Caymaninseln: Forschungseinheit stoppt Freisetzung von Gentech-Moskitos
Die Mosquito Research and Control Unit hat eingeräumt, die Freisetzung männlicher gv Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) des Biotech-Unternehmens Oxitec auf Grand Cayman gestoppt zu haben. Man gehe jetzt in eine Beobachtungsphase über, wie es hieß – nur wenige Monate nachdem im Mai eine Vereinbarung mit dem Konzern geschlossen worden war. Gründe für das frühe Ende der Freisetzungsphase dieser gv Moskitos wurden nicht genannt – es gibt jedoch Berichte, die besagen, das Projekt habe sich bereits jetzt als Fehlschlag entpuppt.

Freisetzung riskanter Gentech-Moskitos in Burkina Faso höchst unethisch
Das Forschungskonsortium Target Malaria will schon in naher Zukunft „männlich-sterile“ gv Moskitos mit ungeklärtem Risikopotenzial in Burkina Faso freisetzen. Und das, obgleich – wie Target Malaria selbst bestätigt – mit der beabsichtigten Freisetzung solch gentechnisch veränderter Moskitos keinerlei Vorteile für die Bevölkerung verbunden sind. Mariam Mayet, Geschäftsführer des Afrikanischen Zentrums für Artenvielfalt, erklärt: „Es gibt absolut keine Rechtfertigung für die Freisetzung dieser Gentech-Moskitos. Die Durchführung von Experimenten, die Risiken mit sich bringen, jedoch keinerlei Nutzen für die Malariabekämpfung im Land, ist höchst unethisch und absolut inakzeptabel.“

Afrika braucht keine Gentech-Moskitos, betont afrikanischer Wissenschaftler
Für großes Echo in der Medienwelt hat jüngst die Nachricht gesorgt, es sei geplant, in Burkina Faso bis zu 10.000 Gentech-Moskitos freizusetzen – und anschließend möglicherweise auch in weiteren Ländern Afrikas. So berichtete The Telegraph unter der Überschrift „Londoner Wissenschaftler hoffen, Malaria mit Gentech-Moskitos auszurotten“ über die internationale Vereinigung Target Malaria, die hinter diesen Plänen steht. Der nigerianische Molekulargenetiker und Malaria-Experte Dr. Ify Aniebo jedoch sieht Anlass zur Skepsis.

Zweifel an Pentagon-Motiven: Gentech-Viren zur Sicherung oder Vernichtung von Ernteerträgen?
Im Rahmen eines US-Militärprogramms werden Insekten gentechnisch manipuliert, um Pflanzen auf den Feldern mit gv Viren zu infizieren. Die Idee dahinter, so heißt es: Die Viren sollen als Vektoren für die Einschleusung nützlicher Gene dienen, die die genetischen Eigenschaften der Pflanze verbessern. Nach Angaben der DARPA – der Forschungs- und Entwicklungsbehörde des Pentagon – dient dieses Programm ausschließlich friedlichen Zwecken. In den Augen der Völkerrechtsexpertin Silja Voeneke jedoch sind diese seitens der DARPA vorgebrachten „friedlichen Zwecke“ nicht plausibel. „Es scheint so viel einfacher, Pflanzen mithilfe dieser Technologie zu schädigen, als sie resistenter zu machen“, gibt sie zu bedenken. „Man braucht nicht viel Fantasie, um sich den Einsatz gentechnisch veränderter Viren und Insekten vorzustellen, die im Kriegsfall die Ernten des Gegners vernichten sollen.“

Gentech-Variante der Amerikanischen Kastanie als „Trojanisches Pferd“ und Türöffner für die Kommerzialisierung von Gentech-Bäumen
Wie die Plattform The Campaign to Stop GE Trees auf ihrer Website berichtet, schlagen Wissenschaftler, indigene Völker, Umweltexperten und ein ganzes Netzwerk von Organisationen Alarm angesichts der Bemühungen von Forschern des College of Environmental Science and Forestry (ESF) der State University of New York, die rechtliche Zulassung für eine gentechnisch veränderte Form der Amerikanischen Kastanie zu erwirken, die gegen den Kastanienrindenkrebs – eine für die Pflanze tödlich verlaufende Pilzerkrankung – resistent sein soll.

Das Gespenst der genetischen Katastrophe
In einem breit angelegten Artikel mit einer starken historischen Perspektive warnt der ehemalige US-WPA-Mitarbeiter Evaggelos Vallianatos vor den epigenetischen Auswirkungen der Exposition gegenüber Pestiziden. Er zitiert John Hou-Shi Chen, einen Genetiker, der früher bei der US EPA arbeitete, mit den Worten: „Mit einer größeren Anzahl von Pestizidgiften in der Umwelt schaffen wir eine Generation von Menschen, die der Zukunft schwach gegenüber stehen werden. Wir verändern die Zukunft selbst unwiderruflich. Der Preis für diese Veränderung ist oder sollte für jeden Menschen mit Würde und Respekt vor sich selbst und Liebe zu seinen Kindern inakzeptabel sein."

Code of Survival - oder Das Ende der Gentechnik
Der Filmemacher Bertram Verhaag hat einen neuen Film mit dem oben genannten Titel herausgebracht, der das Scheitern des Gentech-Lebensmittelunternehmens und den bewährten Weg in die Zukunft untersucht - restaurative und agroökologische Landwirtschaft untersucht. Sie können den Film unter dem obigen Link kaufen und den Trailer hier ansehen.

LOBBYWATCH

EU Scientific Advice Mechanism im Gleichschritt mit der US-Regierung, GMO-Lobby
Der Scientific Advice Mechanism (SAM) der Europäischen Kommission hat eine Erklärung abgegeben, in der er erklärt, dass die EU-Rechtsvorschriften über GVO überarbeitet werden sollten, um den Weg für „neue GVO“-Techniken frei zu machen, die oft als Genbearbeitung bezeichnet werden. Die Erklärung ist jedoch unwissenschaftlich und stark zugunsten der GVO-Industrie auf Kosten der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt ausgerichtet. Die Erklärung steht auch im Einklang mit der Position der US-Regierung, die erklärt hat, dass die EU-Gesetzgebung für Gentechnik veraltet ist.

Sind GVO-Lebensmittel sicher? Frag nicht die New York Times
Ein Artikel von Jane E. Brody, der Anfang des Jahres in der New York Times veröffentlicht wurde, trug den Titel „Sind GVO-Lebensmittel sicher?“. Die beruhigenden Argumente in Brodys Artikel sind beständig und tauchen immer wieder in der PR-Mitteilung der GVO-Lobby auf. GMWatch hat eine Erklärung veröffentlicht, warum ihre Aussagen falsch und irreführend sind, gefolgt von einem Expertenkommentar des Ökologen Prof. Philip J. Regal, einem frühen Kritiker des GVO-Lebensmittelunternehmens.

Keith Kloor: Der Lieblingsschriftsteller der Agrochemieindustrie
Keith Kloor ist ein freiberuflicher Journalist und Mitglied der Fakultät für Journalismus an der New York University, der für Nature, Science Insider, Slate und dutzende von Artikeln für das Discover Magazine geschrieben hat, um gentechnisch veränderte Lebensmittel zu bewerben und Kritiker der agrochemischen Industrie anzugreifen, während er gleichzeitig Industrieverbündete hinter den Kulissen unterstützt. E-Mails, die von US Right to Know beschafft wurden, enthüllen Fälle, in denen Kloor seine Quellen trainierte und bearbeitete, die Branchenbindungen einer Quelle verschleierte und selektiv über Informationen berichtete, die die Branchennarrative unterstützten.

Die britische Chemikalie Catch-22
Europa setzt weltweit den Standard in Sachen Chemikaliensicherheit - leider für Großbritannien. Das Vereinigte Königreich hat sich bei Diskussionen über die Beschränkung der Verwendung schädlicher Chemikalien in der EU stets als Widerstandskämpfer erwiesen und ist häufig auf der Seite der Industrie in Streitigkeiten darüber, ob weitere Vorschriften hinzugefügt werden sollen. Wenn es geht, werden die Regulatoren des Blocks wahrscheinlich in der Lage sein, stärkere Schutzmaßnahmen durchzusetzen. „Es ist wahr, der erste Gedanke, den wir hatten, war: ‚Das Vereinigte Königreich tritt aus, wir können ehrgeizigere Maßnahmen verlangen‘“, sagte Elise Vitali, Projektleiterin für Chemikalien vom Europäischen Umweltbüro, einer NGO.

„Illegaler“ Versuch, die vom Vereinigten Königreich unterstützten EU-Pestizidvorschriften zu schwächen, könnte das Krebsrisiko erhöhen - Anwälte
Die britische Regierung versucht, die Vorschriften zu verwässern, die verhindern, dass Pestizide, die mit einer Reihe von Gesundheitsschäden verbunden sind, auf Felder in ganz Europa gesprüht werden. Die Exposition gegenüber diesen Chemikalien, die von den Pflanzen in die Regale der Supermärkte getragen werden, kann das Risiko von Krebs, Störungen des Nervensystems und Entwicklungsproblemen erhöhen. Trotz dieser Gefahren hat eine Handvoll Staaten mit dem Vereinigten Königreich an der Spitze die Europäische Kommission zu dem Versuch gedrängt, die EU-Vorschriften zu schwächen - ein Schritt, der, so warnen Anwälte, illegal ist.