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Dokumente, die bei einem Krebs-Gerichtsverfahren in den USA veröffentlicht wurden, zeigen Monsanto’s verzweifelte Versuche, um eine Studie zu unterdrücken, die negative Effekte durch das Herbizid Roundup aufzeigte – und daß der Herausgeber des Journals, das die Studie zurückzog, eine vertragliche Beziehung mit der Firma hatte. Claire Robinson berichtet.


Interne Dokumente, die von Anwälten veröffentlicht wurden, die einen US-Krebs-Gerichtsprozeß führen, beweisen, daß die Firma eine konzertierte Kampagne vom Stapel ließ, um die Zurückziehung einer Studie zu erzwingen, die toxische Wirkungen von Roundup offen legte. Die Dokumente zeigen auch, daß der Herausgeber des Journals, das die Studie zuerst publizierte, in der Zeit kurz vor Beginn der Zurückziehungs-Kampagne einen Vertrag mit Monsanto einging.

Die Studie, die von Prof. GE Séralini geleitet worden war, wies nach, daß sehr geringe Dosen von Monsanto’s Herbizid Roundup auf lange Dauer toxische Auswirkungen auf Ratten hatten, einschließlich einer ernsten Schädigung von Leber und Niere. Die zusätzlichen Beobachtungen von erhöhten ´Tumor-Raten bei den Versuchs-Tieren müßten mit einer Krebsentstehungs-Studie größeren Umfanges bestätigt werden.

Die neu zu Tage gebrachten Dokumente zeigen, daß Monsanto die ganze Zurückziehungs-Kampagne hindurch versuchte, eigene Spuren seiner Beteiligung zu verwischen. Anstelle dessen stimmte Monsanto-Wissenschaftler David Saltmiras zu, eine Kampagne mit „Dritten als Experten“ zu orchestrieren, bei der Wissenschaftler, die anscheinend unabhängig von Monsanto sind, den Chef-Herausgeber des Journals Food and Chemical Toxicology (FCT), A. Wallace Hayes, mit Briefen bombardieren würden, die verlangen, daß er die Studie zurückziehe.

Der Gebrauch von  „Dritten als Experten“ ist eine klassische Taktik der Öffentlichkeits-Arbeit, die von der Tabak-Industrie perfektioniert wurde. Sie besteht darin, Industrie-freundliche Botschaften in den Mund von angeblich „unabhängigen“ Experten zu legen, weil niemand den Versuchen der Industrie glauben würde, um ihre eigenen Produkte verteidigen. Damals im Jahr 2012 enthüllte der Gründer von GMWatch Jonathan Matthews die Industrie-Verknüpfungen von angeblich unabhängigen Wissenschaftlern, die Lobby-Arbeit beim Journal-Herausgeber verrichteten, damit dieser die Séralini-Studie zurückziehe. Jetzt haben wir aus erster Hand den Beweis für Monsanto’s direkter Beteiligung.

In einem Dokument berichtet Saltmiras von seinen eigenen Leistungen innerhalb der Firma, wobei er prahlt, daß er „erfolgreich zahlreiche Briefe von Dritten Experten an den Herausgeber ermöglichte, die im Folgenden publiziert worden sind, und die über die vielen signifikanten Schwächen, den schlechten Studien-Aufbau, den voreingenommenen Bericht und die selektive von Séralini verwendete Statistik nachdenken. Zusätzlich habe ich zusammen mit [den Monsanto-Angestellten] Dan Goldstein und Bruce Hammond den Monsanto-Brief an den Herausgeber geschrieben.“
   
Saltmiras schreibt weiter, wie „ich das Ende des Jahres 2012 während der Krebs-Studie von Séralini und der Medien-Kampagne, meine Beziehung [zu] dem Chef-Editor des publizierenden Journals wirksam einsetzte  … und der einzige Kontaktpunkt zwischen Monsanto und dem Journal war.“

Ein weiterer Angestellter von Monsanto, Eric Sachs, schreibt in einer Email über seine Bemühungen, für eine Brief-Schreib-Kampagne zu elektrisieren. Sachs bezieht sich auf Bruce Chassy, einem Wissenschaftler, der die Pro-GVO-Website Academics Review betreibt. Sachs schreibt: „Ich redete mit Bruce Chassy, und er wird seinen Brief direkt an Wally Hayes senden und  dies weiteren Wissenschaftlern mitteilen, die Briefe gesandt haben, um das gleiche zu tun. Er versteht die Dringlichkeit … ich bestehe darauf, daß Monsanto nicht in die Position gebracht werden darf, als ob das Unternehmen die kritische Analyse lieferte, die die Herausgeber dazu führt, die Studie zurückzunehmen.“

Als Antwort auf die Anfrage von Monsanto drängte Chassy Hayes, das Séralini-Papier zurückzuziehen: „Meine Absicht war, Sie zu drängen, die Uhr zurückzudrehen, das Papier zurückzuziehen und das Prüf-Verfahren neu zu starten.“

Chassy war auch der erste Unterzeichner einer Petition, die die Zurückziehung der Séralini-Studie forderte, und der Mit-Autor eines Artikels bei Forbes, der Séralini der Täuschung bezichtigt. In keinem dieser Dokumente erklärt Chassy irgendeine Verbindung mit Monsanto. Aber 2016 wurde aufgedeckt, daß  er von Monsanto in weniger als zwei Jahren über 57.000 $  angenommen hatte, um damit zu reisen und um über GVO zu schreiben und zu sprechen.

Sachs ist scharf darauf, sicher zu stellen, daß man in der Öffentlichkeit Monsanto nicht dafür hält, als würde es versuchen, die Studie zurückgezogen zu bekommen, selbst obwohl dies genau das ist, was Monsanto macht. Sachs schreibt an den Monsanto-Wissenschaftler William Heydens: „Es gibt einen Unterschied dazwischen, die Wissenschaft zu verteidigen und sich an einem formalen Verfahren zu beteiligen, damit eine Publikation zurückgezogen wird, die die Sicherheit unserer Produkte infrage stellt. Wir sollten Séralini, den GV-Kritikern und den Medien keine Munition für die Beschuldigung liefern, daß Monsanto seine Macht anwenden würde, damit die Studie zurück genommen werde. Die Informationen, die wir lieferten, beweisen deutlich die Mängel (wie berichtet) der Studie und ergeben insgesamt starke Argumente dafür, daß diese Studie die Prüfung durch die Prüf-Gutachter nicht hätte bestehen sollen.“
 
Ein weiteres Beispiel dafür, wie Monsanto versucht, seine Verwicklung in die Rückziehungs-Kampagne zu verschleiern, geht aus der Email-Korrespondenz zwischen den Monsanto-Angestellten Daniel Goldstein und Eric Sachs hervor. Goldstein erklärt: „Ich fühlte mich unbehaglich, sogar die Aktionäre erfahren zu lassen, daß wir von dem Brief an den LTE wissen [Anmerkung_von_GMWatch: wahrscheinlich ist dies eine Abkürzung für „Letter to the Editor“ = Brief an den Herausgeber] … Das setzt voraus, daß wir irgendetwas damit zu tun hatten – wie hätten wir anderenfalls Kenntnis darüber? Ich könnte hinzufügen ‚{und} von den vielen Briefen an den Herausgeber wissen, einschließlich demjenigen, der von 25 Wissenschaftlern aus 14 Ländern unterschrieben worden war’, falls Sie beide meinen, das dies Okay ist.“ Sachs antwortet: „Wir sind ‚verbunden’, aber wir haben den Brief nicht geschrieben oder irgendjemanden dazu ermutigt, ihn zu unterschreiben.“

A. Wallace Hayes wurde von Monsanto bezahlt

Die am meisten schockierende Enthüllung dieser aufgedeckten Dokumente ist, daß der Editor des Journals Food and Chemical Toxicology (FCT), A. Wallace Hayes, in der Zeit kurz vor seiner Beteiligung an der Zurückziehung der Séralini-Studie eine Beratungs-Vereinbarung mit Monsanto einging. Offensichtlich hatte Hayes einen Interessens-Konflikt zwischen seiner Rolle als Berater für Monsanto und seiner Rolle als Herausgeber des Journals, das eine Studie zurückzog, die feststellte, daß Glyphosat toxische Effekte hat. Die Studie wurde am 19. September 2012 veröffentlicht, die Beratungs-Vereinbarung zwischen Hayes und Monsanto wurde auf den 21. August datiert, und Hayes ist  vertraglich verpflichtet, ab dem 7. September 2012 seine Dienste zu liefern.

Die Dokumente zeigen auch, daß Monsanto an Hayes für dessen Dienste pro Stunde 400 $ zahlte und daß im Gegenzug dafür von Hayes erwartet wurde, die Einrichtung eines Experten-Netzwerkes von Toxikologen, Epidemiologen und anderen Wissenschaftlern in Süd-Amerika zu unterstützen und an dessen Anfangs-Treffen teilzunehmen, das innerhalb der Region gehalten wird. Die Vorbereitung und Ablieferung eines Seminars, das relevante regionale Streitfragen angeht, die die Toxikologie von Glyphosat betreffen, ist ein Haupt-Punkt, der für dieses Eröffnungstreffen zu leisten ist.

Von dem Zeitpunkt an, wo er unter Vertrag mit Monsanto stand, hätte Hayes selber jegliche Beteiligung an der Séralini-Studie ablehnen sollen. Aber er blieb ruhig. Er machte weiter,  um eine zweite Experten-Überprüfung der Studie durch namentlich nicht genannte Personen zu beaufsichtigen, deren Interessens-Konflikte, wenn überhaupt, nicht dargelegt wurden – was zu seiner Entscheidung führte, die Studie aus dem beispiellosem Grund zurückzuziehen, daß einige ihrer Ergebnisse „nicht schlüssig“ seien.

Hayes berichtete Danny Hakim von der New York Times in einem Interview, daß er zu dem Zeitpunkt der Zurückziehung nicht unter Vertrag mit Monsanto gewesen war und nur bezahlt wurde, nachdem er das Journal verließ. Er fügte hinzu, daß  „Monsanto keine Rolle wie auch immer an der Entscheidung, die Studie zurückzuziehen, gespielt habe.“ Aber, weil das Journal nach der Monate dauernden zweiten Überprüfung, die von Hayes überwacht wurde, mehr als ein Jahr benötigte, um die Studie zurückzunehmen, ist es klar, daß er einen nicht offen gelegten Interessens-Konflikt hatte, nämlich von der Zeit an, wo er in einen Vertrag mit Monsanto trat sowie während des Überprüfungs-Prozesses. Er scheint die New York Times in die Irre zu führen.

Der Zeitpunkt des Vertrages wirft auch die Frage auf, ob Monsanto wußte, daß die Séralini-Studie kommen sollte. Falls ja, dann haben sie bei Monsanto Glück gehabt, genau zu dieser Zeit eine solche Beziehung mit Hayes zu beginnen.

Eine interne Email von Monsanto bestätigt, die vertrauliche Beziehung mit Hayes. Saltmiras schreibt über die soeben publizierte Séralini-Studie: „Wally Hayes, jetzt der FCT-Editor für Vision und Strategie, hat mir heute früh aus Höflichkeit eine Email gesendet. Hoffentlich werden wir beide in Folge eine Diskussion betreffs der Frage haben, ob FCT Vision and Strategy mit im Vordergrund dafür war, daß die Studie das Verfahren der Experten-Prüfung bestand.   

In einer anderen Email-Korrespondenz zwischen einigen aus dem Monsanto-Personal, schreibt Daniel Goldstein das Folgende, die Séralini-Studie betreffend: „Zurückziehung – beide Dan Jenkins (US-Regierungs-Angelogenheiten) und Harvey Glick zeigten überzeugend den Grund für die Zurückziehung, falls überhaupt möglich, und beide mit der gleichen Begründung, daß die Veröffentlichung den Status der Studie anhebt, andere Studien in dem Journal in Frage stellt und Séralini viel mehr Freiheit zu operieren verschafft. Alle von uns wissen, daß die letztendliche Entscheidung bei dem Herausgeber und dem Management des Journals liegt, und daß wir nicht auf jeden Fall eine Chance auf die Zurücknahme haben könnten, aber ich fand es wert, diese Bitte zu untermauern.“

Monsanto bekam, was es wollte, obwohl die wissenschaftliche Studie im Folgenden von einem anderen Journal mit höheren Prinzipien – und vermutlich – mit einem Herausgeber-Gremium, daß nicht unter Vertrag mit Monsanto steht, wiederveröffentlicht wurde.

Warum Monsanto die Séralini-Studie töten mußte

Es ist offensichtlich, daß es in Monsanto’s Interesse war, die Séralini-Studie zu Fall zu bringen. Der unmittelbare Grund hierzu war, daß sie von schädlichen Auswirkungen durch kleine Mengen Roundup und durch einen Gen-Mais berichtete, der gentechnisch verändert worden war, um das Herbizid zu tolerieren.

Wie aus den Dokumenten aber hervorgeht, war der größere Grund, daß, wenn man anerkennt, daß die Studie irgendwelche Gültigkeit wie auch immer besitzt, das bedeuten würde, den Regulierungs-Behörden und anderen die Türen für die Forderung nach weiteren Langzeit-Studien zu GVO-Pflanzen und zu den sie begleitenden Pestiziden zu öffnen.  
   
Eine damit zusammen hängende Gefahr für Monsanto, auf die Goldstein hinwies, ist, daß „eine Dritte Partei Gelder beschaffen könnte, um Séralini`s Behauptungen zu verifizieren, sowohl von einer Regierungs-Behörde oder den Geldgebern gegen GVO-und–Pestizide.“

Die Dokumente beweisen auch, daß Monsanto eine Anzahl von internationalen Telekonferenzen hielt, um zu erörtern, wie man einer solchen großen bedrohlichen Entwicklung zuvor zukommt.
 
Daniel Goldstein schreibt, die Punkte der Telekonferenzen zusammenfassend, daß jetzt „unglücklicherweise“ drei „potentielle Streitfragen, die Langzeit-Studien betreffend, aufgekommen sind, die einige Berücksichtigung benötigen werden sowie wahrscheinlich ein weißes Papier von (entweder intern oder extern).“ Das sind die potentiellen Forderungen für:
-  2-Jahres{studie} an Ratten/Langzeit-Krebs[Studie} (und möglicherweise Fortpflanzungs-Toxizität)
-  2-Jahres/chronische Studien zu Pestizid-Mixturen, zusätzlich zu den Studien zu dem Wirkstoff alleine, die gegenwärtig von den Regulierungs-Behörden gefordert werden,
-  und Ratten/chronische Studien über 2 Jahre zu Pestizid-Formulierungen auf der GV-Pflanze.

Als Entgegnung auf den ersten Punkt schreibt Goldstein, daß die Séralini-Studie „nichts anderes als die übliche Variation bei den SD [Sprague Dawley] Ratten gefunden habe, und als solche gibt es keine Veranlassung, die bisherige EFSA-Anweisung in Frage zu stellen, die sagt, daß solche Studien für substantiell äquivalente Pflanzen nicht nötig seien.“

GMWatch-Leser werden nicht überrascht sein, daß Monsanto in seinem Widerstand gegen Langzeit-Studien von der EFSA Unterstützung erhält.

In der Antwort auf den zweiten Punkt wiederholt Goldstein, daß die Séralini-Studie tatsächlich nichts feststellt – deshalb gibt es keine Notwendigkeit, irgendwelche Schlußfolgerungen daraus zu ziehen – aber das theoretische Thema ist auf den Tisch gesetzt worden. Wir müssen mit einer gut durchdachten Antwort vorbereitet sein.“

Als Antwort auf den dritten Punkt ignoriert Goldstein die radikal andere Natur von der gentechnischen Veränderung und behauptet pragmatisch, wenn nicht wissenschaftlich: „Dieser Ansatz würde nahe legen, daß dasselbe zum Thema für konventionelle Pflanzen wird und daß jede einzelne Herbizid-Formulierung eine chronische Studie benötigen würde zu jeder Pflanze (mindestens) und wahrscheinlich für jede Varietät der Nutzpflanze (weil wir wissen, daß sie eine größere genetische Variation untereinander haben als  GVO gegenüber den konventionell gleichartigen), und er erhöht die Möglichkeit von fast unbegrenzt vielen Tests.“

Aber er fügt hinzu: „Wir brauchen auch für diesen Streitpunkt ein kohärentes Argument.“

EU-Regulierer ergreifen Partei für Monsanto

Zum Nachteil der Öffentlichkeit haben einige Regulierungs-Behörden mehr Monsanto den Rücken gestärkt als das Öffentliche Interesse, und sie haben die Vorstellung zurückgestellt, daß Langzeit-Studien für GV-Pflanzen erforderlich werden sollten. Tatsächlich denkt die EU darüber, sogar die kurzen 90 Tage dauernden Tierfütterungs-Studien wegzunehmen, die zur Zeit unter der EU-Regulierung verlangt werden. Solch ein Schritt wird zum Teil mit den Ergebnissen des von der EU finanzierten Forschungs-Projektes GRACE zu Tierfütterungs-Studien  begründet, das unter Beschuß geraten ist, und zwar wegen der Verbindungen einiger der beteiligten Wissenschaftler zur Industrie und seiner angeblichen Manipulation von festgestellten negativen Wirkungen auf Ratten, die mit Monsanto’s GV-Mais MON810 gefüttert worden waren.

Entschuldigung ist notwendig

A. Wallace Hayes ist nicht länger Chef-Herausgeber von FCT, aber er wird als ein „Herausgeber Emeritus“ angegeben. Ähnlich ist Richard E. Goodman, ein ehemaliger Angestellter von Monsanto, der kurz nach Publikation der Séralini-Studie in das Herausgeber-Gremium des Journals platziert worden war, nicht länger beim Journal.

Aber obwohl sie ausgegrenzt oder gegangen sind, lebt ihr Vermächtnis in Form einer Lücke in der Geschichte des Journals weiter, in die Séralini`s Studie gehört.

Jetzt, wo Monsanto’s Beteiligung an der Zurückziehung der Séralini-Studie öffentlich herausgekommen ist, sollten FCT und Hayes anstandshalber eine formale Entschuldigung an Prof. Séralini und seinem Team herausgeben, doch sie sollten diese Studie nicht wieder hereinstellen, weil sie jetzt von einem anderen Journal veröffentlicht ist.

Aber das Journal muß einen Strich unter diese beschämende Episode ziehen und eingestehen, daß es schlecht gehandelt hat, und seine Unterstützung für wissenschaftliche Unabhängigkeit und Objektivität erklären.

----------------------- ENDE des ARTIKELS.

Daten des Original-Artikels
Titel:  Uncovered: Monsanto campaign to get Séralini study retracted
Autor: Claire Robinson
Datum: 2. August 2017
URL: http://www.gmwatch.org/en/news/latest-news/17764-uncovered-monsanto-campaign-to-get-seralini-study-retracted

Übersetzt mit Anmerkungen {in Klammern} durch
GeNwissen(AG) für das Ende von Gentechnik in Essen und Landwirtschaft
*

Neben seiner Kampagne zur Abwehr der Séralini-Studie betreibt Monsanto noch mindestens 2 weitere globale Geheim-Strategien, um die Bewusstheit über gesundheitliche Risiken von GVO und die sie begleitenden Pestizide global zu kontrollieren:

A.  Kampagne „Let Nothing Go“ (Laß nichts durchgehen!) Gegen jeden Vorwurf verteidigt eine Armee von Internet-Trolls in den sozialen Medien ein sauberes Bild von GVO und Glyphosat:
http://responsibletechnology.org/monsantos-army-online-bullies/

B. Kampagne, um mithilfe von scheinbar unabhängigen Wissenschaftlern unliebsame unabhängige Kritiker (Einzel-Personen oder NGOs) zu diskreditieren:
https://www.oneworld.nl/english/how-nobels4gmos-campaign-rife-biotech-industry-ties

Weitere LESE-EMPFEHLUNG:
Chronologie der Séralini-Studie, ein langer Kampf für die Anerkennung
der Gesundheits-Gefahren durch Gen-Food
http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Chronologie-Seralini-Studie.pdf

Nicht das kleinste Gesundheits-Risiko wird von der Gentechnik-Lobby eingestanden, denn das könnte das ganze Lügen-Gebäude von der angeblichen Lebensmittel-Sicherheit von Gen-Food schnell zum endgültigen Einsturz bringen. Je mehr eine Studie diese Taktik bedroht, umso entschiedener und härter wird sie bekämpft, und sei es nur, um sie mundtot zu machen.

Diese Chronologie folgt im Anschluß auf den nächsten beiden Seiten.
*

URL dieses Dokumentes:
http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Monsanto-Kampagne_gegen_Seralini-Studie-aufgedeckt.pdf

Gen-Food = GRÖßTER LEBENSMITTEL-SKANDAL DER WELT?
Chronologie der Séralini-Studie, ein langer Kampf für die Anerkennung
der Gesundheits-Gefahren durch Gen-Food

Angestellter der EFSA (Europäische Behörde für die Lebensmittel-Sicherheit) kann keine GVO-Gefahren sehen

Nach fast 20 Jahren Zulassung von Gentechnisch Veränderten Pflanzen zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, gibt es bis heute keine Überwachung und angemessene Risiko-Bewertung der möglichen noch der absehbaren gesundheitlichen Gefahren durch ihren Konsum, und es gibt bislang nur eine einzige offizielle klinische Studie am Menschen. (1)

Deshalb können Gentechnik-Firmen und ihre Fürsprecher ungeniert behaupten, es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über  negative Auswirkungen durch gentechnisch veränderte Nahrungsmittel („Gen-Food“) auf Menschen.

Bereits 1998 wurden jedoch in einer der weltweit ersten Fütterungsstudien (an 2 Gen-Kartoffel-Varietäten) bedenkliche Veränderungen an sämtlichen Organen von Versuchstieren beobachtet.

Das hätte damals bereits bis zur endgültigen ordentlichen Klärung ein absolutes STOPP-Signal für diese Art von Nahrungsmittel-„Herstellung“  bedeuten müssen, und das bedeutet es noch heute. (2)

2012  veröffentlichte Eric Séralini die erste Folgestudie in der Geschichte der Fütterungs-Versuche zu GVO überhaupt.

Seine Forschung fand die Anfangs-Hinweise für Probleme mehr als bestätigt, und die Verdachte teilweise übertroffen: Sowohl der getestete Gen-Mais als auch das untersuchte Herbizid wirkten auf die Dauer giftig und störten das Hormonsystem. (3)

2013   wird diese Studie nach unfairsten Angriffen durch Gen-Food-Befürworter vom Journal zurückgezogen. (4)

2014 wird sie nach einer weiteren Prüfung jedoch bei einem anderen Journal wiederveröffentlicht. (5)

2015   werden Séralini`s Ergebnisse durch eine andere Studie tatsächlich bestätigt -
wobei diese Bestätigung sogar durch eine andersartige Untersuchung gelingt. (6)

2015   gewinnt Séralini einen Gerichts-Prozeß gegen einen seiner unfairen Diffamierer. (7)

2016  kommt vor Gericht heraus, daß ein zweiter Diffamierer die Unterschrift eines anderen Wissenschaftlers gefälscht hatte und damit versuchte, sie gegen die Glaubwürdigkeit von Séralini zu missbrauchen. (8)

Und 2016  enthüllen E-Mails, daß der Herausgeber des ersten Journals ein doppeltes Spiel trieb…  (9)

2017 … wird eine Kampagne von Monsanto gegen die Studie aufgedeckt und im Verein mit Monsanto ist der Herausgeber des Journals.  (10)


Gesundheitliche Schädigungen wie die, die durch die Gen-Kartoffeln oder von dem Gen-Mais oder von Roundup hervorgerufen wurden, können also genau JETZT geschehen, ihre Ursache bliebe unberücksichtigt und verborgen. Das ist eine absolut unhaltbare Situation für die Konsumenten und für die Sicherheit unserer und zukünftiger Nahrungsmittel.  

Wir, Bürger, Konsumenten und unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen für zerstörerische und unverantwortliche gentechnische Experimente!

Diese Information wurde von der GenAG/attac-Bielefeld erstellt, die Quellen gibt es bei:
http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Chronologie-Seralini-Studie.pdf

QUELLEN

(1) Transgene gelangen in den Körper und verändern dort Darmbakterien?“, siehe die Newcastle-Studie von 2003, bei:
http://nature.com/nbt/journal/v22/n2/full/nbt934.html

Dieser horizontale Gentransfer auf Darmbakterien des Menschen soll außerdem stabil gewesen sein, so jedenfalls das Nature Institut:  http://natureinstitute.org/nontarget/reports/soybean_006.php

(2) Ewen, S.; Pusztai, A. 1999. Effect of diets containing genetically modified potatoes expressing Galanthus nivalis lectin on rat small intestine. Lancet, 354: 1353-4. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10533866
 und: http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/hintergrund-zur-Pusztai-studie.pdf

(3) http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Gesundheitliche_Bedeutungen_der_2-Jahres-Studie_von_Seralini.pdf

(4) http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Chef_vom_Fachjournal_FCT_betruegt_schamlos_die_ganze_Welt.pdf

(5) http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Seralini-Langzeitstudie-wieder-publik.pdf

(6) http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Seralini-studie-bestaetigt.pdf  

(7)http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/whistleblower-seralini-gewinnt-rechtsstreit.html

(8)  https://netzfrauen.org/2016/09/30/angreifer-seralinis-wegen-faelschung-im-fall-der-pruefung-der-monsanto-studie-fuer-schuldig-befunden-seralini-attacker-found-guilty-of-forgery-over-monsanto-study-review/

(9)  http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/E-Mails_decken_die_Rolle_von_Monsanto_bei_der_Zurueckziehung_der_Seralini-Studie_auf.pdf

(10)  http://www.attac-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Monsanto-Kampagne_gegen_Seralini-Studie-aufgedeckt.pdf