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GM WATCH MONATSRÜCKBLICK Nr. 54
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REDAKTION: CLAIRE ROBINSON
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Weitersagen: Hier könnt Ihr unsere Monatsrückblicke in Portugiesisch, Niederländisch und Deutsch finden:
http://www.gmwatch.org/sart.asp?paid=27

Kontakt: Claire This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Internet:  www.gmwatch.org    www.lobbywatch.org

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INHALT
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NEUE FILME UND BÜCHER
NEUE FORSCHUNG
GESUNDHEITSGEFAHREN
SELEKTIVE ZENSUR VON WISSENSCHAFTLERN
WISSENSCHAFTLICHE FALSCHDARSTELLUNGEN
WIDERSTAND UND GENTECH-VERBOTE
GENTECHNIK-ANTRÄGE/ AUSWEITUNGEN
DIE GVO SAGA IM AUSTRALISCHEN VICTORIA
MEDIENRUMMEL UND LÜGEN
GVO-FEHLSCHLÄGE
KENNZEICHNUNG
KONTAMINATION
MARKERUNTERSTÜTZTE ZUCHT
KLONEN
GENETIK AM SCHEIDEWEG

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NEUE FILME UND BÜCHER
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+ EXPLOSIVE DOKUMENTATION ÜBER MONSANTO
Eine explosive Dokumentation über Monsanto von der französischen Journalistin Marie-Monique Robin (Le Monde Selon Monsanto die Welt nach Monsanto) wurde kürzlich im französisch-deutschen Sender ARTE gezeigt und steht weltweit schon bei zwölf weiteren Sendern auf dem Programm. Die Doku wurde in Amerika, Europa und Asien gedreht und beschäftigt sich mit Monsantos giftigem Erbe von PCB, Agent Orange, genmanipulierten Wachstumshormonen für Rinder (rBGH) und GVO. Das Buch zum Film kommt auch bald nach. Information und Zitate finden Sie hier:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8811

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NEUE FORSCHUNG
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+ GVO-FREIE BAUMWOLLE IST PROFITABLER
Eine mehrjährige Studie des Anbaus von gv und nicht-gv Baumwolle in den USA hat gezeigt, dass keine der gv-Baumwollarten höhere Erträge bringt.

+ SCHÄDLINGE ENTWICKELN RESTISTENZ GEGEN GV PFLANZEN
Eine wissenschaftliche Studie hat herausgefunden, dass die Baumwollkapselraupe ein Schadinsekt, das eigentlich von der gv Bt-Baumwolle getötet werden soll eine Bt-Resistenz entwickelt hat und jetzt  anfängt, sich in Teilen der USA auszubreiten.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8736
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8737
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8794

+ HERBIZIDRESISTENTE GENE ÜBERLEBEN IN UNKRÄUTERN
Mehr zu den Forschungergebnissen der Wissenschaftler der Agriculture and Agri-Food Canada: Herbizidresistente Gene, die von gv Raps auf verwandte Unkräuter übergegangen sind, überleben auch noch nach sechs Jahren.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8778

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GESUNDHEITSGEFAHREN
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+ GESUNDHEITSGEFAHREN VON GVO-NAHRUNGSMITTELN GUTE ÜBERSICHT
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8801


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SELEKTIVE ZENSUR VON WISSENSCHAFTLERN
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+ DIE USA UNTERDRÜCKEN UND VERFÄLSCHEN DIE WISSENSCHAFT
Führende US-amerikanische Wissenschaftler drängten den Kongress, dafür zu sorgen, dass der nächste Präsident nicht fortsetzt, was nach ihren Aussagen die Bush-Regierung und andere vor ihr getan haben: Umwelt- und Gesundheitsforschung zu zensieren, zu unterdrücken und zu verfälschen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8773

+ USA: MONSANTO UNIVERSITÄT
Einem einschneidenden Bericht zufolge erhalten Wissenschaftler an öffentlichen Universitäten Geld für die GVO-Forschung und werden behindert und fertiggemacht, wenn sie Biolandbau studieren.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8789

+ SHANE BELLT WÄHREND DIE KOLLEGEN EINEN MAULKORB TRAGEN
Shane Morris Wissenschaftsbürokrat der kanadischen Regierung im Gebiet der Landwirtschaft und bei Agri-Food Canada bemüht sich angestrengt um die Lobby für GVO in Irland. Im Gegensatz dazu werden die öffentlichen Verlautbarungen anderer Wissenschaftler der kanadischen Regierung streng kontrolliert und erfordern eine Zustimmung von der Spitze. Andrew Weaver beispielsweise, Klimatologe an der Universität von Victoria, arbeitet eng mit verschiedenen kanadischen Umweltforschen zusammen und sagt: 'Sie erhalten einen Maulkorb. Das Prinzip der Meinungsfreiheit existiert nicht für das Umweltministerium Environment Canada. Sie fabrizieren die Botschaft der Wissenschaft.'
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8748


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WISSENSCHAFTLICHE FALSCHDARSTELLUNGEN
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+ SCHANDE ÜBER WURMIGE FORSCHUNG
Times Higher Education hat kürzlich über einen von 40 Wissenschaftlern unterzeichneten Brief des British Food Journal berichtet, in dem die Zurücknahme der diskreditierten Shane Morris/Doug Powell 'wurmigen' Maisforschung verlangt wird. Die Forschung wollte zeigen, dass Verbraucher genmanipulierten Mais bevorzugen, vergass aber zu erwähnen, dass ein Schild den gentechnikfreien Mais als wurmig kennzeichnete. Prof. Peter Saunders kommentiert in einem Brief an Times Higher Education: 'Die Veröffentlichung, in welcher die Arbeit beschrieben wurde, sollte nicht in der Literatur verbleiben, die Autoren weigern sich aber, ihre Arbeit zurückzuziehen und bieten stattdessen immer weniger plausibel klingende Erklärungen an, was denn nun mit dem Schild passiert ist.'
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8807

+ NEUER BERICHT PROPAGANDA IM WISSENSCHAFTSGEWAND
Nach der Veröffentlichung einer Presseerklärung über eine neue Studie wurden die offene Universität (OU) und der Wirtschafts- und Sozialforschungsrat der Täuschung und Duplizierung angeklagt. Die Studie hat die Ansichten britischer Bauern bezüglich genmanipulierter Nutzpflanzen zum Thema. Die Presseerklärung behauptet: 'Die Landwirte sind optimistisch bezüglich genmanipulierter Nutzpflanzen' und der leitende Autor Prof. Andy Lane bemerkte: 'Neue Technologien wie die Genmanipulation sind für Bauern attraktiv'. Wie jedoch Dr. Brian John von Genfreies Cymru herausstellt, konzentrierte das OU Forschungsteam alle Anstrengungen auf die 30 Grossproduzenten von Rohstoffen, 'dessen gentechnikfreundliche Einstellungen seit Jahren bekannt sind und haben ihre Antworten dann als repräsentativ für alle Bauern dargestellt'. Nicht weniger als 16 dieser Landwirte nahmen an Freisetzungsversuchen genmanipulierter Nutzpflanzen teil. Wie wurden diese 30 Bauern ausgewählt? Durch niemand anders als SCIMAC und die NFU, zwei Körperschaften, die jahrelang bei jeder Gelegenheit schamlos die Vorzüge der Gentechnik propagierten.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8796
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8817
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8826

+ WEITERE UNTERSTELLUNGEN VON NATURE BIOTECHNOLOGY
In einem ganzseitigen Leitartikel mit der Überschrift 'Noch eine unangenehme Wahrheit' hat der Chefredakteur der Zeitschrift Nature Biotechnology, Andrew Marshall, dem italienischen Landwirtschaftsministerium und den Medien unterstellt, absichtlich wichtige Tatsachen ignoriert zu haben, die die GMO-Arbeit von Prof. Tomasso Maggiore der Universität in Milan in einem günstigen Licht darstellen. Ein Artikel in der Frühjahrsausgabe des Magazins Science in Society  hingegen stellt ganz klar heraus, dass die Behauptungen über Maggiores Arbeit ohne Grundlage waren und dass Nature Biotechnology sich der Doppelmoral schuldig gemacht hat.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8732
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8812


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WIDERSTAND UND GENTECH-VERBOTE
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+ FRANKREICHS GENTECH-VERBOT IST JETZT OFFIZIELL
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8740

+ POLEN WILL GENTECH-FUTTER WEITERHIN VERBIETEN
Trotz eines Regierungswechsels und einer Klageandrohung von Seiten der EU-Kommission, hält Polen weiter an seinem Plan fest, gentechnisch veränderte Futtermittel zu verbieten.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8751

+ US-GEMÜSEHÄNDLER VERZICHTEN AUF GENTECH-PRODUKTE
In Oregon haben Gemüsehändler gentechnisch veränderte Lebensmittel aus ihren Regalen verbannt. Der Gemüsegroßhändler Ashland Food Co-op hat beschlossen, Gentech-Produkte nicht mehr anzubieten, da die Risiken nach Auffassung des Unternehmens nicht ausreichend untersucht werden. Andere Lebensmittelketten wie Shop N Kart und Food For Less kündigten an, ihr Angebot an gentechnikfreien Produkten schrittweise auszudehnen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8815

+ MEXIKO: “MEGA MARCH” GEGEN GENTECH-MAIS
Tausende Mexikaner haben am 31. Januar am ”žMega March“ in Mexiko City teilgenommen. Die Schätzungen bewegen sich von 50.000 bis zu 200.000 Teilnehmern. Ihr Protest richtete sich gegen Importe von Mais und Bohnen aus den USA zu Dumping-Preisen. Fast alle Teilnehmer sprachen sich gegen die Einführung von gv Mais in Mexiko aus.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8734

+ EU-KOMMISSION KÜNDIGT GRUNDSATZDEBATTE AN
Seit Jahren streiten sich die Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission über die Risiken von gv Pflanzen. Nun hat die Kommission beschlossen, eine ergebnisoffene Grundsatzdebatte über die Zukunft von GVO in Europa zu führen. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso versprach, dass die Debatte der erste Schritt hin zu einer öffentlichen Diskussion sein wird, an der sich alle Regierungen der Mitgliedsstaaten beteiligen.
Auszug aus einem Artikel im Magazin New Statesman: 'Auch wenn die Debatte in der Öffentlichkeit ausgetragen werden soll, wird der große politische und ökonomische Druck sich im Verborgenen hinter den Kulissen entfalten. Großbritannien wird höchst wahrscheinlich die kleine Gruppe von Pro-GVO-Mitgliedsstaaten und Biotech-Industrie-Lobbyisten anführen, die trotz aller Risiken die Märkte für Gentech-Produkte öffnen wollen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8806

+ STILLSTAND IN EUROPA DIE FRONTEN HÄRTEN SICH
Die EU-Agrarminister haben knapp die Mehrheit für eine Zulassung fünf neuer Gentech-Produkte verfehlt. Die Debatte in Europa scheint zum Stillstand zu kommen, sagte Jacqueline Mailly, Chefberaterin für europäische Zulassungsprozesse bei der Firma Hogan & Hartson in Brüssel. Insbesondere in Österreich stehe man geschlossen hinter der Ablehnung von Agro-Gentechnik.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8777
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8781

+ GENTECH-FIRMEN DRÄNGEN AUF GEHEIME FREILANDVERSUCHE
Gentechnik-Firmen fordern von der britischen Regierung mehr Geheimhaltung bei zukünftigen Freilandversuchen mit gv Pflanzen. Der einzige Freilandversuch in England letztes Jahr war zerstört worden. Martin Shaw, der vor Gericht angeklagt wurde, da er die Zäune um den Freilandversuch einriss, hatte erklärt, dass die Proteste so lange andauern würden, wie es Freilandversuche gibt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8770


+ POSITION GEGEN GV NAHRUNGSMITTEL IST IM ÖFFENTLICHEN INTERESSE
“Aktivisten, die gegen gentechnisch veränderte (gv) Nahrungsmittel eintreten sind keine Rowdys sie handeln im Allgemeininteresse”, sagt Peter Melchett im UK Guardian.  
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8810
Mehr (unveröffentlichte) Briefe an den Guardian als Antwort auf seinen Artikel über Geheimprozesse.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8814

+ STURM IN INDIENS OBERSTEM GERICHTSHOF
Ein zeitlich begrenztes Verbot für Feldversuche mit GVO, das wegen eines Prozesses im öffentlichen Interesse (public interest lawsuit (PIL)) verhängt worden war, ist unter skandalösen Umständen aufgehoben worden. Aruna Rodrigues und andere hatten vor Indiens obersten Gerichtshof Klage erhoben. Der vorsitzende Richter erschien unwillig, den Anwalt der Petitionsaktivisten, Prashant Bhushan, sprechen zu lassen. Er schien auch anzudeuten, dass er die Eingaben zu GVO nicht lesen würde, da er schließlich kein Wissenschafter sei und man daher nicht von ihm verlangen könne, sie zu verstehen. Er schien sogar anzudeuten, dass hinter der Petition wirtschaftliche Interessen, wie die der Pestizidindustrie, verborgen wären!
Bhushan entgegnete schneidend dahingehend, dass er sich nicht die Mühe machen würde, solch einem Gericht Beweise vorzulegen, und forderte die Richter dazu auf, ihr Urteil ohne die Anhörung der Petitionisten zu fällen.
Für Details zum letzten Beschluss des Gerichts, siehe unter
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8772
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8758
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8759
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8760

+ INDIEN: PROTESTE FORDERN ENDE DER GVO FELDVERSUCHE
Bauern und Umweltorganisation veranstalten Proteste auf dem Feldversuchgebiet der gv Aubergine auf dem Universitätsgelände der Tamil Nadu Agricultural University (TNAU). Sie warfen der Universität vor, ”Forschung unter dem Diktat der US-stämmigen Firma Monsanto” auszuführen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8800

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GENTECHNIK-ANTRÄGE/ AUSWEITUNGEN
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+ BRASILIENS REGIERUNG ERTEILT ZULASSUNG FÜR 2 MAISARTEN
Die brasilianische Regierung hat die kommerzielle Freisetzung zweier gv Maissorten lizensiert: MON810, von Monsanto produziert, und Liberity Link, von Bayer produziert. 2007 entschied die Regulierungsbehörde CTNBio zugunsten der kommerziellen Nutzung von gv Mais. Die Freisetzung wurde jedoch durch Einsprüche von IBAMA und ANVISA blokiert. (IBAMA: Bundesumweltinstitut, das mit dem Umweltministerium verbunden ist; ANVISA: Bundesgesundheitsbehörde, die mit dem Gesundheitsministerium verbunden ist)
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8805

+ SCHWEIZ BEWILLIGT ANBAU VON GV WEIZEN IN ZÜRICH
Feldversuche mit gv Weizen sind für diesen Frühling vom Institut für landwirtschaftliche Forschung Zürich-Reckenholz zugelassen worden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8757

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DIE GVO SAGA IM AUSTRALISCHEN VICTORIA
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+ EIGENINTERESSEN ALS GEIMEININTERESSE VERKLEIDET
Viktorias Anbauverbot von gv Nahrungsmitteln endete am 28. Februar. Wegen ausgedehntem Medieninteresse an den mutmasslichen Gesundheits- und Umweltrisiken von gv Nahrungsmitteln wurde der führende Wissenschaftler Gustav Nossel gleich von drei bekannten Gentechnikanhängern zu einer Pressekonferenz begleitet. Die Themen: ”Welche Bedenken [bezüglich gv Nahrungsmittelanbau] sind am meisten gerechtfertigt?  Welche Risiken können bewältigt werden und welche nicht? ”. Die Informationsveranstaltung sei Wissenschaft, die 'Eigeninteressen als Gemeinwohl verkleidet”, kommentierte Greenpeace Sprecherin Louise Sales.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8816

Wähler in Victoria wollen die Aufrechterhaltung des Verbots
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8747
Skandal um Nossals mangelhaften Bericht, der die Aufhebung des Verbots empfiehlt:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8744

+ SÜDAUSTRALIEN BLEIBT GENTECHNIKFREI
Südaustralien wird sein Verbot, gv Kulturpflanzen anzubauen, aufrechterhalten. Diese Ankündigung beendet wochenlange Spekulationen darüber, ob der Bundesstaat dem Beispiel Victorias und New South Wales folgen würde, die ihre Moratorien beendet hatten. Südaustralien schließt sich mit der Aufrechterhaltung des Verbots Westaustralien and Tasmanien an. Der Landwirtschaftsminister Südaustraliens Rory McEwen sagte, dass die Entscheidung durch die Stimmungen auf den wichtigsten Märkte für Erzeugnisse des Bundesstaates beeinflusst worden sei. “Letztlich fand das Kabinett, dass es keinen Grund gab, es aufzuheben” sagte er. “Die Risiken für existierende Märkte überwog die Chancen, die möglicherweise geschaffen würden”.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8733

+ SÜDAUSTRALISCHE FARMER WOLLEN ERHALT DES GENTECHNIKVERBOTS
Die Mehrheit (56 Prozent) der südaustralischen Getreidebauern würde die Aufhebung des Moratoriums bezüglich des Anbaus von gv Pflanzen nicht unterstützen, besagt eine Erhebung für [die australische Landwirtschaftszeitschrift] ‘Stock Journal’. Über 70 Prozent der Befragten im Südosten sagten, sie würden keine gv Pflanzen anbauen..
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8819

+ WISSENSCHAFTLER: FORTSETZUNG DES VERBOTS VON GENTECH-PFLANZEN IST 'GESUNDER MENSCHENVERSTAND'
Die Entscheidung der Landesregierung von Südaustralien das Moratorium von gv Pflanzen aufrecht zu erhalten, ist “ein Sieg des gesunden Menschenverstandes und des Vorsorgeprinzips”, schreibt Michael Lardelli, Dozent für Genetik an der Universität in Adelaide. Mit bewundernswerter Voraussicht sagte Lardelli:”In einer Welt mit stagnierender Erdölproduktion und zurückgehender Phosphatförderung hat die industrielle Landwirtschaft eine fragwürdige Zukunft. Wir müssen andere Wege zur Ernährungssicherheit erkunden, und die Aufrechterhaltung des Gentechnik-Moratorium sorgt dafür, dass wir dies können”.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8749

+ AUSTRALISCHE BAUERN FORDERN VERLÄNGERUNG DER VERBOTE VON GENTECH-PFLANZEN
Auf einer öffentlichen Versammlung in dem Getreide-Anbaugebiet Corowa (New South Wales), haben australische Bauern eine Resolution verabschiedet, die die Landesregierungen auffordert, die Moratorien für den kommerziellen Anbau von gv Kulturpflanzen zu verlängern und verlangt, dass die Angelegenheit im April 2008 auf dem ‘Gipfel 2020’ der Bundesregierung diskutiert wird.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8724

+ NSW OPPOSITION: MEHRHEIT DER ERZEUGER WIRD GENTECH-RAPS NICHT ANBAUEN
Ein Mitglied der Opposition im australischen New South Wales, Rick Colless, sagt, dass die Mehrheit der Rapsbauern ihm gegenüber geäußert hätten, dass sie nicht zu gv Saat wechseln würden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8718

+ KANADISCHE LANDWIRTE WARNEN VOR GEFAHREN
Kanadische Landwirte haben Australien besucht, um die Probleme darzulegen, mit denen sie beim Anbau von gv Pflanzen konfrontiert sind. Bauern in Kanada lehnten die vorgeschlagene Kommerzialisierung von gv Weizen und gv Flachs aufgrund der Erfahrungen mit gv Raps bezüglich Kontaminierung und Verlust von Märkten ab.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8724
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8718
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8715

+ JAPANISCHE VERBRAUCHER SETZT SICH BEI AUSTRALISCHER REGIERUNG EIN
Am 21. Februar besuchen Verbraucherschützer die australische Botschaft in Tokio um ein Gesuch japanischer Verbraucher an die australische Regierung zu überreichen, die Politik der Gentechnikfreiheit aufrecht zu erhalten.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8819

+ BAUERN WERDEN BAUERN VERKLAGEN
Das [australische] “Netzwerk Besorgter Bauern” (Network of Concerned Farmers, NCF) droht mit rechtlichen Schritten gegen Bauern, die gv Raps anbauen, falls kein Risikomanagement vor dem Anbau eingeführt wird. “Kontaminierung mit GVO wird unkontrollierbar sein, aber kein Minimumwert für Kontaminierung ist festgelegt worden, ab dem Unternehmen eine Nutzungsgebühr von unseren Einkommen abziehen können” sagte Julie Newman vom NCF. “Es ist ein Blankoscheck von den Einkommen der Bauern für die Biotech-Konzerne, ob du GVO anbauen willst oder nicht“.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8808

+ VERSUCH MIT GENTECH-PFLANZEN GESTRICHEN; DA FIRMEN SAAT NICHT LIEFERN
Westaustraliens erster großflächiger Versuch mit gv Raps is abgesagt worden, nachdem Saatgutunternehmen sich weigerten, Saat für Forschungszwecke an die Regierung zu liefern. Der Versuch sollte vom “Premiumweizen-Erzeugerverband im Südosten” (South-East Premium Wheat Growers Association, SEPWA) koordiniert werden. Es wurde beabsichtigt, die Leistung verschiedener gv Sorten im Vergleich zu derzeitigem Saatgut zu messen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8819


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MEDIENRUMMEL UND LÜGEN
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+ ISAAA VERDREHT TATSACHEN - HIER DIE AUFLÖSUNG:
Jedes Jahr veranstaltet die Biotechindustrie-Lobbygruppe Internationaler Service für den Erwerb von Agri-Biotech Anträgen (ISAAA) ein Medienspektakel, auf dem der Jahresbericht mit den Vorjahreszahlen der weltweiten Anbaufläche von gv Pflanzen bekanntgegeben wird. Jedes Jahr hebt der Bericht schlagzeilenträchtige Statistiken hervor, die zeigen, dass gv Pflanzen die Landwirtschaft der Welt umgestalten. Das Problem damit ist aber, dass die Behauptungen der ISAAA und die zugrunde liegenden Zahlen einer Überprüfung nicht standhalten und sich entweder als überhöht, übertrieben, irreführend oder schlicht falsch herausstellen. Hier sind drei der neuesten ISAAA-Behauptungen:

+ 'IN 2007 ZOG DIE HÄLFTE DER WELTBEVÖLKERUNG NUTZEN AUS GV ANBAUPFLANZEN'
Für diese Zahl zählte die ISAAA die Gesamtbevölkerung von China, Indien und allen anderen Ländern, wo gv Pflanzen angebaut werden, zusammen, obwohl diese Pflanzen nur in sehr kleinem Rahmen von der Mehrheit dieser Länder angebaut werden. In China, zum Beispiel, machen gv Pflanzen nur 2,9 Prozent der Landwirtschaftsflächen aus; in Europa sind es sogar nur 0,119 Prozent.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8765

+ 'ANNAHME VON GV PFLANZEN ERLEBT IN 2007 EINGE STEIGERUNG VON 12 PROZENT'
Nach Aussage der ISAAA ist das die zweithöchste Steigerung der weltweiten Biotech-Anbaufläche der letzten fünf Jahre. Diese ISAAA-Daten rechnen jedoch zum erstenmal eine grosse Anzahl von gv Pappeln in China mit, die vor vielen Jahren dort angepflanzt wurden. Das lässt die Flächen, die seit 2006 mit gv Pflanzen bepflanzt sind, natürlich viel grösser aussehen, als sie in Wirklichkeit sind.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8764

+ 'IN 2015 WIRD DIE GVO-ANBAUFLÄCHE 200 MILLIONEN HEKTAR ERREICHEN'
Das bedeutet, dass sogar an den optimistischsten Schätzungen der Biotechindustrie gemessen noch bis weit in die Zukunft hinein über 95 Prozent aller Pflanzen von nicht-gv Saaten stammen werden. Industriedaten schätzen die Flächen mit gv Pflanzungen (inklusive Bäume) auf 114 Millionen Hektar in 2007, was nur 2,2 Prozent der weltweiten Landwirtschafts- und Forstflächen darstellt. Das bedeutet, wie GM Freeze hervorhebt, dass fast 98 Prozent aller Anbaupflanzen nicht genverändert sind. Ausserdem sei die grosse Mehrheit aller Anbaupflanzen, wie Weizen, Gerste, Reis, Kartoffeln, Früchte und Gemüse konventionelle, nicht-gv, Sorten. [also see www.gmfreeze.org]
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8764

+ EU BEAUFTRAGTER MACHT MANGELNDE GVO FÜR STEIGENDE PREISE VERANTWORTLICH
Die EU Landwirtschaftsbeauftrage Mariann Fischer Boel macht die schwerfällige  europäische GVO-Aufsichtsbehörde für einen vermeintlichen Mangel an Tierfutter und steigende Preise verantwortlich. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen [FAO] sieht jedoch andere Gründe für den Mangel an 'commodity crops'. Die Analyse der FAO deutet darauf hin, dass der steigende Bedarf des Fernen Ostens (insbesondere Chinas) an Agrotreibstoffen und Futtermitteln sowie die Dürre in Australien die Unterversorgung hervorgerufen haben. 
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8721
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8788
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8792
NFU Schottland stimmt mit ein:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8743
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8791

+ KEINE HÖHEREN ERTRÄGE DURCH BT BAUMWOLLE
Indische Landwirtschaftsexperten haben jüngste Behauptungen, Bt-Baumwolle sei ein Segen für indische Bauern und steigere Erträge, als falsch entlarvt. Krishan Bir Choudhary, Präsident von Bharatiya Krishak Samaj und ehemaliger Vorsitzender der National Agricultural Cooperative Marketing Federation (Nafed) [Marketingvereinigung der nationalen Landwirtschaftskooperativen], wies darauf hin, dass Produktionssteigerungen auf höhere Niederschläge zurückzuführen sind: 'Wenn die Pflanzen genug Wasser erhielten, war die Produktion gut, und das gilt nicht nur für Baumwolle. Das Bt-Gen soll den Befall mit Baumwollkapselraupen verhindern, und steigert nicht die Produktivität.'
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8818
Die Wahrheit über Bt-Baumwolle in Indien:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8742
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8746

+ GM SAATEN ERHÖHEN ERTRAG NICHT
Der neue Bericht Wer profitiert von gv Saaten? beweist:
- Insgesamt erhöhen gv Saaten den Ertrag nicht, und ergeben oft einen verminderten Ertrag als andere Saaten.
- Laut Wissenschaftlern der Universität von Nebraska  liegt der Ertrag von Roundup Ready Sojabohnen, der am meisten in der Welt angepflanzte gv Saat, 6 Prozent unter dem Ertrag von herkömmlichem Soja
- Sogar das US Landwirtschaftsministerium gibt zu, dass keine kommerziell erhältliche gv Saat verändert worden ist, um Ertrag zu erhöhen. Die wichtigsten Faktoren, die den Ertrag von Saaten beeinflussen, sind Wetter, Bewässerung, Fruchtbarkeit des Bodens und herkömmliche (nicht-biotechnische) Züchtung zur Ertragserhöhung.
http://www.centerforfoodsafety.org/WhoBenefitsPR2_13_08.cfm
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8755

+ GV SAATEN GEBEN HUNGER KEINE ATEMPAUSE
Der neue Bericht zeigt, dass gv Saaten der Biotechnik und einigen Grosserzeugern zugute kommt, nicht aber Kleinbauern.
http://www.centerforfoodsafety.org/WhoBenefitsPR2_13_08.cfm
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8755

+ MONSANTO PROFITIERT VON ERHÖHTER CHEMIKALIENBENUTZUNG
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8756

+ LESEN SIE DEN NEUEN BERICHT
'Who Benefits from GM crops?' (Wer profitiert von gv Saaten?) Zusammenfassung: http://www.foe.co.uk/resource/briefings/who_benefits_summary.pdf
Ausführlicher Bericht:
http://www.foe.co.uk/resource/briefings/who_benefits.pdf

+ EUROPABIO GIBT ERHÖHTE CHEMIKALIENBENUTZUNG ZU
Ein ausgezeichneter Artikel von Rikki Stancich im Ethical Corporation Magazin gibt uns eine aufklärende Tour durch den Biotech-Medienrummel. Er enthält auch ein offenes Geständnis der Biotech-Lobbygruppe EuropaBio dahingehend, dass Roundup Ready (gv) dazu geführt hat, dass 'das Unkraut selbst' jetzt 'resistent gegen Roundup ist, was zu wesentlich erhöhter Anwendung von Roundup und einer Vielfalt von anderen Chemikalien geführt hat'.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8739

+ NOCH SCHLECHTERE ERTRÄGE/WIRTSCHAFTLICHKEIT MIT BOLLGARD II
Monsanto befürchtet eine Insektenresistenz gegen ihre Bollgard (Einzelgen) Bt-Baumwolle und hat deshalb den Gedanken an eine Erneuerung der Registrierung für 2009 aufgegeben. Danach werden nur noch Bt-Baumwollsorten mit mehr als einem Gen (Bollgard 2) erhältlich sein. Aber die kosten mehr und erzeugen weniger als die Einzelgen-Bollgardsorte das geht soweit, dass es Baumwollanbauer im US Bundesstaat Georgia zusätzliche 60-100 Millionen Dollar pro Jahr kosten könnte, was, wie der UGA Extension Agent Scott Brown sagte, 'beispiellose Profitabilitätsnot' auslösen. Es wird erwartet, dass der Ertragswert von Baumwolle aus Georgia um ein Minimum von 100 Dollar pro Morgen [etwa 4048 qm] fallen wird. [UGA Universität von Georgia, Extension Agent Uni-Angestellte/r, der/die Bildungsprogramme entwickelt.]
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8794

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KENNZEICHNUNG
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+ DAS RECHT ZU WISSEN, OB  LEBENSMITTEL GV SIND
In den USA ist die Kennzeichnung von gv Lebensmitteln zum Thema im Präsidentschaftswahlkampf geworden. Die beiden führenden demokratischen Kandidaten, Barack Obama und Hillary Clinton, sind offiziell für die Kennzeichnung. In Hawaii hat Staatssenator Mike Gabbard den Gesetzentwurf SB 3232 in die Staatslegislatur eingebracht, wonach alle im Staat verkäufliche, unverarbeitetete und unraffinierte gv Lebensmittel gekennzeichnet werden müssten. Er hat auch einen zweiten Gesetzentwurf eingebracht, SB 3233, wonach alle, die gv Saaten erzeugen und erforschen, die Standorte ihrer Höfe und Forschungsanstalten beim Landwirtschaftsministerium (DOA) anzumelden hätten. Diese Informationen würden dann auf der DOA Webseite bekannt gemacht.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8813

+ BEN & JERRY'S KÄMPFT FÜR HORMONFREI-KENNZEICHNUNG
Ben & Jerry's, eine der ersten Firmen, die ihre Eiskreme als frei von Monsantos gv Rinderhormon (rBST) kennzeichneten, hat sich mit anderen in einem landesweiten Versuch zusammengeschlossen, sich gegen das Verbot von Hormonfrei-Ettikettierung zu wehren. Pennsylvania war kürzlich der Schauplatz solch eines Krieges, als der Staat ein Verbot gegen diese Etiketten einführte, um dann später hormonfreie Etiketten zu genehmigen. Indiana hat neulich Gesetzentwürfe, die solche Etiketten untersagt hätten, zurückgezogen. Von Gesetzgebern in Ohio wird bald eine Entscheidung darüber erwartet.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8725

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KONTAMINIERUNG
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+ NEUER KONTAMINIERUNGSFALL IN DEN USA
Die amerikanischen Behörden haben die Entdeckung bekannt gemacht, dass einige von Dow AgroSciences erzeugte Kornsamen seit 2006 mit einer nichtzugelassenen gv Sorte kontaminiert worden sind. Dow hat einen Rückruf der kontaminierten Samen für die diesjährige Ernte gestartet. Die Firma sagte, in 2007 seien 53.000 Morgen [etwa 21.500 Hektar] mit dem kontaminierten Samen angepflanzt worden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8802
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8803
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8809

+ STRAFFREIHEIT DER BIOTECH-INDUSTRIE SCHÜRT AUSBREITUNG
Biotech-Firmen kommen ungestraft davon während die Kontaminierung mit GVO auf globaler Ebene weitergeht so enthüllt ein neuer Bericht. 'GM Contamination Register Report 2007' von Greenpeace International und GeneWatch UK, listet 39 neue Fällen von kontaminierten Saaten in 23 Ländern im Laufe des vorigen Jahres auf. Die meisten Fälle betrafen Grundnahrungsmittel wie Reis und Mais, aber auch Soja, Baumwolle, Raps, Papaya und Fisch wurden einbezogen. Seit 2005 hat das GV Kontaminierungsverzeichnis [GM Contamination Register] 216 Kontaminierungsfälle in 57 Ländern verzeichnet. Gv Saaten werden seit 1996 in grossem Rahmen kommerziell angebaut. Die Herausgabe des Verzeichnisses fiel dieses Jahr mit zwei Ereignissen zusammen: Am selben Tag konfrontierten kenianische Umwelt- und Bauernvereinigungen die Regierung und den amerikanischen Samenriesen Pioneer Hi-Bred mit Nachweisen von mit gv-kontaminiertem Maissamen, und Greenpeace-Aktivisten in den Niederlanden protestierten gegen die Verschiffung von illegalen gv Reissorten nach Rotterdam.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8821


+ EU GREIFT NACH GENTECH-FUND BEI CHINESISCHEM REIS DURCH
Die EU hat beschlossen, beim Reisimport aus China hart durchzugreifen.  Mitgliedsstaaten berichteten, dass manche Produkte den verbotenen gv Bt63-Reis enthielten. Ab dem 15. April ist nur die Einfuhr von Reis und Reisprodukten wie Nudeln, Reispapier und Reisstärke erlaubt, die auf einer speziellen, durch die EU genehmigten, Liste verzeichnet sind.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8752
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8757

+ ”žJEDER EUROPÄER NIMMT TÄGLICH GENVERÄNDERTES ZU SICH“ SAGT SYNGENTA
Mike Mack führt Syngenta. In einem kürzlich erschienen Artikel in der britischen Times macht Mack einen interessanten Anspruch geltend dass der Beweis der Ungefährlichkeit von genveränderten Nahrungsmitteln für alle in Europa sichtbar ist, da der europäische Viehbestand mit importiertem und genverändertem Mais und Soja gefüttert wird dementsprechend nimmt jeder Europäer täglich Genverändertes zu sich. Dies ist ein überraschendes Zugeständnis, denn bis heute vertrat die Industrie die Meinung, Fleisch, Milch und Eier von mit genverändertem Futter gefütterten Tieren müssten nicht gekennzeichnet werden, da der Verbraucher dadurch keinem genverändertem Material ausgesetzt sei. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen aber, dass genveränderte DNA sehr wohl in Milch und Gewebe vordringt, ganz anders als die Industrie und Institutionen, wie die britische Food Standards Agency, das behaupten.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8779

+KARTENWERK ZU BIOLOGISCHEN RISIKEN VERÖFFENTLICHT
Das Afrikanische Zentrum für Biologische Sicherheit (ACB) hat aktualisierte Karten zu biologischen Risiken veröffentlicht, die die Öffentlichkeit darüber informieren, wo in Südafrika Gentechnikversuche stattfinden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8790

+ USA: GRÖSSTER RÜCKRUF VON RINDFLEISCH
Es ist einem der größten US-amerikanischen Fleischhändler, Westland/Hallmark Meat Company, zu verdanken, dass kürzlich eine große Anzahl kranker, geh-unfähiger Milchkühe illegal in der US-amerikanischen Lebensmittelversorgung landete. Ein Video der Humane Society zeigt Szenen entsetzlicher Grausamkeit und Leidens. Ein Kommentator bemerkte, ”žViele fabrikähnliche Molkereien injizieren Kühen das rekombinante (Rinder-)Wachstumshormon (rBGH) ”¦ Ich habe keine Ahnung, warum die Tiere auf dem Video der Humane Society krank wurden, aber ich weiss, dass Tiere, denen rBGH gespritzt wurde, häufiger an Euterinfektionen (Mastitis), akuten Fortpflanzungsproblemen, Verdauungsstörungen, Huf- und Beinleiden und anhaltenden Wundstellen und Risswunden leiden was zusammen oft zu einem verfrühten Tod führt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8799
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8809

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MARKERUNTERSTÜTZTE ZUCHT
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+PFLANZENZUCHT OHNE MARKER?
Ein Artikel für Outlook India verkündet, dass markerunterstütze Zucht [marker assisted breeding, MAB] eine Alternative zur Gentechnik darstellen könne. MAB ruft keine gesundheitlichen Bedenken hervor, da keine fremden Gene hinzugefügt werden. [Leitender Wissenschaftler am US-amerikanischen Zentrum für Nahrungsmittelsicherheit und Mitglied der Union of Concerned Scientists] Dr. Doug Gurian-Sherman wendet jedoch ein, dass trotz des viel versprechenden Fortschritts bei MAB wichtige Faktoren zu bedenken seien. Einer davon ist die Tatsache, dass MAB den inhärenten Einschränkungen der Genetik unterliegt.
Lesen Sie hier beide Positionen der Debatte:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8716
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8722

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KLONEN
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+ FORSCHER KÖNNEN JETZT NACH GEKLONTEM FLEISCH SCANNEN
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=8771

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GENETIK AM SCHEIDEWEG
Zentrum für Genetik und Gesellschaft
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+ PhRMAs UND BIOs SELBSTBILD: GEKNECHTET UND BELAGERT
Habt Mitleid mit der armen Biotech-Industrie.
http://biopoliticaltimes.org/article.php?id=3939

+ EINEN TAG ZU SPÄT UND EINEN DOLLAR ZU WENIG
Eine Frage, die auf den größten Rindfleischrückruf der amerikanischen Geschichte folgt: Warum um alles in der Welt hat die FDA Fleisch aus Klonproduktion zugelassen?
http://biopoliticaltimes.org/article.php?id=3938

+ KLONEN, KINDER UND KONSENS
Nach einer Reihe von übereilten und ungerechtfertigten Handlungen der britischen Regierung ist Jesse Reynolds nun abgeneigt, deren Haltung zu Reproduktions- und Gentechnologie Vertrauen zu schenken. Er sagt, dass die aktuellen Vorschläge den bioethischen Schlüsselgrundsatz der sachkundigen Zustimmung aushöhlen würden.
http://biopoliticaltimes.org/article.php?id=3923

+ EMBRYOS MIT DNA VON DREI MENSCHEN
Britische Wissenschaftler behaupten, menschliche Embryonen geschaffen zu haben, die DNA von zwei Frauen und einem Mann aufweisen. Sie hoffen, dass diese Methode eines Tages dazu genutzt werden kann, Embryonen ohne Erbkrankheiten zu schaffen.
http://geneticsandsociety.org/article.php?id=3921

+ GESCHLECHTSAUSWAHL: VERBRAUCHERRECHT ODER GEWALT GEGEN FRAUEN?
Liegt das Problem mit der Geschlechtsauswahl darin, dass sie manchmal ungenau ist, oder dass sie schlicht falsch ist?
http://biopoliticaltimes.org/article.php?id=3946

+ AUSWEITUNG DES EIZELLEN-GESCHÄFTES
Zwei beunruhigende Entwicklungen im wachsenden Handel mit weiblichen Eizellen.
http://biopoliticaltimes.org/article.php?id=3934