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Claire Robinson, Herausgeberin des Monatsrückblicks
Webseite: http://www.gmwatch.org
Profil: http://bit.ly/12UAI2
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MONATSRÜCKBLICK INHALT  
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NEUESTE NACHRICHTEN
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* GVO AUSWEITUNG/ANTRÄGE
* LOBBYWATCH DER „FORESIGHT“ REPORT
* WEITERE LOBBYWATCH-GESCHICHTEN
* LEBENSMITTELSICHERHEIT
* ROUNDUP
* KONTAMINIERUNG
* WIDERSTAND
* FIRMENVERBRECHEN
* KÜNSTLICHE LEBENSFORMEN
* AGROTREIBSTOFFE
* KLIMA

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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
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* LEBENSMITTELSICHERHEIT
* LOBBYWATCH
* WIDERSTAND



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NEUESTE NACHRICHTEN
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GVO AUSWEITUNG/ANTRÄGE
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+ USA: VILSACK GIBT GRÜNES LICHT FÜR MONSANTOS GV ALFALFA
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat angekündigt, dass es den unbeschränkten landesweiten kommerziellen Anbau von Monsantos gv Roundup Ready Alfalfa erneut zulassen wird. Und dass, obwohl das Ministerium selbst die vielen Risiken für Bio- und konventionelle Bauern in seinem Risikoreport festgestellt hat. Landwirtschaftsminister Vilsack wiederholte die Bedenken wegen Reinheit und Zugang zu gv-freien Saaten, und trotzdem schob die Entscheidung des Ministeriums die ganze Last der Kontaminierungsprevention den gv-freien Bauern zu und sieht auch keinen Schutz für Lebensmittelhersteller, -verbraucher und -exporteure vor.
„Wir sind enttäuscht von der Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums. Im Interesse von Bauern, dem Schutz der Umwelt und der Verbraucher werden wir wieder vor Gericht gehen,” sagte der Direktor des Zentrums für Nahrungsmittelsicherheit (Center for Food Safety) Andrew Kimbrell. „Die USDA hat sich mit ihrer Regulierung von gv Nahrungsflanzen zu einer kriminellen Organisation entwickelt. Die Entscheidung, sich bei einigen wenigen Firmen, die von dieser Technologie profitieren wollen, beliebt zu machen, hat die USDA trotz der zunehmenden Beweise getroffen, dass gv Alfalfa die Rechte von Bauern und Verbrauchern bedroht und die Umwelt schädigt.“
Die Entscheidung bedeutet eine totale Kehrtwendung: Vilsack hatte angedeutet, dass er Biolandwirte, die Alfalfa anbauen, durch eine geografische Einschränkung des Anbaus von gv Alfalfa vor der Kontaminierung mit gv Pflanzen schützen wolle. Er hatte sogar einen Namen dafür in Umlauf gebracht: „Koexistenz“. Selbst so eine relativ milde Einschränkungsregelung hätte mit der Angewohnheit der USDA, GVO routinemäßig zuzulassen, gebrochen.
Tom Philpott von „Grist“ kommentierte dazu, dass Vilsacks Ankündigung ein Zeichen dafür sei, dass die USDA jetzt endgültig den Forderungen der Biotechindustrie nachgegeben hat. Außerdem sei es ein Beweis dafür, dass Obama als Freund der Interessen mächtiger Firmen gesehen werden will auf Kosten kleinerer, und damit weniger mächtiger Interessen, wie zum Beispiel die von Biolandwirten, die Alfalfa und Futterpflanzen für die Milchindustrie anbauen, und natürlich auf Kosten öffentlicher Interessen.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12833

+ GROSSBRITANNIEN: ERNEUTER ANBAU VON GV PFLANZEN
Der Tageszeitung The Telegraph zufolge steht wegen der zunehmenden Unter¬stützung von Gentechnologie durch die Regierung dieses Jahr eine neue Welle des Anbaus von gv Nahrungspflanzen in der britischen Landschaft bevor. Die Universität von Leeds will eine Lizenz für Feldversuche mit gv Kartoffeln beantragen. Als Teil eines neuen Konzepts, das der Öffentlichkeit die neuesten Entwicklungen in Sachen Pflanzenzucht nahebringen soll, will das Nationale Institut für landwirtschaftliche Botanik (NIAB) gv Nahrungspflanzen auf einem Schauhof anbauen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12807

+ GRAS-SEKTOR WILL MILDERE REGELN ZU GV GRAS-SAMEN
http://bit.ly/igUn4m

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LOBBYWATCH DER „FORESIGHT“ BERICHT
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+ ZUKUNFTSVISION DER BRITISCHEN REGIERUNG: ANKURBELUNG VON FEHLGESCHLAGENER LANDWIRTSCHAFT UND GVO
In 2008 hatten 400 führende Experten und 57 Regierungen den IAASTD Bericht (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development) verfaßt und ratifiziert. Diesem Bericht konnte man entnehmen, dass die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion in der ökologischen Landwirtschaft liegt, und dass gv Nahrungspflanzen wenig bis gar nichts zur Lösung des Welthungers beitragen können.
In der Folge kehrte die Gentechfirma Syngenta, die eine der Interessensgruppen im IAASTD Prozeß ist, diesem den Rücken. Die USA weigerten sich, den Bericht zu ratifizieren, und die britische Regierung hat den Bericht nur notgedrungen ratifiziert, weil sie ja an seiner Verfassung maßgeblich beteiligt war. Seiner Veröffentlichung begegnete sie jedoch mit unüberhörbarem Schweigen.

Und jetzt bekommen wir den vom britischen „Department for Business, Innovation and Skills“* herausgegebenen [pro-GVO] „Foresight Report 2011“ serviert, der von hüstel „400 führenden Experten aus 35 Ländern“ verfaßt wurde. Der Bericht setzt sich für eine Intensivierung der schon bestehenden, und fehlgeschlagenen, Agroindustriesysteme ein. Er läßt auch ganz clever ein Türchen für GVO und andere high-tech „Lösungen für den Welthunger“ offen, und erwähnt sein schwaches Lob für Agroökologie/ Ökologische Landwirtschaft nur unter „ferner liefen“.

Die britischen Medien haben haufenweise Artikel veröffentlicht, in denen der „Foresight“-Bericht und einige Pro-GVO-Soundclips des Wissenschaftlers Sir John Beddinton GVO als Lösung für den Welthunger angepriesen werden. Beddington wurde folgendermaßen zitiert: „Neue Technologien wie GVO nicht zu benutzen, ist nur schwer zu rechtfertigen. Sehen Sie sich nur einmal die Probleme an, vor denen die Welt jetzt steht: Zum Beispiel Wassermangel und Übersalzung der bestehenden Wasservorräte. GV Nahrungspflanzen sollten damit gut fertigwerden.“

Marcia Ishii-Eiteman vom nordamerikanischen „Pesticide Action Network“ antwortete darauf in ihrem Blog: „Sollten? Ist das alles, was Sie zu bieten haben, Sir John? In Wirklichkeit haben selbst 25 Jahre intensiver Forschung keine einzige kommerziell nutzbare dürre- oder salzresistente Nahrungspflanze hervorgebracht. In der Zwischenzeit haben sich die Erträge verringert, und der Pestizidverbrauch ist rapide angestiegen. Außerdem sind, wo immer gv Pflanzen kultiviert worden sind, resistente Superunkräuter, sowie eine ganze Reihe von Umweltproblemen ganz zu schweigen von sozialen Problemen aufgetreten. Im Gegensatz dazu sind ökologisch nachhaltige Landwirtschaftssysteme nachweislich gut dazu in der Lage, mit den schwierigen Bedingungen, die zunehmend mit Klimaveränderung und Wassermangel in Verbindung gebracht werden, fertig zu werden. Dafür, dass Beddington ein Wissenschaftler ist, macht er sich ganz gut im Ignorieren der Forschung.“
Ishii-Eiteman fragte sich außerdem, wer den „Foresight“-Bericht denn nun tatsächlich verfaßt hat:
„Ich habe ein paar der Kollegen, die unter den ‚400 Autoren und Mitverfassern’ aufgelistet waren, gefragt, was denn nun Sache ist. Ein Wissenschaftler, dessen Name auch vorkommt, sagte: ‚Ich bin per Email dazu eingeladen worden, einen Überblick zur Veröffentlichung zu schreiben. Ich habe allerdings an keinen Konferenzen oder Diskussionen teilgenommen, und war auch nicht an den Ergebnissen oder an der Verfassung des Berichts beteiligt. Mir wurde nicht einmal mitgeteilt, dass überhaupt ein Bericht veröffentlicht worden ist. Es ist mir nicht ganz klar, ob und wie die aufgelisteten Interessenvertreter an dem Prozeß teilgenommen haben. Gv Nahrungspflanzen sind nie irgendwo erwähnt worden, und sie scheinen auch selbst im Bericht nicht im Vordergrund zu stehen. Die Folgerung, dass Beddington den Bericht nur dazu benutzt, um Werbung für gv Nahrungspflanzen zu machen, scheint sehr wahrscheinlich.Ê» “
Ishii-Eiteman fügte hinzu: „Das ist die Art, wie sie einen führenden Wissenschaftler behandeln. Und wie steht es mit Bauern, Arbeitern und indigenen Bevölkerungs¬gruppen? Die kommen im Bericht schlicht und ergreifend nicht vor.“
*sowas wie das Ministerium für Technologie und Forschung. Dem britischen Ministerium steht übrigens die frühere Biotech-Lobbyistin Caroline Spelman vor.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12838
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12832

+ WEITERE REAKTIONEN ZUM „FORESIGHT-BERICHT“
*** Dem indischen Journalist und Handelspolitikanalytiker Devinder Sharma zufolge beschreibt der „Foresight“-Bericht eine sehr enge, um nicht zu sagen beschränkte, Zukunftsvision und ist gegen Arme eingestellt. Weltweit würden genug Nahrungsmittel für 11,5 Milliarden Menschen produziert. Beddington und die Regierung scheinen zu radikalen Veränderungen aufzurufen, in Wirklichkeit trachteten sie jedoch danach, die derzeitigen Bedingungen noch zu verschärfen. Dies sei nur ein sehr geschickt getarntes Deckmäntelchen für Vorgehensweisen und Gesetze, die für die Armen der Welt schon vorher jämmerlich versagt hätten. Der einzige Zweck dieses Berichts scheine es zu sein, sich den Ergebnissen der IAASTD entgegenzustellen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12821

***GM Freeze: „Forsight“ solle den Fähikeiten und dem Wissen der Landwirte weltweit mehr Aufmerksamkeit schenken inklusive deren Fähigkeit, Bodenfruchtbarkeit und Ernteerträge unter Anwendung lokaler Resourcen zu erhöhen. Der Bericht habe einen viel zu zaghaften Ansatz nötig wären größere Investitionen in die Entwicklung ökologischer Landwirtschaft, mit denen Millionen von Landwirten rund um den Globus schon immer ihre eigenen Leute ernährt und gleichzeitig die Umwelt geschützt haben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12821

***Olivier de Schutter, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung: Hunger ist auch eine politische Frage, nicht nur eine technische. Seit den frühen 1990er Jahren sind die Ausgaben vieler armer Länder für Nahrungsmittel um das fünf- bis sechsfache gestiegen, eine Folge nicht nur des Bevölkerungswachstums, sondern auch aufgrund fehlender Investitionen in die Landwirtschaft, die die lokale Bevölkerung ernährt. Die Konzentration auf exportorientierte Landwirtschaft macht diese Länder sowohl für Preisschocks auf den internationalen Märkten als auch für Wechselkursschwankungen anfällig. Die G20-Staaten sollten Spekulation mit Agrarprodukten durch Banken und Financiers thematisieren, die „Landnahme” von Agrarland durch reiche Staaten in Afrika und anderswo stoppen, sowie Ländern helfen, Nahrungsreserven aufzubauen und Preisspitzen bei Nahrungsmitteln zu vermeiden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12821

+ „FORESIGHTS“ EIFRIGSTE VERBÜNDETE: DIE RAí‹LISTEN
Die vehementesten Verteidiger des „Foresight“-Berichts ist die religiöse Sekte der Raëlisten, die sich für Gentechnik und Klonen aussprechen. Die Sekte glaubt an freie Liebe, öffentliche Nacktheit und die wundertätige Fähigkeit technischer Lösungen zur Rettung der Menschheit vor all ihren Problemen. Sie wird von einem ehemaligen französischen Journalisten geführt, der sich heute Rael nennt. Rael behauptet, ein Nachfahre von Außerirdischen zu sein, die menschliches Leben auf der Erde mithilfe der Gentechnik schufen. Er sagt: „Diejenigen, die behaupten, dass gv-Pflanzen eine Umweltkatastrophe verursachen werden, sind wie jene, die sich vor einem Jahrhundert aus ähnlichen Gründen dagegen ausgesprochen haben, dass Pferde von Autos abgelöst werden. Die Wahrheit ist: Hätten wir an den Pferden festgehalten, würde London jetzt einen Meter tief in Pferdescheiße stecken!"
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12832

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WEITERE LOBBYWATCH-GESCHICHTEN
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+ USA: BIOTECH-INDUSTRIE GIBT ÜBER EINE HALBE MILLION DOLLAR AUS, UM KONGRESS ZU BEINFLUSSEN
Seit 1999 haben die 50 größten Patente haltenden Agrar- und Lebensmittelkonzerne und zwei der größten Biotech- und agrochemischen Handelsverbände über 572 Millionen US-Dollar für Wahlkampfspenden and Lobbyarbeit ausgegeben, laut einem neuen Bericht von ‚Food and Water Watch’. Die Unternehmen und Handelsverbände haben einen Schwarm von gut vernetzten Lobbyisten angeheuert einschließlich mindestens 13 ehemalige Kongressmitglieder und über 300 ehemalige Angestellte des Kongresses und des Weißen Hauses um gentechnisch veränderte Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Produkte zu fördern.
http://bit.ly/gYwUl9

+ INDIEN: PRO-GENTECH-GRUPPE MACHT MOBIL
Eine Pro-Gentech-Gruppe will die indischen Regierung dazu bringen, Bauern den Anbau von Gentech-Pflanzen zu erlauben. Die Gruppe wird von Sharad Joshi angeführt, der in einem Zeitungsartikel als „Bauernführer” beschrieben wird. Allerdings passt Joshi nicht zu der Vorstellung der meisten Leute von einem Bauernführer er hat einen akademischen Hintergrund als Wirtschaftsdozent und war Postangestellter in der Schweiz. Er ist bekannt für seine Pro-Monsanto-Aktivitäten.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12824

+ EU: FUTTERMITTEL-LOBBY NIMMT NULLTOLERANZPOLITIK INS VISIER
Ein neuerer Entwurf eines Kommissionsvorschlags, der sich mit der Änderung der Gesetzgebung zu Gentech-Nahrungs- und -Futtermitteln befaßt, deckt auf, dass die Kommission einer seit langem bestehenden, gemeinsamen Forderung der Biotech-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie nachgibt. Diese fordert, die so genannte Nulltoleranzpolitik bezüglich der Verunreinigung mit nicht-zugelassenen Gentech-Nahrungs- und -Futtermitteln zu ändern. Nulltoleranz bedeutet, dass importierte Nahrungs- und Futtermittelzutaten nicht auch nur die geringsten Mengen an GVO enthalten dürfen, die nicht für den Verkauf in der EU zugelassen sind. Ein neuer Bericht der Gruppe „Corporate Europe Observatory“ untersucht Materialien der Futtermittelindustrie, die zeigen, wie im Rahmen ihrer Lobbykampagne zur Abschaffung der Nulltoleranz Fakten verdreht und die Auswirkungen übertrieben wurden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12834
Der Bericht zum Runterladen:
http://www.corporateeurope.org/system/files/files/article/FEFAC_article.pdf

+ MEHR GENTECH-TRICKSEREI VON DER EFSA
Neue EFSA-Leitlinien zur Umweltverträglichkeitsprüfung sind für die Risikobewertung von gv-Pflanzen inadäquat, so ein Bericht von Dr. Christoph Then, Geschäftsführer der Organisation Testbiotech. Neben anderen Taschenspielertricks hat EFSA (die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) den in Verruf geratenen Begriff der „wesentlichen Gleichwertigkeit” zur Beurteilung der Sicherheit von gv-Pflanzen fallen gelassen aber ersetzt ihn einfach mit neuen Begriffen, die das gleiche bedeuten „das Konzept der vergleichenden Beurteilung” und „das Konzept der Familiarität". Es wird einfach angenommen, dass die gv-Pflanze nicht anders ist als ihr nicht gentechnisch verändertes Gegenstück, ohne dass Daten zur Untermauerung dieser Annahmen als Beweis vorgelegt werden.

Dr. Brian John kommentierte: „Die zugrunde liegende Strategie der EFSA ist, einfach vorauszusetzen da die Biologie der konventionellen Pflanzen, von denen die gv-Pflanzen ja stammen, wohlbekannt ist dass es nichts Neues oder Überraschendes bei den gv-Sorten geben wird, die daher als sicher gelten können. Das ist natürlich Betrug, und auch intellektuell dürftig. Es ist wahrscheinlich auch illegal, denn der Kern der EU-Gesetzgebung zu gv-Pflanzen ist, dass sie biologisch VERSCHIEDEN sind. Und tatsächlich müssen die Entwickler von gv-Pflanzen zeigen, dass ihre Sorten unverwechselbar, gleichförmig und stabil sind.“
Mehr zu dem Testbiotech-Bericht und Brian Johns Kommentar in voller Länge unter:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12816

+ GROSSBRITANNIEN: WISSENSCHAFTEN UNTER BESCHUSS? NICHT WIRKLICH ...
Die britische Rundfunkanstalt BBC hat noch ein weiteres Werk von Gentech-Propaganda herausgebracht: „Wissenschaften unter Beschuss” (Science Under Attack) ist eine Sendung in der Dokumentarreihe Horizon des BBC2, die vom neuen Präsidenten der Royal Society, Sir Paul Nurse, präsentiert wird. Die Sendung recycelt die alte Mär, nach der öffentlicher Widerstand gegen Gentechnik auf irrationalen Ängsten und Misstrauen gegenüber der Wissenschaft basiere. Nach Ansicht der Sendung ist Wissenschaft = Gentechnik. In seinem Blog kommentiert [der Wissenschaftler, Autor und Journalist] Dr. Michael Brooks, dass die Sendung es versäumt, den verfälschenden Einfluß darzustellen, den einige Wissenschaftler auf die Wissenschaften ausüben. Diese Wissenschaftler seien „bereit, ihre Integrität für Geld und Machtpositionen aufs Spiel zu setzen“. Dieser blinde Fleck ist entscheidend in der Gentechnikdebatte und der Rolle, die führende Mitglieder der Royal Society darin spielen.
 Die
Sendung zeigte den Gentechniker Prof. Jonathan Jones, ein Mitglied der Royal Society mit Verbindungen zu ‘Mendel Biotechnology’ und Monsanto. In seiner Fernsehkritik sagte Dr. Brooks weiter, dass der Wissenschaftler [Prof. Jones] nicht verstehe, warum Menschen genetisch veränderte Pflanzen nicht akzeptieren wollen. „In einem Cameronschen* Moment erklärt Nurse, dass er einmal Bürger getroffen habe, die sagten, dass ‚sie keine Gene in ihrer Nahrung haben wollten’. Daraus schließt er, dass, wären die Menschen nur besser über Genetik informiert (soll heißen, wenn sie bloß auf uns Wissenschaftler hören würden), sich das ganze Problem von selbst erledigen würde.“

[*David Cameron, britischer Premierminister, Anm. d. Übers.]

http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12822

+ GROSSBRITANNIEN: GENTECHNIK-WISSENSCHAFTSGEMEINDE IHR EIGENER SCHLIMMSTER FEIND
In einem hervorragenden Offenen Brief an Sir Paul Nurse, den man in voller Länge lesen sollte, erklärt Dr. Brian John von ‘GM-Free Cymru’: „Es fasziniert mich, dass Sie offenbar glauben, dass Wissenschaftler stets wahrheitsgetreu und ehrlich sind und sich alle treu an einen bindenden Ethik-Codex halten. Wäre das nur wahr! Sowohl in der Gentechnik als auch in der Pharmazeutik ist die Forschung in erster Linie durch Profitstreben gesteuert. Und sowohl in der Prioritätensetzung in der Forschung als auch bei der Durchführung von Versuchen wurden öffentliche Gelder größtenteils durch private Förderung abgelöst. Wir von ‚GM-Free Cymru’ haben während unserer Recherchen über die letzten zehn Jahre viele Beispiele für schlechte Wissenschaft gefunden, selektive oder befangene Wissenschaft, und betrügerische Wissenschaft. Wir haben viele Fälle aufgedeckt, in denen Fütterungsversuche zur ‚Nährstoff-Gleichwertigkeit’ als ‚Sicherheitsversuche’ verkauft wu
 rden und
in denen wissenschaftlichen Schlußfolgerungen von ihren Datensätzen abwichen. Darüber hinaus haben wir aufgezeigt, dass in den meisten Fällen die Wissenschaftler selbst die Verdrehung und Falschdarstellung ihrer Arbeit erlaubten dies wohl aufgrund der Tatsache, dass der Zahlmeister (sei es Monsanto, Syngenta oder irgendein anderer Antragsteller auf eine Gentechnik-Genehmigung) den Ton angibt, und dass Enthüllungen nicht toleriert werden. Die Verschwörung von Duldung und Schweigen, die wir aufgedeckt haben, ist wirklich erschreckend und etwas, für das sich die Wissenschaftsgemeinde wirklich schämen sollte.“
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12827

+ GROSSBRITANNIEN: WO DIE GRÜNEN RICHTIG LIEGEN
Im vergangenen November strahlte der britische Fernsehkanal Channel4 die Sendung „What the Green Movement Got Wrong“ (Wo die Grünen falsch liegen) aus, die auf der einen Seite die Umweltbewegung angreift, während sie auf der anderen Seite Kernkraft, DDT, Grüne Gentechnik und Geo-Engineering unterstützt. Der gehässige Angriff der Sendung strotzte nur so vor Verzerrungen, Unterstellungen und klaren Fehlern. Einer der Fernsehgäste, Adam Werbach, war früher Mitglied der Geschäftsführung von Greenpeace International. Werbach bereichtete, dass die Produzenten von Channel4 ihn über den Inhalt der Dokumentation getäuscht, seine Ideen entstellt und seine Kommentare benutzt haben, um die Standpunkte seiner Gegner zu untermauern. Unter den Gästen waren Florence Wambugu, Lobbyist für Monsanto und DuPont, sowie Stewart Brand, Berater von ExxonMobil, Cargill, Dow Chemical, General Electric und Bechtel ein “Who is Who”   ausbeuterischer und umweltzerstörender Firmen.

Um dieser Attacke entgegenzuwirken, hat der Blogger Rex Wyler den Artikel „Wo die Grünen richtig liegen“ geschrieben. Ein Ausschnitt: „Um der Menschheit zu helfen, Frieden und Nachhaltigkeit zu sichern, haben Ökologen und Umweltschützer in der Vergangenheit Tausende von echten Lösungen und kritischen Ideen angeboten. Das Problem ist nicht, dass Ökologen keine Lösungen anbieten. Das Problem entsteht dadurch, dass jene Lösungen denen nicht passen, die Reichtum und Macht konzentrieren wollen.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12808

+ DEUTSCHLAND: ORGANISIERTE UNVERANTWORTLICHKEIT DER GENTECHNIKFIRMEN DIE BROSCHÜRE, DIE DIR DIE GENLOBBY VORENTHALTEN WOLLTE
Corporate Watch hat die Broschüre “Organisierte Unverantwortlichkeit” über die Gentechnik in Deutschland veröffentlicht. Die Autoren der Broschüre, die vom Drehtüreffekt zwischen der Gentechnik-Industrie und der deutschen Regierung handelt, wurden vor Gericht verklagt, und die Verteilung der Broschüre untersagt (das Verbot wurde seitdem offenbar von einem Gericht aufgehoben). Inge Broer, Biotechnologin und Vorstandsvorsitzende des Vereins zur Förderung Innovativer und Nachhaltiger Agrobiotechnologie (FINAB), der Gentechnik-Experimente in Deutschland organisiert, nannte “Organisierte Unverantwortlichkeit” ein „Büchlein voller Fälschungen“, obwohl die in der Broschüre dargestellten Fakten nicht erfolgreich angefochten wurden.
Sie können die Broschüre “Organisierte Unverantwortlichkeit” von der Internetseite der Projektwerkstatt: www.projektwerkstatt.de/gen/filz/brosch.pdf herunterladen. http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12818

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LEBENSMITTELSICHERHEIT
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+ STUDIE: BT-BRINJAL KANN DIE LEBER SCHÄDIGEN UND DIE IMMUNITÄT SCHWÄCHEN
Der Verzehr von genmanipulierter Brinjal [Gentech-Auberginen. Anm. d. Üb.] kann krank machen. Regelmäßiger Verzehr kann die Immunantwort des Körpers ungünstig beeinflussen, Leberschäden verursachen und zu Fortpflanzungsstörungen führen. So das Ergebnis von Toxizitätsstudien, bei denen der indische Saatgutkonzern Mahyco Ratten 90 Tage lang mit Bt-Brinjal gefüttert hat. Das Unternehmen hat diese Fakten jedoch entweder zurückgehalten oder falsch dargestellt, als sie die Ergebnisse der Regulierungsbehörde dem Genetic Engineering Approval Committee (GEAC) übermittelte.

Aufgrund dieser Daten hatte die GEAC den kommerziellen Anbau von Bt-Brinjal genehmigt, die Zulassung war jedoch im Februar 2010 vom Umweltminister Jairam Ramesh auf Eis gelegt worden. Das Moratorium ist bis heute in Kraft. Eine Analyse der Rohdaten durch einen unabhängigen Experten legte offen, dass wesentliche Gesundheitsprobleme bei den Versuchstieren ignoriert und standardisierte Versuchsprotokolle der Abteilung für Biotechnologie (DBT) nicht befolgt worden sind.

Mahyco folgerte, dass Bt-Brinjal keine gesundheitlichen Auswirkungen habe was ohne Weiteres von der Regulierungsbehörde akzeptiert wurde. Eine genaue Überprüfung derselben Daten zeigte jedoch „schwerwiegende Anzeichen dafür, dass der Verzehr von Bt-Brinjal zu Entzündungen, Fortpflanzungsprobleme und Leberschäden führen kann“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12805

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ROUNDUP
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+ UNBEDINGT ANSEHEN: VIDEO „ROUNDUP DAS GIFT DER PAMPAS“
Eine Video-Nachrichtendokumentation des Journalisten Rolando Grana zeigt anschaulich die tragischen menschlichen Konsequenzen des Glyphosat-Versprühens beim Gensoja-Anbau in Argentinien inklusive Babys mit Geburtsfehlern. Sie enthält Interviews mit Dr. Dario Gianfelici, einem Mediziner; dem Wissenschaftler Prof. Andres Carrasco, dessen Forschung zeigte, dass Glyphosat/Roundup schon bei weit geringeren Dosen als den in der Landwirtschaft angewendeten zu Geburtsfehlern führt; und der Journalistin Marie-Monique Robin, die den Film “The World According to Monsanto” gedreht hat. Das Video ist in Spanisch mit englischen Untertiteln.
http://www.gmwatch.eu/gm-videosb/26-gm-in-latin-america/12580

+ USA BRAUCHT NUN TEURES CHEMISCHES ARSENAL ZUR BÄNDIGUNG HERBIZID-RESISTENTER SUPERUNKRÄUTER
US-amerikanische Landwirte mühen sich ab, Glyphosat-resistente Superunkräuter unter Kontrolle zu bringen. Der Spezialist für Unkräuter an der Universität Tennessee Extension [Erweiterung der Uni, der das landwirtschaftliche Institut angegliedert ist. Anm. d. Üb.], Larry Steckel, sagte, „in manchen Gegenden ist Palmers Amarant so übel, dass die Landwirte schon dazu übergegangen sind, mit der Hand zu jäten, was 50 bis 100 Dollar pro Morgen kostet [ca. 36-73 Euro pro rund 4000 m². Anm. d. Üb.]. Einige Baumwollfelder wurden schon völlig aufgegeben.“

Steckel regt sich über Glyphosat-Resistenz schon nicht mehr auf. „Dieser Zug ist längst abgefahren,“ sagte er und fügte hinzu: „Meine Sorge gilt nun der Langzeitwirksamkeit von (alternativen Herbiziden) wie Ignite und anderen Hilfsmitteln wie PPO-Inhibitoren, falls wir diese im bisherigen Ausmaß verwenden. Die Bauern müssen eine Rotation der Chemikalien einplanen und verschiedene Arbeitsweisen anwenden, um die Unkräuter durcheinanderzubringen.“ Nach Steckels Angaben stellt die Wahl des richtigen Zeitpunkts die größte Hürde dar. „Wir wissen, dass Palmers Amarant 6 bis 6,5 cm und Amaranthus rudis 3,8 bis 5,3 cm täglich wachsen kann. Da bleiben nur Stunden, und nicht etwa Tage, um Amarant unter Kontrolle zu bekommen, wenn Glyphosat es nicht geschafft hat“, sagte er.

Steckel sagte außerdem, dass sich jetzt langsam die erhöhten Kosten für die Unkrautbekämpfung und zusätzlichen Herbizide in der Höhe der Betriebskredite und Mietzahlungen widerspiegeln. „Konventionelle Sojabohnen haben ein bißchen zugelegt“ sagt er. „Letztes Jahr gab es bei einigen Herbiziden Engpässe. Zum ersten Mal beobachte ich jetzt, dass Bauern ihre Anbaufläche reduzieren, weil sie nicht sicher sind, dass sie die Herbizide auch rechtzeitig anwenden können.”
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12820

+ MONSANTOS ROUNDUP VERURSACHT ÜBER 40 PFLANZEN¬KRANKHEITEN
Jeffrey Smith hat einen exzellenten Artikel geschrieben, der die Forschung zu Roundup/Glyphosat zusammenfaßt und zeigt, dass es über 40 Pflanzenkrankheiten verursacht oder verschlimmert. Unter anderen das Sudden Death Syndrome (SDS) bei Gentech-Roundup Ready Soja.
Zu den Mechanismen, die Krankheiten verursachen, gehören:
***Das Glyphosatmolekül hängt sich an wichtige Nährstoffe und läßt sie nicht mehr los.
***Glyphosat vernichtet nützliche Bodenorganismen.
***Das Herbizid kann die Photosynthese beeinflussen, die Effizienz der Wassernutzung mindern, Holzstoff verringern, Wurzelsystem beschädigen und verkürzen, Pflanzen dazu veranlassen, wichtigen Zucker freizulassen und den pH-Wert des Bodens verändern all dies kann die Gesundheit einer Ernte negativ beeinflussen.
***Glyphosat begünstigt krankheitsverursachende Organismen, die die geschwächten Ernten mit tödlichen Infektionen überziehen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12806

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KONTAMINIERUNG
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+ GENTECH-KONTAMINIERUNG IN AUSTRALIEN „GIGANTISCH“
Der westaustralische Bio-Landwirt Steve Marsh hat gegen seinen Nachbarn Michael Baxter eine Klage wegen mutmaßlicher Kontaminierung seiner Felder mit Gentech-Raps eingereicht. Die Kontaminierung habe zum Verlust seines Status als Bio-Landwirt und zu Einkommensverlust geführt. Marshs Anwalt, Richard Huston, sagte, die Behörde für Landwirtschaft und Nahrungsmittel habr es versäumt, adäquat auf diese Situation zu reagieren. „Wenn der Minister weiß, und das tut er, dass kontaminierendes Material seinen Weg auf die Felder meines Mandanten gefunden hat”¦ ist es dann nicht möglich, dass es seinen Weg möglicherweise auch anderswohin gefunden hat? Wenn dies der Fall ist, was ist dann mit den weitreichenderen Folgen für die Umwelt, wenn man nichts dagegen tut?“

Rob Warburton, ein lokaler Anbauer von Gentech-Raps, der Marshs Grundstück besucht hat, sagte, er sei überrascht, wie weitreichend die Kontaminierung sei. „Wir haben gesehen, dass der Gentech-Raps tatsächlich einen sehr, sehr weiten Weg, zu besagtem Grundstück zurückgelegt hat. Als Landwirt war ich entsetzt, wie weit sich diese Samen verbreitet haben. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe großes Mitgefühl für Steve”¦ er ist ein kleiner Grundbesitzer, der offensichtlich große Probleme hatte, mit der momentan teuren und risikoreichen Landwirtschaft konventionell über die Runden zu kommen. In der Biolandwirtschaft sah er eine Marktlücke, er profitiert offensichtlich davon”¦ und man braucht diesen Aufschlag, denn ohne ihn macht biologische Landwirtschaft keinen Sinn.“

Als Kommentar zu diesem Fall bleibt der Nationale Verband für Nachhaltige Landwirtschaft Australien bei seiner Nulltoleranzhaltung gegenüber Gentech-Kontaminierung und betont, dass Verbraucher es so verlangen.

WERDEN SIE AKTIV: Helfen Sie Landwirten, gegen Monsanto zu kämpfen
Monsanto hat angekündigt, dass es den für die Kontaminierung verantwortlichen Gentech-Landwirt unterstützen wird. Bitte spenden Sie für Steve Marshs Kampf   gegen Monsanto.
Helfen Sie per Direktüberweisung auf folgendes Konto:
Bendigo Bank. Account Name: NASAA (WA) Inc GM Contamination Fund.
BSB: 633000. Account Number: 141944298

Weitere Informationen: http://www.nasaa-wa.com.au/NASAA_WA/Home.html
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12817
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12825
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12795

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WIDERSTAND
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+ SIEG VOR GERICHT FÜR GENTECH-FORSCHER SERALINI GENTECH-LOBBYGRUPPE WEGEN VERLEUMDUNG VERURTEILT
Am 18. Januar verkündete das Pariser Gericht seine Entscheidung im Prozeß gegen den Französischen Verband für Pflanzenbiotechnologie (AFBV) und seinen Vorsitzenden Marc Fellous. Professor Gilles-Eric Seralini, der Forscher für Molekularbiologie an der Universität von Caen und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates CRIIGEN ist, hatte den Verband und Fellous der Verleumdung beschuldigt und Klage erhoben, weil diese seine Forschungen, die die Sicherheit von Monsantos Gentech-Maisverianten in Frage stellt, diskreditiert hatten. Das Gericht verurteilte den AFBV zu einer Geldstrafe auf Bewährung von 1000 Euro, einen Euro Schadenersatz (wie vom Kläger beantragt) und 4000 Euro an Gerichtskosten.

Seralini hatte die von Monsanto und mehreren Mitgliedsstaaten vorgelegten Daten zu den gesundheitlichen Auswirkungen dreier von Monsantos Gentech-Maisverianten (MON 863, MON 810 und NK603) erneut analysiert und „Zeichen von Leber-Nieren-Giftigkeit, möglicherweise durch die für jeden Gentech-Mais spezifischen Pestizide“ gefunden. Die EFSA und Monsanto verwarfen jedoch die Ergebnisse seiner Befunde.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12814
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12813

+ 58 ERNTE-DEKONTAMINIERER VOR GERICHT IN FRANKREICH
Am 22. Februar 2011 werden 58 Gentech-Ernte-Dekontaminierer wegen Sachbeschädigung vor ein Pariser Gericht gestellt. Dies ist das dritte Mal, dass die Aktivisten vor Gericht erscheinen. Bei ihren ersten beiden Verhandlungen waren Monsantos Anwälte nicht in der Lage, die genaue Identität der neutralisierten Gentech-Ernten festzustellen. Der Minister für Landwirtschaft konnte weder die Erbanlagen der Pflanzen bestimmen, noch die Legalität des 2000 Quadratmeter großen geheimen Testfeldes nahe einer Gruppe Bienenstöcke beweisen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12830

+ INDIEN: BEENDET GENTECH-TESTS IN KARNATAKA!
„Gentechfreies Karnataka“, eine Koalition von NGOs, hat die Landesregierung gedrängt, drei Tests mit Gentech-Mais und einen mit Gentech-Reis sofort einzustellen.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12824

+ MEXIKO SAGT „NEIN“ ZU MONSANTO
Die mexikanische Regierung hat Monsantos Anfrage, ob sie ihr Pilotprojekt zum Anbau von Gentech-Mais im nördlichen Mexiko auweiten dürfen, zurückgewiesen. Die Regierung lehnte den Antrag ab, weil sie der Meinung ist, dass zur Feststellung der Auswirkungen von Gentech-Mais auf heimische Varianten erst noch zusätzliche Tests und Studien durchgeführt werden müssen. Monsanto hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12837

+ UNTERSTÜTZEN SIE KENNZEICHNUNGSPFLICHT
Das „African Centre for Biosafety“ (Afrikanisches Zentrum für Biosicherheit), ACB, und die „South African Freeze Alliance on Genetic Engineering“ (Südafrikanische Allianz zum Stopp von Genetischer Manipulation), SAFEAGE,   haben eine Kampagne mit Namen „Kennzeichnet Gentech-Nahrungsmittel: Unser Recht auf Information“ gestartet, um die Südafrikanische Regierung dazu zu ermutigen, eine sinnvolle Kennzeichnung für alle Gentech-Lebensmittel vorzuschreiben. [die Frist für die Petition ist zwar am 31. Januar schon abgelaufen, die Informationen finden Sie aber immer noch unter http://www.labelgmfoods.co.za/ Anm. d. Üb.]

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FIRMENVERBRECHEN
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+ ARGENTINIEN: GENTECH-SOJA FIRMA NIDERA ANGEBLICH ZU GELDSTRAFE VERURTEILT
Am 11. Januar berichteten wir über die in den Niederlanden ansässige Biotechfirma Nidera, die einer der größten argentinischen Hersteller von Roundup Ready Sojasaatgut ist. Hierzu sind jetzt neue Informationen zum Vorschein gekommen. Dem ersten Bericht zufolge, der in der argentinischen Zeitung „Pagina12“ veröffentlicht worden war, ermittelt die argentinische Regierung wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Außerdem werden der Firma sklavenähnliche Behandlung von Arbeitern sowie Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Jetzt behauptet ein weiterer Bericht, diesmal von Radio Netherlands Worldwide, dass Nidera zu einer Strafe von € 125 000,- verurteilt und sieben Firmenangestellte festgenommen worden seien. Der Sender berichtete außerdem, die argentinische Polizei habe auf einer Nidera-Plantage nahe Buenos Aires eine Razzia durchgeführt und dabei 133 Saisonarbeitskräfte angetroffen, deren Lebensbedingungen laut Julio Caraballo, Arbeitsschutzbeauftragter von
San
Pedro, „einem Konzentrationslager“ gleichkämen.

Nidera ist Mitglied des „Round Table on Responsible Soy“ (Runder Tisch für verantwortungsbewußten Soja-Anbau), RTRS, der kurz vor der europaweiten Einführung seines Etiketts „verantwortungsbewußter Soja-Anbau“ steht. Über 200 internationale Bürgerrechtsgruppen bezeichnen den RTRS als grüne Augenwischerei. Die niederländische Regierung unterstützt den RTRS massiv. Erst kürzlich bezuschußte sie den RTRS und ein Programm für „verantwortliche Palmölherstellung“ mit 20 Millionen Euro Steuergeldern. Es scheint, dass die Regierung diese Programme über die nächsten fünf Jahre jährlich mit derselben Summe unterstützen will.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12819
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12779

Nidera bestreitet alle Vorwürfe sowie die Existenz einer Strafzahlung:
http://www.nidera.com/default.aspx?partId=33&CID=434
http://www.nidera.com/default.aspx?partId=33&CID=435

+ HOLOCAUSTGEDENKTAG: DENKEN SIE AN BAYER
In Großbritannien ist der 27. Januar der „Holocaustgedenktag“. Ein guter Anlass, an den Chemie- und Pharmagiganten Bayer zu erinnern, der sich durch seine Zusammenarbeit mit Hitler und schreckliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit in die Lage versetzte, eine Schlüsselrolle in Entwicklung, Kommerzialisierung und Verkauf von Gentech-Saatgut zu spielen.
Bayer: Eine Geschichte
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12829

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KÜNSTLICHE LEBENSFORMEN
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+ ARME LÄNDER: WAPPNET EUCH GEGEN KÜNSTLICHE LEBENSFORMEN
Umweltaktivisten drängen Entwicklungsländer dazu, die rasch voranschreitende Wissenschaft der künstlichen Lebensformen die Entwicklung neuer Organismen auf der Basis von Genen als biologische “Bausteine” in ihre Gesetzgebung für Gentech-Saatgut mit einzubeziehen. Sie befürchten, dass auf neuartigen Organismen beruhende Produkte aus synthetischen Lebensformen entwickelt und kommerzialisiert werden könnten, bevor ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft reguliert und verstanden worden sind.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12811

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AGROTREIBSTOFFE
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+ DIE ZUKUNFT VON ALGEN-TREIBSTOFF BEGINNT... WANN?
Eine neue Studie der Rand Corporation, der globalen politischen Ideenschmiede für Militärfragen, legt nahe, dass das US-amerikanische Verteidigungsministerium mit der Erforschung alternative Treibstoffe seine Zeit verschwendet. Die Rand Corporation hinterfragte insbesondere die kurzfristige Wirtschaftlichkeit von auf Algen basierenden Treibstoffen, deren Verfügbarkeit innerhalb der nächsten zehn Jahre nach ihren Angaben unwahrscheinlich ist. Jim Bartis, der Hauptautor der Studie, meinte vielsagend „je weniger man über eine Technologie weiß, umso besser sieht sie aus.“
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12836

+ KLAGE GEGEN GENTECH-EUKALYPTUSBÄUME
Der Sierra Club und andere Gruppen haben Klage gegen das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (US Department of Agriculture) eingereicht. Die Klage soll die Durchführung einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung von Gentech-Eukalyptusbäumen erzwingen, die zur Herstellung von Agrotreibstoff entwickelt werden.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12836

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KLIMA
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+ BIOTECHNOLOGIE UND DER WACHSENDE KLIMAMARKT
Ein sehr nützlicher und umfangreicher Bericht, der von der Gruppe „Californians for GE-Free Agriculture“ (Kalifornier für Gentech-freie Landwirtschaft) in Auftrag gegeben wurde.
http://nature.berkeley.edu/~alitonak/Shortchanged%20PDF.pdf

AUSSCHNITT AUS DER ZUSAMMENFASSUNG:
Das Scheitern der ersten Generation von landwirtschaftlicher Biotechnologie, seine eigenen Versprechen höherer Felderträge und geringeren Düngerverbrauchs zu erfüllen, hat die Industrie im vergangenen Jahrzehnt in eine Defensivposition gebracht. Unverminderte öffentliche Zurückweisung und große Niederlagen, nicht zuletzt in Kalifornien, haben dazu geführt, dass die Biotech-Industrie ihre alten transgenetischen Manipulationen gründlich umetikettiert und neu verpackt hat. Sie hat durch die öffentliche Besorgnis über den Klimawandel einen neuen ausbaufähigen Absatzmarkt entdeckt.  
Traditionelle Methoden sind eher zur Entwicklung von, “klimatisch angepasstem Saatgut” geeignet. Traditionelle transgenetische Techniken eignen sich kaum zur Herstellung von Saatgutvariationen, die tolerant auf abiotischen Stress reagieren. In der Zwischenzeit läßt der öffentliche Widerstand gegen transgenetische Produkte nicht nach. Beide Entwicklungen machen nicht-transgenetische Methoden, wie die von Markierern unterstützte Selektion (Marker Assisted Selection) zur wahrscheinlichsten Methode zur Entwicklung von “klimatisch angepasstem Saatgut”.

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WEITERE NEUIGKEITEN DES MONATS IN KÜRZE
Für diejenigen, die keinen GMWatch Wochenbericht erhalten
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LEBENSSMITTELSICHERHEIT
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+ MAHYCO-MONSANTOS EIGENE DATEN ZEIGEN: BT BRINJAL GIFTIG
Eine neue Studie untersucht Rohdaten von 14- und 90-tägige Versuchsreihen, in der Ratten mit Bt Brinjal [Gentech-Auberginen. Anm. d. Üb.] gefüttert wurden. Die Daten stammen von Mahyco, einer Tochtergesellschaft Monsantos. Der Bericht zeigt schwerwiegende Unregelmäßigkeiten im Zulassungsverfahren. Der Autor der Untersuchung, Umweltepidomologe und Experte für Risikofeststellung Dr. Lou Gallagher fand heraus, dass die Daten der Firma selbst zeigen, dass Bt. Brinjal Entzündungen, Fortpflanzungsprobleme und Leberschäden verursacht. Gallaghers Studie zeigt auch, dass die Versuchsreihen schwerwiegende Fehler aufweisen. Die Versuche sind sowohl von der Firma Mahyco in ihrem für die Regierung bestimmten „Dossier“, als auch, was noch schlimmer ist, von den indischen Regelbehörden, falsch dargestellt worden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12803

+ KILLERTOMATEN UND “VERSCHWUNDENE” TOTE RATTEN
Die detailliertesten Studien über die Sicherheit von Gentech-Saatgut, die jemals von einem Entwickler von Gentech-Saatgut durchgeführt wurden, stammen aus den 1990ern und sind das Werk von Calgene. Calgene hat seine „Flavr Savr“-Gentech-Tomaten an Ratten verfüttert. Von 20 weiblichen Ratten entwickelten sieben Magenläsionen blutende Wunden im Magen. Sieben von 40 mit „Flavr Savr“-Tomaten gefütterten Ratten starben innerhalb von zwei Wochen. Die toten Ratten hatten Tomaten aus derselben Tomatenreihe gegessen, wie die an Läsionen erkrankten weiblichen Ratten. In den anderen Testgruppen, die eine andere „Flavr Savr“-Sorte, eine normale Tomatenart oder nur Wasser erhielten, starb nur eine Ratte. In einer Fußnote verwarfen die von Calgene bezahlten Experten die Todesursache der „Haltungsfehler“. Es wurden keine weiteren Daten erhoben oder Erklärungsversuche unternommen. Die toten Ratten wurden einfach nur durch neue ersetzt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12770

+ NEUES BUCH ÜBER GESUNDHEITLICHE RISIKEN VON GENTECH-LEBENSMITTELN
Ein neues Buch von Dr. Arpad Pusztai und seiner Frau Dr. Susan Bardocz nimmt die möglichen gesundheitlichen Folgen von Lebensmitteln, die aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden, unter die Lupe. Die Datenbasis zur Sicherheit von Gentech-Produkten ist beklagenswert dünn. Alle gut angelegten, von der Industrie unabhängigen Studien, die bis heute veröffentlicht wurden, weisen jedoch auf besorgniserregende potentielle Effekte von Gentech-Lebensmitteln hin. Eine biologische Analyse wird aber durch die Komplexität von Gentech-Produkten erschwert. Die Autoren planen deshalb, Empfehlungen für die Risikobewertung von Gentech-Pflanzen und deren gesundheitlichen Folgen zu verfassen. Diese sollen umfassende toxikologische und ernährungswissenschaftliche Methoden beinhalten, die eine Überprüfung der versprochenen Vorteile von Genmanipulation ermöglichen. Ebenso sollen mit den Methoden unbeabsichtigte und eventuell schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von

Menschen
und Tieren überprüft werden können.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12793

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LOBBYWATCH
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+ VATIKAN STELLT KLAR: WIR BEFÜRWORTEN KEINE GENTECH-PFLANZEN-”SKLAVEREI”
Ein vatikanischer Kardinal wies Nachrichtenberichte als falsch zurück, nach denen der Vatikan Gentech-Pflanzen billige. Kardinal Peter Appiah Turkson, ein Ghanaer, der dem einflußreichen Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden vorsitzt, erklärte, dass Bauern in Entwicklungsländern beim Kauf von Saatgut nicht von multinationalen Konzernen abhängig sein dürfen. Turkson verglich eine solche Abhängigkeit mit einer neuen Form der Sklaverei.

Die USA versuchen den Vatikan seit Jahren dazu zu bringen, sich positiv zu GVO zu äußern, indem sie sie als“moralisches Gebot” zur Beendigung des Welthungers bezeichnen.

Von sich selbst sagt Turkson, er sei weder für noch gegen GVO. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass das wesentlich Problem darin liege, Bauern Zugang zu Land zu verschaffen, das noch nicht von multinationalen Holz- oder Bergbaukonzernen ausgebeutet worden ist. „Dann würde nämlich niemand gentechnisch veränderte Pflanzen brauchen“, erklärte Turkson gegenüber der Presse. „In diesem Fall müssten die Bauern keine GVO aus dem Ausland kaufen. Ich frage mich, warum ein afrikanischer Bauer gezwungen sein sollte, Saatgut zu kaufen, das in einem anderen Land und mit anderen Mitteln hergestellt wurde. Da kommt der Verdacht auf, dass dahinter nur das Ziel steckt, die ökonomische Abhängigkeit um jeden Preis zu erhalten.”
“Ich würde das sogar eine neue Form von Sklaverei nennen”, fügte er hinzu.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12783

+ WIKILEAKS: EU WEGEN GENTECH-PFLANZEN IM VISIER DER USA
Die US-Botschaft in Paris hat Washington geraten, einen militärähnlichen Handelskrieg gegen alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu beginnen, die Gentech-Pflanzen ablehnen. Das geht aus von WikiLeaks veröffentlichten Dokumenten hervor. Ende 2007 hatte Frankreich Anstalten gemacht, eine von Monsantos Gentech-Maisarten zu verbieten. Daraufhin hatte der Botschafter Craig Stapleton ein Freund und Geschäftspartner des ehemaligen US-Präsidenten George Bush Washington aufgefordert, die EU und insbesondere jene Staaten zu bestrafen, die gegen Gentech-Pflanzen eingestellt sind.

“Die Landesgruppe Paris empfiehlt, eine Liste von Zielen für Vergeltungsmaßnahmen zu erarbeiten, die quer durch die EU für Kopfschmerzen sorgen wird. Obwohl [die EU] eine kollektive Verantwortung trägt, sollten vor allem die schlimmsten Übeltäter ins Visier genommen werden. Die Liste sollte eher maßvoll als bösartig sein. Sie muß außerdem eine Weile aufrechterhaltbar sein, denn ein schneller Sieg ist hier nicht zu erwarten. Die Vergeltungsmaßnahmen sollen deutlich machen, dass der derzeitig eingeschlagene Weg EU-Interessen schadet, und auch dazu beitragen, die Gentechnikfreunde Europas zu unterstützen”, erklärte Stapleton, dem in den 1990er Jahren zusammen mit Bush das Texas Rangers-Baseballteam in St. Louis gehörte.

Aus den Dokumenten geht außerdem hervor, dass US-Diplomaten auch ganz direkt für Gentech-Konzerne wie Monsanto arbeiten. Sie haben darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit zwischen Spanien und den USA enthüllt, die die EU von einer Verschärfung von Biotechnologie-Gesetze abzuhalten. Die Dokumente zeigen aber nicht nur, dass die spanische Regierung von den USA gefordert hat, den Druck auf Brüssel aufrechtzuerhalten, sondern auch, dass den USA das Abstimmungsergebnis schon vor dem Abschlußbericht der spanischen Biotech-Kommission bekannt war.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12775

+ BRITISCHE IMKER TOBEN: VERBAND BILLIGT TÖDLICHE INSEKTIZIDE
Ein Bericht der britischen Zeitung „The Independent“ thematisierte einen Artikel über den britischen Imkerverband (British Beekeepers' Association, BBKA), der im vergangenen Jahr ihr Logo an vier Chemie-Unternehmen verkauft hat. Diese durften das Imkerlogo dann auf ihren Insektizidpackungen abdrucken, obwohl die Produkte für Bienen tödlich sind. Man schätzt, dass die BBKA rund 175.000 britische Pfund für den Verkauf ihres Logos erhielt.

Die chemischen Wirkstoffe in den vier von der BBKA gebilligten Pestiziden sind synthetische Pyrethroide, die zu den wirkungsvollsten modernen Insektenvernichtungsmitteln gehören. Der Geschäftsführer des Imkerverbandes schloß den Handel im Geheimen ab, ohne die große Mehrheit der Mitglieder davon zu informieren. Auf einen Pressebericht über den Handel hin reagierten einige Mitglieder mit Empörung, und andere traten aus dem Verband aus. Die BBKA hatte daraufhin erklärt, dass sie ihre Unterstützung für die Pestizide zurückziehen wird, hat sich aber die Tür für künftige Geschäfte mit den Agro-Chemiekonzernen offen gelassen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12790
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12674

+ MONSANTO, DUPONT UND OBAMA
US-Präsident Obama hat seine Führungsriege im Bereicht Ernährung und Landwirtschaft direkt von den Biotech-Konzernen und deren Lobby-, Forschungs- und Stiftungseinrichtungen übernommen:
***Michael Taylor, früherer Vizepräsident von Monsanto, ist nun der stellvertretende Leiter für Ernährung in der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA
***Roger Beachy, ehemals Präsident des von Monsanto finanzierten Forschungszentrums “Danforth Plant Science Center”, ist nun Präsident des Nationalen Instituts für Ernährung und Landwirtschaft (National Institute of Food and Agriculture)
***Islam Siddiqui, Vizepräsident von CropLife, eines von Monsanto und Dupont finanzierten Lobbyverbandes für Pestizide, ist nun Chef-Unterhändler für Agrarhandelsfragen (Agriculture Negotiator for the US Trade Representative)
***Rajiv Shah, früher Direktor für landwirtschaftliche Entwicklung bei der gentechnikfreundlichen Gates-Stiftung (ein häufiger Partner von Monsanto), arbeitete in Obamas Landwirtschaftsministerium als Staatssekretär für Forschung, Bildung und Wirtschaft sowie als Chefwissenschaftler und ist nun Vorstand der Behörde für internationale Entwicklungshilfe USAID.
***Ramona Romero, juristische Beraterin von DuPont, wurde von Präsident Obama   zur Leiterin der Rechtsabteilung des Landwirtschaftsministeriums ernannt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12799

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WIDERSTAND
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+ PHILIPPINEN: VERSUCHE MIT GENTECH-BRINJAL EINGESTELLT
Freisetzungsversuche mit Gentech- Brinjal (Gentech-Auberginen) wurden vorübergehend eingestellt. Vorausgegangen war ein Streit über eine der Freisetzungsflächen, der die regionale Behörden dazu veranlasste, 3.000 Pflanzen zu vernichten. Die lokalen Behörden ließen die Plfanzen ausreißen, weil die Forscher es versäumt hatten, die Öffentlichkeit ordnungsgemäß zu informieren.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12800