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Basel, Schweiz: „March Against Monsanto & Syngenta“ fordert Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft
Während des vierten jährlichen „March Against Monsanto & Syngenta“ am 19. Mai 2018 begaben sich ungefähr 1.500 Menschen auf die Straße, um gegen Gentechnik, Patente und den Einsatz hochgiftiger Pestizide zu demonstrieren. Zugleich verlangten sie eine Neuausrichtung der Agrarpolitik, um eine ökologische und vielfältige Landwirtschaft zu fördern, die der Nahrungsmittelsicherheit und nicht nur dem privaten Profit dient. Eine zweite Demonstration fand vor dem schweizerischen Hauptsitz von Monsanto in Morges statt. Thematischer Schwerpunkt war wie schon im Vorjahr die wachsende Marktmacht der Agrochemiekonzerne: Nach der Übernahme von Syngenta durch ChemChina, der Fusion von Dow und Dupont und der Akquisition von Monsanto durch Bayer werden die drei daraus entstehenden Unternehmen zusammen mehr als 60% des kommerziellen Saatgut- und Pestizidmarkts kontrollieren. Der „March Against Monsanto & Syngenta“ wurde von mehr als 50 Organisationen aus der Schweiz und Süddeutschland unterstützt, darunter Gewerkschaften, Kantonalverbände der Sozialdemokratischen Partei, BastA!, die Grünen sowie zahlreiche Umwelt-, Landwirtschafts- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace, BUND, Uniterre und SWISSAID.

Indien: Sieg für die Saatgutfreiheit
In Indien verlangt Monsanto seit 1992 Lizenzgebühren für gentechnisch veränderte Bt-Baumwollsaat in Form von sogenannten „Technologiegebühren“, was bereits zahlreiche Landwirte in die Schuldenfalle und einige von ihnen sogar in den Selbstmord getrieben hat. In der Tat ereigneten sich die meisten der 300.000 Suizidfälle bei indischen Landwirten seit 1995 im Baumwollgürtel. Nun haben die Gerichte entschieden, dass Saatgut – und biologische Prozesse zur Vermehrung von Samen – nicht patentiert werden können und dass Monsanto folglich kein Patent auf Bt-Baumwollsaatgut hat. Somit sind alle von dem Konzern in Indien erhobenen Lizenzgebühren illegal. Monsanto hat gegen das Urteil Revision eingelegt.

Der herannahende Sturm auf Indiens Baumwollfeldern
In Indien sind die Schadinsekten, vor denen gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle angeblich geschützt sein sollte, zurückgekehrt und sind nun virulenter denn je. Darüber hinaus haben sie Resistenzen gegen Pestizide entwickelt, verursachen Ernteausfälle und zerstören die Lebensgrundlage der Landwirte. Zu den größten Schädlingen zählt der rote Baumwollkapselwurm, der Schäden verursacht hat, wie sie seit 30 Jahren nicht beobachtet worden sind. 

Punjab-Regierung will GV-Maissorten ohne Prüfung zulassen
Die Regierung in Punjab versucht, unter Umgehung der Rechtsvorschriften und des Regulierungsprozesses eine Zulassung für Gentech-Mais zu erteilen. Führende Forscher kritisieren dieses Vorhaben.

Argentinische Studie bringt Glyphosat mit Fehlgeburten und Geburtsfehlern in Verbindung 
Eine neue Studie hat ergeben, dass die Einwohner einer argentinischen Stadt, die sich im Zentrum der Anbauregion für Gentech-Soja und -Mais befindet, dreimal so oft von Fehlgeburten und doppelt so oft von Geburtsfehlern betroffen sind wie der nationale Durchschnitt. Zusätzlich wurde ein Zusammenhang zwischen der umweltbedingten Glyphosat-Exposition und einem erhöhten Auftreten von Fehlgeburten und Geburtsfehlern gefunden. 

Glyphosatstudie zeigt gesundheitliche Beeinträchtigungen bei „sicherer“ Dosis
Laut einer neuen Studie des Ramazzini Instituts verursachen Herbizide auf Glyphosatbasis bei Ratten gesundheitliche Beeinträchtigungen bei einer Dosis, die von den Regulatoren als sicher eingestuft wird. Die Studie konzentrierte sich auf die Jungtiere von der Geburt bis zur Adoleszenz. Die Ergebnisse (von denen manche noch vor der Veröffentlichung stehen) zeigen, dass Herbizide auf Glyphosatbasis wichtige biologische Parameter verändern können, die in erster Linie mit der sexuellen Entwicklung, der Gentoxizität und dem Darmmikrobiom zusammenhängen.

The Guardian schreibt über Glyphosatstudie
Ein Artikel in der britischen Tageszeitung The Guardian hat sich vor kurzem mit der oben erwähnten Glyphosatstudie des Ramazzini Instituts befasst. Der Autor beschrieb, dass das Institut im vergangenen Jahr von Mitgliedern des US-Kongresses (von dem es Fördermittel erhalten hatte) wegen dieser Studie kritisiert wurde – genauso wie die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), nachdem diese Glyphosat als wahrscheinlich karzinogen eingestuft hatte. Diese Angriffe auf die beiden Einrichtungen im US-Kongress wurden von Lamar Smith, dem Vorsitzenden des Wissenschaftsausschusses, angeführt. Smith hat in der Vergangenheit immer wieder Falschbehauptungen wiederholt, die von Monsanto und seinen Verbündeten aus der Chemieindustrie gestreut wurden, und hat auch als Klimaleugner auf sich aufmerksam gemacht.

Die Krebsklassifikationen des IARC sind fundiert
Die von der IARC angewandten Verfahren zur Klassifizierung von Substanzen bezüglich ihrer Karzinogenität sind fundiert und transparent und nicht, wie von manchen Kritikern suggeriert wird, fehlerhaft und einseitig. Zu dieser Schlussfolgerung kommt ein einem Peer-Review unterzogener Artikel von Jonathan M. Samet, der in der Abteilung für Präventive Medizin an der Universität Südkalifornien in Los Angeles arbeitet.

Pestiziduntersuchung durch MdEPs: „Gesundheit muss Vorrang haben“
Im Zuge der fragwürdigen Verlängerung der Zulassung von Glyphosat durch die EU-Kommission um weitere fünf Jahre hat der Sonderausschuss für das EU-Genehmigungsverfahren für Pestizide bis Ende 2018 Zeit, den Zulassungsprozess für Pestizide zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Der Ausschussvorsitzende Eric Andrieu, ein französisches Mitglied der S&D-Fraktion, sagte gegenüber der Nachrichtenplattform EU Reporter: „Für uns ist das Wichtigste der Schutz der Gesundheit der 500 Millionen Europäer. Natürlich verwenden Bauern Glyphosat, aber wenn man sie fragt, ob sie weiterhin Glyphosat einsetzen würden, falls es als Gesundheitsrisiko eingestuft wird, antworten sie mit nein. Sie würden dann eine andere Lösung finden.“

Glyphosat-Formulierungen toxischer als der Wirkstoff alleine
Wissenschaftliche Tests des US National Toxicology Program haben ergeben, dass Glyphosat-haltige Herbizidformulierungen, die seit 40 Jahren in immer größeren Mengen verkauft und verwendet werden, eine höhere Toxizität für menschliche Zellen haben als der Wirkstoff Glyphosat allein. Diese Ergebnisse bestätigen die Resultate der Untersuchungen anderer Forscher, die über viele Jahre zusammengetragen wurden, sowohl in vitro als auch in vivo. Viele der In-vitro-Forschung entstanden unter der Leitung von Professor Gilles Séralini in Frankreich.

Interne E-Mails der FDA: Glyphosat in Müsli und Kräckern nachgewiesen
Die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA testete über zwei Jahre lang Lebensmittelproben auf Spuren von Glyphosat, hat bisher aber keine offiziellen Ergebnisse dazu veröffentlicht. Narong Chamkasem, der als Chemiker für die Behörde arbeitet, fand Glyphosatkonzentrationen in Mais, die über der Toleranzgrenze lagen. Dies geht aus einer E-Mail hervor. Die gemessene Konzentration lag bei 6,5 ppm und damit 30% über dem gesetzlichen Grenzwert. Ein höherer Rückstandswert müsste normalerweise der US-Umweltschutzbehörde EPA gemeldet werden, aber ein FDA-Aufsichtsbeamter schrieb an einen EPA-Mitarbeiter, dass der Mais nicht als „offizielle Probe“ erachtet wird.

Glyphosat ein Faktor bei der Pflanzenkrankheit Citrus Greening?
Citrus Greening bei Zitrusfrüchten – ein Problem, für das Gentechnik oft als einzige Lösung angepriesen wird – verschwand, als Glyphosatrückstände im Boden durch mikrobielle Behandlung reduziert wurden und das Laub mit bestimmten Aminosäuren und Nährstoffen besprüht wurde. Dies schrieb ein Leser in einem Brief an den Herausgeber der Zeitung lokalen Tageszeitung Gainesville Sun in Florida. Daran zeigt sich einmal mehr, dass sich viele Probleme in der Landwirtschaft auch ohne toxische Chemikalien lösen lassen.

Klage gegen Monsanto wegen irreführender Produktkennzeichnung 
Zu seiner Entscheidung, eine im April 2017 eingereichte Klage gegen Monsanto wegen irreführender Kennzeichnung des Unkrautvernichtungsmittels Roundup zuzulassen, erklärte ein Bundesrichter, dass es genügend Beweise gebe, um die Aussage zu stützen, dass der Konzern die Verbraucher täuscht. Die beiden Kläger – die Gruppen Beyond Pesticides und Organic Consumers Association hatten geltend gemacht, dass die Roundup-Etiketten fälschlicherweise behaupten, dass Glyphosat, der Hauptbestandteil, „auf ein Enzym wirkt, das in Pflanzen, nicht aber beim Menschen oder Haustieren vorkommt“. Tatsächlich existiert das Enzym in Darmbakterien von Tieren.

Industrie: herbizidabhängige Unkrautkontrolle ist gescheitert
Steigende Kosten und nachlassende Wirkung: die herbizidabhängige Unkrautbekämpfung funktioniert nicht gut – das gibt sogar die Industrie zu, wie aus einem Blogbeitrag von CropLife hervorgeht. Hinzu kommt die Abdrift-Problematik bei einigen Herbiziden wie insbesondere Dicamba, die dazu geführt hat, dass mehrere Bundesstaaten für das Versprühen der Chemikalie Beschränkungen auferlegt haben. Diese Beispiele zeigen, dass es höchste Zeit ist, die chemische Landwirtschaft durch ein nachhaltigeres Modell zu ersetzen.

EFSA-Chef: Industriestudien zu Pestiziden werden öffentlich gemacht
Ausgelöst durch den Glyphosatskandal hat die EU-Kommission neue Vorschläge unterbreitet, um die transparente Veröffentlichung von industriefinanzierten Pestizid-Studien vorzuschreiben. Die Kommission schlägt außerdem vor, ein Verzeichnis von Industriestudien einzurichten, sodass niemand diese Studien verschwinden lassen kann, sollten sie unerwünschte Ergebnisse produzieren. GMWatch und andere NGOs setzen sich schon seit Jahren für derartige Reformen ein. Wir begrüßen also grundsätzlich die Vorschläge der Kommission, empfehlen den Bürgern aber, wachsam zu bleiben, um sicherzustellen, dass diese auch konsequent umgesetzt werden.

USA: Zunehmende Resistenz des Baumwollkapselwurms gegen Bt-Toxine
Baumwollfarmer im US-Bundesstaat Texas könnten diese Saison zunehmende Probleme mit dem Baumwollkapselwurm haben, sagte Dr. David Kerns, Entomologe beim Texas A&M AgriLife-Beratungsdienst und Koordinator am College Station für integrierten Pflanzenschutz in Texas. „Der Baumwollkapselwurm bildet immer mehr Resistenzen gegen die Cry-Proteine – und zwar gegen alle“, so Kerns.

Dicamba-Abdrift: US-Richter lässt die Klage eines Pfirsichfarmers gegen Monsanto und BASF zu 
Ein Gerichtsprozess gegen Monsanto und BASF wegen der Ausbringung des Dicamba-Herbizids nimmt seinen Lauf, nachdem ein Bundesrichter einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen hat. Der Kläger – ein Pfirsichfarmer im US-Bundesstaat Missouri – hat geltend gemacht, dass durch das Versprühen des Herbizids auf benachbarten Feldern seine eigenen Pflanzen geschädigt wurden. 

USA: FDA genehmigt GV-Lachsfarm in Albany, Indiana
Die US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA hat einen umstrittenen Antrag zur Aufzucht von gentechnisch verändertem AquaBounty-Lachs in einem Betrieb in der Nähe von Albany, Indiana genehmigt. Der Betrieb kann jedoch nicht produzieren, da weiterhin ein sogenannter „Import Alert“ (Einfuhrverbot) für den kanadischen GV-Lachs besteht.

Gentechnik aus der Garage: das kann nicht gutgehen 
Nachdem Forscher einen Virus aus DNA produziert haben, die sie online bestellt hatten, warnen Wissenschaftler vor genetischer Flickschusterei in Garagen und Wohnzimmern. Sogar ein Biohacker sagte: „Es wird Verletzte geben.“ In diesem Zusammenhang interessant ist auch folgende Äußerung von Lawrence O. Gostin, der als Berater für Grippepandemie-Prävention bei der Weltgesundheitsorganisation tätig ist: „Es gibt eigentlich nur zwei Dinge, die 30 Millionen Menschen von der Erdoberfläche auslöschen können: Eine Atomwaffe oder eine biologische Waffe. Aus irgendeinem Grund bereitet sich die US-Regierung auf den ersten der beiden Fälle vor, aber nicht ansatzweise auf den zweiten. Das verblüfft mich.“

Rätselhafte neue DNA-Form in menschlichen Zellen entdeckt
Die Existenz einer speziellen Form von DNA im menschlichen Genom – ein viersträngiger Knoten – wird seit Jahren unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Eine neue Studie lieferte nun einen ersten direkten Nachweis ihrer Existenz sowie Hinweise darauf, dass sie eine wichtige Rolle in der Genregulation spielen könnte.

Wie viele Gene brauchen Zellen? Vielleicht fast alle!
Eine ambitionierte Studie an Hefe zeigt, dass die Zellgesundheit von komplexen Wechselwirkungen der Gene beeinflusst wird. Sogar Gene, die auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Funktionen haben, können miteinander zusammenhängen. Wenn bereits einige wenige Gene entfernt werden, kann dieses Zusammenspiel empfindlich gestört werden. 

Bt-Mais: die ultimative Waffe gegen den Herbst-Heerwurm? 
GVO-Befürworter sind der Auffassung, dass Afrika gentechnisch veränderten Bt-Mais akzeptieren muss, um der Herbst-Heerwurm-Plage Herr zu werden. Dabei verdrehen sie jedoch die Fakten und führen Bauern und Gesetzgeber in die Irre. In der Tat hat Bt-Mais, der gegen den Herbst-Heerwurm geschützt sein soll, in der Praxis versagt, während agrarökologische Methoden gut funktionieren. Eine dieser Methoden besteht darin, gute Lebensbedingungen für Ameisen zu schaffen, die die Heerwurmeier fressen.

Bekämpfung der Herbst-Heerwurm-Plage: Push-Pull-Technologie statt Gentechnik 
Eine an das lokale Klima angepasste Version der Push-Pull-Technologie – einer bewährten agrarökologischen Schädlingsbekämpfungsmethode – ermöglicht eine effiziente Kontrolle des Herbst-Heerwurms. Zu diesem Ergebnis kam eine vom International Centre of Insect Physiology and Ecology (icipe) geleitete Studie aus Ostafrika. Die Methode ist einfach, umweltfreundlich und kosteneffizient. Ein Mitarbeiter der Studie kommentierte: „Diese Ergebnisse stellen den ersten dokumentierten Bericht über eine leicht zugängliche Technologie dar, die in verschiedenen Teilen Afrikas sofort eingesetzt werden kann, um den Herbst-Heerwurm wirkungsvoll zu bekämpfen.

Uganda: Präsident macht 180-Grad-Wende bei Gentechnikgesetz
Gentechnikbefürwortende Wissenschaftler haben ihren „Schock“ und ihren „Ärger“ zum Ausdruck gebracht über die „vorgeschlagenen restriktiven Voraussetzungen, die in das lange erwartete Biotechnologiegesetz von Uganda aufgenommen wurden“. Manche von ihnen nannten diese Bestimmungen „ein Desaster und einen großen Rückschritt für das Land“. Es scheint, als seien sie empört darüber, dass sie zur Verantwortung gezogen werden sollen, falls ihre gentechnischen Experimente schiefgehen.

Swaziland genehmigt Import und Ausbringung von Bt-Baumwolle
Die Swaziland Environment Authority (SEA) hat Anträgen auf Import und Ausbringung von gentechnisch veränderter Bt-Baumwolle stattgegeben. Offensichtlich hat das Land (das sich nun eSwatini nennt) nichts aus den Erfahrungen von Burkina Faso gelernt, das mehrere Jahre lang den Anbau von Bt-Baumwollsorten förderte, bevor es im Jahr 2016 wegen der zu geringen Faserlänge wieder zu konventionellen Sorten überging, und Indien, wo die Genpflanze genau an denjenigen Plagen zugrunde ging, die sie eigentlich hätte töten sollen.

Saat des Neo-Kolonialismus – warum die GVO-Unterstützer die Lage in Afrika so falsch verstehen
Die GVO-Lobby geht in Afrika mit einer großangelegten PR-Aktion in die Offensive. Sie zielt damit insbesondere auf Ostafrika und Uganda ab, um die Gesetzgebung in der Region auf eine für sie vorteilhafte Weise zu beeinflussen. Die Alliance for Food Sovereignity in Africa (AFSA) – eine Vereinigung, die Kleinbauern, Viehhalter, indigene Völker, Bürger und Umweltschützer zusammenbringt – zieht Bilanz, was tatsächlich seit der GVO-Einführung in afrikanischen Staaten geschehen ist.

Stoppt den Goldenen Reis! Netzwerk protestiert gegen bevorstehende Zulassung von gentechnisch verändertem Goldenem Reise in den Philippinen (Video)
Im April kamen mehr als 500 Farmer, Konsumenten, Forscher, Mütter und Kinder sowie internationale Teilnehmer aus Asien, Neuseeland und Australien vor dem philippinischen Agrarministerium zusammen, um eine Ablehnung des Zulassungsantrags für Feldversuche und für die direkte Nutzung von gentechnisch verändertem Goldenem Reis zu erwirken. 

Enten statt Pestizide (Video)
Japanische Reisbauern verwenden Enten als Pestizidersatz. Die Tiere fressen Unkräuter und Schädlinge. 

EU-Mitgliedsstaaten verabschieden erweitertes Verbot von Neonikotinoiden
Die EU-Mitgliedstaaten haben den Vorschlag der Kommission angenommen, den Freilandeinsatz von drei Neonikotinoiden zu verbieten, die toxisch für Bienen, Schmetterlinge und Wasserlebewesen sind. Das meiste Saatgut, das nicht aus ökologischem Anbau stammt, wird mit Neonikotinoid-Insektiziden behandelt. 

Europäischer Gerichtshof hält Beschränkungen für den Einsatz von Neonikotinoiden aufrecht
Der Europäische Gerichtshof hat bestätigt, dass die Europäische Kommission gesetzmäßig gehandelt hat, als sie den Einsatz von drei bienentötenden Neonikotinoiden auf Bienenweidepflanzen im Jahr 2013 verboten hat. Das Urteil bedeutet eine juristische Niederlage von Bayer und Syngenta, die eine Klage gegen das Verbot eingereicht hatten. 

Wissenschaftler noch uneinig über Risiken von Glyphosat 
Kolumnist Michael Gerson veröffentlichte vor kurzem einen Artikel mit der Überschrift „Are you anti-GMO? Then you’re anti-science, too“ („Sind Sie gegen GVO? Dann sind Sie auch gegen Wissenschaft“.) Darin betete er die Worte des bekannten Gentechnik-Verfechters Mark Lynas nach. Wie jedoch Professor David Schubert (der im Gegensatz zu Gerson und Lynas eine umfassende wissenschaftliche Ausbildung durchlaufen hat) in einem Brief an den Herausgeber unterstrich, war der Artikel schlecht recherchiert, zumal unter Experten auch keinerlei Konsens über die Sicherheit gentechnisch veränderten Organismen besteht. 

Bayer-Vertreter will Tierfütterungsstudien mit GVO abschaffen 
Julian Little, Leiter Kommunikation des Agrochemieriesen Bayer, hat sich für die Abschaffung obligatorischer Tierfütterungsstudien mit GVO ausgesprochen. Er behauptet, solche Studien seien „sinnlos“ und „liefern keine zusätzlichen Erkenntnisse für die die Sicherheitsbewertung“. In Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt: Tierfütterungsstudien sind nicht nur unerlässlich, sondern sollten auch über sehr viel längere Zeiträume durchgeführt werden als bisher – aus dem einfachen Grund, dass die bisherigen Tests (trotz ihrer überwiegend sehr kurzen Dauer) Hinweise auf unerwartete Toxizität und Allergenität geliefert haben.Derartige Studien können also einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Konsumenten leisten. 

Neue Hinweise auf Versagen der Feldversuche mit GVO-Moskitos 
Die Nichtregierungsorganisation GeneWatch UK hat einen neuen Bericht über die von der Firma Oxitec entwickelten gentechnisch veränderten Moskitos veröffentlicht. Die Moskitos waren in Feldversuchen auf den Kaimaninseln sowie in Panama und Brasilien freigesetzt worden. Der Bericht enthält neue Informationen, die vor kurzem auf der Grundlage von Anträgen gemäß dem Gesetz für Informationsfreiheit veröffentlicht wurden. Daraus geht hervor, dass Wissenschaftler der Mosquito Control and Research Unit (MRCU) auf den Kaimaninseln, die Zugang zu Forschungsdaten haben, in dem betreffenden Gebiet keinen wesentlichen Rückgang der Häufigkeit von Aedes aegypti festgestellt haben.Darüber hinaus wurden auch zehntausende weibliche (das heißt stechfähige) GVO-Moskitos freigesetzt – trotz der Behauptungen von Oxitec, es habe sich nur um eine sehr geringe Anzahl an Exemplaren gehandelt, die versehentlich freigesetzt worden seien. Durch die Freisetzung großer Mengen an weiblichen Moskitos ist das Risiko von durch Moskitostiche übertragenen Krankheiten gestiegen. 

Warum immer mehr amerikanische Farmer auf Bio umsteigen
In den letzten Jahren sind zahlreiche Farmer in den USA auf den Bioanbau umgestiegen. Dabei spielten sowohl wirtschaftliche Gründe als auch Nachhaltigkeitsüberlegungen eine Rolle. Einige Farmer wiederum wollten durch den Umstieg die Gesundheit ihrer Familien schützen. In der Tat hört man immer wieder Berichte unter Landwirten über gravierende gesundheitliche Probleme (bis hin zu Todesfällen), die mit der Pestizidexposition in Zusammenhang stehen.

London: Allgemeines Verbot von Pestiziden gewinnt unter Stadträten an Zuspruch
In London wurden insgesamt 139 Stadträte gewählt, die ein allgemeines Verbot von Pestiziden auf öffentlichen Flächen unterstützen.

Stadtverwaltung in Dublin testet Alternativen zu Glyphosat
Die Stadtverwaltung von Dublin hat angekündigt, dass sie Alternativen zum Einsatz von Glyphosat in Parks und Grünanlagen in Dublin testen wird.

Dr. Samuel Epstein ist tot 
Dr. Samuel Epstein ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war Vorsitzender der Koalition zur Vorbeugung gegen Krebs und trug entscheidend zu der Erkenntnis bei, dass die meisten Krebserkrankungen nicht durch Gene, sondern durch die Einwirkung toxischer Chemikalien verursacht werden. Dr. Epstein leistete außerdem wichtige Arbeit bei der Aufdeckung der Risiken des gentechnisch hergestellten Wachstumshormons rBGH. 

LOBBYWATCH

Warum hat ein Frauenhaus Kevin Foltas Spende zurückgewiesen?
Zwei große Spenden, die von dem bekannten GMO-Befürworter und Direktor des Instituts für Gartenbau an der University of Florida, Kevin Folta kamen, wurden von einer Organisation zurückgewiesen, die Menschen vor sexuellen Übergriffen und Formen häuslicher Gewalt schützt. Mittlerweile wurden die Hintergründe bekannt: Laut einem vom Direktor des Frauenhauses unterzeichneten Augenzeugenbericht hat Folta seine Frau mehrmals körperlich misshandelt. Jonathan Matthews, Direktor von GMWatch, verlangt von der Universität Florida eine Prüfung der Vorwürfe.

Kevin Folta: Geheimhaltung unmöglich? 
Der Gentech-Befürworter und Wissenschaftler Kevin Folta hat mehrfach behauptet, er verhalte sich „absolut transparent“, was persönliche Zahlungen angeht, die er von privaten Firmen erhalten hat. Er fügte hinzu, dass es in der heutigen Zeit vollkommen unmöglich sei, derartige Geldflüsse zu verbergen. Es mehren sich jedoch die Stimmen, dass er genau dies getan hat. Jonathan Matthews untersucht in einem Artikel, was es mit den neuesten Beschuldigungen auf sich hat.

„Food Evolution“: industriefinanzierte Gentechnik-Propaganda 
Der Dokumentarfilm Food Evolution stellt wesentliche Fakten zur Gentechnik verzerrt dar, schreibt Dr. Belinda Martineau, die an der Entwicklung der ersten GV-Tomate der Welt beteiligt war.

Ist die Öffentlichkeit schuld am Scheitern des GVO-Projekts? 
In den letzten Jahren haben immer mehr Universitäten in Europa ihre GVO-Programme beendet, während Forscher damit begonnen haben, sich anderen Bereichen zuzuwenden. Zu ihnen gehört auch Pflanzen-Gentechniker Devang Mehta. Er begründet seine Entscheidung damit, dass die Öffentlichkeit der Gentechnik extrem kritisch gegenüberstehe – zu Unrecht, wie er meint. Seiner Auffassung nach hindern die ignoranten Massen mit ihrer irrationalen antiwissenschaftlichen Einstellung menschenfreundliche Gentechniker daran, die Armen zu ernähren. Aber die Fakten sprechen eine andere Sprache: Nicht die feindliche öffentliche Meinung, sondern das Versagen der Gentechnik in der Praxis ist der Grund, weshalb diese als Forschungsbereich an Attraktivität verliert. Teil 1 dieser zweiteiligen Artikelserie von GMWatch-Redakteurin Claire Robinson beschäftigt sich mit dem immer noch nicht marktfähigen gentechnisch veränderten Goldenen Reis, während es in Teil 2 um die gescheiterten Versuche geht, virus-resistente Cassava-Sorten für Afrika zu entwickeln.

Biotech-Industrie will neue GVO von Regulierung befreien
Die Biotech-Industrie arbeitet fieberhaft daran, Politiker und Bürger davon zu überzeugen, dass mit den neuen Gentechniken gezüchtete Sorten keine Sicherheitsprüfung und Kennzeichnung erfordern, da sie ebenso sicher und natürlich seien wie konventionelle Sorten. Die Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory (CEO) nimmt die Argumente der Industrie auseinander und enthüllt deren Taktiken. Eine dieser Taktiken ist die Veröffentlichung von Beiträgen mit dem Hashtag #EmbracingNature in den sozialen Netzwerken. Sollte die Industrie ihre Ziele durchsetzen, verlieren nach Auffassung von CEO Pflanzenzüchter, Landwirte, Lebensmittelverarbeiter und Konsumenten ihr Recht, informierte Entscheidungen über die von ihnen gekauften Produkte zu treffen.

„Unabhängige“ Wissenschaftler als Handlanger der Gentech-Konzerne 
Die GVO-Lobbyisten sind in der EU sehr aktiv – und falls sie ihre Ziele erreichen, könnte das ernsthafte Konsequenzen für Umwelt und Verbraucher haben. Die Lobbyisten, einschließlich einiger ominöser „unabhängiger“ Wissenschaftler, versuchen, Politiker und Gesetzgeber davon zu überzeugen, neuartige gentechnische Methoden wie CRISPR/Cas von den EU-Regelungen zu GVO auszunehmen.

EFSA arbeitet mit Gentech-Industrie beim Kampf gegen Superunkräuter zusammen
Eine neue Veröffentlichung diskutiert die Risiken der unkontrollierten Verbreitung von Transgenen durch Gentech-Mais, der in Spanien angebaut wird – und spielt diese Risiken herunter. Das Forschungspapier ist das Ergebnis einer engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Experten der Europäischen Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (EFSA) und der Biotech-Industrie. 

Brauchen wir Gentech-Saatgut, um die Welt zu ernähren?
Ein neuer Bericht widerlegt die häufig vorgebrachte These, die Gentechnik sei eine Lösung gegen den Welthunger. 

Monsanto veranstaltet ersten Wissenschaftstag für Lehrer
Monsanto hat seinen ersten „Wissenschaftstag“ für Lehrer veranstaltet. Dabei standen zwei Aspekte im Vordergrund: 1) künftige wissenschaftlich-technologische Entwicklungen in der Landwirtschaft und die daraus resultierenden Möglichkeiten und 2) die Schaffung eines besseren Verständnisses der modernen Landwirtschaft und ihrer Methoden (einschließlich Gentechnik und Herbizide). 

Verzerrte „Millennials“-Befragung zum Thema Gentech
Eine Umfrage, die von dem Agricultural Biotechnology Council (ABC), einer Lobbyorganisation der Gentech-Industrie, in Auftrag gegeben und von dem Marktforschungsunternehmen Populus durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass um die Jahrtausendwende geborene Menschen – die sogenannten Millennials – „im Gegensatz zur älteren Generation keine Bedenken gegenüber Gentech-Saatgut haben“. Wenn man allerdings einen näheren Blick auf die Umfragemethoden wirft, kommen erhebliche Zweifel an der Objektivität der Studie auf. Denn den eigentlichen Fragen voraus gingen unbelegte Behauptungen über die wundersame Fähigkeit des Gene Editing, Probleme in der Nahrungsmittelproduktion und der Landwirtschaft zu lösen.

US-Landwirtschaftsministerium: bizarre Pläne zur GVO-Kennzeichnung
Am 3. Mai veröffentlichte das US-Landwirtschaftsministerium seine seit langem erwarteten Vorschläge zur obligatorischen Kennzeichnung von Nahrungsmitteln, die mit gentechnischen Methoden hergestellt wurden. Hierzu gehören mehrere Entwürfe von Etiketten mit Smiley-Gesichtern, die den Verbraucher anlächeln, die allerdings weder die Aufschrift „Genetically Modified Organism“ noch das das Kürzel „GMO“ erwähnen. Zudem ist vorgesehen, dass Unternehmen wahlweise auch QR-Codes verwenden können, die die Konsumenten mit ihrem Smartphone einlesen müssen, um entsprechende Informationen über das Produkt zu erhalten. GM Watch hält diese Vorschläge für inakzeptabel, da sie den Verbrauchern unnötig erschweren, sich über den Inhalt der Produkte zu informieren. Stattdessen fordern wir eine eindeutige Aufschrift, aus der auf den ersten Blick hervorgeht, dass es sich um gentechnisch veränderte Produkte handelt.