Print

Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Sie können das englische Original lesen und sich über unser ehrenamtliches Übersetzerteam informieren. 

Indien: Gentech-Bt-Baumwolle fällt den Schädlingen zum Opfer, die sie eigentlich abwehren soll 
Aus dem [indischen Bundesstaat] Maharashtra sind Berichte über einen plötzlichen Anstieg des Befalls von gv-Bt. Baumwolle mit dem Rotem Baumwollkapselwurm und anderen Schädlingen aufgetaucht. Der Schädlingsbefall auf gv-Bt. Baumwolle  führt zu "wahllosem Gebrauch von Pestiziden und damit möglichen Toten durch Vergiftungen" unter den Bauern. Die Tragödie der Pestizidvergiftungen unterstreicht die Schuld von Gentech-Befürwortern wie Mark Lynas, der Anfang diesen Jahres Gentech-Baumwolle mit seiner Behauptung hochjubelte, in Indien und China hätten "Bauern durch Senkung des Pestizideinsatzes profitiert".

Indien: Heimische (Desi) Baumwolle weniger anfällig für Baumwollkapselwurm
Während gv-Bt-Baumwolle dem Rotem Baumwollkapselwurm zum Opfer fällt, sind in Indien heimische Sorten weniger anfällig. Pasha Patel,  Gesetzgeber der Regierungspartei BJP,  unternahm eine ausgedehnte Reise in den Baumwolle produzierenden Regionen Maharashtras. Er entdeckte, dass auf Höfen mit fruchtbarem Boden und guter Bewässerung der Baumwollkapselwurm fast 100% der Ernte zerstört hat. Anderseits experimentierten einige Bauern im Yavatmal-Distrikt mit konventionellem indischen Saatgut und ihre Pflanzen entgingen dem Befall des Schädlings.  

Indien: Unsichere Praxis beim Ausbringen von Pestiziden auf Gentech-Baumwolle tötet Bauern 
Mindestens drei Bauern sind im letzten Monat im Perambalur-Distrikt in Tamil Nadu gestorben, offenbar dadurch, dass sie Pestiziden ausgesetzt waren, die auf Bt. Baumwollfeldern versprüht wurden.

Indien: Politischer Anführer bei Bauernprotest gegen Scheitern von Gentech-Bt. Baumwolle verhaftet 
Im Bundesstaat Maharashtra sind rund 50% der gv-Bt. Baumwollpflanzen durch den Roten Baumwollkapselwurm befallen. Fast 80.000 Bauern haben Kompensation aufgrund des Befalls beantragt. Gentech-Bt. Baumwolle wird mit der Behauptung verkauft, sie sei gegen den Schädling resistent. Jetzt ist eine hochrangige Persönlichkeit der indischen Regierungspartei BJP in die Bauernproteste involviert. Yashwant Sinha wurde von der Polizei festgenommen, während er einen Bauernprotest wegen des Baumwollkapselwurmbefalls und der Gleichgültigkeit der Regierung gegenüber den Problemen der Bauern anführte. Der Protest begann mit der Niederlegung von befallener Bt. Baumwolle an einer Statue von Mahatma Gandhi.

Indien: Bt. Saatgut-Unternehmen müssen möglicherweise für Verluste bei Baumwolle zahlen
Wegen der starken Auswirkungen auf die Baumwollernte durch den Roten Baumwollkapselwurm hat die Regierung des Bundesstaates Maharashtra begonnen, Beschwerden von Bauern gegen die Hersteller von Bt. Baumwollsaat aufzunehmen. Aufgrund der Beschwerden werden eventuell Geldstrafen gegen die Hersteller verhängt und aus den Einnahmen Kompensationszahlungen an die Bauern geleistet werden.

Indien: Bauernverbände fordern Maßnahmen gegen illegale herbizidtolerante Gentech-Baumwolle
Die großen Bauern-Vereinigungen in Andhra Pradesh (AP) fordern ein striktes Vorgehen gegen die Unternehmen, die in die Verbreitung illegaler herbizidtoleranter Gentech-Baumwollsaat involviert sind. “Es ist offensichtlich, dass die organisierte Saatgut-Industrie, insbesondere die großen Konzerne, definitiv in diese Verbreitung illegalen, gefährlichen Saatguts involviert ist, denn es hat sich in weiten Gebieten ausgeweitet  und letztlich wird es Bauern in eine Schulden-Selbstmord-Falle führen”, sagte der Vorsitzende einer Bauernvereinigung Peddi Reddy.

US-Militär als größter Geldgeber für “Gene Drives” enthüllt
Durch über 1.200 E-Mails, die aufgrund von Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz veröffentlicht wurden, wurde offengelegt, dass das US-Militär heute der größte Geldgeber und Einflussnehmer der umstrittenen Gen-Ausrottungstechnik “Gene Drives” ist –  mit Investitionen von 100 Millionen US-Dollar. [Deutsche Infos unter: https://www.keine-gentechnik.de/nachricht/32890/ ]

Gates Foundation beauftragte PR-Firma mit Manipulation der UN zu Genantrieb
Die Bill and Melinda Gates Foundation bezahlte einer PR-Firma namens Emerging Ag 1,6 Mio US-Dollar, um eine verdeckte Koalition von Akademikern anzuheuern, die den Entscheidungsprozess der UN zum Genantrieb (Technologie zur beschleunigten Ausbreitung von Genen in einer Population Anmerk.d.Ü.) manipulieren sollten.

Werden neue Einschränkungen beim Versprühen von Dicamba die US-Nahrungspflanzen retten?
Ein Mix aus Dicamba und Glyphosat Herbiziden wird auf Monsantos Gentech-Sojabohnen versprüht, die beide Herbizide tolerieren. Die Herbizide werden unbeabsichtigt vom Wind auf benachbarte Pflanzungen, wie konventionelle Sojabohnen, Nahrungspflanzen, Gartenpflanzen und Wildpflanzen, getragen, was einen massiven Schaden an diesen Feldern und Pflanzen verursacht und sogar zu einer Verringerung der Honigproduktion führt. Um den Schaden an unbeabsichtigt besprühten Pflanzen im nächsten Jahr zu reduzieren, hat die US-Umweltbehörde EPA neue, strengere Regeln eingeführt, die auf den Produktetiketten der Herbizide gelistet werden. Experten sind aber der Ansicht, dass dies nicht viel ausrichten wird um benachbarte Pflanzen vor Schaden zu schützen.

Monsanto versucht ein Verbot des Herbizids Dicamba in Arkansas zu verhindern
Monsanto hat einen Richter gebeten Arkansas an der Durchführung eines Gesetzesvorschlags, der die Verwendung des Herbizids Dicamba verbieten würde, zu hindern. “Monsanto verliert zur Zeit mit jedem Tag, an dem das Verbot gegen Verwendung von Dicamba bestehen bleibt, an Umsatz.” erklärte die in Missouri ansässige Firma in ihrer Begründung.

In Arkansas verweist das Gesetzgebungskommittee die Dicamba Regelungen zurück an die Pflanzenkontrollstelle
Die Pflanzenkontrollstelle in Arkansas hat restriktive neue Regelungen für das Versprühen von Dicamba herausgegeben, die darauf abzielen nicht anvisierte Pflanzen vor Schaden zu schützen. Aber nun hat das Gesetzgebungskommittee von Arkansas (ALC) die vorgeschlagenen Regelungen zur weiteren Überarbeitung zurück gewiesen. In einer Monsanto gefälligen Entscheidung sagte das ALC, die Pflanzenkontrollstelle sollte die Regelungen unter Anwendung “evidenz-basierter Erkenntnisse” überarbeiten. Die Pflanzenkontrollstelle muss jetzt auf diesen Schritt  des ALC reagieren - zusätzlich zu den fast 1000 vorliegenden Beschwerden über Dicamba Abdrift im Jahr 2017.

Missouri schränkt 2018 die Nutzung von Dicamba ein 
Missouri wird 2018 die Nutzung von Dicamba, aufgrund von Beschwerden über Pflanzenschäden während der Wachstumsperiode 2017, einschränken. Dieser Schritt folgt auf eine Ankündigung der Regulierungsbehörde in Arkansas, dass sie die  Verwendung des Herbizids im nächsten Jahr effektiv untersagen wird.

Monsanto bietet US-Landwirten Geld um das umstrittene Dicamba Herbizid zu benutzen
Monsanto wird US-Landwirten, die seine XtendiMax mit VaporGrip Dicamba-Mischung kaufen, Geld zurückerstatten an. Dieses Herbizid wird mit verbreiteten Ernteschäden in Verbindung gebracht. Monsanto bietet so einen Anreiz, das Produkt zu verwenden, obwohl die Regulierungsbehörden in mehreren US-Staaten eine Einschränkung seiner Verwendung erwägen. “Ich denke sie versuchen bloss mehr Fläche zu kaufen”, sagte Landwirt Dan Henebry, der vorhat im nächsten Jahr GV-Dicamba-tolerante Xtend-Sojabohnen anzubauen, zum Vorgehen Monsantos.

Europa verlängert Glyphosat-Genehmigung um 5 Jahre
Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten hat für den Vorschlag der EU-Kommission, die Genehmigung von Glyphosat um 5 Jahre zu verlängern, gestimmt.  Achtzehn Mitgliedstaaten votierten dafür, neun dagegen und einer enthielt sich. Die Kommission hat die Entscheidung angenommen. Eine Positionsänderung in letzter Minute seitens Deutschlands hatte die Abstimmung zugunsten einer Verlängerung der Glyphosat-Genehmigung möglich gemacht.

Liegt die Strategie der Umweltschützer mit der Glyphosat-Genehmigung in Scherben?
Jetzt, da Glyphosat von der EU für weitere fünf Jahre genehmigt wurde, kritisiert Dr Jonathan Latham in einem Artikel die Anti-Glyphosat-Kampagne als ineffektiv und sagt, dass die Strategie der Umweltschützer “in Scherben” liege. Aber Claire Robinson von GMWatch legt dar, dass die Kampagne trotz der EU-Genehmigung ein Erfolg war.

Skandal um deutsche Glyphosatabstimmung
Das deutsche Ja zum Glyphosat wurde vom Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), ohne das Einverständnis und sogar gegen das explizite schriftliche Veto seiner Kollegin, der Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), getätigt. Dies ist ein ernster und unerwarteter Bruch mit dem üblichen Vorgehen und ein Vertrauensbruch innerhalb der Regierung.

Frankreich will Glyphosat innerhalb von drei Jahren ausschleichen
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, dass er alle notwendigen Maßnahmen ergreifen wird, um Glyphosat innerhalb von drei Jahren zu verbieten - oder sobald Alternativen verfügbar sind, je nachdem, was zuerst erreicht werde.

Nationales Glyphosatverbot in Österreich in greifbarer Nähe
Der zukünftige österreichische Kanzler Sebastian Kurz sagte, dass er Glyphosat auf nationaler Ebene ausschleichen will. Kurz sagt, Österreich müsse nun „die rechtlichen Grundlagen klären, und will sich an Frankreich und Italien orientieren“. Die Staatschefs beider Länder hatten auch angekündigt, Glyphosat verbieten zu wollen.

Strafanzeige gegen EU-Behörden nach Glyphosat-Freigabe
Ein Zusammenschluss von Umweltschutz-Nichtregierungsorganisationen hat Strafanzeigen in Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich gegen die Europäische Behörde für Lebenssicherheit (EFSA) und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gegen die Glyphosat-Freigabe gestellt. Dafür zitieren die Nichtregierungsorganisationen ihre eigenen Untersuchungen, US-Gerichtsdokumente (die sogenannten „Monsanto Papers“) und einen Plagiatsbericht. Auf dieser Grundlage argumentieren sie, dass BfR und EFSA keine unabhängige, objektive und transparente Bewertung der Gesundheitsrisiken von Glyphosat vorgenommen hat, wie es die EU-Pestizidrichtlinien vorschreiben.

Parteiübergreifender Druck auf EU, Glyphosatentscheidung aufzuheben
Die Grünen/EFA-EU-Fraktion wird versuchen, im EU-Parlament eine Mehrheit dafür zu gewinnen, die Glyphosatentscheidung an den Europäischen Gerichtshof weiterzuleiten. Die EU hatte entschieden, die Lizenz für Glyphosat zu verlängern. Die Grünen und EU-Abgeordnete der S&D-Fraktion setzen sich dafür ein, die Entscheidung zurückzunehmen. Diese Rufe folgen einem neuen Bericht von Prof. Olivier De Schutter, einem belgischen Anwalt für internationale Menschenrechte. Er sitzt nun im UN-Komitee für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und war früher UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung. In seinem Bericht beschreibt Prof. De Schutter, warum die Umsetzungsrichtlinien der EU-Kommission, in der die Bedingungen für die Verlängerung der Glyphosatzulassung beschrieben sind, nicht gesetzmäßig sind.

Die Zeit ist reif für eine giftfreie Landwirtschaft – Dr. Angelika Hilbeck
Trotz der EU-Verlängerung für Glyphosat werden Herbizide auf dessen Grundlage unbeliebter, und andere Agrochemikalien sollten folgen, so Dr. Angelika Hilbeck. Jetzt ist es an der Zeit, aus der Pestizidspirale auszusteigen. Wir müssen alle unsere Kapazitäten und Kräfte bündeln, um die europäische Landwirtschaft in ein giftfreies System zu verwandeln.

Vorläufige Forschungsergebnisse zeigen Gesundheitsrisiko schon bei zugelassenen Mengen: Crowdfunding für Glyphosatstudie gestartet
Das Ramazzini-Institut in Italien hat den Start einer globalen Crowdfundingkampagne bekannt gegeben, mit der die erste umfangreiche weltweite Studie zu glyphosatbasierten Herbiziden finanziert werden soll. Laut dem Institut zeigte sich in einer ersten Studienphase, dass glyphosatbasierte Herbizide in der momentan von der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde als sicher erachteten Dosis imstande waren, das Mikrobiom von Ratten zu stören.

Neue Ergebnisse der Agricultural Health Study zeigen Verbindung zwischen Glyphosat und akuter myeloischer Leukämie
Kürzlich vertrat Reuters-Journalistin Kate Kelland die Meinung, dass gerade veröffentlichte neue Ergebnisse der Agricultural Health Study (AHS) „keine Verbindung von Krebs“ und Glyphosatherbiziden zeigen. Darauf hat Dr. Jennifer Sass nun eine endgültige Antwort verfasst. Diese Ergebnisse beziehen sich auf eine Krebsart namens Non-Hodgkin Lymphom (NHL). Dr. Sass weist jedoch darauf hin, dass die neuen Ergebnisse der AHS nun Glyphosat aber mit einer anderen Krebsart in Verbindung bringen, der akuten myeloischen Leukämie.

Monsanto und Agrarlobby verklagen Kalifornien wegen Glyphosat-Warnung 
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat den weithin verwendeten Unkrautvernichter Glyphosat in seine Liste krebserregender Stoffen aufgenommen, was zur Folge hat, dass ab Juli 2018 alle glyphosathaltigen Produkte einen entsprechenden Warnhinweis auf dem Etikett enthalten müssen. Monsanto und mehrere Lobbyverbände der US-Agrarindustrie haben auf die Maßnahme mit einer Klage reagiert. 

Neue Forschungsergebnisse: Beim GVO-Anbau verwendete Herbizide verursachen Antibiotikaresistenzen 
Die aktiven Inhaltsstoffe von weit verbreiteten Herbiziden wie RoundUp, Kamba und 2,4-D (mit den jeweiligen Wirkstoffen Glyphosat, Dicamba und 2,4-D) verursachen Antibiotikaresistenzen bei Konzentrationen, die deutlich geringer sind als die von den Herstellern empfohlenen Anwendungsmengen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der Universität Canterbury in Neuseeland.

Mexikanischer Mais: anhaltende Kontamination durch Gentech-Sorten 
Wie eine neue Studie belegt, werden Maisfelder in Mexiko immer noch durch gentechnisch veränderte Sorten verunreinigt, obwohl deren Anbau in dem Land verboten ist. Mexiko gilt als die Wiege des Mais und als Zentrum der biologischen Vielfalt dieser wichtigen Nahrungspflanze. Die Studie kam darüber hinaus zu dem Schluss, dass vor allem zwei Faktoren zu einer GVO-Kontaminierung führen: die soziale Organisation und die lokalen Saatgut-Verwaltungssysteme. 

Burkina Faso: Monsanto erleidet Fiasko mit Gentech-Baumwolle 
Wie ein hervorragend recherchierter Reuters-Bericht darlegt, erlitt Monsanto bei der Vermarktung seiner Gentech-Baumwollsorte in Burkina Faso einen herben Fehlschlag: Zwar stiegen die Erträge, da die Pflanzen mithilfe der Gentechnik gegen den Baumwollkapselwurm resistent gemacht wurden. Auf der anderen Seite ging jedoch die Qualität derart stark zurück, dass die lokalen Bauern beschlossen, im Jahr 2015 wieder zu konventionellen Sorten zu wechseln. Der Konzern versuchte das Fiasko zu vertuschen, indem er seinen Rückzug aus dem Land mit Lizenzstreitigkeiten begründete. 

RNAi-basierte Pestizide: nicht so sicher wie behauptet?
Pestizid-RNA (Botenmoleküle), mit denen sich wichtige Genfunktionen abschalten lassen, werden häufig als der Pflanzenschutz der Zukunft angepriesen. In einer neuen Studie haben jedoch Forscher 101 insektentötende RNAs entdeckt, die eine hohe Ähnlichkeit mit Genomregionen von Honigbienen aufweisen. Gruppen von Genen, die bei der Entwicklung der Honigbiene eine Rolle spielen, haben im Vergleich zu anderen Regionen des Genoms eine überproportional hohe Sequenzähnlichkeit zu den in Pestizid-RNAs. Das deutet darauf hin, dass diese neuen Pestizide möglicherweise schädlich für Bienen sind. 

South Australia verlängert Anbauverbot für GVO 
Der australische Bundesstaat South Australia (SA) steht im Begriff, sein Anbauverbot für genveränderte Pflanzen bis 2025 zu verlängern, nachdem ein entsprechender, von der Grünen Partei eingebrachter Gesetzesentwurf mit der hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme durch das Parlament gebracht wurde. Der Direktor der Non-Profit-Organisation Gene Ethics, Bob Phelps, bemerkte dazu: „Letzte Woche wurden in Victoria, NSW [New South Wales] und SA [South Australia] erhebliche Prämien für gentechnikfreie gegenüber gentechnisch verändertem Rapssorten gezahlt, und diese Situation dürfte weiter anhalten.“

Branchenverband: Genome Editing erfordert GVO-Kennzeichnung 
Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) hat die künftige Bundesregierung davor gewarnt, mit Genome Editing gezüchtete Pflanzen von den bestehenden GVO-Vorschriften auszunehmen. Denn die Verbraucher hätten das Recht auf klare, transparente Informationen über den Ursprung der von ihnen gekauften Produkte. 

Gentechnische Veränderung der natürlichen Welt wäre ein Desaster
Instrumente zum Beschreiben von Genen, die als ein Mittel gegen invasive Ratten und Malariaübertragende Mücken angepriesen werden, könnten in ihrer jetzigen Form zu mächtig sein, warnen zwei Studien. Modelle, die Kevin Esvelt, Experte synthetischer Biologie und Autor einer zentralen CRISPR Gene Drive Studie 2014, entwickelte, legen nahe, dass die als Gene Drive bezeichneten Methoden zur beschleunigten Ausbreitung von Gegen in Populationen hoch invasiv sind und sich in den meisten Populationen der Zielspezies weltweit ausbreiten könnten. Esvelt bedauert nun, dass seine Ursprungsstudie überzeugende Argumente für die behaupteten Vorteile von Gene Drives enthielt – wie Naturschutz und Krankheitsauslöschung – ohne die Risiken und Herausforderungen zu nennen. 

Biohacker manipuliert seine eigenen Gene für dickere Muskeln
Der Biohacker Josiah Zayner hat versucht, sich selbst gentechnisch zu verändern, um größere Muskeln zu erzeugen, indem er das Genom-Beschreibungsinstrument CRISPR verwendete. Zayner sagte: „Ich möchte in einer Welt leben, in der Menschen sich selbst gentechnisch verändern können. Ich möchte in einer Welt leben, in der all diese coolen Dinge, die wir in Sci-Fi Filmen sehen, real sind.“ Wird Zayners Methode funktionieren? Und ist sie sicher? Wissenschaftler schalten sich mit ihren Sichtweisen ein. 

Argentinische Gruppe fordert Notfallgesetz zur Bekämpfung von Armut und Mangelernährung
In Argentinien, dem zweitgrößten Gentech-Pflanzen Produzenten der Welt, herrschen Hunger und Armut. Hunger und Mangelernährung sind in diesem Land aufgetreten, das lange Zeit daran gewöhnt war, zehnmal mehr Nahrung zu produzieren als die Bevölkerung benötigte. Jetzt fordern soziale Organisationen, dass der Kongress ein Notfallgesetz für Nahrungsmittel verabschiedet und Wirtschaftsreformen stoppt, die Menschen in die Armut treiben. 

Bio-Anbau kann die Welt ernähren – unter Bedingungen
Landwirtschaft könnte weltweit auf ökologischen Anbau umstellen, wenn wir die Nahrungsmittelverschwendung drastisch reduzieren und aufhören würden, so viel Anbauflächen zur Fütterung von Nutztieren zu verwenden, stellt eine neue Studie fest. 

Ein Drittel aller Nahrungsmittel sind verloren, verschwendet – genug um alle Hungrigen zu sättigen
Aktueller Verlust und Verschwendung von einem Drittel aller Nahrungsmittel, die für den menschlichen Verzehr produziert werden, würden genug sein, um die fast eine Milliarden Menschen zu ernähren, die jede Nacht hungrig einschlafen. 

Wer wird uns ernähren? Die industrielle Nahrungsmittelkette gegen bäuerliche Landwirtschaft
Uns wird erzählt, dass große Agrarkonzerne mit ihren Gentech-Pflanzen, glänzenden Tech-Lösungen und finanzieller Schlagkraft die Welt von weit verbreiteten Hunger und Mangelernährung schützen und Nahrungsmittelsystem helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu überstehen. Ein Bericht der ETC Gruppe zeigt, jedoch, dass es in Wahrheit ein diverses Netz von Kleinproduzenten, das sogenannte Bauern-Nahrungs-Netz, ist, dass 70% der Welt ernährt inklusive der hungrigsten und am meisten ausgegrenzten Menschen. 

Sozioökonomische Forschung zu Gentech-Pflanzen mit wenig Evidenz aber viel Hype
Ein neuer Bericht untersucht die sozioökonomische Forschung zu Gentech-Pflanzen und schlussfolgert, dass dieser Art von GVO-Forschung derzeit die empirische Evidenz fehlt sowie dass sie nur kurzfristige Befunde liefert, wichtige Wissenslücken aufweist und methodisch zugunsten von Gentech-Pflanzen befangen ist. Derartige Forschung verwendet oft chemikalienintensive Landwirtschaft als Vergleichswert, was es einfach macht, Gentech-Pflanzen als „die Lösung“ darzustellen.

LOBBYWATCH

Monsantos Versuch, die IARC zu zerstören – Untersuchung durch Le Monde
Um Glyphosat zu retten, hat Monsanto Anstrengungen unternommen, um die Krebsbehörde der Weltgesundheitsorganisation um jeden Preis zu diskreditieren. Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil einer erstklassigen und gründlichen Untersuchung, die zuerst auf Französisch in der Zeitung Le Monde veröffentlicht und hier ins Englische übersetzt wurde. Teil Eins findet sich hier (http://www.ehn.org/monsanto-glyphosate-cancer-smear-campaign-2509710888.html).

IARC reagiert auf erneuten Angriff
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation hat auf einen Brief zweier US-Kongressabgeordneter geantwortet - den Vorsitzenden des Wissenschaftskomitees des US-Repräsentantenhauses Lamar Smith und den Vorsitzenden des Unterausschusses für Umwelt Andy Biggs. Smith und Biggs hatten die wissenschaftliche Integrität des IARC angegriffen.

Steht die Big Food-Lobby am Rande der Ausrottung?
Mars ist dieses Jahr das vierte Big Food-Unternehmen, dass die Vereinigung der Lebensmittelhersteller (Grocery Manufacturers Association, GMA), einem Gegner von transparenter GVO-Kennzeichnung, verlässt. GMWatch glaubt, dass die Moral dieser Geschichte diese ist: Sich mit Monsanto zu verbünden, ist ein großartiger Weg zur Selbstzerstörung.