Print

Niederlande wollen GVO 2.0 von Gentechnikgesetzgebung ausnehmen
Die Niederlande haben vorgeschlagen, neue gentechnische Verfahren ausdrücklich von der europäischen GVO-Richtlinie auszunehmen. Dies würde bedeuten, dass die mit diesen Techniken entwickelten Produkte nicht als gentechnisch veränderte Organismen gekennzeichnet würden.

Dicamba: Heil oder Unheil für die US-Landwirte?
Die Kollateralschäden durch Dicamba-Abdrift in Arkansas und im Mittleren Westen der USA – zerstörte Sojafelder, kranke Bäume, geschädigte Vegetation – sind ein Symbol für die sich verschärfende Krise der amerikanischen Landwirtschaft. Kritiker bemängeln, dass die Zulassung für das Herbizid unter dem enormen Druck von Industriegruppen, Agrarverbänden und einzelstaatlichen Landwirtschaftsministerien durchgepeitscht wurde, ohne dass dabei genügend Daten ausgewertet wurden. Dicamba wird auf Feldern mit von Monsanto entwickelten GV-Pflanzen gesprüht, bei denen es sich vornehmlich um Sojabohnen handelt, die durch gentechnische Veränderung resistent gegen das Herbizid gemacht wurden. Dicamba neigt jedoch dazu, sich zu verflüchtigen und kann daher durch den Wind über weite Strecken getragen werden.

Arkansas erwägt deutliche Einschränkung des Dicamba-Einsatzes
Die Pestizid-Abteilung der Pflanzenschutzbehörde von Arkansas (Arkansas Plant Board Pesticide Committee) hat ein Sprühverbot für Dicamba erlassen, das vom 15. April bis 31. Dezember 2018 gelten soll. Damit das Verbot in Kraft tritt, müssen noch die restliche Behörde, der Gouverneur und die Legislative des Bundesstaates zustimmen.

Monsanto will Dicamba-Verbot in Arkansas gerichtlich stoppen
Monsanto hat eine Petition eingebracht, in der das Unternehmen die Agrarbehörden von Arkansas auffordert, ein vorgeschlagenes Datum für ein Dicamba-Verbot abzulehnen.

US-Landwirtschaft auf Selbstzerstörungskurs
Die Dicamba-Katastrophe zeigt, dass wir gerne die Realität ausblenden und dabei unser vergangenes Wissen vergessen, schreibt Allan Abramson, der vor seiner Pensionierung als leitender Angestellter bei der US-Umweltschutzbehörde EPA tätig war.

Landwirte fordern Maßnahmen gegen Dicamba-Abdrift
85 Interessenvertreter von Landwirten und landwirtschaftlichen Betrieben haben einen Brief an die US-Umweltschutzbehörde EPA sowie das Landwirtschaftsministerium USDA geschrieben, in dem sie die beiden Behörden dazu drängen, Maßnahmen gegen das ausufernde Problem des Dicamba-Abdrifts zu ergreifen. Experten schätzen, dass das bei der neuesten Saatgutlinie von Monsanto verwendete Herbizid bereits mindestens 12.500 km² an landwirtschaftlichen Flächen geschädigt hat – ein Gebiet, das fast der Größe des Bundeslandes Schleswig-Holstein entspricht.

USA: Dicamba-geschädigte Landwirte gehen vor Gericht
Anwälte haben eine Klage gegen Monsanto, BASF und DuPont eingereicht – die drei größten Hersteller des Dicamba-Herbizids in den USA. Die Kläger machen geltend, dass Tausende von Quadratkilometern an Anbauflächen durch Dicamba-Abdrift geschädigt wurden.

Farmer in Minnesota verklagen Syngenta
Seit Jahren beschweren sich amerikanische Farmer über finanzielle Verluste, die ihnen Syngenta eingebrockt hat. Das Unternehmen hatte im Jahr 2010 seine gentechnisch veränderte Maissorte mit der Bezeichnung Viptera in den USA auf den Markt gebracht, bevor diese in China zum Import zugelassen wurde. Als die chinesischen Behörden im Jahr 2013 bei der Einfuhrkontrolle Spuren der GV-Sorte entdeckten, verhängten sie einen nahezu vollständigen Importstopp für Mais aus den USA. Dies bescherte US-Farmern Umsatzverluste in Millionenhöhe, für die sie von Syngenta Schadenersatz fordern. Der Streit wird nun vor Gericht entschieden.

Monarchfalter im Mittleren Westen vom Aussterben bedroht
Einer Studie zufolge ist die Monarchfalterpopulation westlich der Rocky Mountains vom Aussterben bedroht. Als einer der Hauptgründe wird die abnehmende Verbreitung von Seidenpflanzen genannt, die für die Reproduktion und Ernährung des Insekts unerlässlich sind. Mittlerweile ist gut dokumentiert, dass dieser Rückgang überwiegend auf die Verbreitung von Glyphosat-toleranten GV-Pflanzen zurückzuführen ist.

Die Gentech-Lüge: GVO kein Allheilmittel gegen den Welthunger
Die Gentechnik und insbesondere die heute auf dem Markt befindlichen GV-Sorten tragen in keiner nennenswerten Weise zur globalen Nahrungssicherheit bei, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, schreibt ein Geographieprofessor in einem Artikel, der vor der Veröffentlichung einem Peer-Review unterzogen wurde.

Indien: Whistleblower von seinem Posten entfernt
Der Landwirtschaftskommissar von Maharashtra hat sich für die Belange der Bauern eingesetzt, indem er die Regierung und die Behörden auf die Ernteausfälle bei Bt-Baumwolle wegen des Baumwollkapselwurms hinwies und eine erneute Prüfung der Zulassung der gentechnisch veränderten Sorte verlangte. Nun wurde er von seinem Posten entfernt.

Monsanto verkauft sein indisches GV-Baumwollgeschäft
Monsanto wird sein Baumwollgeschäft in Indien an das in Hyderabad basierte Unternehmen Tierra Agrotech verkaufen. Industriequellen zufolge wird dies dem Konzern helfen, die regulatorische Zulassung für die Übernahme durch Bayer zu erhalten.

Indien: höhere Senferträge dank konventioneller Sorten und Anbaumethoden
Gentechnik-Befürworter wiederholen gebetsmühlenartig, dass gentechnisch veränderte Sorten höhere Erträge liefern. Mit genau diesem Argument wurde auch der Anbau von GV-Senf in Indien beworben. Wie sich einmal mehr gezeigt hat, ist jedoch das Gegenteil der Fall: Eine vor kurzem entwickelte konventionelle Zuchtmethode, die als „System of Mustard Intensification (SMI)“ bezeichnet wird, liefert deutlich höhere Erträge als die Sorten aus dem Gentech-Labor.

Wegen massiver Proteste: Indien legt Zulassung von GV-Senf auf Eis
Indien hat Anträge zur kommerziellen Zulassung von gentechnisch verändertem Senf auf Eis gelegt, nachdem zahlreiche Aktivisten und Politiker dagegen protestiert hatten. Indessen hat der Oberste Gerichtshof bekanntgegeben (http://www.livemint.com/Politics/2hav0GMhWKjwB8g9n29adP/GM-mustard-Centre-tells-Supreme-Court-it-is-still-to-take-a.html), dass er am 22. November über die vom Umweltschützerin Aruna Rodrigues eingereichte Klage zum Verbot des Verkaufs der gentechnisch veränderten Sorte entscheiden wird.

Ministerpräsident von Andhra Pradesh gegen Vertrieb von GV-Senf
N. Chandrababu Naidu, Ministerpräsident von Andhra Pradesh, hat sich gegen den kommerziellen Anbau von GV-Senf ausgesprochen. Er bezeichnete gentechnisch veränderte Pflanzen als riskant für Umwelt, Gesundheit und Handel. Außerdem äußerte er ernsthafte Vorbehalte gegen die Durchführung von Feldversuchen mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Andhra Pradesh, da dies die Gefahr der Kontaminierung konventionellen Saatguts und der unkontrollierten Verbreitung von GVO mit sich bringen würde.

Argentinien: Studie bezweifelt Nachhaltigkeit des GV-Anbaus
Der Anbau gentechnisch veränderter Sojapflanzen in Argentinien hat schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und ist langfristig nicht nachhaltig, so eine neue Studie

Brasilien: Schädling gegen Bt-Mais resistent
GVO-Befürworter drängen auf den Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais in Afrika zur Bekämpfung der Herbst-Heerwurm-Plage, die sich rasant über den Kontinent ausbreitet. Eine neue Studie aus Brasilien zeigt jedoch, dass die zugrunde liegende Technologie bereits überholt ist. Als Begründung werden die häufig auftretenden Resistenzen des Schädlings gegen das in den Bt-Mais eingebaute insektenwirksame Cry1F-Protein angeführt.

Monsanto schrieb an Malawis Saatgutrichtlinie mit
Malawi befindet sich in der letzten Phase einer mehrjährigen Prozesses der Überarbeitung seiner Saatgutgesetze und -richtlinien. Der strittigste Punkt ist die Tatsache, dass der aktuelle Entwurf das Recht der Bauern auf den Nachbau, den Tausch und den Verkauf von Saatgut weder anerkennt noch schützt. Wie nun ans Licht kam, hat der lokale Monsanto-Vertreter an dem Text mitgeschrieben.

GV-Papayas nur als Biodiesel zu gebrauchen?
Ein großer Teil der in Hawaii angebauten Papayapflanzen ist gentechnisch verändert. Allerdings sind GV-Papayas schwer verkäuflich, da sie bei den Konsumenten auf Ablehnung stoßen. Darüber hinaus haben sie häufig braune Stellen oder sind unförmig, weshalb ein erheblicher Teil der Ernte im Müll landet. Eine Gruppe von Forschern meint nun, eine Lösung für das Problem gefunden zu haben: Sie verwandeln die Papayas in Biodiesel. So viel zum Beitrag des GV-Anbaus zur Lösung des Welthungers.

GV-Motten in New York ausgesetzt
Die britische Biotech-Firma Oxitec gab am 5. September bekannt, dass sie mit der Freisetzung von gentechnisch veränderten Motten in Geneva, New York begonnen hat. Das Center for Food Safety bat daraufhin um Auskünfte über die im Vorfeld durchgeführten Käfigversuche, aber ohne Erfolg. Die Wissenschaftler der Cornell University teilten mit, dass sie nicht alle Informationen öffentlich machen wollen, solange der Peer Review aussteht. Während also die Öffentlichkeit im Dunkeln bleibt, werden jede Woche weitere 10.000 Insekten in die Natur entlassen.

GV-Moskitos von Oxitec: ineffektiv und riskant
GeneWatch UK hat einen aktualisierten Bericht zur Freisetzung gentechnisch veränderter Moskitos durch Oxitec auf den Kaimaninseln veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Maßnahme nicht zu dem erwünschten Erfolg geführt hat. Die freigesetzten Moskitos waren mithilfe der Gentechnik steril gemacht worden, aber dennoch war nur ein vorübergehender Rückgang der Moskito-Population während der Trockenzeit festzustellen. Darüber hinaus hat Oxitec entgegen seinen ursprünglichen Plänen auch eine hohe Zahl stechender Weibchen ausgesetzt.

Schweinezüchter: Niemand will Fleisch genveränderter Tiere kaufen
Jim Long ist Präsident und CEO von Genesus Genetics, einem Unternehmen, das vergeblich versucht hat, das Fleisch von gentechnisch veränderten Schweinen unter dem Markennamen GV-Enviropig zu vermarkten. In einem Interview räumte er kürzlich ein, dass das Projekt ein totaler kommerzieller Misserfolg war: „Nach 17 Jahren haben wir alle Schweine notgeschlachtet. Es gab einfach keinen Markt. Wir hatten nur Kosten, aber keinen Gewinn. Ein absolutes Desaster. Wenn die Kunden nicht an ein Produkt glauben, dann spielt die Technologie keine Rolle.“

Von Glyphosat, Krebs und Korruption
In ihrem neuesten Buch schöpft Carey Gillam aus einer Fülle von wissenschaftlichen, juristischen und anderen Dokumenten, die sie aus Unternehmens- und Regierungsquellen erhalten hat. Ihre Analysen zeichnen ein düsteres Bild von den Machenschaften von Monsanto und anderen Agrarkonzernen, um ein Verbot von Glyphosat zu verhindern.

Französischer Umweltminister im Streitgespräch mit einem Weizenbauern
In einem politischen Magazin im französischen Fernsehen führte Umweltminister Nicolas Hulot vor kurzem ein Streitgespräch mit dem Getreidebauern Michel Portier. Letzterer kritisierte die Regierung wegen ihrer Absicht, sich gegen die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um weitere zehn Jahre auszusprechen. Hier ist ein Auszug aus dem Gespräch:
Michel Portier (Getreidebauer): Frankreich hat entschieden, den Einsatz von Glyphosat für zehn Jahre zu verbieten, obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass die Chemikalie als endokriner Disruptor wirkt. Warum?
Nicolas Hulot: Es ist in der Tat schwierig, die Toxizität von Glyphosat eindeutig nachzuweisen. Es erscheint mir jedoch wenig sinnvoll, ein Verbot hinauszuzögern, bis es eine gewisse Zahl von Glyphosatopfern gibt. Das Vorsorgeprinzip wird zwar häufig kritisiert. Aber wenn es nicht angewendet worden wäre, vor allem bei Asbest, wären wir heute nicht da, wo wir sind. Es gibt übrigens schon jetzt Orte in Frankreich, wo die Bauern ohne Probleme auf Glyphosat verzichten. (Französischer Text)

Französischer Europaabgeordneter weist Monsanto in die Schranken
Die Weigerung von Monsanto, zu einer Anhörung im Europäischen Parlament zu erscheinen, um zu den „Monsanto Papers“ Stellung zu nehmen (Dokumente, die in einem Gerichtsprozess veröffentlicht wurden und die darauf hindeuten, dass der Konzern absichtlich Informationen über die von Glyphosat ausgehenden Gefahren verschwiegen hat), ist eine Beleidigung für die europäischen Bürger, so der Europaabgeordnete Marc Tarabella. Der Parlamentarier stellte auch das von Monsanto vorgebrachte Argument in Frage, dem zufolge das EU-Parlament keine Kompetenz habe, um die Tätigkeiten des Konzerns zu beurteilen. Er fragt: Wenn dies so wäre, warum hat dann Monsanto so viel Geld ausgegeben, um in den Korridoren des Parlaments Lobbyarbeit zu betreiben?

EFSA verwendet Industriedaten bei der Bewertung von Glyphosat
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist zu dem Schluss gekommen, dass Glyphosat, der aktive Bestandteil des Herbizids Roundup, kein endokriner Disruptor ist. Dabei stützte sie sich jedoch ausschließlich auf Industriedaten und zitierte keine einzige unabhängige Studie, von denen viele zeigen, dass Glyphosat sehr wohl eine endokrine Wirkung hat.

EU verschiebt Entscheidung über Glyphosat bis Ende 2017
Die EU hat ihre Entscheidung über eine mögliche Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis zum Ende des Jahres verschoben, wie die Kommission bekanntgegeben hat. Einer der Gründe sind die deutschen Bundestagswahlen. Es ist auch möglich, dass der Widerstand Frankreichs eine Rolle gespielt hat.

GV-Sojabohnen: Konzerne tricksen bei der Risikobewertung
Testbiotech hat Dokumente untersucht, die von Bayer und Dow AgroSciences im Rahmen ihrer Zulassungsanträge für GV-Sojabohnen eingereicht wurden. Dabei hat die deutsche Forschungsorganisation erhebliche Mängel bei den Risikobewertungen festgestellt. So verwendete Bayer in seinen Feldversuchen nur 1 kg Glyphosat pro Hektar, während in der landwirtschaftlichen Praxis bis zu 4 kg/Hektar oder sogar 8 kg/Hektar empfohlen werden. „Die Risikoprüfung dieser Sojabohnen ist ein Fake“, fasst Christoph Then von Testbiotech die bislang vorliegenden Erkenntnisse zusammen. „Die derzeitige Zulassungspraxis erinnert an den Abgasskandal: Die Prüfung der Gentechnik-Pflanzen ist so organisiert, dass die eigentlichen Risiken gar nicht erst untersucht werden.“

Die „Poison Papers“: Der Kampf einer Aktivistin gegen skrupellose Konzerne und korrupte Behörden
Carol Van Strum, 76, verbrachte die letzten 40 Jahre mit zahlreichen Gerichtsverfahren gegen US-Bundesbehörden und Chemikalienhersteller. Die Dokumente, die sie in diesem Zusammenhang in ihrer Scheune anhäufte, werden jetzt in einem durchsuchbaren Onlinearchiv unter der Bezeichnung „Poison Papers“ veröffentlicht und geben einen detaillierten Einblick in die Machenschaften der Konzerne und die Korruption der Behörden.

Chinesische Behörden schicken 350 Tonnen importierte GV-Luzerne zurück in die USA
Die Behörden des nordchinesischen Tianjin-Bezirks haben fast 350 Tonnen GV-Luzerne aus den USA zurückgewiesen, da die Lieferung beim chinesischen Zoll als gentechnikfrei angemeldet worden war.

Solynta entwickelt konventionelle, fäuleresistente Kartoffeln
Niederländische Züchter haben eine neue, konventionelle Kartoffelsorte entwickelt, die gegen Fäule resistent ist und die in fünf Jahren auf den Markt kommen soll. Damit lieferten sie ein weiteres Beispiel für die Überlegenheit konventioneller Züchtung gegenüber gentechnischen Verfahren.

Liegt GMWatch bei Tierversuchen mit der Industrie auf einer Linie?
Die Industrie hat schon immer versucht, die Regulierung risikobehafteter Produkte von Tabak bis Chemikalien mithilfe von endlosen Rufen nach weiteren Studien an Versuchstieren hinauszuzögern. Wir fordern ebenfalls Langzeitstudien mit GVO und den dazugehörigen Pestiziden. Heißt das, dass sich GMWatch und Monsanto nun endlich einig sind?

LOBBYWATCH

Cornell University: Elitehochschule oder PR-Agentur für Junk Food, GVO und Pestizide?
Cornell ist eine der renommiertesten Universitäten der USA. Wenn also ihre Professoren Junk Food, Pestizide und GVO befürworten, kann das langanhaltende negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Ein auf dem Nachrichtenportal Alternet veröffentlichter Artikel beschreibt sechs solcher Fälle.

Monsanto als Ghostwriter: Forbes Magazine zieht Konsequenzen und löscht mehrere Artikel
Das Forbes Magazine hat mehrere Artikel gelöscht, an denen GV-Befürworter Kavin Senapathy und Henry I. Miller, ein Mitglied der Hoover Institution (einer industrienahen amerikanischen Denkfabrik) mitgewirkt hatten. Die Redaktion des amerikanischen Wirtschaftsmagazins traf diese Entscheidung, nachdem ans Licht gekommen war, dass ein Artikel, den Miller unter seinem eigenen Namen in Forbes veröffentlicht hatte, aus der Feder von Monsanto stammte.

Monsanto auf Konfrontationskurs mit der IARC
Während die Verlängerung der EU-Zulassung von Glyphosat weiter in der Schwebe ist, versucht Monsanto mit allen Mitteln, die Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu diskreditieren, die das Herbizid als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat. Der Konzern reichte eine Klage gegen die Behörde ein, da sie bewusst zwei Studien außer Acht gelassen habe, die Glyphosat als sicher befunden hatten. In Wirklichkeit erfüllte jedoch keine der beiden Studien die Anforderungen der IARC in Bezug auf Qualität und wissenschaftliche Objektivität.

Monsanto schrieb an „unabhängigen“ wissenschaftlichen Reviews mit
Monsanto hat bereits vor einiger Zeit zugegeben, dass es mit einer Beratungsfirma zusammengearbeitet hat, um einen Review zu den Gesundheitsauswirkungen von Glyphosat in Auftrag zu geben, der im September 2016 in der Wissenschaftszeitschrift Critical Reviews in Toxicology veröffentlicht wurde. Der Konzern betonte allerdings gleichzeitig, der Artikel sei von unabhängigen Forschern verfasst worden. Interne E-Mails, die vor kurzem in einem Gerichtsverfahren an die Öffentlichkeit gelangten, zeigen jedoch, dass diese Behauptung falsch ist und dass verschiedene Entwürfe des Dokuments von Monsanto-Wissenschaftlern bearbeitet wurden.

Unsachliche Kritik von Terry Simpson an dem Buch „Manipulierte Gene – Verdrehte Wahrheit“
Terry Simpson, ein Arzt, der behauptet, Expertenwissen zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu besitzen, hat eine Rezension von Steven Drukers Buch „Manipulierte Gene – Verdrehte Wahrheit“ verfasst. Dabei scheint es ihm jedoch nicht um eine objektive Bewertung zu gehen, sondern vielmehr darum, das Buch größtmöglich zu diskreditieren. Wenn man Simpsons Rezension liest, erhält man jedenfalls den Eindruck, dass er das Buch überhaupt nicht gelesen oder es bewusst verzerrt darstellt hat, wie Druker schreibt.

Kevin Folta: Auf dem Kriegsfuß mit der New York Times – und mit der Wahrheit
Der gentechnikbefürwortende Wissenschaftler Kevin Folta, Direktor des Instituts für Gartenbau an der University of Florida, hat die New York Times und den Reporter Eric Lipton verklagt. Gegenstand der Klage ist ein Artikel, in dem Lipton berichtete, Monsanto und seine Industriepartner hätten Fördergelder in unbekannter Höhe an Wissenschaftler wie Kevin Folta vergeben, damit sie Öffentlichkeitsarbeit für die Biotechbranche betreiben und sich für Gentech-Anbau einsetzen.