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Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.

Der erste kommerziell verfügbare gv Bt.-Mais war langfristig für Tiere giftig
Wissenschaftliche Informationen und Unterlagen von Bauernhöfen deuten darauf hin, dass der erste im Handel befindliche Gentech-Mais, Bt. 176 von Syngenta, wahrscheinlich für Milchkühe langfristig giftig war. Die Informationen werden in einem neuen von Fachleuten überprüften Papier von Professor G.E. Séralini und dem betroffenen Bauern, Gottfried Glöckner, analysiert. Symptome, die bei den Kühen nach dem Hinzufügen von Gentech-Mais in ihr Futter auftraten, beinhalteten Lähmung und Tod.

Burkina Faso lässt gv Bt.-Baumwolle fallen

Mit einem Schritt, der dabei helfen könnte, über die Zukunft von Gentech-Saatgut in Afrika zu entscheiden, hat Burkina Fose gv Bt.-Baumwolle aufgegeben. Das Land hat mit einer vollständigen stufenweisen Abwicklung des Saatgutes begonnen und begründet dies mit der geringen Mullqualität der Gentech-Sorten. Die Autoren eines wichtigen Papiers über diese Entwicklung, Brian Dowd-Uribe and Matthew Schnurr, erklären, die Erkenntnisse, die aus Burkina Fasos Erfahrung gewonnen werden können.

Ostafrika: Bananenvielfalt wird durchforstet, um Vitamin A-Mangel zu reduzieren

Die von der Gates-Stiftung finanzierte Organisation Bioversity International untersucht auf natürliche Weise mit Beta-Carotin angereicherte Bananen als Lösung für Vitamin A-Mangel. Es gibt viele solcher Bananen – dies zeigt, dass die gentechnisch mit Beta-Carotin angereicherte Banane, die sich an der Iowa State University im Feldversuch befindet, nicht gebraucht wird.

Was zur Hölle passierte mit Goldenem Reis?
Wie die Schwebebretter der „Zurück in die Zukunft” Franchise so ist Goldener Reis eine alte Idee, die nur ganz knapp außerhalb der Reichweite der Wirklichkeit aufragt, schreibt Tom Philpott. Anderthalb Dekaden seitdem ein Artikel in dem britischen Magazin „Time“ behauptete, der Reis „könne eine Millionen Kinder pro Jahr retten“, müsste er erst einmal kommerziell angebaut werden – aber er produziert weiterhin als Rekordernte nur Medienhypes. Philpott, der Umweltantropologe Professor Glenn Davis Stone und der Schriftstelle und Akademiker Raj Patel diskutieren das Thema in einem lehrreichen und unterhaltsamen Podcast.

Bauern in  Bangladesch geben Anbau von Gentech-Bt. Aubergine auf

Neue Bauern sind rekrutiert worden, um das fehlgeschlagene Bt. Auberginen-Projekt der Cornell Universität aufrecht zu erhalten. Bauern, die zuvor die Pflanze angebauten hatten kein Interesse daran, die Erfahrung zu wiederholen.

Indien: Oberstes Gericht fordert die Regierung auf, die Einführung von Gentech-Senf zu erklären
Angesichts eines gerichtlichen Anbauverbots von gv Nahrungspflanzen hat der Oberste Gerichtshof Indiens eine Erklärung von der Zentralregierung für ihre Pläne, gv Senf, Baumwolle und Mais einzuführen, verlangt.

Indische Regierung gesteht Scheitern von Bt-Baumwolle
Die Wirksamkeit von gv Bt-Baumwolle gegen Schädlingsbefall hat abgenommen - dies teilte die indische Zentralregierung dem Obersten Gericht in Delhi mit. Die Regierung argumentiert, dass deshalb die Lizenzgebühren, die von Gentech-Riesen wie Monsanto erhoben werden, gesenkt werden müssten.

Indien: Haryana und Punjab könnten Anbau von Bt. Baumwolle reduzieren
Selbstmorde von Bauern in [A.d.Ü. den Bundesstaaten] Punjab and Haryana nach erheblichen Schäden bei der Baumwollernte 2015-2016 durch Schädlinge hat zu einem Umschwung der offiziellen Meinung geführt,  die sich nun gegen gv Bt. Saatgut ausspricht. Ein von den Landesregierungen ernanntes Untersuchungskomitee empfiehlt die Rückkehr zu einheimischen Sorten, die eine bessere Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten aufweisen.

Wesentlicher Rückzug aus der Gentechnik durch BASF
BASF hat sein Biotech-Personal halbiert und Versuchsstandorte in Hawaii, Indien und Puerto Rico geschlossen sowie sein GVO-Portfolio beschnitten. Es scheint, als ob BASF realisiert hätte, dass es mit dem Gentech-Ansatz auf das falsche Pferd gesetzt hat.

Argentinische Stadt fordert Schutz vor Pestiziden
Einwohner einer argentinischen Stadt, die von gv Sojafeldern umgeben ist, fordern Schutz vor Pestiziden, die dort versprüht werden.

Argentinien: Monsanto-Blockade auf den Malwinen im dritten Jahr 
Demonstranten blockieren seit über zwei Jahren erfolgreich eine Saatgut-Verarbeitungsanlage auf den Malwinen (Argentinien). Ciara Low hat drei Wochen mit den Blockierern verbracht und für GMWatch einen exklusiven Bericht über ihren Kampf geschrieben.

Letzter Versuch der Brüsseler Biotech-Lobby der Regulierung von Genmanipulationstechnologie zu entkommen
Biotech-Unternehmen haben Milliarden in eine Reihe neuer „Gentechnik 2.0“-Technologien investiert, die das weltweite Keimplasma umgestalten und neue Generationen von GVO erschaffen sollen. Und mächtige Investoren haben nicht vor, lästige EU-Regularien in den Weg ihrer Profite kommen zu lassen, die sie jetzt einstreichen wollen – egal was die Gesetze tatsächlich besagen.

Wissenschaftler warnen vor Risiken von Glyphosat-Herbizid
Vierzehn Wissenschaftler haben ein Konsens-Statement veröffentlicht, in dem sie ihre Sorgen zu den Gesundheitsrisiken ausdrücken, wenn es zu Kontakt mit Glyphosat-basierten Herbiziden wie Roundup kommt. Die Wissenschaftler sagen, dass die angeblichen Unbedenklichkeitslevel für Glyphosat, die Regulatoren festgelegt haben, auf überholten wissenschaftlichen Ergebnissen basieren.

Europäische Kommission ignoriert Gesundheitsrisiken von Glyphosat für neue Langzeitzulassung in der EU
Die Europäische Kommission schlägt eine Wiederzulassung von Glyphosat in der EU für weitere 15 Jahre bis 2031 vor.

66 MEPs gegen Wiederzulassung von Glyphosat
66 Mitglieder des Europaparlaments (MEP) haben Vytenis Andriukaitis, dem Europakommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, geschrieben und gefordert, dass Glyphosat nicht erneut in Europa zugelassen werden soll. Die MEPs führen die fehlende Transparenz des Wiederzulassungsprozesses sowie ernste gesundheitliche Bedenken an.

Mitbestandteile von Glyphosat-Herbiziden sind endokrine Disruptoren
Eine neue Studie zeigt, dass die erlaubte Tagesdosis, die angeblich sichere Menge, für Glyphosat unzuverlässig ist, was die Beurteilung der Risiken der vollständigen kommerziellen Rezepturen angeht, denen wir tatsächlich ausgesetzt sind. Das kommt daher, dass die Mitbestandteile und vollständigen Zusammensetzungen einen viel stärkeren Effekt als hormonaktive Substanzen (endokrine Disruptoren) bei geringeren Dosen zeigen, als der isolierte aktive Bestandteil Glyphosat.

USA: Glyphosat-Einsatz muss angesprochen werden, wenn Monarchfalter gerettet werden sollen

Im Frühling werden tausende Hektar von Seidenpflanzen, der einzigen Nahrungsquelle der Larve des Monarchfalters, gepflanzt werden. Aber Umweltgruppen sagen, dass eine Fokussierung auf den Lebensraum nicht genug ist. Der Einsatz von Glyphosat-Herbiziden, der Seidenpflanzen in Feldern mit Gentech-Pflanzen zerstört, muss eingeschränkt werden.

Glyphosat ist meistbenutzter Unkrautvernichter der Geschichte, sagt Studie

Glyphosat ist mittlerweile das am weitesten verbreitete und am stärksten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel in der Geschichte der chemischen Landwirtschaft sowohl in den USA als auch weltweit, wie ein Bericht in dem Journal „Environmental Sciences Europe“ besagt. Gentech-Pflanzen sind verantwortlich für 56 Prozent des weltweiten Glyphosat-Einsatzes.

Glyphosat in deutschen Biersorten
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat – laut der Krebsforschungsstelle der Weltgesundheitsorganisation (IRAC) möglicherweise ein krebserregender Stoff – konnte in allen der 14 meistverkauften Biersorten in Deutschland festgestellt werden.

Rückrufaktion von biologischen Slipeinlagen wegen Glyphosat-Spuren
Mehr als 3000 Packungen biologischer Slipeinlagen wurden in Frankreich und Kanada aus den Regalen entfernt, nachdem herausgefunden wurde, dass sie Spuren des Glyphosat Unkrautvernichtungsmittels enthalten.

US-amerikanisches Gericht bereitet den Weg für „Enlist Duo” Unkrautvernichter
Eine Gerichtsentscheidung hat die Bemühungen von Dow Chemical, ein Unkrautvernichtungsmittel aus der Ära des Zweiten Weltkrieges wiederzubeleben, mit einem Sieg belohnt und bringt damit die nächste Generation von Gentech-Pflanzen einen Schritt näher an die US-amerikanischen Abendessen. Das 9. US-Berufungsgericht lehnte den Antrag der US-Umweltschutzbehörde (EPA) ab, die Genehmigung ihrer eigenen Wissenschaftler aus dem Jahre 2014 des Dow Unkrautvernichtungsmittels mit der Produktbezeichnung „Enlist Duo” auszusetzen.

Ombudsman hält die EU-Kommission wegen der Behandlung von Pestiziden für der Misswirtschaft schuldig
Die Praxis des Gesundheitsdienstes der EU-Kommission SANTE Pestizide zu genehmigen, obwohl wichtige Daten zur Sicherheitsbewertung fehlen, die sogenannte „confirmatory data procedure" (CDP – Prozess der Bestätigungsdaten), ist laut Einschätzung des EU Ombudsmans ein Fall von Misswirtschaft.

Vereinigtes Königreich: Die „geheime Verschwörung uns alle zum Verzehr von GV-Lebensmitteln zu zwingen”
Das meiste Fleisch, das die Bevölkerung verzehrt, kommt von Tieren die mit GV-Pflanzen gefüttert wurden – so kommt eine abgelehnte Technologie durch die Hintertür auf den Teller.

USA: Gesetzesentwurf im Senat würde verbindliche GVO-Etikettierung unmöglich machen
Eine Arbeitsgruppe im US-Senat treibt ein Gesetz voran, das einzelne Staaten daran hindern würde auf eine Etikettierung von GV-Lebensmitteln zu bestehen.

Warum Hillary Clintons enge Bindung an Monsanto den US-Wählern ernsthafte Bauchschmerzen bereitet
Aufgrund der engen Verbindung zwischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und Monsanto machen sich US-Wähler weiterhin ernsthafte Sorgen darüber, welche Auswirkungen eine zweite Amtsperiode von Clinton auf das wachsende Engagement für eine Etikettierung von GV-Lebensmitteln in den USA hätte.

FDA verbietet Import von GV-Lachs – vorerst
Die US-Lebensmittelbehörde (FDA) hat ein Verbot für den Import und Verkauf von gv Lachs erlassen. Dieses Verbot soll so lange in Kraft bleiben, bis die Behörde Richtlinien für die Kennzeichnung eingeführt hat.

Verknappung von gentechnikfreiem Zucker – USA erwägen Förderung der Importe

Die US-Regierung erwägt die Förderung von Rohzuckerimporten aus Zuckerrohr, da die Raffinerien unter einer Angebotsknappheit leiden. Grund dafür sind laut Angaben von Unternehmens- und Regierungsvertretern ein seit Monaten schwelender Handelsstreit mit Mexiko sowie die steigende Nachfrage nach gentechnikfreiem Zucker seitens der Lebensmittelhersteller [A.d.Ü. der in den USA hergestellte Zucker stammt überwiegend aus gv Zuckerrüben].

Kanadische Obstbauer sagen nein zum Arktis-Apfel
Obstbauern in der kanadischen Provinz British Columbia wollen die Regierung auffordern, den gv Arktis-Apfel zu verbieten, bis weitere Studien durchgeführt werden.

Russland: Wissenschaftler halten Sicherheit von GVO nicht für erwiesen

Im Januar 2016 veröffentlichten russische Wissenschaftler einen Leitartikel in der Zeitschrift „Critical Reviews in Biotechnology“, in dem sie erklärten, dass bisher veröffentlichte Studien zur Sicherheit von GVO keine Hinweise auf eine gesundheitliche Gefährdung von Lebewesen durch gv Lebensmittel gefunden hätten. In Antwort darauf hat die russische Vereinigung für genetische Sicherheit (NAGS) eine Stellungnahme von führenden Wissenschaftlern und Aktivisten veröffentlicht, in der diese erklären, warum der Artikel kein Beweis für die Sicherheit von GVO ist.

ChemChina bietet mehr als 43 Milliarden Dollar für Syngenta
Der im Staatsbesitz befindliche Konzern China National Chemical Corp. hat ein Angebot zur Übernahme des Schweizer Pestizid- und GV-Saatgutherstellers Syngenta für einen Preis von mehr als 43 Milliarden US-Dollar bar vorgelegt.

Südamerikanische Ärzte verdächtigen Larvizid als Verursacher von Mikrozephalie
Ein Bericht der argentinischen Ärztevereinigung Médicos de Pueblos Fumigados nennt Pyriproxifen, ein gegen Mücken eingesetztes Larvizid, als potenziellen Verursacher des Anstiegs der Mikrozephalie in Brasilien. Entgegen den Gerüchten ist es dagegen eher unwahrscheinlich, dass gv Moskitos für das Problem verantwortlich sind.

Zika, Mikrozephalie und Pestizide: Halbwahrheiten, Hysterie und Eigennutz
Leute, die vermuten, Pestizide hätten etwas mit dem Mikrozephalieausbruch in Brasilien zu tun, werden als irrationale Verschwörungstheoretiker hingestellt. Claire Robinson sieht sich genauer an, wer diese Mythen in Umlauf bringt.

Was sagen brasilianische Forscher aus dem Feld der öffentlichen Gesundheit wirklich zu Zika, Pestiziden und Geburtsfehlern?

Eine brasilianische Organisation für öffentliche Gesundheit leugnet den Zusammenhang zwischen Pestiziden und Mikrozephalie - Claire Robinson sieht genauer hin.

LOBBYWATCH

Wie Prof. Bruce Chassy an einer Monsanto PR-Kampagne mitarbeitete

Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsjournalist Carey Gillam legt offen, wie der Frontmann der Academics Review Website und bisher als unabhängig wahrgenommene Experte Bruce Chassy mit Monsanto Hand in Hand arbeitete, um die Öffentlichkeit über GV Pflanzen und die entsprechenden Pestizide zu belügen.

Das Genetic Literacy Project wird beschuldigt, unethische Praktiken angewandt zu haben

Das Genetic Literacy Project (GLP, eine Organisation für pro-GVO Öffentlichkeitsarbeit) wurde beschuldigt, unethische journalistische Methoden angewandt zu haben, nachdem die Organisation persönliche Informationen über Kritiker von gv Lebensmitteln veröffentlicht hatte und den Text eines Artikels ohne die Zustimmung des Autors geändert hatte.

Wie GVOs durch Faktenverzerrung verteidigt werden
Steven M. Druker, Doktor der Rechtswissenschaft, Staatsanwalt und Autor von „Altered Genes, Twisted Truth“ enthüllt, was während der Diskussion mit GVO-Befürworter Robert Wager in der Sendung „The Agenda“ auf dem Kanal TVO erdichtet wurde.