Print

Rückblick Nr. 332

E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Internet: http://gmwatch.org
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch
Facebook: http://bit.ly/c6OnaX

„Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter: www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review . Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier: http://www.gmwatch.org/news-languages.“

UK: Paterson singt Loblied auf Gentech-Industrie
Der UK Sekretär für Umwelt Owen Paterson hielt eine aufgeblähte und faktfreie Rede über die Wunder von Gentech-Pflanzen. Paterson behauptete, dass Gentech-Saatgut gut für Flora und Fauna seien, weil sie den Pestizidgebrauch verringern und die höheren Felderträge, die Gentechnologie ermöglicht, weniger Land für unsere Nahrungsmittel zu benötigen.
Wissenschaftliche Fakten deuten genau das Gegenteil an: Gentech-Pflanzen erhöhen Pestizidverbrauch; sie geben keine höheren, manchmal geringere Felderträge.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14933

Paterson also behauptete, dass ohne die Akzeptanz für Gentech-Pflanzen junge Leute in Asien „blind ins Bett gehen und einige werden sterben.“ Schriftsteller und Rundfunksprecherin Joanna Blythman kommentierte, „es klang fast als ob er Mitglied eines religiösen Kults wäre, der gentechnologische Veränderung als Wundermittel betrachtet. Paterson musste auf solchen Unsinn rückgreifen, da sein Fall so schwach ist.“
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14933

Channel 4 News FactCheck hat Patersons Behauptungen auseinander genommen:
http://blogs.channel4.com/factcheck/has-the-environment-minister-struck-gold-on-gm-factcheck/13754?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Werde aktiv: Schreibe Deinen Parlamentarier an http://www.writetothem.com und sag, dass Du anderer Meinung bist als Paterson, und dass es Belege gibt, dass Paterson Unrecht hat, Gentechnologie zu propagieren. Tatsächlich ist konventioneller Anbau in der EU effizienter und widerstandsfähiger ist als Gentech-Anbau in den USA.
http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14735903.2013.806408#.UcNgtetm3ea

Bringe deine Besorgnis über die Verwendung von GV-Futtermitteln zum Ausdruck. Hierzu gehört in erster Linie Roundup-Ready-Soja, das den Monarchen-Schmetterling bedroht. Fordere eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch, Eier und Milchprodukte von Tieren, die mit GVO gefüttert wurden.

WERDE AKTIV: Schreibe an deinen Supermarkt (http://gmoaction.org/petition/). Äußere deine Besorgnis über die Verwendung von GV-Futtermitteln. Weise darauf hin, dass es dem CEO der britischen Supermarktkette Waitrose zufolge immer noch viel herkömmliches Soja gibt und dass der Verzicht auf genveränderte Futtermittel nicht zu höheren Preisen von Fleisch und Milchprodukten führt, weshalb Supermärkte dem Wunsch der Verbraucher nach gentechnikfreien Produkten nachkommen sollten.
http://www.thegrocer.co.uk/companies/supermarkets/waitrose/waitrose-boss-price-gm-is-tech-looking-for-a-problem-to-solve/344476.article

Verlange die Kennzeichnung von genverändertem Fleisch, Eiern und Milch, damit die Verbraucher selbst entscheiden können, ob sie diese Produkte konsumieren möchten. Sage gegebenenfalls auch deine Meinung über den britischen Umweltminister Owen Paterson, der den Anbau von GV-Pflanzen in Großbritannien durchsetzen will.

Neue Studie zeigt: Herkömmliche Anbaupflanzen sind Gentech-Produkten überlegen
Owen Paterson hat seine übertriebenen Behauptungen über den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt aufgestellt: Gerade erst hat eine Studie gezeigt, dass der in den USA praktizierte GVO-Anbau hinsichtlich seiner Produktivität hinter dem größtenteils GV-freien Anbau in Europa zurückbleibt und dass die Erträge entgegen den Versprechen der Gentech-Industrie gesunken sind.

Außerdem geht aus der Studie hervor, dass seit der Einführung von herbizidtoleranten Anbaupflanzen in den USA der Herbizideinsatz deutlich zugenommen hat (auf 108%), während er im gleichen Zeitraum in Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf ca. 85-94% zurückging, was dem Niveau von Mitte der 1990er Jahre entspricht.

Seit der Einführung insektenresistenter Anbaupflanzen in den USA ist zudem der Einsatz zusätzlicher chemischer Insektizide um lediglich 15% zurückgegangen, während in Frankreich der Gesamteinsatz von Insektiziden um 88% gesunken ist. Die gleichen Trends waren in Deutschland und der Schweiz zu beobachten. Unter dem Strich waren also in Westeuropa deutlich größere Rückgänge beim Einsatz von chemischen Insektiziden zu verzeichnen.
Weitere Informationen: http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14926

Kurzes Interview mit den Autoren der Studie: http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14929

Studie: Einführung von GV-Saatgut schränkt Auswahl für Farmer ein
Wir bekommen ständig zu hören, dass der Widerstand gegen gentechnisch veränderte Organismen in Europa die Landwirte in der Wahl von Saatgut einschränkt. Aber wie eine neue Studie zeigt, ist genau das Gegenteil der Fall: Die Einführung von GVO führt dazu, dass die Auswahl an Saatgut für Bauern des betreffenden Landes immer mehr abnimmt. Auch die Behauptung, dass Länder, die auf den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft verzichten, immer mehr „ins Hintertreffen geraten“ würden (wie dies der britische Landwirtschaftsminister Owen Paterson behauptete), erweist sich als unhaltbar, selbst wenn man bei der Analyse die Vereinigten Staaten mit einbezieht.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14888

Studie: GVO-Futtermittel machen Schweine krank
[Bilder und Artikel hier: http://gmojudycarman.org/new-study-shows-that-animals-are-seriously-harmed-by-gm-feed/ ]
Wie eine Studie kürzlich herausfand, entwickelten Schweine, die ihr ganzes Leben lang mit GV-Futtermitteln gefüttert wurden, Magenentzündungen und schwerere Uteri. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind entscheidend, da das Verdauungssystem und die Organe von Schweinen jenen des Menschen ähneln. Außerdem ernährt sich der Mensch von Schweinefleisch. Dr. Judy Carman, außerordentliche Professorin an der Flinders University in Australien, die die Studie leitete, sagte: „Wir haben diese Erkenntnisse nicht im Labor gewonnen, sondern in der landwirtschaftlichen Praxis. Dabei haben wir strenge wissenschaftliche Kontrollen durchgeführt. Wir müssen dringend untersuchen, ob der Verzehr von GV-Nahrungsmitteln auch beim Menschen zu Problemen im Verdauungstrakt führt.“
Weitere Informationen: http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14910

Eine neue Website, www.gmojudycarman.org, wurde von Bürgern und Wissenschaftlern eingerichtet, um die Öffentlichkeit über die Arbeit von Dr. Carman zu informieren und auf die Kritik von GVO-Lobbyisten und -Befürwortern wie Mark Lynas zu reagieren.

Kommentar: Kranke Schweine – neue Studie macht GV-Fans nervös
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14917

Werde aktiv und protestiere gegen die Verwendung von GV-Tierfutter in Großbritannien
Angesichts der neuen Studie an Schweinen (siehe oben) ist inzwischen klarer denn je, dass die Verfütterung von GVO an landwirtschaftliche Nutztiere ein Thema des Tierschutzes ist. Werde aktiv: Sage deinem Supermarkt, dass du keine Milchprodukte von mit GV-Futtermittel ernährten Tieren willst:
www.gmoaction.org/petition

Nicht zugelassener GV-Weizen auf US-Farm gefunden
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat eingeräumt, dass nicht zugelassener GV-Weizen das Feld eines Farmers in Oregon verunreinigt hat. Der sogenannte Roundup-Ready-Weizen wurde von Monsanto entwickelt und ist gegen das Herbizid Roundup (Glyphosat) resistent. Nachdem Monsanto 10 Jahre lang Feldversuche mit GV-Weizen durchgeführt hatte, stellte der Konzern 2004 angesichts heftiger Kritik die entsprechenden Forschungen ein. Im Jahr 2011 nahm er jedoch die Feldversuche wieder auf. Gegner von GV-Weizen weisen seit langem darauf hin, dass der Anbau von genveränderten Sorten zu einer Verunreinigung herkömmlicher Weizenfelder führt.

Dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge handelte es sich lediglich um „vereinzelte“ Fälle
http://www.usda.gov/wps/portal/usda/usdahome?contentid=2013/06/0127.xml

Dies ist jedoch eine leere Aussage, da das US-Landwirtschaftsministerium verschwiegen hat, wie viele Proben es aus welchen Quellen getestet hat. Wer nichts sucht, der findet bekanntlich auch nichts.

Das US-Landwirtschaftsministerium behauptete außerdem, GV-Weizen sei genauso sicher wie herkömmlicher Weizen, und stützte sich dabei auf die Daten von Monsanto.
http://www.usda.gov/wps/portal/usda/usdahome?contentid=2013/06/0127.xml

Monsanto hat jedoch bis auf akute Toxizitätstests an Mäusen keine Fütterungsstudien über Weizen durchgeführt. Das bedeutet, dass mögliche mittel- und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit nicht untersucht wurden.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14892
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14871

Die Kontamination hat die Märkte bereits spürbar belastet, die Preise für US-Weizen sind gefallen, und Japan hat Weizenimporte aus den USA gestoppt.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14874

Vereinigtes Königreich: Privatunternehmen erhalten Patente auf von Rothamsted geprüfte Weizenmerkmale
Mitarbeitern des Forschungsinstituts „Rothamsted Research” gelang es, mit dem Hinweis auf die öffentliche Finanzierung ihrer Forschung den anfänglichen Widerstand gegen ihre Genweizen-Versuche abzulenken. Überraschenderweise hat Jo Swinson, Assistent der Geschäftsführung,
jetzt jedoch offenbart, dass Privatunternehmen sich die gentechnisch erzeugten Merkmale des von Rothamsted getesteten Weizens bereits patentieren ließen. Swinson beantwortete eine parlamentarische Anfrage des Ratsmitglieds der Stadt Oldham, Michael Meacher.
http://www.publications.parliament.uk/pa/cm201213/cmhansrd/cm130417/text/130417w0005.htm#130417w0005.htm_wqn0

Unkrautvernichtungsmittel in menschlichem Urin in ganz Europa nachweisbar
Bei Tests, die die Umweltschutzorganisation „Friends of the Earth“ in Auftrag gegeben hatte, fanden sich im Urin von Menschen in 18 europäischen Ländern Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Die Ergebnisse rufen Bedenken über den Anstieg der Belastung mit Glyphosat-haltigen Unkrautvernichtungsmitteln wie Roundup hervor, die landläufig von Landwirten, öffentlichen Stellen und Gärtnern in ganz Europa verwendet werden. Es wird vorhergesagt, dass der Gebrauch von Glyphosat weiter zunehmen wird, wenn mehr Genpflanzen in Europa angebaut werden. Es gibt wenige Aufzeichnungen über die Belastung von Nahrungsmitteln, Wasser und der Umwelt mit Glyphosat.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14907

Pete Riley von der britischen Umweltschutzkampagne „GM Freeze“ sagte: „Wir wollen wissen, warum nach Europa zur Futtermittelherstellung importiertes Gensoja und -mais nicht auf Glyphosat getestet werden. Diese Genpflanzen werden mit der Chemikalie behandelt und enthalten daher höchstwahrscheinlich Rückstände. Stammt daher die Kontamination mit dem Unkrautvernichtungsmittels?"
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14906

Nachweis des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat bei den Briten zwingt Regierung zum Handeln
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14906

Glyphosat induziert Wachstum von Brustkrebszellen – eine Studie
Eine neue „in vitro“-Studie an menschlichen Zellen zeigt, dass Glyphosat über den Östrogen-Rezeptor das Wachstum menschlicher Brustkrebszellen induziert. In der Untersuchung wurde festgestellt, dass sogar niedrige Mengen, wie sie in der Umwelt vorkommen, östrogene Wirkung zeigten. Die Forscher fanden ebenfalls eine additive östrogene Wirkung von Glyphosat und Genistein, einem Phytoöstrogen der Sojabohne.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14911

Kritik an EFSA bei der Bewertung von GVOs
Bei einem Treffen des Petitions-Ausschusses des Europäischen Parlaments hielten Mitglieder des Europäischen Parlaments ihren Angriff auf die „EFSA“ (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und „DG SANCO“ (der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher) aufrecht und entschieden, zwei Petitionen von Dr. Brian John beizubehalten. Beide Petitionen beziehen sich auf das Versagen von EFSA und DG SANCO, der öffentlichen Gesundheit der Bürger Europas bei der Bewertung von Gen-Pflanzen und -Lebensmitteln Priorität einzuräumen. Prof. G. E. Seralini sprach auf dem Treffen über die wissenschaftlichen Mängel bei der Bewertung von GVOs in Europa.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14869

EU Ombudsmann: Versagen der EFSA im Interessenkonflikt
Der Europäische Bürgerbeauftragte entschied, dass die „EFSA“(Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) es versäumte, angemessene Maßnahmen zur Vermeidung des Interessenskonflikts zu ergreifen, der aufgrund eines schweren Falles von „Drehtüreffekt“ aus dem Jahre 2008. In diesem Fall wechselte Dr. Suzy Renckens, die von 2003 bis 2008 bei der EFSA als Leiterin der für die Risikobewertung von Genpflanzen zuständigen Abteilung fungierte, direkt in eine einflussreiche EU-Lobby-Stelle bei Syngenta, einem Unternehmen, das genau diese Pflanzen produziert und vermarktet.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14923

Schädlinge zunehmend "resistent gegen Genpflanzen" - Studie
Nach einer neuen Studie nimmt die Zahl der Arten von Schädlingen, die gegen Pflanzen, die zur Produktion von Bt-Insektizid genmanipuliert wurden, resistent sind, zu. US-amerikanische und französische Forscher analysierten die Ergebnisse von 77 Studien aus acht Ländern auf fünf Kontinenten. Sie fanden heraus, dass von 13 untersuchten wichtigen Schädlingsarten bis 2011 fünf resistent waren, während es 2005 erst eine war. Von den fünf Arten  waren drei Baumwollschädlinge und zwei Maisschädlinge. Drei der fünf Resistenzen fanden sich in den USA, wo etwa die Hälfte des Bt-Pflanzenanbaus stattfindet, während die anderen in Südafrika und Indien gefunden wurden.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14902


Gentech-Lachs kann sich mit Forellen paaren und das Ökosystem gefährden, warnen Wissenschaftler
Eine neue Studie zeigt, das GV-Lachs sich mit Forellen paaren und Hybride erzeugen kann, die sogar noch schneller als der GV-Lachs wachsen – der wiederum manipuliert wurde, um schneller als normaler Lachs zu wachsen. Dr. Krista Oke, die die Arbeit am Institut für Biologie der McGill University in Quebec, Kanada, geleitet hat, sagte, „Die Mischpaarung transgener Fische mit nah verwandten Arten stellt ein potenzielles ökologisches Risiko für Wildpopulationen dar.“
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14870


Nachfrage nach genfreiem Essen in den USA im Höhenflug
Eine wichtige Rapsmühle ruft zur Umkehr vom 17 Jahre währenden Marsch in Richtung Gentech-Raps. Pacific Coast Canola, eine neuerrichtete Verarbeitungsanlage in Washington State, wird so viel gentechfreien Raps aufkaufen wie möglich. Der Markt für gentechfreien Raps an der Westküste der Vereinigten Staaten scheint schnell zu wachsen und gut abzuschneiden, sagte Joel Horn, Vorsitzender von Legumex Walker Inc., die 85 Prozent von Pacific Coast Canola besitzen. Die Nachfrage nach diesem speziellen Öl wird durch die Bemühungen um eine Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln angetrieben.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14867


Gesetzesänderung würde die Kennzeichnung von Gentech-Lachs vorschreiben
Ein Ausschuss des US-amerikanischen Senats einigte sich knapp darauf, ein Haushaltsgesetz mit einer Ergänzung zu versehen, die die Kennzeichnung von Gentech-lachs vorschreibt.
http://www.ktuu.com/news/spending-bill-amendment-would-require-labeling-frankenfish-062013,0,6092465.story

Im Streit um Saatgut verlieren Biobauern gegen Monsanto
Monsanto hat eine weitere Runde im Rechtsstreit gegen Biobauern gewonnen. Ein Berufungsgericht bestätigte das Recht der Firma, Bauern zu verklagen, falls Spuren von Monsantos patentierten Genen in den angebauten Pflanzen gefunden würden. In seiner Begründung bestätigte das amerikanische Berufungsgericht eine frühere Entscheidung und sagte, die Biobauern müssten sich auf Monsantos Versprechungen auf deren Webseite verlassen, dass die Firma nicht klagen werde, wenn nur wenige Samen gefunden würden. Andrew Kimbrell, ein Rechtsanwalt des „Center for Food Safety“ (Zentrums für Nahrungsmittelsicherheit), der als Nebenkläger im Verfahren antrat, sagte, dass diese Entscheidung unsinnig sei: „Eine Entscheidung, die sich auf einen Absatz im Text einer Internetseite stützt, ist schon abenteuerlich. Das bedeutet eine echte Gefahr für amerikanische Bauern. Und die Entscheidung ist natürlich anfechtbar.”
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14903

Syngentas Schmutzkampagne gegen ihre Kritiker
Um ihre Profite, die von einer Klage wegen ihres Herbizids Atrazine bedroht sind, hat der Gentech-Saatgut- und Chemiegigant Syngenta eine aggressive, millionenschwere Kampagne gestartet. Zum Beispiel wurde eine Detektei zur Ausforschung von Wissenschaftlern einer bundesstaatlichen Beraterkommission angeheuert. Die Detektive schnüffelten im Privatleben eines Richters herum und bestellten ein psychologisches Profil über einen führenden Wissenschaftler, der Atrazine kritisiert. Auf Syngentas Gehaltsliste befanden sich auch „Drittpartei-Verbündete”, die als scheinbar unabhängige Unterstützer auftraten. Ausserdem hatte Syngenta eine Liste mit 130 Einzelpersonen und Gruppen erstellt, die als mögliche Experten herangezogen werden könnten, und deren Verbindung zur Firma nicht offensichtlich ist. Syngenta hatte den Rahmen, in dem diese Experten hätten aussagen können, komplett vorgegeben.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14924

Viele von diesen Einzelpersonen und Gruppen sind außerdem aktiv an der Verteidigung und Propagierung von GVO beteiligt. Einer der eingestellten Experten in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ist Jon Entine, der aktiv an der Diskreditierung der Seralini-Studie gearbeitet hatte. Die Studie hatte  ernsthafte Gesundheitsrisiken in Monsantos Gentech-Mais und dem Herbizid Roundup aufgedeckt.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14930

China erteilt Importerlaubnis für drei neue GVO
China hat drei neue Sorten von Gentech-Soja für den Import zugelassen. Dies trotz früherer gegenteiliger Versicherungen der chinesischen Regierung.
http://gmwatch.eu/latest-listing/52-2013/14884

Es bleibt abzuwarten, ob China seinem Vorsatz, auch den zunehmenden Bedarf an nicht genveränderten Pflanzen zu decken, treu bleibt.
http://gmwatch.eu/latest-listing/52-2013/14778
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14904

Chinesische Aktivisten hinterfragen die Rechtsmäßigkeit der schnellen Zulassung.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14932


Die Umzingelung unseres Saatguts
Große Saatgutkonzerne, darunter auch Monsanto, arbeiten durch ihre Lobbyisten an der Kontrolle und Einschränkung des europäischen Saatgutmarktes. Ein äusserst wichtiger Bericht des „Corporate Europe Observatory” erklärt, dass europäische Institutionen vorhaben, die gesamte Rechtsprechung in Sachen Saatgutvermarktung zu reformieren. Dazu werden sie das sogenannte Rahmenwerk zur besseren Rechtssetzung verwenden – eine Initiative der Europäischen Kommission zur „Vereinfachung” derzeitiger EU Rechtsprechung. Schon seit Beginn dieses Verfahrens 2008 stellt diese Initiative eine einmalige Gelegenheit für die Saatgutkonzerne dar, ihre Kontrolle über das kommerzielle Saatgutangebot, das sie ja ohnehin schon dominieren, auszuweiten und zu verstärken.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14922

Analyse und gemeinsame Stellungnahme zu den Gefahren der neuen Saatgut-Rechtsprechung an die Mitglieder der Europäischen Parlaments:
http://www.seed-sovereignty.org/PDF/joint_statement_seed_legislation_2013-06-12_web.pdf


Angestellter von Monsanto erhält “World Food”-Preis.
Die Biotech-Industrie hat sich selbst den Welternährungspreis verliehen.
http://www.foodfirst.org/en/war+on+hunger
Eine Monsanto-Führungskraft, ein Wissenschaftler von Syngenta und ein einzelner Industriewissenschaftler werden sich den mit 250.000 US-Dollar dotierten Preis zur „Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung” teilen.
Diese ganz außergewöhnliche Entscheidung ist mit viel Hohn aufgenommen worden. Eric Holt-Gimenez kommentierte, dass auf der Liste der Preissponsoren auch Monsanto, Cargill und ADM vertreten sind, die alle massiv in Gentechnik investiert haben. 

Doug Gurian-Sherman, ein Wissenschaftler der „Union of Concerned Scientists” (Vereinigung besorgter Wissenschaftler), sagte: „Diese Preisträger haben ohne Zweifel wichtige Beiträge zur Wissenschaft geleistet. Nur haben sie nichts zu wichtigen positiven Leistungen in der Landwirtschaft und Nahrungssicherheit beigetragen – was ja angeblich der Zweck der Verleihung des Welternährungspreises ist.”
http://blog.ucsusa.org/the-world-food-prize-sells-out-to-monsanto-163

Sogar die Zeitung „The New York Times“ deutete an, dieser Preis stelle den Versuch eines Werbegags dar, um dem wachsenden weltweiten Widerstand gegen GVO entgegenzuwirken.
http://www.nytimes.com/2013/06/20/business/monsanto-executive-is-among-world-food-prize-winners.html?_r=2&

Wen repräsentieren Bono und die ONE-Kampagne wirklich: Die Armen oder die Reichen?
Die von dem irischen Sänger Bono gestartete ONE-Kampagne scheint die G8-Afrikapolitik schönzureden, schrieb George Monbiot. Die ONE-Kampagne hatte das „New Alliance for Food Security and Nutrition“ (Neue Bündnis für Nahrungssicherung und Ernährung), das auf dem letzten G8-Gipfel in den USA gegründet worden war, verteidigt. Die Bündnispartner drängen afrikanische Staaten dazu, Verträge zu unterschreiben, die es ausländischen Firmen erlauben, sich deren Land unter den Nagel zu reissen, ihr Saatgut zu patentieren und ihre Lebensmittelmärkte zu monopolisieren. Sechs afrikanische Regierungen haben schon die Stimmen ihrer Bevölkerung ignoriert und Verträge mit Konzernen wie Monsanto, Cargill, Dupont, Syngenta, Nestle und Unilever unterschrieben. Als Gegenleistung erhielten sie die Aussicht auf Entwicklungshilfe von Großbritannien und anderen G8-Mitgliedern.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14927

Connecticut: Das erste Land, das GVO-Kennzeichnung verlangt
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14879

Oregon: GV-Zuckerrüben zerstört
http://www.oregonlive.com/pacific-northwest-news/index.ssf/2013/06/genetically_engineered_sugar_b.html

Dänemark: Das Ende des Gentech-Anbaus
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14868

Gibt Monsanto in Europa auf? Schön wärs – aber nicht zu früh freuen!
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14883
Mehr: http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14875

Geheimer Inhaltsstoff in Pestiziden nicht auf Sicherheit getestet
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14928

Ungarn zerstört Ernte von Monsantos Gentech-Saatgut
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14865

Russland: WHO Politik löst öffentliche Bedenken wegen Gentechnik aus
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14925

Ist der Wunsch nach Gentech-Kennzeichnung wissenschaftsfeindlich? – Dr. Michael Hansen
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14915

Hindert „Kickstarter” daran, im Dunkeln leuchtende Pflanzen zu finanzieren!
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14889

Verdienstorden an Genozid-leugnenden Direktor des „Science Media Centre”
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14913

Demonstranten auf Gentech-Baum-Konferenz verhaftet
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14866

Zitat des Monats
Das deutsche Landwirtschaftsministerium: „Die Versprechen der Gentech-Industrie haben sich weder für die europäische Landwirtschaft, noch für die Landwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern erfüllt.”
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14875