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Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter:

www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review

Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier:  http://www.gmwatch.org/news-languages

Claire Robinson, Redakteurin des Monatsrückblicks
Webseite:  http://www.gmwatch.org
Profile:  http://bit.ly/12UAI2
Twitter:  http://twitter.com/GMWatch
Facebook:  http://bit.ly/c6OnaX

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INHALT

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FIRMENVERBRECHEN

NEUE BERICHTE ÜBER DIE RISKEN VON GVOs

LOBBYWATCH

KENNZEICHNUNG

KONTAMINIERUNGEN

FORSCHUNG

WIDERSTAND

GENTECH-MISSERFOLGE

GENTECH-TIERE

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FIRMENVERBRECHEN

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+ SYNGENTA ANGEKLAGT NUTZTIERTODE DURCH GENTECH-MAIS ZU VERTUSCHEN

Syngenta wurde in einem zivilgerichtlichen Fall, der 2007 endete, gerichtlich verurteilt, weil der Konzern leugnete zu wissen, dass sein Gentech-Bt-Mais Nutztiere tötet. Der Anbau von Bt176 in der EU wurde in 2007 eingestellt. Ähnliche Varianten allerdings, inklusive Bt11-Mais, werden derzeit für menschlichen wie tierischen Verzehr in der EU angebaut.

Die Klage folgte auf den langen Kampf für Gerechtigkeit eines deutschen Landwirts, dessen Vieh nach dem Verzehr von Bt176 von mysteriösen Krankheiten und Todesfällen geplagt wurden. Während eines durch den Landwirt begonnen Zivilprozesses gegen die Firma, weigerte Syngenta sich zuzugeben, dass sein Gentech-Mais der Grund war und behauptete nichts von Schäden zu wissen. Die Klage wurde abgewiesen und dem Landwirt blieben Schulden in Tausenderhöhe.

2009 aber erfuhr der Landwirt von einem Futtertest, welcher angeblich 1996 von Syngenta in Auftrag gegeben worden war und mit vier toten Kühen in zwei Tagen endete. Der Futtertest wurde abrupt beendet. Nun haben der Landwirt und andere Syngenta vor das Strafgericht gebracht, um sich für die Zurückhaltung des Wissens aus dem US-amerikanischen Test zu verwantworten.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14000

+ „GM FREE CYMRU“ WARNTE 2008 VOR PROBLEMEN MIT GENTECH-MAIS

„GM Free Cymru“ berichtete 2008, dass ein italienischer Futtertest, bei dem Schafe über drei Jahre mit Bt176 gefüttert wurden, so verfasste wurde, dass KEINE Schäden nachgewiesen wurden. Von 2002 bis 2005 führten Wissenschaftler der Universität von Perugia eine Studie mit 106 Zuchtschafen durch, von denen ein Teil Bt176 Mais auf dem Speiseplan hatte. Der Test wurde vorzeitig abgebrochen und in der veröffentlichten Studie fehlen wichtige Informationen. Die Menge des an die Schafe verfütterten Gentech-Futters war mit 5,6 Prozent sehr gering, außer während der Stillzeit, in der der Anteil auf 19,4 Prozent erhöht wurde – was jegliche Auswirkungen des Gentech-Futters kaschieren würde. Trotzdem fanden die Forscher Unterschiede bei vier von 30 untersuchten Blutparametern in der mit Gentechnik gefütterten Gruppe, von denen manche nah statistische Signifikanz heran kamen. Diese Ergebnisse wurden jedoch nicht beachtet.

 http://www.gmfreecymru.org.uk/news/Press_Notice10Mar2008.html

+ GENTECH-SOJA SCHÄDIGT VIELLEICHT TIERISCHE FORTPFLANZUNG

Es wird berichtet, dass russische Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Gentech-Roundup Ready-Soja bei Versuchstieren zu Entwicklungs- und Fortpflanzungstoxizität führt. Bei einer Pressekonferenz der „National Association of Genetic Security“ (Nationaler Verband für Genetische Sicherheit, NAGS) wurde berichtet, dass eine Verzögerung in Entwicklung und Wachstum entdeckt wurde, sowie eine Verzerrung der Geschlechterverteilung bei manchen Rassen, die sich durch einen erhöhten Anteil an Weibchen und eine Verringerung der Lämmer pro Wurf darstellt, was zu einem Fehlen von Lämmern in der zweiten und dritten Generation führt.

Laut dem Präsidenten der NAGS, Alexander Baranov, war die negative Hauptauswirkung von Gentech-Soja der Linie 40-3-2 Unfruchtbarkeit, die es fast unmöglich machte Tiere der dritten Generation zu bekommen. 40-3-2 ist für den Gebrauch in tierischer wie menschlicher Nahrung in Europa zugelassen – und die EFSA sagt, es sei sicher für den Verzehr ( http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1908.htm). Noch dazu hat die EFSA gerade entschieden, dass es auch sicher für den Anbau in der EU sei ( http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2753.htm) – siehe Artikel unten.

„Das Ergebnis unserer Studie bestätigt die Resultate europäischer Wissenschaftler, die die negative Auswirkung auf die Gesundheit von Tieren von Gentech-Inhaltsstoffen in Tierfutter aufgezeigt haben“, sagte Baranov.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14012

+ EFSA FAVORISIERT DEN ANBAU GEFÄHRLICHEN GENTECH-SOJAS IN DER EU

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat sich zum ersten Mal zugunsten des Anbaus von Gentech-Soja in der EU ausgesprochen. Nun liegt es an der EU Kommission und den Mitgliedsstaaten, eine Entscheidung über die endgültige Marktzulassung zu fällen. Der Antragsteller, Monsanto, will den europäischen Landwirten das Saatgut für sein herbizidtolerantes Roundup-Ready-Soja 40-3-2 verkaufen. Zurzeit kann Gentech-Soja importiert, aber nicht angebaut werden. Wie jedoch ein neues im Auftrag von Testbiotech erstelltes Rechtsgutachten zeigt, würde die geplante Zulassung existierendes EU-Recht verletzen, da Rückstände von der Herbizidbehandlung, die in den Pflanzen verbleiben, bei der Risikobewertung nicht berücksichtigt wurden. Darüber hinaus plant die EFSA keine Überwachung durch diese Rückstände verursachter, möglicher Gesundheitsschäden, obgleich die EU-Gesetzgebung dies verlangt.

Andere Zulassungen für die Nutzung genmanipulierter Pflanzen in Lebensmitteln und Tierfutter leiden an denselben Mängeln. Gemäß dem Rechtsgutachten, das vom EU-Rechtsexperten Ludwig Kraemer geschrieben wurde, müssen diese Zulassungen nun neu überprüft werden.

"Rückstände von Herbiziden, die regelmäßig auf gentechnisch veränderte Pflanzen versprüht werden, sind von der Risikobewertung dieser Pflanzen ausgenommen. Bisher hat EU-Kommissar John Dalli diese Praxis aufs Schärfste verteidigt. Nun steht er nicht nur wegen seiner Nähe zur Industrie unter Beschuss, sondern wird zusätzlich zu einem großen juristischen Problem", sagt Christoph Then von Testbiotech. "Wenn das gentechnisch veränderte Soja auf der Basis der von der EFSA ausgearbeiteten Risikobewertung zugelassen wird, sollte dies als Verletzung gültiger EU-Gesetze verstanden werden."

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14029

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NEUE BERICHTE ÜBER DIE RISKEN VON GVOs

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+ WARUM GENMANIPULIERTE LEBENSMITTEL GEFÄHRLICH SIND: NEUER BERICHT VON GENTECHNIKERN

Sind die Kritiker genmanipulierter Lebensmittel wissenschaftsfeindlich? Gerät die Debatte über GVOs zum Zankapfel zwischen emotionalen, unwissenden Aktivisten einerseits und rationalen, die Gentechnik befürwortenden Wissenschaftlern andererseits? Ein neuer Bericht, Mythen und Fakten über GVOs, stellt diese Behauptungen infrage. Der Bericht präsentiert eine große Zahl von Experten begutachteter, wissenschaftlicher und anders autorisierter Beweise für die Risiken, die GVOs für Gesundheit und Umwelt darstellen.

Anders als sonst kam die Initiative für den Bericht nicht von Aktivisten, sondern von Gentechnikern, die glauben, dass es gute wissenschaftliche Gründe gibt, sich vor genmanipulierten Lebens- und Futtermitteln zu hüten. Einer der Autoren des Berichts, Dr. Michael Antoniou von der medizinischen Hochschule “King's College“ in London nutzt Gentechnik bei medizinischen Fragen, warnt jedoch vor ihrer Anwendung bei der Entwicklung von Nutzpflanzen für die Ernährung des Menschen und als Tierfutter.

Dr. Antoniou sagte: "Genmanipulierte Pflanzen werden mit ehrgeizigen Behauptungen angepriesen – dass sie sicher seien, der Umwelt nützten, den Ertrag steigerten, die Abhängigkeit von Pestiziden verringern und das Problem des Welthungers lösen. Ich empfand, es war an der Zeit, die Beweise zusammenzutragen, die diese Technologie aus dem wissenschaftlichen Blickwinkel betrachten.”

“Forschungsarbeiten zeigen, dass genmanipulierte Pflanzen schädliche Wirkung auf die Versuchstiere in Fütterungsversuchen zeigen und beim Anbau die Umwelt gefährden. Der Gebrauch von Pestiziden vermehrte sich, ohne dass die Erträge weiter steigen. Unser Bericht kommt zum Schluss, dass es sicherere und wirksamere Alternativen gibt, den Lebensmittelbedarf in der ganzen Welt zu decken."

Claire Robinson, die außer ihrer Tätigkeit für GMWatch Leiterin der Forschungsabteilung bei “Earth Open Source” ist, war Mitautorin des Berichts.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14007

Lade die Berichte “Mythen und Fakten über GVOs” hier herunter:

 http://www.earthopensource.org/index.php/reports/58-gmo-myths-and-truths

+ LOB FÜR NEUEN BERICHT VON MARION NESTLE

Marion Nestle, Professorin für Ernährung, Molekularbiologin und Autorin, lobte den neuen Bericht “Mythen und Fakten über GVOs” (siehe oben) in ihrem Blog, indem sie sagte: "Das ist die am besten recherchierte und umfangreichste Übersicht der Kritik an genmanipulierten Lebensmitteln, die ich kenne. Können die Fürsprecher der Gentechnik etwas ebenso gut Recherchiertes, Umfangreiches und Fesselndes produzieren? Das bezweifele ich, jedoch sähe ich gerne, wie sie es versuchen. In der Zwischenzeit bietet dieser Bericht jede Menge Rechtfertigungen für die Notwendigkeit, genmanipulierte Lebensmittel zu kennzeichnen. Die Verbraucher haben ein Wahlrecht. Um das auszuüben, müssen wir Bescheid wissen."

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14009

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LOBBYWATCH

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+ EFSA EXPERTENGREMIUM IMMER NOCH VOREINGENOMMEN

Die Mehrheit der Experten im neuen Gremium zu genveränderten Organismen (GVO) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) spricht sich immer noch für den Gebrauch von genveränderten Pflanzen in der Landwirtschaft aus. Die Nichtregierungsorganisation „Testbiotech“ schätzte, dass elf der zwanzig Mitglieder Verbindungen zur Industrie haben oder als Befürworter der Gentechnik bekannt sind.

Unter den Mitgliedern befinden sich einige bekannte Experten, wie zum Beispiel Gijs Kleter, der viele Jahre lang für das „International Life Science Institut“ (ILSI) gearbeitet hat. Das ILSI wird von der Gentech-Industrie finanziert und hat die EFSA Standards für die Risikoeinschätzung von gv-Planzen beeinflusst. Ein weiteres Beispiel ist Huw Jones, der an der Entwicklung von Gentech-Weizen beteiligt war und mit Firmen wie Bayer und Dow AgroSciences zusammengearbeitet hat.

Christoph Then von „Testbiotech“ sagte: „Wir können dem GVO Gremium immer noch nicht trauen. Wir glauben, dass die Behörde in Sachen Unabhängigkeit von Industrieinteressen noch einen weiten Weg vor sich hat. Derzeit erwarten wir keine Veränderung der Haltung gegenüber Risikobewertung und Zulassung von genveränderten Pflanzen.“

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14027

+ GROSSBRITANNIEN: PRO-GENTECH-PARLAMENTARIER INS FETTNÄPFCHEN GETRETEN

Ein maßgeblicher Befürworter von Gentech-Nahrungsmitteln hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er gesunden Brokkoli der Supermarktkette Marks & Spencer (M&S) fälschlicherweise als gentechnisch verändert bezeichnete. In der BBC-Sendung „Today“ deutete der konservative Parlamentarier George Freeman an, dass Brokkoli, der gegen Krebs und Herzkrankheiten schützen soll, ein Beispiel für gesundheitsfördernde gv-Lebensmittel sei.

Die Brokkolisorte „Beneforte“, die von M&S verkauft wird, ist in Wirklichkeit das Resultat eines natürlichen Ausleseverfahrens. Freemans Behauptungen waren umso erstaunlicher, weil M&S seit mehr als zehn Jahren schon keine gv-Lebensmittel mehr verkauft. M&S war einer der ersten Supermärkte in Großbritannien, der gegen Gentech-Lebensmittel Stellung bezogen hat. Die Kette beschuldigte Freeman, die Öffentlichkeit über die Herkunft des Brokkolis getäuscht zu haben. Freeman hat in der Vergangenheit Geld von Firmen erhalten, die Gentechnik befürworten.

Da Gentech-Wunderlösungen bisher ausgeblieben sind, werden konventionelle Erfolge weiterhin als bahnbrechende Siege der Gentechnologie vereinnahmt, um damit GVO zu verkaufen.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14028

+ GROSSBRITANNIEN: ERNEUTER SCHUB IN RICHTUNG GENTECH-INDUSTRIE

Der BBC Radiosender 4 meldete, das „Agriculture Biotechnology Council“ (ABC) habe einen neuen Bericht mit dem Titel „Going for Growth“ [etwa: „Streben nach Wachstum“. Anm. d. Üb.] herausgegeben, in dem gefordert wird, Gentechnologie in den Mittelpunkt landwirtschaftlicher Entwicklung in Großbritannien zu stellen. Die BBC versäumte es allerdings, darauf hinzuweisen, dass der irreführende Name „ABC“ eine Lobbygruppe der Gentech-Industrie ist. Das „ABC“ vertritt BASF, Bayer, Dow, DuPont (Pioneer), Monsanto und Syngenta. Den Vorsitz hat Julian Little von Bayer, und zweiter Vorsitzender ist Mark Buckingham von Monsanto. „ABC“ ist außerdem ein Mitglied der „EuropaBio“ – „die Stimme der Biotech-Industrie in Europa“. Julian Little ist nicht nur der Autor des Berichts „Going for Growth“, sondern auch einer derjenigen Wissenschaftler, die die (Pro)GVO-Debatte auf der Webseite www.imascientist.org.uk vorantreiben.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14026

+ GROSSBRITANNIEN: €309 MIO FINANZSPRITZE FÜR NEUE BIOTECH-WIRTSCHAFT

Der Minister für Universitäten und Wissenschaft, David Willets, hat eine Finanzspritze von 250 Millionen Pfund (ca. 309 Mio. Euro) für die britische Biotech-Wirtschaft angekündigt. Diese Ankündigung folgt dem Beispiel der „New Labour“ Partei, die finanzielle Vorteile für die britische Biotech-Wissenschaft erzielen wollte, indem sie ihre Gentech-Pflanzen-Forschung auf Entwicklungsländer zuschnitt. Man hofft, dass solche Projekte dort auf weniger Widerstand stoßen als in Großbritannien und Europa. Das Ziel, Entwicklungsländern GV aufzudrücken, haben auch die Vereinigten Staaten, wo Gentechnik mit verstärkter Unkraut- und Schädlingsresistenz zunehmend fehlschlägt, und wo mehr und mehr Verbraucher eine Kennzeichnung von GVO verlangen. Wie üblich scheint das Ziel zu sein, die Entwicklungsländer in Abhängigkeit von „westlicher Innovation“ zu halten und sicherzustellen, dass sie auch ja keinen eigenen Zugang zu Technologien finden, die in ihrem eigenen Interesse funktionieren, wie zum Beispiel gentechnikfreie Biotechnologien (z. B. markerunterstützte Auslese – MAS), Ökolandwirtschaft, usw.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14013

+ GROSSBRITANNIEN: GV-BLUTORANGEN

Das “John Innes Centre” (JIC) in Großbritannien hat Orangen dahingehend genetisch verändert, dass sie zu Blutorangen werden, die in einem anderen Klima wachsen können, als das den natürlichen Blutorangen eigene. Dahinter steckt die Idee, dass Gentech-Blutorangen Fettsucht entgegenwirken. Allerdings hat man bisher noch nicht einmal Früchte geerntet, von Tests, die die Sicherheit der Orangen belegen, einmal ganz abgesehen. Seltsamerweise hat dieser Unsinn – ausgelöst von Cathie Martin vom JIC – mal wieder zu einer Menge Gentech-Reklame in den Medien geführt.

In Artikeln mit Überschriften wie „Meine lila Tomate könnte Ihr Leben retten“ bewarb Martin ihr voriges Wunderprodukt – eine anthocyaninreiche lila Gentech-Tomate. Gentech-freie Tomaten, die hohe Konzentrationen derselben Substanz aufweisen, sind von den Medien weitgehend ignoriert worden. Die Europäische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (EFSA) verbringt einen Großteil ihrer Zeit damit, von Nahrungsmittel- und Nahrungsergänzungsmittelfirmen gemachte Aussagen zur Gesundheit ihrer Produkte auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Wir fragen uns, ob die Behörde die Gentech-Blutorange mit derselben Genauigkeit ins Visier nehmen wird. Vielleicht entkommt Martin ja dem langen Arm der EU Gesetze, weil ihre Gentech-Blutorange – genau wie andere gv Wunderpflanzen – noch gar nicht existiert.

„GM-Free Scotland“ hat einen schönen Kommentar zum neuesten GVO „Durchbruch“ geschrieben:

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13982

Mehr zur JIC lila Tomate:

 http://www.gmwatch.org/gm-myths/11122

+ INDIEN: GENTECH-ZULASSUNGSBEHÖRDEN PROVOZIEREN MASSIVEN PROTEST

Indiens „Genetic Engineering Approval Committee“ (Komitee für die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen, GEAC), eigentlich verantwortlich für die Regulierung von Gentech-Pflanzen, wurde mit einem Proteststurm seitens der Regierung und Aktivisten konfrontiert. Es verließ seinen Zuständigkeitsbereich und förderte Gentech-Pflanzen anstatt lediglich auf wissenschaftlicher Grundlage deren Sicherheitsrisiken zu bewerten. Weshalb GEAC möglicherweise gewillt war, die Interessen der Hersteller von Gentech-Pflanzen gegenüber der Regierung und anderen zu unterstützen, liegt vielleicht darin begründet, dass so viele Hersteller so gut in Indiens Zulassungsbehörden vertreten sind!

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13985

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KENNZEICHNUNG

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+ USA: KAMPF UM DIE GVO-KENNZEICHNUNG GEWINNT AN FAHRT

Der Kampf für eine GVO-Kennzeichnung gewinnt in den USA an Fahrt. Der Senator für Vermont, Bernie Sanders, hat dem amerikanischen Senat erklärt, weshalb die Regierung sich für eine Änderung des “Landwirtschafts-Gesetzes” (Farm Bill) einsetzen sollte. Federführend gemeinsam mit der Senatorin Barbara Boxer hatte er einen Änderungsantrag eingebracht mit dem Titel„Consumers Right to Know-amendment“ (etwa: Das Recht der Verbraucher, zu wissen). In einer großartigen Rede betonte Sanders: "Amerikaner verdienen das Recht, zu wissen, was sie und ihre Kinder essen." Ziggy Marley, Bob Marley's ältester Sohn, hat sich ebenfalls für eine Kennzeichnung ausgesprochen.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14005

+ KALIFORNIEN FOLGT MÖGLICHERWEISE WEITER DEM WEG DER GVO-KENNZEICHNUNG

Die ersten Amerikaner, die von einer GVO-Kennzeichnung profitieren, könnten die Kalifornier sein, die im November in einem Referendum darüber abstimmen werden. Doch die Gruppe "California Right to Know", die das Referendum organisiert, schätzt, dass die Lebensmittel-Industrie und ihre Verbündeten mehr als 100 Millionen Dollar aufwenden werden für den Versuch, die Abstimmung zu vereiteln. Dem Kampf sind bereits zwei von der Industrie unterstützte Gruppen beigetreten, deren Namen mit Umsicht gewählt wurde: die „Coalition Opposed to the Costly Food Labeling Proposition“ (Koalition gegen den Vorschlag für eine kostspielige Lebensmittelkennzeichnung) und die „California Citizens Against Lawsuit Abuse“ (Kalifornischen Bürger gegen den Missbrauch von Klagen).

Aus unserer Sicht, ist es unerlässlich, dass die Amerikaner die "Koalition gegen den Vorschlag für eine kostspielige Lebensmittelkennzeichnung" kritisch hinterfragen und von ihr und ihren Verbündeten Beweise für ihre Behauptung einfordern, dass die Lebensmittelpreise überall gestiegen seien, wo eine Kennzeichnungspflicht für GVO-Lebensmittel eingeführt wurde. Das ist in Europa nicht geschehen. Die Unternehmen haben dort einfach auf GVO-Zutaten in ihren Produkten verzichtet, um eine Kennzeichnung als "gentechnisch verändert" zu vermeiden.

Es ist außerdem wichtig, in Erinnerung zu rufen, dass die großen Lebensmittel- und Futterhändler, wie Cargill, seit Jahren vollständig getrennte Produktionswege für gentechnisch freie und gentechnisch veränderte Produkte etabliert haben, um den europäischen Markt zu bedienen. So würden keine radikalen Veränderungen der Liefersysteme in den USA notwendig sein, um die Kennzeichnungspflicht zu erfüllen – und ebenso wäre ein Angebot an gentechnikfreien Lebens- und Futtermitteln möglich, wenn sie dies wollten.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14005

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KONTAMINIERUNGEN

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+ EXPERTE WARNT VOR ILLEGALEN GENTECH-PAPAYAS AUF DEM EUROPÄISCHEN MARKT

Nicht zugelassene Gentech-Papayas gelangen in die EU, berichtet Richard Werran von der Gentech-Testfirma "Cert ID". Werran sagte gegenüber GMWatch, dass er davon ausgeht, dass frische Papayas, Säfte und Derivate betroffen sein könnten: "Es ist ein großes Problem." Das Problem scheint von der thailändischen Papaya-Pflanze herzurühren. Obwohl Gentech-Pflanzen in Thailand nicht erlaubt sind, sind dort weitläufig kontaminierte Papaya-Betriebe ein anhaltendes Problem – offensichtlich in Folge früherer Freisetzungsversuche. Dies hat bereits vormals zu Schwierigkeiten bei thailändischen Exporten geführt.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14031

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FORSCHUNG

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+ GENTECH-FIXIERUNG LÄSST DIE FORSCHUNG FÜR NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT AUSHUNGERN

Zwei Experten für nachhaltige Landwirtschaft – der erste arbeitet in Malawi, Afrika, der zweite in Großbritannien – haben die Gefahren hervorgehoben, die sich aus der eingeschränkten Forschungsagenda in Großbritannien ergeben. Diese ist ausgerichtet auf Gentech- und einzelne Nutzpflanzen auf Kosten von produktiveren und nachhaltigeren Methoden, um die Welternährung zu sichern. Einer der Experten ist Peter Melchet von der britischen Bodengenossenschaft "UK Soil Association". Er kritisierte, dass die erfolgreiche agro-ökologische Methode des Zwischenanbaus, die in Ländern außerhalb Großbritanniens erforscht wurde, in Großbritannien völlig ignoriert wird, – dank der Fixierung auf die Gentechnik. Peter Melchit schrieb diesen Kommentar auf dem neuen Gentech-Debattenforum Imascientist.org.uk (bitte besuche es, melde dich an und füge Kommentare hinzu – vor allem dort, wo du ein unausbalanciertes Forum siehst, wo drei Pro-Gentech-Wissenschaftler und nur zwei gentechnikkritische Wissenschaftler zur Diskussion eingeladen wurden).

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14033

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WIDERSTAND

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+ MONSANTO SIEHT SICH 7,5 MILLIARDEN DOLLAR-ZAHLUNG AN BRASILIANISCHE BAUERN GEGENÜBER

Monsanto muss möglicherweise bis zu 7,5 Milliarden Dollar an 5 Millionen brasilianische Soja-Bauern zahlen. Das Unternehmen verhängt seit langem Sanktionen gegen Bauern, die es verdächtigt, sein Saatgut zu "rauben". Jetzt aber haben die Bauern den Spieß umgedreht, indem sie das Unternehmen verklagten und gewannen.

Bislang bestrafte Monsanto Bauern, die gv-Soja nicht strikt getrennt von konventionellem Soja anbauten. Wenn bei Tests von konventionellen Sojapflanzen Roundup Ready-Soja entdeckt wurde, forderte Monsanto von den Bauern, eine dreiprozentige Gebühr zu zahlen.

Die Biotech-Industrie behauptet, dass die Bauern entweder wissentlich oder unwissentlich die beiden Sorten vermischten. Die Industrie hat lange den Vorwurf heruntergespielt, dass sich gv-Saat durch Bestäubung oder Bestandsfehler verbreitet, ein Prozess, der als "genetische Kontamination" bekannt ist. 2009 strengte eine Gruppe von Bauernverbänden aus Rio Grande Do Sul (Brasiliens südlichster Bundesstaat) gegen Monsanto ein Verfahren mit der Klage an, dass die Trennung von gv- und konventionellem Soja praktisch unmöglich sei und daher die "Monsanto-Steuer" ungerecht sei.

Im April 2012 entschied ein Richter in Rio Grande Do Sul, dass Monsantos Gebühren illegal seien und merkte an, dass im Land das Patent für Roundup Ready-Saat bereits abgelaufen sei. Das Unternehmen wurde nicht nur angewiesen, das Kassieren von Lizenzgebühren einzustellen, sondern auch all diese Gebühren, die seit 2004 erhoben wurden, zurückzuzahlen. Diese kassierten Gebühren belaufen sich auf 2 Milliarden US-Dollar.

Monsanto legte Berufung gegen das Urteil ein, musste aber am 12. Juni einen weiteren Schlag einstecken, als das Oberste Gericht Brasiliens einstimmig entschied, dass in dieser Angelegenheit die Entscheidungen der Gerichte in Rio Grande Do Sul für gesamt Brasilien gelten sollten. Dies führte dazu, dass die Zahl der Kläger auf fünf Millionen wuchs und die Gesamtsumme an geschuldeten Lizenzgebühren auf 7,5 Milliarden anstieg.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14032

+ WWF SCHEITERT MIT DEM VERSUCH, BUCH ÜBER BEZIEHUNGEN DES WWF MIT MONSANTO VERBIETEN ZU LASSEN

Der WWF ist mit dem Versuch gescheitert, das "Schwarzbuch WWF" des preisgekrönten deutschen Filmemachers Wilfried Huismann durch eine einstweilige Verfügung verbieten zu lassen. Die noch vorhandenen Exemplare aus der ersten Auflage dürfen unverändert verkauft werden. Das Buch beschäftigt sich mit demselben Material wie Huismanns Dokumentarfilm ‘Der Pakt mit dem Panda: Was uns der WWF verschweigt’. Der Film entlarvt die Zusammenarbeit des WWF mit Monsanto in Konzernprogrammen mit "grünem Anstrich" wie dem „Round Table on Responsible Soy“ (Runder Tisch für verantwortungsvolle Sojaproduktion, RTRS), der gv-Soja, das mit Glyphosat gesprüht wird, als verantwortungsvoll zertifiziert.

 http://www.wilfried-huismann.de/

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14003

+ "VERANTWORTUNGSVOLLES" SOJA FÜR GRÜNFÄRBEREI-PREIS NOMINIERT

Im Rahmen des ‚Big Greenwash Circus’, der von der belgischen Klimakampagnengruppe Climaxi organisiert wurde, wurde der Runde Tisch für verantwortungsvolle Sojaproduktion für einen Grünfärberei (Greenwash)-Preis nominiert. Während der Veranstaltung wurde Wilfried Huismanns Film ‘Der Pakt mit dem Panda: Was uns der WWF verschweigt’ erstmals in Belgien gezeigt. Der Film ist zurzeit in Deutschland verboten.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14030

+ GROSSBRITANNIEN: WIDERSETZT EUCH PLÄNEN FÜR UNGETESTETE GVO IN LEBENSMITTELN

Die Organisationen GM Freeze und Friends of the Earth haben die britische Ministerin für Umwelt, Ernährung und ländlichen Raum Caroline Spelman aufgefordert, Vorschläge der Europäischen Kommission abzulehnen, nach denen die Nulltoleranz-Politik gegenüber nicht zugelassenen und ungetesteten GVO in Nahrungsmitteln fallen gelassen werden soll. Es wird erwartet, dass Gesundheits- und Verbraucher-Kommissar Dalli Vorschläge macht, einen Grenzwert zu setzen, unter dem kontaminierte Importe in Europas Nahrungskette gelangen können, ungeachtet der Tatsache, dass die enthaltenen GVO nicht getestet sind. Er folgt damit der Aufgabe der Nulltoleranz-Politik für nicht genehmigte GVO in Futtermitteln im letzten Jahr durch die Kommission.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14029

+ DEUTSCHLAND GEGEN LOCKERUNG VON GENTECHNIK-VERBOT

Deutschland wird jeglichem Schritt der Europäischen Union entgegentreten, Spuren von nicht genehmigten GVO in Nahrungsmitteln zu erlauben, eine Maßnahme, die die EU bei Futtermitteln bereits ergriffen hat. 2011 verabschiedete die EU neue Regeln, die Spuren von nicht genehmigtem gv-Material in Futtermittelimporten erlauben. Diese Maßnahme wurde mit der Begründung ergriffen, eine Unterbrechung von Futtergetreide-Importen zu verhindern, da gv-Pflanzen in anderen Regionen schneller eingeführt werden als die EU neue Sorten genehmigt.

Die deutsche Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner aber wird sich jeglichem Schritt widersetzen, dieNulltoleranz-Regel für ungenehmigte gv-Gehalte in Importen von menschlicher Nahrung zu beenden. Aigner glaubt, dass eine Änderung der Nulltoleranz-Regel für Nahrungsmittel-Importe die Rechte von Verbrauchern verletze, gentechnikfreie Nahrungsmittel zu kaufen, wenn sie dies wünschen und darüber hinaus die Transparenz der Lebensmittelkennzeichnung mindern würde.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13986

 http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE85A04Y20120611

+ UNGARN VERABSCHIEDET GESETZ ZU EINSCHRÄNKUNG VON GENTECH-PFLANZEN

Ungarns Parlament hat einer neuen Verordnung zugestimmt, die die in Ungarn erlaubten gv-Pflanzen beschränken wird. Derzeitig werden gv-Pflanzen durch die Europäische Union zugelassen. Das Gesetz wird es Bauern, Kommunen, Gemeinden und Regionen ermöglichen, ihre Selbstverwaltungsrechte effektiver wahrzunehmen sowie Basisinitiativen dabei unterstützen, gentechnikfreie Regionen einzurichten.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14011

+ DEMONSTRANTEN BEI ‘BIO’ UND DEM WELTERNÄHRUNGSPREIS

Gekleidet in Kontaminationsschutzanzüge und Schachteln mit Kinder-Getreideflocken schwenkend, die nach ihren Angaben mit gv-Zutaten vollgepumpt sind, positionierten sich Demonstranten vor dem Internationalen BIO Kongress [in Boston], um gegen ein einwöchiges Treffen von Großkonzernen und Biotech-Unternehmen zu protestieren. "Wir sind hier um ihnen zu sagen, dass sie den Einsatz von GVO stoppen sollen. Hört auf, unsere Nahrung zu kontaminieren, wir wollen ökologischen Landbau, nicht riesige industrielle Farmbetriebe, die uns vergiften", sagte Rica Madrid, ein Mitglied von Occupy Monsanto.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14010

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GENTECH-MISSERFOLGE

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+ USA: SCHÄDLINGE GREIFEN GENTECH-MAIS AN

In Illinois wird derzeit Bt-Mais, der von Monsanto gentechnisch so verändert wurde, dass er Schädlinge töten soll, von genau diesen Schädlingen zugesetzt – und das Wochen vor dem gewöhnlichen Auftauchen der Pflanzenschädlinge. „Es ist noch sehr früh in der Anbauzeit und die ausgewachsenen Schädlinge treten ungefähr einen Monat früher auf als gewöhnlich“, erklärte Mike Gray, ein Entomologieprofessor an der University of Illinois. „Ich war überrascht, sie zu sehen – und es gab sehr viele davon.“

Letztes Jahr stellten Bauern in einigen Bundesstaaten fest, dass der westliche Maiswurzelbohrer – ein großer Pflanzenschädling, der Felderträge schmerzhaft verringern kann – überlebte, nachdem er Bt Mais gefressen hatte.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14004

+ INDIEN: BT BAUMWOLLE = ERFOLG ODER SCHEITERN?

Eine Konferenz in Delhi, bei der diskutiert werden sollte, ob Bt Baumwolle gut für Indien ist, ging ohne Ergebnis zu Ende. Non-Profit Gruppen und Bauernvereinigungen, Industrievertreter und Behörden stimmten darin überein, dass das Gebiet von Baumwollkultivierung und –produktion in Indien im letzten Jahrzehnt zugenommen hat. Jedoch konnte niemand die Frage beantworten, zu welchem Grad diese Entwicklung durch die Bt-Technologie verursacht wurde.

G.V. Ramajaneyulu vom „Centre for Sustainable Agriculture“ (Zentrum für Nachhaltige Landwirtschaft; CSA) sagte, dass die Daten zum Pestizidverbrauch und einige Mikrostudien anzudeuten scheinen, dass es zu Beginn eine Verringerung in der Pestizidverwendung bei Bt-Baumwollpflanzen gibt, die gegen die Baumwollkapselraupe resistent sind. Durch zunehmende Angriffe durch Zecken und andere Schädlinge nahm der Pestizidverbrauch pro Morgen allerdings um 0,4 Punkte zu. Außerdem wird ein gefährlicher Pestizidcocktail verwendet, meint G.V. Ramajaneyulu. Laut ihm zeigen offizielle Daten über den Pestizidgebrauch in Indien ebenfalls keine Verringerung, außer für das Gebiet in Andhra Pradesh, wo in großem Maßstab pestizidloser Anbau umgesetzt wird.    

 http://www.gmwatch.org/component/content/article/13995

+ IST DER ANBAU VON BT BAUMWOLLE EIN ERFOLGSINDIKATOR?

GV-Befürworter meinen, dass der Anbau von Bt-Baumwolle in Indien ein Indikator für seinen Erfolg sei. Aber Kavitha Kuruganti sagt: „Anbau kann nicht ein Indikator für den Erfolg oder für die Attraktivität einer Technologie sein – Pestizide wurden ebenfalls in großen Mengen von indischen Bauern verwendet, aber das macht sie auf keinen Fall zu einer wünschenswerten oder erfolgreichen Technologie. Die Verwendung von Bt-Baumwolle ist eigentlich ein Indikator für das Scheitern einer ähnlichen Technologie – chemischer Pestizide.“

Kuruganti erinnert uns an Glenn Davis Stones mehrjährige Studie zur Annahme von Bt Baumwolle bei indischen Bauern, die zeigte, dass die schnelle Übernahme eigentlich durch „Saatgutmode“ verursacht wurde – unseriöses Marketing durch Saatgutindustrie und ihre Unterstützer.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13999

+ STUDIE HINTERFRAGT NACHHALTIGKEIT VON BT-BAUMWOLLE

Wassermangel ist einer der Hauptgründe, der Baumwollbauern in Maharashtra in den Selbstmord treibt, stellte eine neue Studie vom „Council of Social Development“ (CSD; Rat für Soziale Entwicklung) fest. Beauftragt durch den Bharat Krishak Samaj, erntete die Studie eine Menge Kritik dafür, allzu optimistisch bezüglich der Auswirkung von Bt-Baumwolle in Indien zu sein. Nichtsdestoweniger zeigt sogar diese Studie mit dem Finger auf Wassermangel als Hauptproblem mit der durstigen Bt-Baumwolle. Und die überwiegende Mehrheit von Baumwolle in Maharashtra – über 95 Prozent – wird nicht bewässert.

Die Studie, in der Bauern und landwirtschaftliche Arbeitskräfte interviewt wurden, sagt, dass „70 Prozent der Bauern feststellten, dass die Bewässerungskosten bei Bt Baumwolle höher waren als bei konventioneller.“ Obwohl die Studie behauptet, die Produktivität sei um 4,49 Prozent von der prä-Bt zur post-Bt Phase gestiegen, nahmen die Kosten ebenfalls zu: besonders Düngerkosten, die um 29 Prozent in der prä-Bt Phase auf 71 Prozent in der post-Bt Phase kletterten.

Am beunruhigendsten ist, dass die Erkenntnisse der Studie als Neuigkeit betrachtet werden. Bereits 2005 erzeugte das schreckliche Scheitern von Bt-Baumwolle in Maharashtra eine Suizidwelle bei Bauern, die so schlimm war, dass sie in der ganzen Welt bekannt wurde. Aber das verhinderte trotzdem nicht die Bewerbung von Bt Baumwolle bei den Bauern in Vidarbha in der folgenden Anbauperiode.

Im November 2006 berichtete ein anerkannter indischer Entwicklungsjournalist, P. Sainath, erneut über das Scheitern von Bt-Baumwolle. Und die mutige lokale Gruppe von Bauern in Vidarbha in Geldnot, Vidarbha Jan Andolan Samiti (VJAS), berichtete, dass die Mehrheit der Bauernselbstmorde dort mit Bt-Baumwolle in Zusammenhang stehen.

2007 wurde das Scheitern von Bt-Baumwolle in Vidarbha sogar vom (pro-GMO) Landwirtschaftsminister in Maharashtra anerkannt. Trotzdem wurde Bt-Baumwolle jahrelang ohne Skrupel gegenüber den armen verschuldeten Bauern in Maharashtra angepriesen während die Industrie die Verfügbarkeit von Saatgut manipulierte, so dass nicht-Gentechsaatgut schwierig oder überhaupt nicht erworben werden konnte.

 http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14024

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GENTECH-TIERE

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+ GENTECH-SCHWEINE NACH FINANZIERUNGSENDE GETÖTET

Bei dem traurigen, aber notwendigen Ende eines überflüssigen Experiments, wurde Kanadas einzige gv-Schweineherde getötet. Die University of Guelph, die das Patent für die sogenannten Enviropigs besitzt, tötete die übrig gebliebenen Tiere letzten Monat in aller Stille, nachdem sie keinen Partner in der Industrie gefunden hatte, der das 1999 mit ehrgeizigen kommerziellen Zielen begonnene Projekt weiter finanzieren wollte.

 http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14021