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Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter: 

www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review

Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier: http://www.gmwatch.org/news-languages

Claire Robinson, Redakteurin des Monatsrückblicks
Webseite: http://www.gmwatch.org
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch
Facebook: http://bit.ly/c6OnaX

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INHALT   
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NEUESTE NACHRICHTEN:
GENTECH-WEIZEN LOBBYWATCH
OTHER LOBBYWATCH NEWS
WIDERSTAND
KONZERNEINFLUSS
GENTECH-FEHLSCHLÄGE
WELTHUNGER
KENNZEICHNUNG
KONTAMINIERUNGEN
WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT


WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE

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NEUESTE NACHRICHTEN
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GENTECH-WEIZEN LOBBYWATCH
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+ STELLUNGNAHME DER GENTECH-WEIZEN-PROTESTLER
Mehr als 400 Erzeuger, Bäcker und Familien aus England, Irland, Schottland, Wales, Frankreich und Belgien haben an einem Protestmarsch vor Rothamsted Research gegen die Wiederkehr von Open Air Gentech-Feldstests teilgenommen.
http://taketheflourback.org/

+ PROTEST WEGEN GENTECH-WEIZENSTUDIE
Die Channel 4 News Reportage zu den Rothamsted-Protesten ist sehenswert wegen seiner Debatte zwischen Theo Simon von „Take the Flour Back“ und Professor Graham Jellis.
http://www.channel4.com/news/protest-over-gm-wheat-study
Gentech-Debatte zwischen „Take the Flour Back“ und Rothamsted Research

+ GENTECH-LOBBY VERSUCHT UNS IMMER NOCH MIT GENTECHNIK ZWANGSZUFÜTTERN
Rothamsteds Gentech-Weizentest ist „leichtsinnig“ und Gentechnik hat „erbärmlich dabei versagt den Erwartungen seiner Befürworter zu entsprechen“, sagt Nahrungsschriftstellerin Joanna Blythman in einem exzellenten Artikel in der Daily Mail.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13954
Ein paar Fotos des Protests aus dem Artikel
http://bit.ly/JKej7e

+ ROTHAMSTED-„VANDALE“ VERURSACHT SCHADEN AN GENTECH-WEIZENTEST
Vor dem Protest soll der anti-Gentechnikaktivist und Landwirt aus Devon, Hector Christie, „erheblichen Schaden“ am Rothamsted Research Institut verursacht haben, schaffte es aber nicht den blattlausresistenten Gentech-Weizen zu stören. Die Polizei in Hertfordshire nahm ihn fest und warf ihm Sachbeschädigung vor.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13933
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13957
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13947

+ BRAUCHEN WIR DEN GENTECH-WEIZENTEST?
Die Diskrepanz zwischen den Landwirten und Wissenschaftlern Großbritanniens ist nie besser illustriert worden als durch Rothamsteds Entscheidung einen Gentech-Weizentest durchzuführen, schreibt Pete Riley in einem Artikel für „Farmers Weekly“. Dieses Fehlen von Kommunikation bedeutet, dass Entscheidungen über die Verwendung begrenzter öffentlicher Gelder von engstirnigen Menschen getroffen werden, die mehr an der Technologie als an ihrer Anwendung oder Notwendigkeit interessiert sind. Die Unterstützung von „nachhaltiger Intensivierung“ (Gentechnik + chemische Landwirtschaft) durch die britische Wissenschaftsanstalt scheint mit der gleichen politischen Naivität akzeptiert worden zu sein, die uns ein unreguliertes Bankenwesen gebracht hat. Neben Rileys Artikel veröffentlichte „Farmers Weekly“ eine gegensätzliche Einschätzung von Julian Little, der zu der industriellen Lobbygruppe „Agricultural Biotechnology Council“ gehört.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13942

+ INSIDERGESCHICHTE DER PR-KAMPAGNE ZUM GENTECH-WEIZENTEST
Die PR-Kampagne zur Unterstützung des Gentech-Weizentests ist von den Medien weitestgehend unkritisch behandelt worden, wie GMWatchs Jonathan Matthews in einem Artikel erklärt. Jonathan zeigt weshalb es sich lohnt einen Blick hinter die Fassade der „Don’t Destroy Research“-Kampagne und ihrem Anspruch an die moralischen Überlegenheit zu werfen.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13957
Mehr zu dieser Geschichte: http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13957
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13937
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13945
Mehr zu Tracey Browns Einschmeichelung bei Big Tobacco:
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13930

+ NFU-PRÄSIDENT GEZWUNGEN “NAZI”-VORWÜRFE ZU VERTEIDIGEN
NFU-Präsident Peter Kendall war gezwungen seine unbedachten Kommentare zu verteidigen, in denen er einen Mann, der wegen Behinderung des Gentech-Weizentests verhaftet worden war, mit „nationalsozialistischen Bücherverbrennern“, die im Deutschland der 1930er Jahre Texte, welche nicht der Naziideologie entsprachen, zerstörten. Kendall schränkte seine Äußerungen nach einem Interview bei BBC Radio und einem Twitter-Sturm, in welchem er beschuldigt wurde „die Grenze überschritten“ zu haben und „auf Schlagzeilen aus“ zu sein, ein.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13947

+ JOURNALISTEN BEI GENTECH-WEIZEN „BEDINGUNGSLOS UND GLEICHGÜLTIG“
Lawrence Woodward, ehemaliger Direktor des „Elm Farm Organic Research Center“, sagt, dass Journalisten „anscheinend in einen Zustand hypnotisiert wurden, in dem sie unfähig sind durchdringende Fragen zu stellen und die Unstimmigkeiten in den Statements seitens Rothamsteds ignorieren“. „Entsetzt“ von der Berichterstattung über den Gentech-Weizentest schrieb Woodward: „Es gibt mehrere Versionen davon worum es bei dem Test geht; Unstimmigkeiten zwischen früheren Statements über das Interesse und Engagement der Industrie und späteren, die davon sprechen, dass es gar keinen Industriefokus gibt; fehlende Klarheit über die Charakteristika und Herkunft der Gene und Testprotokolle; und eine Reihe unterschiedlicher Geschichte darüber, warum Sommerweizen – eine Pflanze, bei der Blattläuse ein relativ geringes Problem sind – verwendet wurde. All dies wirft Fragen auf. Diese Unstimmigkeiten in Grund und Boden zu laufen mag über die verfügbare Zeit und Kapazität der Medien zu gehen, aber zu beleuchten, dass Rothamsted Geschichte nicht stimmig ist und warum, müsste sicherlich im Rahmen des Möglichen mindestens eines Journalisten liegen, selbst wenn dieser wahrscheinlich nicht bei „The Guardian“ angestellt sein wird.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13958

+ GROSSBRITANNIEN: REAKTION AUF DEN ROTHAMSTED GENTECH-WEIZEN-VERSUCH
In einer Kritik am Rothamsted-Versuch schrieb Lawrence Woodward: „Die Öffentlichkeit ist weder so dumm noch so leichtgläubig wie Sie vielleicht meinen. In der Tat sind viele von uns ebenfalls Wissenschaftler, die nicht glauben, dass Ihre engstirnige, konzernabhängige Haltung zur Rettung der Welt beiträgt, nahrhafte Pflanzen produziert, Hunger und Unterernährung beendet, oder zu einer ökologischeren Landwirtschaft führen kann. Das genaue Gegenteil ist der Fall.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13958

+ GROSSBRITANNIEN: GENTECH-WEIZEN NICHT NÖTIG
In einem Artikel aus der ausgezeichneten neuen Internetseite http://www.gmeducation.org/ hiess es, dass Ökolandwirte keine Probleme mit Blattläusen oder einer Krankheit haben, die von diesen auf Getreidepflanzen übertragen wird – dem Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley Yellow Dwarf Virus, BYDV). Eine erfolgreiche Strategie zur Blattlauskontrolle ist eine Kombination aus Fruchtfolge, Vermeidung von löslichen Stickstoffdüngern, späterer Aussaat, einer aktiven Bodenmikrofauna, Hecken und vielfältiger Flora an den Feldrändern, die blattlausfressende Raubinsekten begünstigen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13946
Ökologische Blattlauskontrolle mit Zitronen: http://www.fennelandfern.co.uk/blog/2012/06/08/how-to-control-aphids-organically/

+ GROSSBRITANNIEN: HINTERGRUND DER ROTHAMSTED FORSCHUNG
http://www.powerbase.info/index.php/Rothamsted_Research
Profil des Firmendirektors von Rothamsted, Maurice Moloney, der schon lange in der Gentechindustrie mitmischt.
http://www.powerbase.info/index.php/Maurice_Moloney
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13896

+ GROSSBRITANNIEN: GENTECH-LANDWIRT GREIFT GENTECH-WEIZEN-VERSUCH AN
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13917

+ GENTECH-WEIZEN: SECHSMAL HÖHERE AUSKREUZUNGSRATE
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13898

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WEITERE LOBBYWATCH NACHRICHTEN
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+ GROSSBRITANNIEN: GEEK-OKRATIE ODER DEMOKRATIE?
Mark Henderson, der der Londoner Wohltätigkeitsorganisation „Wellcome Trust“ vorsteht, hat ein Buch mit dem Titel „The Geek Manifesto: Why Science Matters“ (Das Geek-Manifest: Warum Wissenschaft wichtig ist) geschrieben. Das Buch argumentiert (mithilfe mehrerer Fallstudien – inklusive Gentechpflanzen), dass Wissenschaftler endlich Farbe bekennen müssen, und dass wissenschaftlich abgesicherte Richtlinien gegenüber emotionalen, ideologischen oder einfach schlechtinformierten Debatten oft den Kürzeren ziehen. Wissenschaftler – Geeks – müssen zurückschlagen, sogar wenn möglich das Ruder übernehmen und endlich in die Politik vordringen, damit schlecht informierte Strategien zugunsten von wissenschaftlicher Aufklärung aufgegeben werden können.

Ian Scoones, Vizedirektor des Zentrums ESRC STEPS und Professor am Institut für Entwicklungsstudien* ist aber anderer Meinung. Er sagte: „Die Aufgabe der Wissenschaft ist die Datenbeschaffung mithilfe weiterer Wissensträger und Experten – einschliesslich der Öffentlichkeit. Es braucht einen offeneren, demokratischen Prozess als Entscheidungsgrundlage. Wir leben doch nicht im Mittelalter, sondern bringen einen mündigen demokratischen Ansatz zu Wissenschaft und Politikgestaltung.“ Scoones sagte weiter, Henderson lege „eine lineare technokratische Perspektive dar, in der die Wissenschaft die Politik lenkt. Dies ist möglicherweise ein höchst gefährlicher Ansatz. Ein demokratischer politischer Prozess sollte doch wohl eine verantwortlichere Beziehung zu wissenschaftlicher Kompetenz haben.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13956

*ESRC = Economical and Social Research Council; STEPS = Social, Technological and Environmental Pathways to Sustainability; Institut für Entwicklungsstudien = Institute of Development Studies; alle in Grossbritannien. Anm. d. Üb.


+ EUROPA: EHEMALIGER MONSANTO-ANGESTELLTE UNGEEIGNET FÜR EFSA
In einem bemerkenswerten Sieg für die Demokratie haben EU Mitgliedsstaaten die ehemalige Monsanto-Angestellte und Lobbyistin für die Nahrungsmittelindustrie Mella Frewen für den Vorstand der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgelehnt. Nach stürmischen Debatten über Interessenskonflikte in der EFSA war Frewen von der Europäischen Kommission vorgeschlagen worden. Corporate Europe Observatory (CEO, eine lobby-kritische Organisation. Anm. d. Üb.) enthüllte letztes Jahr, dass nicht weniger als vier Mitglieder des EFSA-Vorstands Beziehungen zur [Nahrungsmittel]Industrie hatten. CEO und andere Gruppen argumentierten, dass es keine Rechtfertigung für Industrie-Lobbyisten im Vorstand der EFSA gebe, die ja eine unabhängige Behörde sein soll.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13975

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WIDERSTAND
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+ INDIEN: RAJASTHAN VERBIETET FELDVERSUCH MIT GENTECH-SENF
Die Regierung von Rajasthan hat eine Unbedenklichkeitsbescheinigung (NOC = no objection certificate), die sie für einen Feldversuch mit Gentech-Senf ausgestellt hatte, zurückgezogen.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13980

+ KANADA: RICHMOND VERBIETET GENTECHPFLANZEN
Ratsmitglieder in Richmond im kanadischen British Columbia haben den Anbau von weiteren Gentechpflanzen auf Richmonder Boden einstimmig abgelehnt. Die Industrielobbygruppe „CropLife“ setzt sich gegen das Verbot ein.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13951
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13953

+ GROSSBRITANNIEN: ZAC GOLDSMITH BEKRÄFTIGT SEINE GENTECH-ABLEHNUNG
Der intensive Fokus auf den Klimawandel in den letzten zehn Jahren hat Politiker und Umweltgruppen dazu ermutigt, grüne Schlüsselpositionen wie Artenvielfalt und Nahrungsmittel fallenzulassen, und eine Reform des Finanzsystems zu umgehen, sagte der konservative Parlamentarier und ehemalige Redakteur des Magazins „The Ecologist“, Zac Goldsmith.

In einem Videointerview mit John Vidal von der Zeitung „The Guardian“ sagte Goldsmith: „Klimawandel ist zu weit gegangen. Eine ganze Menge Zeugs ist deswegen durch den Rost gefallen. Statt über eine Umwelt zu sprechen, die man fühlen, anfassen und sehen kann, wurde sie zu CO2 reduziert. Nahrungsmittel, Artenvielfalt, Luftqualität sind alle hinten über gefallen. Von Wald sprachen wir nur noch im Sinne von Kohlenstoff-Stöckchen.

„Wenn man sich nur den Klimawandel ansieht, braucht man über die Wirtschaft ja nicht mehr zu reden. Die Konzentration auf CO2 liess uns den Rest aus den Augen verlieren“.
Zac, der, während er für den „Ecologist“ arbeitete, von Monsanto angegriffen wurde, unterstrich seine langjährige Opposition zu Gentech-Nahrung: „Genmanipulation hatte noch nie was mit Welternährung oder Umweltproblemen zu tun, sondern damit, dass ein paar sehr mächtige Firmen das gesamte Nahrungssystem kontrollieren wollen. Dieser Krieg dauert noch an“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13961

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KONZERNEINFLUSS
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+ GESETZESVORHABEN WÜRDE GERICHTE UMGEHEN
Eine Klausel in einem amerikanischen Gesetz würde es Landwirten erlauben, Gentech-Pflanzen anzubauen, während vor Gericht noch ein Prozess darum geführt wird, ob diese Pflanzen sicher sind, sagte Andrew Kimbrell vom „Center for Food Safety“ (Zentrum für Lebensmittelsicherheit). Er erklärte, diese Idee, ein Bundesgericht mundtot zu machen, sei beispiellos. Die Klausel, versteckt in einem Fördergesetz, verpflichtet das   Landwirtschaftsministerium, den Anbau einer Gentech-Pflanze zu genehmigen, noch während es die erforderliche Analysen und Konsultationen einholt, um darüber zu urteilen, ob die Pflanze sicher ist oder nicht. "Wir konnten keinen einzigen Präzedenzfall hierzu finden", erklärte Kimbrell. Er fügte hinzu: Die Klausel würde Gerichte daran hindern, eine einstweilige Verfügung gegen den Anbau zu erteilen, solange es darüber berät, ob eine Pflanze ein Risiko darstellt.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13981

+ INDIENS GENDATENBANKEN WURDEN UNTERNEHMEN ANGEBOTEN
Ein Leiter des „Indian Council For Agricultural Research“ (Indischer Rat für landwirtschaftliche Forschung), Dr. S. K. Datta, hat Indiens Gendatenbank multinationalen Konzernen zum Verkauf angeboten, offensichtlich im Austausch für ihre Expertise bei der Entwicklung von hoch ertragreichen, klimatoleraten Saatgutsorten. Der Einfachhalt halber vergisst er dabei, dass die Landwirte solche Eigenschaften über Jahrtausende hinweg entwickelt haben.

GMWatch weist seit langem darauf hin, dass Gendatenbanken KEINE Antwort auf den Verlust der Biodiversität sind. Gendatenbanken können jederzeit an Unternehmen verscherbelt werden. Außerdem stehen sie immer wieder im Mittelpunkt von Kontroversen, da die Landwirte, die zur Entwicklung des Saatguts beigetragen haben, keinen Zugang zu den Saatgutvorräten haben. Zudem sind die Bedingungen der Lagerung oft unzureichend, und man weiß nicht sicher, ob das in Genbanken gelagerte Saatgut voll keimfähig bleibt, so dass es wieder gerettet und angebaut werden kann. Die einzig "wahre Genbank" sind die Landwirte weltweit, die lokal angepasste Saatgutsorten bewahren und vermehren.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13940


+ NEUES BÜNDNIS IGNORIERT STIMME DER AFRIKANISCHEN BAUERN
Auf dem G8-Gipfel hat der amerikanische Präsident Obama ein neues Bündnis für Lebensmittelsicherheit und Ernährung angekündigt – eine drei Milliarden schwere Kampagne mit mehreren Investoren, um den Hunger in Afrika zu besiegen. Doch dieses neue Bündnis hat es anscheinend nicht geschafft, diejenigen in ihre Beratungen einzubinden, die dieses Programm betrifft: die afrikanischen Bauern. Folgendes erklärten die afrikanischen Bauern ihren Vertretern, was sie davon halten, dass die globalen Monopole und die G8 über ihre Zukunft bestimmen: "Wir müssen unsere Ernährungspolitik mit unseren eigenen Mitteln gestalten, so wie es auch in anderen Regionen der Welt geschehen ist. Die G8 und die G20 sind unter keinen Umständen das geeignete Forum für Entscheidungen dieser Natur." Für den Fall, dass es irgendwelche Zweifel daran gibt, welche Kooperationsprojekte aus Sicht der afrikanischen Bauern ihre Ernährungssouveränität beschneiden, nannten sie diese beim Namen: das Bill Gates „Alliance for a Green Revolution in Africa“ (AGRA; Bündnis für eine Grüne Revolution in Afrika), das Weltwirtschaftsforum, das das Projekt "Grow Africa" initiierte, und das neue Bündnis für Ernährungssicherheit, zu dessen Gründung die amerikanische Behörde für Internationale Entwicklung ihre Zustimmung gab.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13955
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13927
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13924

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GENTECH-FEHLSCHLÄGE
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+ GENTECH-PFLANZEN SIND GIFTIG UND UNSICHER
Im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh kam es während der Anbausaison 2011 auf dem größten Teil der BT-Baumwolläcker zu Missernten, teilte der Leiter der „Deccan Development Society“, P.V. Satheesh, mit. Nach zehn Jahren Anbau von BT-Baumwolle sind die Erträge niedriger als vor dem BT-Zeitalter, und die Böden werden zunehmend giftiger. Im Verlauf einer siebenjährigen Studie zur BT-Baumwolle in Warangel zeigte es sich, dass durch ein geeignetes Nicht-Pestizid-Management bei konventioneller Baumwolle zwischen 20 und 50 Prozent weniger Kosten für Pestizide anfielen als bei Bt-Baumwolle. Das belegt, dass das Argument "Einsparung von Pestiziden" absolut falsch ist.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13934


+ GENTECHNIK LÖST KEINE DÜRRE-PROBLEME
Ein neuer Bericht der „Union of Concerned Scientists“ (UCS; Union der Besorgten Wissenschaftler) erläutert, weshalb die Versuche scheiterten, Pflanzen dürretolerante Gene einzubauen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13960

+ DÜRRETOLERANTE GENTECH-PFLANZEN HELFEN BEI EINER DÜRRE NICHT VIEL
Monsantos neuer, dürretoleranter Mais, DroughtGard, verhindert Ernteeinbußen bei leichten Dürreperioden nur in geringem Umfang. Den Wasserbedarf reduziert der Mais nicht, heißt es in einem neuen Bericht der UCS. Der Bericht zeigt, dass traditionelle Züchtungen und eine gute landwirtschaftliche Praxis mehr dazu beitrugen, die Dürretoleranz zu erhöhen, und dass Fortschritte bei den gentechnische Verfahren, um das Dürreproblem zu lösen, in den kommenden Jahren höchst unwahrscheinlich sind.
http://organicconnectmag.com/wp/report-monsantos-droughtgard-corn-not-much-use-in-a-drought/

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WELTHUNGER
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+ INDIEN: OBWOHL SICH DAS GETREIDE ANHÄUFT, HUNGERN DIE ARMEN
Während die Armen in Indien hungern, verrottet überschüssiges Getreide in den Speichern. Das geht aus einem Bericht der New York Times hervor. Beflügelt durch den landwirtschaftlichen Fortschritt und generöse Subventionen wachsen in Indien heute so viele Nahrungspflanzen, dass es größere Getreidevorräte hütet als jedes andere Land mit Ausnahme Chinas. Einige Mengen exportiert das Land zudem. Dennoch ist ein Fünftel der Bevölkerung unterernährt, weil in den Ernährungsprogrammen, die Lebensmittel für die Armen bereithalten sollen, Korruption, Missmanagement und Verschwendung herrschen.

"Wir haben das Hungerproblem, weil wir uns weigern, das Getreide, das wir von den Landwirten kaufen, an die Menschen zu verteilten, die es brauchen", sagte Biraj Patniak, ein Jurist, der den Obersten Gerichtshof in Nahrungsfragen berät. "Der einzige Ort, den dieses Getreide verdient, sind die Mägen der Menschen, die hungern."

In einem gesonderten Artikel, erschienen vor einem Jahr, sagte der Anthropologe Glenn Davis Stone über die "Lösung" der Biotechnologiekonzerne für das Hungerproblem: "Wie genau sollen ihre Technologien die hungernden Menschen in Indien ernähren, wenn über 30 Millionen Tonnen Getreidevorräte dazu nicht in der Lage sind?" Laut der New York Times sind die Überschüsse mittlerweile auf über 70 Millionen Tonnen angewachsen, und Devinder Sharma berichtete uns, das die tatsächliche Zahl nun bei über 80 Millionen Tonnen liegt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13964

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KENNZEICHNUNG
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+ LERNE DIE TRUPPEN DER KONZERNE IM KAMPF GEGEN DIE GENKENNZEICHNUNG KENNEN
Wer steckt hinter der Blitzaktion gegen die Kennzeichnung genmanipulierter Lebensmittel die demnächst über Kaliforniens Radiosender verbreitet wird? Unter anderen ein ehemaliges Sprachrohr der Tabak- und Öl-Giganten, ein PR-Fuzzi der Großkonzerne, und der regional Leiter einer von Monsanto finanzierten Gruppe zur Zivilrechtsreform. Kaliforniens Wähler: lest dies und immunisiert Euch – und erinnert Euch, es gibt keinen Hinweis, dass die Nahrungsmittelpreise dort ansteigen, wo genmanipulierte Lebensmittel gekennzeichnet werden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13959

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KONTAMINIERUNGEN
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+ INDIEN LEUGNET GENKONTAMINATION VON BASMATIREIS
Die indische Regierung hat Unterstellungen der Europäischen Kommission bezüglich der Kontamination von aus Indien importiertem Basmatireis dementiert. In ihrer Antwort an den Generaldirektor der Abteilung für Gesundheit und Verbraucherschutz (DGHC) der Europäischen Kommission sagte die indische Regierung, dass keine genmanipulierten Pflanzen in Indien angebaut werden und eine Kontamination daher außer Frage stehe. Das Thema der Genkontamination von Basmatireis war bei einem Treffen der Biodiversitäts-Konvention in Indien am 29. Mai aufgekommen. Auf dem Treffen hinterfragte Aruna Rodrigues, der Hauptkläger in einem im öffentlichen Interesse geführten Prozess zur Kennzeichnung genmanipulierter Lebensmittel im Lande das Schweigen des Gewerbeministeriums zu der Frage. Sie sagte, dass bei der Art und Weise, auf die Feldversuche in Indien reguliert und kontrolliert werden, eine Genkontamination nicht ausgeschlossen werden könnte. Im April dieses Jahres, sagte Richard Werran, der geschäftsführende Direktor der Nahrungsmittel-Zertifizierungs-Firma Cert ID Europe, dass nicht genehmigte GVOs in Lieferungen von Basmatireis aus Indien und Pakistan aufgetaucht seien.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13963

+ ILLEGALER GENRAPS BREITET SICH IN DER SCHWEIZ AUS
Genmanipulierter Raps wurde entlang der Eisenbahnstrecken und in einem Hafen in der Schweiz gefunden. Freiwillige von Greenpeace sammelten die Proben und sendeten sie den örtlichen Behörden. Die Aufzucht von GVOs außerhalb von Laboratorien ist in der Schweiz verboten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13962

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WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT
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+ GENMANIPULIERTE MOSKITOS FLIEGEN DURCH LÖCHER IM REGELWERK
Das britische Biotechnologieunternehmen Oxitec setzte genmanipulierte Moskitos auf den Kaiman-Inseln und in Malaysia in einer Atmosphäre der Heimlichkeit aus, ohne jede öffentliche oder wissenschaftliche Debatte und in einem regulatorischen Vakuum, berichten Kritiker des Projekts.
http://gmwatch.eu/latest-listing/1-news-items/13978
WERDE AKTIV: Die Genmoskito-Petition
http://www.gmofreeflorida.com/action.html

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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
Für all diejenigen, die den Wochenrückblick nicht erhalten ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

+ EUROPA SCHLAFWANDELT IN DIE GENSOJA-KATASTROPHE
Im Anschluss an die Enthüllungen dänischer Schweinehalter, dass das Verfüttern von Gensoja-haltiger Nahrung Gesundheitliche Schäden und Fehlbildungen bei ihren Tieren verursache, warnte GM-Free Cymru (die Organisation für ein gentechnikfreies Wales): "Europa schlafwandelt in eine Gensoja-Katastrophe." Die Gruppe erinnerte den EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz John Dalli, dass es eine wachsende Zahl an Beweisen für schwere Probleme infolge des Imports und dem Gebrauch von Gensoja gebe. Die Gruppe warnte ebenfalls vor den Problemen mir Glyphosat-Rückständen in der Nahrung und Tierstreu. Ihr Sprecher Dr. Brian John sagte, die EU habe eine "außergewöhnliche Überabhängigkeit" von importierter Gensoja.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13901

+ EFSA-VORSITZENDER WECHSELT ZUR LEBENSMITTELINDUSTRIE-LOBBY
Mit einem Schritt, der die Bereitschaft signalisieren mag, hart gegen Wirtschaftslobbyismus in öffentlichen Behörden durchzugreifen, verlangte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass Diana Banati von ihrem dortigen Vorsitz zurücktritt, weil sie wieder einen Posten im Aufsichtsrat des International Life Sciences Institute Europe (ILSI), einer von der Industrie finanzierten Lobby-Organisation, zu deren Mitgliedern Monsanto und Syngenta zählen, annimmt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13910

+ EUROPAPARLAMENT VERWEIGERT VERABSCHIEDUNG VON EFSA-HAUSHALT WEGEN INTERESSENKONFLIKTEN
Das Europäische Parlament stimmte für die Annahme eines Berichts der Europaparlamentarierin Monica Macovei, mit der Entscheidung, dass die Annahme des Haushalts der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für 2010 ausgesetzt wird. Zudem wurde eine Resolution angenommen, die die Interessenkonflikte, welche die Behörde heimgesucht haben, anprangern. Nina Holland von der Kampagnengruppe „Corporate Europe Observatory” sagte: "Dieses Abstimmungsergebnis ist ein sehr wichtiges Signal dafür, dass Interessenkonflikte mit der Industrie unakzeptabel sind."
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13914

+ MORRISONS GENTECH-PFUSCH
“Morrisons“ Entscheidung, seinen Landwirten die Verwendung genmanipulierter Futtermittel zu gestatten, sieht ausgesprochen schlecht informiert und dumm aus, während “Carrefour“ seine unter der eigenen Marke hergestellten Fleisch- und Milchprodukte als "gentechnikfrei gefüttert“ kennzeichnet („GM animal feed-free“ bzw. „Nourri sans OGM“). Wenn die zweitgrößte Einzelhandelskette der Welt ihren Kunden vom Acker bis zum Teller dem Verlangen nach Gentechnikfreiheit der Lebensmittel nachkommen kann, kann Morrisons das auch, schreibt die Lebensmittelschreiberin Joanna Blythman.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13903

+ ÖFFENTLICHE FORSCHUNG, PRIVATE GEWINNE: WIRTSCHAFT ÜBERNIMMT UNIVERSITÄTEN
Fast ein Viertel der Forschungsmittelgelder im Bereich der Landwirtschaft an den großen staatlichen Universitäten kommt von privaten Spendern und solchen aus der Wirtschaft, was dazu führt, dass der Sektor von den engen wirtschaftlichen Interessen überrollt wird, sagt ein Bericht der Nichtregierungsorganisation „Food & Water Watch“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13915
Lade den Bericht herunter:
http://www.foodandwaterwatch.org/reports/public-research-private-gain/

+ TRAGISCHER TRIBUT DER GENSAATEN IN INDIEN
Ein neuer Dokumentarfilm, “Bitter Seeds” (Bitteres Saatgut), beschreibt die Verwüstungen, die an Indiens Landwirte durch Monsantos Bt-Baumwolle erlitten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13908

+ DIE WAHRHEIT ÜBER BT-BAUMWOLLE
Gentechnikbefürworter sind wegen einer Fülle an Offenbarungen über die Leistung von Bt-Baumwolle in Indien in Panik, die eine durchgesickerte Warnung der Regierung einschließt, welche der Pflanze die Schuld an der hohen Zahl an Selbstmorden von Landwirten zuschreibt. Biotechnologiebefürworter entgegnen (wahrheitsgemäß), dass die Gesamtbaumwollproduktion in Indien seit der Ankunft der Bt-Baumwolle gestiegen ist. Kavitha Kuruganti, Einberufer der „Alliance for Sustainable and Holistic Agriculture“ (Allianz für Nachhaltige und Ganzheitliche Landwirtschaft), aber sagt, dass dies durch Faktoren wie einen Anstieg der mit Baumwolle bewachsenen Anbaufläche, niedrigem Schädlingsvorkommen bei allen Pflanzen und der Einführung von Bewässerung und Hybridsamen (welche ebenfalls das Bt-Merkmal tragen) bedingt ist. Anders ausgedrückt, wo immer die Produktion angestiegen ist, geschah dies nicht durch Gentech-Bt-Baumwollsamen. Wo Bewässerung nicht verfügbar ist, brachten Bt-Baumwollpflanzen schlechte Erträge.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13909

+ MONSANTOS UNWAHRHEIT ÜBER GENTECH-BAUMWOLLE
Ein mächtiger Artikel des bekannten Entwicklungsjournalisten P. Sainath enthüllt die Wahrheit hinter der PR-Lüge des „Modell-Landwirtschaftsdorfs“, welches Monsantos Bt-Baumwolle ausstellt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13912

+ PHILIPPINISCHER OBERSTER GERICHTSHOF WILL GENTECH-AUBERGINE STOPPEN
Der philippinische Oberste Gerichtshof will die kommerzielle Produktion von Gentech-Bt-Auberginen in dem Land stoppen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13920

+ MONSANTO IN BRASILIEN IN GROßEN SCHWIERIGKEITEN
Die Gerichte des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul haben den Einzug von Lizenzgebühren auf Gentech-Sojasamen von Monsanto ausgesetzt. Der Entschluss sieht auch eine Rückerstattung der seit der Ernte von 2003/2004 bezahlten Lizenzgebühren vor, da Monsantos Geschäftspraktiken gegen den „Brazilian Cultivars Act“ (Brasilianisches Kultursortengesetz) verstoßen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13906

+ GENTECH-MAIS UND KRANKE HONIGBIENEN
Was ist die Verbindung zwischen dem Verschwinden von Bienen und Gentech-Mais? In den frühen 1990er Jahren wurde der meiste Mais mit wenig und gar keinen Pestiziden angebaut. In der Mitte der 1990er Jahren änderte sich dies jedoch – oder wurde gezielt von Monsanto und Bayer geändert. Heute wird der meiste Mais aus Samen gezogen, die mit Neonicotinoid-Insektiziden behandelt oder genetisch verändert wurden, um Insektizide auszusondern bevor sie mit Roundup-Herbiziden und einer neuen Klasse Fungizide besprüht wurden, von denen Landwirte vor Mitte der 2000er gar nicht wussten, dass sie sie „brauchen“. Neonicotinoid-Pestizide spielen eine große Rolle beim Bienensterben. Landwirte haben kaum eine andere Wahl als Gentech-Samen zu kaufen, da gentechfreie Varianten durch Konzerne mit monopolistischer Kontrolle vom Markt gedrängt wurden.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=13921

+ NEUE GENTECH-PFLANZEN KÖNNTEN SUPERUNKRAUT NOCH STÄRKER MACHEN
Multiherbizidresistente Gentech-Pflanzen könnten laut Wissenschaftlern die Evolution der bisher schlimmsten Superunkräuter antreiben. Diese Unkräuter könnten sogar noch weiter gehen als nur ein, zwei oder drei bestimmte Unkrautvernichter zu überleben. Der intensive chemische Druck könnte dazu führen, dass sie Resistenzen gegen ganze Klassen von Chemikalien entwickeln.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13899

+ RESULTATE VON GENTECH-PFLANZEN LASSEN BEDENKEN AUFKOMMEN
Das Versprechen der Biotechnologie die Welt zu versorgen hat nicht mit Superunkraut, dem Verschwinden von Monarchfaltern und einem neuen Gentech-Mais für Biokraftstoffe, der essbaren Mais zu Brei verarbeiten könnte, gerechnet, sagt ein Artikel für den „San Francisco Chronicle“, der Amerikas Annahme von Gentech-Pflanzen als „ein Experiment“ bezeichnet, dass „fragwürdige Ergebnisse produziert“. Obst- und Gemüsebauern aus dem US-amerikanischen Mittelwesten haben beim Landwirtschaftsministerium eine Petition gegen die Zulassung des 2,4-D-toleranten Maises, mit dem militärischen Namen „Enlist“ (Einrücken) und hergestellt von Dow AgroSciences, eingereicht. Ähnliche Pflanzen, einschließlich einer Sojabohne, die von Monsanto so veränderte wurde, dass sie tolerant gegen Dicamba ist, einem ähnlichen Herbizid, warten in der regulatorischen Warteschleife.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13895

+ DIE DUNKLE SEITE VON BETACAROTIN – FOLGEN FÜR GOLDENEN REIS: NEUE STUDIE
Eine neue Studie zeigt, dass Betacarotin (einem Vorläufer von   Vitamin A, der in Goldenem Reis eingesetzt wurde) in eine Reihe von Verbindungen eingearbeitet wird, nicht nur Vitamin A. Manche dieser Verbindungen blockieren tatsächlich die Wirkung von Vitamin A. Die Wissenschaftler, die diese Studie durchführten, sagen, dass dies möglicherweise Folgen für Goldenen Reis haben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13905
Für mehr Hintergründe zu Goldenem Reis:
http://gmwatch.org/gm-myths/11130

+ KALIFORNISCHE BÜRGER ENTSCHEIDEN ÜBER GENTECH-ETIKETTEN
Eine kalifornische Initiative zur obligatorischen Etikettierung von Gentech-Nahrungsmitteln scheint im November zur Urne zu gehen, nachdem die Organisatoren nach ihren Angaben fast eine Millionen Unterschriften für diesen Schritt gesammelt haben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13900

+ CONNECTICUTS GENTECH-KENNZEICHNUNGSGESETZ AUSGEWEIDET
Connecticuts Gesetz zu Genetisch Veränderten Nahrungsmitteln mag zwar noch am Leben sein, aber es ist kein Gesetz mehr, welches die Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln vorschreibt. Die Kennzeichnungsklausel wurde entfernt. Der Repräsentant Richard Roy aus Milford, Co-Vorsitzender des Umweltkomitees und der ursprüngliche Sponsor des Gesetztes, sagte: „Die Kennzeichnungsklausel wurde aus der Angst heraus aus dem Gesetz gestrichen, dass es den Staat für eine Klage öffnen würde.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13904

+ ZUM SCHEITERN VERDAMMT: WARUM REGULIERUNGSBEHÖRDEN NICHT FUNKTIONIEREN
William Sanjour schied 2001 nach 30 Jahren aus der US-Umweltschutzbehörde, wovon er die meisten bei der Regulierung verbrachte. Er hat einen prägnanten Artikel für die „Independent Science News“ darüber geschrieben, warum Regulierungsbehörden nicht funktionieren, warum dies den Konzernen gelegen kommt und was getan werden kann, um das System zu reparieren.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13894
Sanjour sagt: „Wenn ich Regulierungen schrieb, wurde mir mehr als einmal gesagt sicher zu gehen, dass ich genug Schlupflöcher lasse.“ Wie der europäische Lebensmittelsicherheitswächter EFSA und andere Regulierungsbehörden der EU das berüchtigte „Klimisch Schlupfloch“ benutzen, um die Industrie und seine risikoreichen Produkte von den unangenehmen Funde durch die unabhängige Wissenschaft zu isolieren, zeigt dieser Bericht:
http://earthopensource.org/index.php/reports/49-conflicts-on-the-menu