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(Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review).

Redaktion: Claire Robinson
Internet: http://www.gmwatch.org 
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch”¨Facebook: http://bit.ly/c6OnaX¨

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INHALTSVERZEICHNIS
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NEUESTE NACHRICHTEN:
* WIDERSTAND
* CORPORATE CRIMES
* LOBBYWATCH
* KLONEN
* GENTECHNIK-ZULASSUNGEN /-AUSWEITUNGEN
* FORSCHUNG
* KENNZEICHNUNG
* KONTAMINIERUNG
* VIDEOS: AGROTREIBSTOFFE

WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE:
* GENTECHNIK-ZULASSUNGEN IN DEN USA
* CORPORATE CRIMES

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NEUESTE NACHRICHTEN
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WIDERSTAND
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+ ARGENTINIEN: GRUNDSATZENTSCHEIDUNG VERBIETET EINSATZ VON GLYPHOSAT/ PESTIZIDEN
In einem Grundsatzurteil hat das Gericht der argentinischen Provinz Santa Fe den Einsatz von Pestiziden (einschließlich Glyphosat) in der Nähe von Siedlungen vollständig verboten. Nach unserem Verständnis war ein früheres gerichtliches Verbot in der Region nur vorübergehend und lokal beschränkt. In dem Gebiet wird hauptsächlich Gentech-Soja angebaut. Die Entscheidung ist ein Präzedenzfall für Richter in anderen Teilen des Landes und schafft eine rechtliche Grundlage dafür, das Landwirtschaftsmodell mit gv-Soja und Pestiziden in Frage zu stellen. Das frühere Urteil, das das Sprühen von Glyphosat und anderen Pestiziden einschränkte, berücksichtigte die unabhängige wissenschaftliche Literatur zu Glyphosat und nicht nur Studien der Industrie, so wie es die Praxis von Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt ist. Das Urteil erkannte an, dass Glyphosat hormonelle Störungen verursachen kann. Mehr dazu auf Englisch eine Zusammenfassung, die auf einer groben Übersetzung beruht:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12926
ANMERKUNG: Könnte ein(e) Spanisch sprechende(r) LeserIn eine englische (und/oder deutsche) Übersetzung liefern?
http://www.pagina12.com.ar/diario/sociedad/3-163087-2011-02-26.html
http://www.pagina12.com.ar/diario/sociedad/subnotas/163087-52229-2011-02-26.html

+ CHINA WIRD SICH FÜR MINDESTENS FÜNF JAHRE VON GENTECH-PFLANZEN FERNHALTEN
China zieht sich offiziell zunächst von gv-Pflanzen zurück. Dabei beruft es sich auf Besorgnis der Menschen über Gesundheitsrisiken von gv-Nahrungsmitteln und den langen Zulassungsprozess. China gab bekannt, es würde sich darauf konzentrieren, konventionelles Hochertrags-Hybridsaatgut zu entwickeln und würde sowohl große Saatgutunternehmen Speicher aufbauen, um Ernährungssicherheit in den kommenden Dekaden sicherzustellen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12922
GMWatch Kommentar: Chinas Fläche unter gv-Pflanzen ist letztlich tatsächlich geschrumpft, so wie auch Europas. Chinas Ankündigungen unterminieren die Versuche der Gentechnik-Lobby, andere Länder dazu zu bringen, gv-Pflanzen anzunehmen, indem sie ein Konkurrenzgefühl zu China schaffen wollten. Lobbyisten berufen sich ständig auf China, wenn sie behaupten, dass der Biotech-Zug abfährt und das Länder, die nicht dabei sind, zurückbleiben werden. Dies ist offensichtlich nicht wahr. Bedenken der Öffentlichkeit in China gegenüber GVO ist real und wächst. Amerikaner sind möglicherweise nicht daran interessiert, wahrzunehmen, dass die chinesische Regierung augenscheinlich wesentlich mehr als das US-Landwirtschaftsministerium und Obama die erst kürzlich 200.000 oder mehr Einsprüche gegen gv-Luzerne ignorierten – darauf zu achten scheint, was die Menschen denken.
http://www.non-gmoreport.com/articles/february2011/usdaapprovesgmalfalfa.php

+ INDISCHE AKTIVISTEN HELFEN FILIPINOS VERSUCHSFELD MIT GENTECH-AUBERGINE ZU DEKONTAMINIEREN
Aktivisten auf den Philippinen haben mit Unterstützung von indischen Aktivisten und philippinischen Provinzregierungen Bt-Auberginenpflanzen aus einem Versuchsfeld in Laguna entfernt. Diese Aktion folgte Aufrufen von besorgten Teilen der Gesellschaft, die Feldversuche zu beenden.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12896

+ INDISCHE BAUERN GELOBEN, ALLE GENTECH-FELDVERSUCHE ZU ZERSTÖREN
Eine zweitägige Südasien-Konferenz der Vereinigung der Bauernverbände beschloss, alle Versuche auf Ackerland mit Gentech-Saatgut zu zerstören, wo immer sie in Indien stattfinden sollten. Die ‘Indische Vereinigung der Bauernverbände’ (‘All India Federation of Farmers' Associations’) wird außerdem eine Demonstration in New Delhi am 9. März organisieren um gegen die bauernfeindliche Politik der Zentralregierung zu protestieren.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12897

+ FRANKREICH: VERFAHREN GEGEN 58 AKTIVISTEN VERSCHOBEN
Ein lange erwarteter Prozess gegen 58 Gentechnikgegnern in Frankreich ist verschoben worden. Der Grund: Die Justiz befindet sich im Streik!
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12913

+ STOPPT GENTECHNIK IN GROSSBRITANNIEN!
Hier eine neue Kampagne in Großbritannien: *Stop Gentechnik*, mit einer großartigen Internetseite (interessant sowohl für alle Neulinge auf dem Gebiet als auch für alte Hasen):
http://www.stopgm.org.uk/take-action.html#group

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‘CORPORATE CRIMES’
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+ WERDE AKTIV: SOLIDARITÄT MIT JUNGEN AUS PARAGUAY, DER DURCH DEN PESTIZIDEINSATZ AUF GENTECH-SOJA GETÖTET WURDE
Silvino Talavera, ein 11-jähriger Junge aus dem Süden Paraguays, starb vor acht Jahren, nachdem Glyphosat und andere Pestizide in der Nähe seines Hauses auf gv-Soja gesprüht worden war. Glyphosat war eines der Chemikalien, die in seinem Blut gefunden wurden. Silvinos Mutter Petrona Villasboa ging mit dem Fall vor die Gerichte Paraguays. Zwei Sojaproduzenten wurden 2004 schuldig an Silvinos Tod. Acht Jahre nach seinem Tod, war keiner von ihnen im Gefängnis, noch haben sie ihre Strafen bezahlt. 2010 startete Petrona eine neue Kampagne um zu ihrem Recht zu kommen. Werdet hier aktiv (es ist ganz schnell und einfach):
http://www.foe.co.uk/campaigns/fair_future/press_for_change/silvino_talavera_26818.html
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12867

+ MONSANTO WILLIGT EIN, GIFTIGEN STEINBRUCH MIT ZU SANIEREN
Monsanto hat sich bereit erklärt, dabei mitzuwirken, einen Steinbruch in Süd-Wales zu sanieren, obwohl der Konzern sich mit Nachdruck weigert, eine Haftungsverpflichtung zu akzeptieren. Monsanto wird vorgeworfen, den Steinbruch mit einem Cocktail giftiger Stoffe verschmutzt zu haben. Der Steuerzahler könnte aber trotzdem noch eine Rechnung für die Sanierung von geschätzten 2 Millionen britischen Pfund begleichen müssen.

Abfälle aus einer Fabrik Newport in im Besitz Monsantos wurden im Brofiscin-Steinbruch in den 1960er und 70er Jahren abgekippt. Untersuchungen seit dem haben aufgedeckt, dass der Ort stark mit gefährlichen Giftstoffen belastet ist, die aus rostenden Behältern sickern, die dort vergraben wurden.

Es gibt Befürchtungen, dass für eine wichtige grundwasserführende Schicht, die zukünftig das in der Nähe gelegene Cardiff versorgen könnte, die Gefahr der Kontamination durch die auslaufenden Chemikalien besteht.

Die Umweltbehörde übernahm 2005 die Verantwortung für die Sanierung. Ihr wurde allerdings vorgeworfen, Monsantos Rolle bei der Verschmutzung nicht nachzugehen. In einer, lediglich auf seiner Internetseite vor kurzem veröffentlichten, Erklärung sagt die Behörde nun, dass Monsanto als eines jener Unternehmen identifiziert wurde, die "im Rahmen der Gesetze zu verseuchten Böden verantwortlich gemacht und für die Kosten der Sanierung des Steinbruchs Brofiscin haftbar gemacht werden sollten".

Weiterhin heißt es, dass, sollte das Unternehmen sich weigern bei der Sanierung mitzuarbeiten, würde die Umweltbehörde die Kosten selbst übernehmen und versuchen, sie dann von dem Unternehmen einzufordern.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12898

+ ARD-FERNSEHBERICHT ÜBER GIFTIGES GENTECH-SOJA IN FUTTERMITTELN
In der ARD-Reihe ‘Plus Minus' war ein hervorragender Beitrag über gv-Soja in Futtermitteln zu sehen, und die verheerenden Folgen, die der Einsatz von Glyphosat auf gv-Soja in Südamerika für die Menschen hat. Der Bericht wurde englisch und holländisch untertitelt.

Der Bericht enthält Interviews mit:
*Prof Andres Carrasco, der durch seine Forschung herausfand, dass Glyphosat und Roundup schon in sehr geringer Dosierung zu Geburtsfehlern führen kann;
*Prof Gilles-Eric Seralini, der die ernsthaften Gesundheitsrisiken von Glyphosat und Roundup untersucht hat; und
*Prof Walter Pengue, dessen Forschung die verheerenden Auswirkungen des gv-Soja-Anbaus auf die Umwelt in Südamerika aufzeigt.
Videos:http://www.toxicsoy.org, http://www.youtube.com/watch?v=mqXId_-dTbw  (Deutsch mit englischen Untertiteln)
http://www.gifsoja.nl (Holländisch)
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12890

+ INDIEN: ÜBER DIE HÄLFTE DER MONSANTO-BAUMWOLLARBEITER/INNEN SIND KINDER
Auf den Plantagen in Indien, die Baumwollsaatgut an Monsanto liefern, sind mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte Kinder, viele von ihnen unter 14 Jahre alt. In den Jahren seit Monsanto ein Programm aufgelegt hat, um Kinderarbeit auf den Plantagen zu reduzieren, ist die Kinderarbeit sogar gestiegen.
http://bit.ly/fEc44m

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LOBBYWATCH
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+ GVO HABEN IMMER NOCH WINZIGEN ANTEIL AN WELT-LANDWIRTSCHAFT
Der Jahresbericht des ‚International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications’ (ISAAA) zur Weltlage von gv-Nutzpflanzen zeigt eine Gesamtfläche von 148 Millionen Hektar, was nur gerade mal drei Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche weltweit ausmacht. Siebzig Prozent des Anstiegs 2010 gehen auf das Konto derjenigen Länder, die sowieso schon die meisten gv-Pflanzen anbauen USA, Brasilien und Argentinien.

In fünf Ländern ist die GVO-Anbaufläche im letzten Jahr gefallen: China, Spanien, Portugal, Rumänien und Tschechien. Der 10,9-prozentige Rückgang der spanischen GVO-Anbaufläche ist Teil des allgemeinen Rückgangs in der EU in den letzten zwei Jahren von 23 Prozent. die Anbaufläche in der EU für gv-Mais verringerte sich 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent.

Die gv-Pflanzen weisen einzeln oder in Kombination vor allem zwei Merkmale auf Herbizidtoleranz und Insektenresistenz. Unkraut- und Schädlingsresistenz sind in denjenigen Ländern aufgetreten, wo Landwirte von gv-Saaten abhängig geworden sind, zum Beispiel in den USA und Argentinien.

In einem Kommentar sagte Pete Riley von GM Freeze: „Diese Daten sind kaum weltbewegend und zeigen, dass die Masse der zum Direktverzehr angebauten Nahrungsmittel nicht gentechnisch verändert ist. Gv-Soja und Mais werden stattdessen als Futter in der Massentierhaltung und für die Herstellung von Agrotreibstoffen verschwendet.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12918
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12911

+ WISSENSCHAFTSJOURNALIST: NOCH MEHR NAHRUNGSMITTEL IST DAS LETZTE, WAS UNSERE HUNGERNDE WELT BRAUCHT
Der vor kurzem vom britischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Berufliche Bildung (Dept for Business, Innovation and Skills) herausgegebene Foresight-Bericht preist intensive Landwirtschaft und GVO als Lösungen für den Hunger an. Als Grund dafür, dass der Westen den Entwicklungsländern seine industrielle Landwirtschaft und Saaten aufdrücken will, führte der leitende Wissenschaftler der Regierung John Beddington das unglückliche Zusammentreffen steigender Bevölkerungszahlen und des Klimawandels an.
Das wahre Ziel des Foresight-Berichts war jedoch eine Offensive gegen den maßgeblichen Bericht des Weltagrarrats IAASTD zur Zukunft der Nahrungsmittelproduktion. Dieser hatte ökologische Landwirtschaft als Weg zu Ernährungssicherheit gepriesen und gv-Pflanzen missbilligt.
Der angesehene Wissenschaftsjournalist Fred Pearce hatte dem Foresight-Bericht und Beddingtons Ansatz in der Tageszeitung ‚Daily Mail’ widersprochen. Er schrieb: „Es ist klar, dass mit im globalen Nahrungssystem einiges schief läuft. Die Menge der produzierten Nahrungsmittel gehört allerdings nicht dazu. Wir bauen genug Nahrung an, um neun Milliarden Menschen zu ernähren, und weil wir nur ungefähr ein Drittel dieser Nahrungspflanzen auch wirklich essen, könnten es wahrscheinlich sogar 15 Milliarden Menschen sein. Die meisten der geernteten Pflanzen werden an Masttiere verfüttert eine ineffiziente Art, Nahrung bereit zu stellen es braucht nämlich acht pflanzliche Kalorien, um eine Kalorie Fleisch zu produzieren. Und eine Menge [Pflanzen] wird zur Herstellung von Agrotreibstoffen abgezweigt. Ein Afrikaner könnte ein Jahr lang von dem Getreide leben, das zur Herstellung einer einzigen Tankfüllung Äthanol für einen dieser Sprit-fressenden SVUs gebraucht wird.“
Zum Abschluss sagte Pearce, dass Beddingtons ‚unglückliches Zusammentreffen’ in Wirklichkeit ganz einfach das Wirken eines perfekten Marktes sei.
*The International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12863

+ MONSANTO UNTER DEN ZEHN SCHLIMMSTEN KONZERNLOBBYISTEN
In der Obama-Regierung wimmelt es nur so von ehemaligen Monsanto-Mitarbeitern, die sich nun in Machtpositionen befinden – so beschrieben in ein Artikel des Magazins ‚The New Internationalist’, der Monsanto als einen der zehn schlimmsten Konzernlobbyisten benennt. Trotz dieser Insider investierte Monsanto 2010 mehr als 6,5 Millionen Dollar, um bei der US-Regierung Lobbyarbeit zu betreiben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12912

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KLONEN
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+ GROSSBRITANNIEN: DEFRA* GIBT GRÜNES LICHT FÜR MILCH VON GEKLONTEN KÜHEN
Dem britischen Minister für Nahrung und Landwirtschaft Jim Paice zufolge sollen Milch und Fleisch von den Abkömmlingen geklonter Tiere zum Verkauf freigegeben werden. Diese Aussage stellt das klarste Anzeichen für die Absicht der Regierung dar, denjenigen Landwirten und Nahrungsmittelherstellern grünes Licht zu geben, die Metzger und Supermärkte mit den umstrittenen Produkten beliefern wollen.
Derzeit bezieht die britische Behörde für Lebensmittelstandards (Food Standards Agency, FSA) noch die Position, dass Nahrungsmittelfirmen, die Produkte von geklonten Tieren, aber auch und das ist noch wichtiger von deren Abkömmlingen verkaufen wollen, eine Lizenz für „neuartige Lebensmittel“ beantragen müssen.
Paice wies darauf hin, dass die Europäische Kommission die derzeitige Nahrungsmittelgesetzgebung anders als die FSA interpretiert: Die Kommission glaubt, dass die Regeln nur für Produkte, die direkt aus geklonten Tieren hergestellt werden, gelten sollten, nicht aber für Produkte aus deren Abkömmlingen. Er fügte hinzu: „In Zukunft teilt die Regierung die Ansicht der Kommission, dass es für die Abkömmlinge geklonter Tiere keine Beschränkungen geben sollte.“
Emma Hockridge von der Soil Association sagte: „Es ist unannehmbar, dass die Regierung diese Schlussfolgerung ohne ausreichende Beweise gezogen hat. Auf der Basis vorhandener wissenschaftlicher Daten können die Auswirkungen von geklonten Nahrungsmitteln auf die menschliche Gesundheit derzeit nicht adäquat beurteilt werden.“
Ein Bericht aus Neuseeland deutet darauf hin, dass nur eins von zehn geklonten Tieren das Erwachsenenalter erreicht.
Lesen Sie die Antwort der Soil Association hier:
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12919  
*Department for Environment, Food and Rural Affairs (britisches Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten)

+ GROSSBRITANNIEN: RUF NACH GESETZEN ZUR KONTROLLE GEKLONTER PRODUKTE
Auf eine Befragung der britischen Behörde für Lebensmittelstandards hin hat GM Freeze dazu aufgerufen, Übergangsgesetze zu schaffen, die Abkömmlinge von geklonten Tieren in Großbritannien unter behördliche Kontrolle bringen sollen. Letzten August kam heraus, dass Fleisch der Abkömmlinge einer geklonten Kuh bereits in die Nahrungskette gelangt war, und dass mindestens 96 Kälber von geklonten Rindern in Großbritannien lebten, die in Zukunft Milch oder Fleisch liefern könnten. Auf ihrem Dezembertreffen sprach sich die Behörde dafür aus, dass für Fleisch und Milch von den Abkömmlingen geklonter Tiere keine besondere Zulassung im Rahmen der Regelung für „neuartige Lebensmittel“ erforderlich sein sollen, bevor sie auf Supermarktregalen auftauchen eine komplette Kehrtwendung von der im August veröffentlichten Linie der Behörde.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12866

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GENTECHNIK-ZULASSUNGEN /-AUSWEITUNGEN
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+ NICHT GENEHMIGTE GENTECH-PFLANZEN BALD IN EUROPAS TIERFUTTER
Nicht genehmigte Gentech-Pflanzen werden zum ersten Mal ohne nötige Freigabe durch Regulierungsbehörden in europäischen Tierfutterimporten erlaubt. Dieser Schritt, der nach intensiver Lobbyarbeit durch die US-amerikanische Regierung und Tierfutterkonzerne erfolgte, beendet die Nulltoleranzpolitik der EU gegenüber nicht genehmigten GVO.

Jeder Futtermittellieferung, die durch nicht genehmigte Gentech-Pflanzen kontaminiert war, wurde bis jetzt der Zugang zum europäischen Markt verwehrt. Die neuen Regeln aber, die voraussichtlich Anfang Sommer 2011 in Kraft treten werden, erlauben eine Kontaminierung von bis zu 0,1% durch Pflanzen, die keine Sicherheitstests in Europa durchlaufen haben.

GM Freeze sagte, dass der Richtlinienwechsel unnötig war, da lediglich 0,2% aller europäischen Sojaimporte jemals und seit Juni 2009 gar keine zurückgewiesen wurden, weil sie nicht zugelassene GVO (die alle aus den USA stammten) enthielten 99,8% der Lieferungen schafften es ohne Probleme auf den europäischen Markt.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12916
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12864
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12868

+ HALTET IRLAND GENTECHNIKFREI
In Irland schloss sich der führende Küchenchef und Fernsehmoderator Clodagh McKenna Menschen aus den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft, Naturschutz und Menschenrechte an. Sie kamen in Dublin zusammen, um Aufmerksamkeit für die Gefahren zu schaffen, die das Ende der Nulltoleranzpolitik für nicht genehmigte GVO der EU birgt.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12921

+ KONTAMINIERUNG MIT NICHT GENEHMIGTEN GVO ILLEGAL IN DEN USA ABER EUROPA AKZEPTIERT ES
In einer Reihe von Gerichtsverfahren, die durch Reisbauern angestrengt wurden, die durch Kontaminierung mit nicht genehmigten gv-Reissorten Marktanteile verloren, hat ein Bundesgericht entschieden, dass auch der niedrige Gehalt an nicht genehmigten GVO in den USA illegal ist. Dies bedeutet, dass, als die USA die EU dazu drängten, niedrige Belastungen mit nicht genehmigten GVO in Europa zuzulassen, sie die EU zu etwas zwangen, was nicht einmal die USA gewillt sind zu tun.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12879

+ USA LASSEN FÜR ETHANOL VERÄNDERTEN MAIS ZU
Eine Maissorte, die so genetisch verändert wurde, dass sie eine Umwandlung in Ethanol vereinfacht, wurde vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) für den kommerziellen Anbau zugelassen.

Die Entscheidung wurde trotz der Einwände von Getreidemüllern und Anderen in der Lebensmittelindustrie getroffen, die davor warnten, dass falls der industrielle Mais den für Lebensmittel bestimmtem Mais fremdbestäuben oder mit ihm vermischt würde, würde zu krümeligen Maischips, durchweichtem Müsli, Brotlaiben mit feuchtem Kern und ‚Corn Dogs’ [Würstchen im Maismehlmantel, Anm. d. Übers.] mit unzureichender Hülle führen.

„Falls dieser Mais mit anderem Mais vermischt wird, wird dies wesentliche negative Auswirkungen auf die Qualität und Eigenschaften von Lebensmitteln haben“, sagte der Nordamerikanische Müllerverband.

Der von Syngenta entwickelte Mais enthält ein mikrobielles Gen, welches zur Produktion eines Enzyms führt, dass die Maisstärke zu Zucker spaltet – dem ersten Schritt zur Herstellung von Ethanol. Ethanolhersteller kaufen nun dieses Enzym namens Alpha-Amylase in flüssiger Form und fügen es ihrem Mais zu Beginn des Produktionsprozesses zu.

Andrew Kimbrell, Geschäftsführer des Zentrums für Lebensmittelsicherheit, sagte: „Das USDA hat erneut die Einzelinteressen der Biotechnologie- und Biokraftstoffindustrie über die eindeutigen Risiken für das Lebensmittelsystem unserer Nation gestellt. Die Obama-Regierung ist sich sehr wohl der kostspieligen Auswirkungen bewusst, die die Kontaminierung durch Starlink-Mais auf Landwirte und die Lebensmittelindustrie hatte und ist nun bereit, den gleichen Fehler zu wiederholen.“

Bill Freese, wissenschaftspolitischer Berater am Zentrum für Lebensmittelsicherheit, sagte: „Syngentas Biokraftstoff-Mais wird unweigerlich für Lebensmittel bestimmten Mais kontaminieren und würde wohl zu erheblichen Zurückweisungen auf unseren Mais-Exportmärkten führen, was dann den Landwirten schadet.“

GMWatch Kommentar: Dies ist die dritte umstrittene Gentech-Sorte (die ersten zwei sind gv-Luzerne und gv Zuckerrüben), die innerhalb weniger Wochen vom USDA zugelassen wurden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12881

+ USA: „GENTECH-LUZERNE WIRD ÜBERALL SEIN“
Als Kommentar zur neuerlichen Deregulierung von Gentech-Luzerne durch das USDA sagte Andrew Kimbrell, Geschäftsführer des Zentrums für Lebensmittelsicherheit: „Das USDA ist durch seine Regulierung von Biotech-Pflanzen zu einer gefährlichen Institution geworden und seine Entscheidung wurde getroffen, obwohl die Beweise zunehmen, dass Gentech-Luzerne sowohl die Rechte von Landwirten und Verbrauchern gefährdet als auch der Umwelt schadet.“ Für eine hervorragende Analyse der Entscheidung zu Gentech-Luzerne im Non-GMO Report, lesen Sie hier weiter:
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12882

+ USA: MONSANTOS GENTECH-SAAT IST UNDEMOKRATISCH
Während Amerika dagegen allergisch zu sein scheint, dass Beamte ohne Profitgedanken heutzutage auch nur irgendetwas kontrollieren, hat ein reflexhaftes Vertrauen in den „freien Markt“ zu einer erdrückenden zentralisierten Steuerung fast all unsere Lebensmittel – vom Erzeuger bis zum Verbraucher – geführt, so ein Artikel im ‚Christian Science Monitor’. Die jüngst getroffene Entscheidung der Obama-Regierung, Gentech-Lebensmittel radikal auszubauen eine uneingeschränkte Zulassung der Produktion von „Roundup Ready“-Luzerne und Zuckerrüben durch den Biotech-Agrarkonzern Monsanto markiert eine einschneidende Verschärfung dieser Zentralisierung der Lebensmittelproduktion in den Händen nur einiger weniger Konzerne, die von kaum etwas anderem als dem Profitgedanken geleitet werden.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12927

+ KANADA: GENTECH-LACHS KÖNNTE FISCHBESTÄNDE GEFÄHRDEN
Wissenschaftler der Regierung weisen darauf hin, dass die Gefahr besteht, dass die kanadische Fischbestände Schaden nehmen könnten, sollte der weltweit erste Gentech-Lachs zur Kommerzialisierung zugelassen werden. Durchgesickerte interne Aufzeichnungen zeigen auch, dass Experten des Ministeriums für Fischerei und Ozeane (DFO) besorgt über „begrenzte“ und möglicherweise „eingeschränkte“ Regulierungsbefugnisse bei der Zulassung von Gentech-Fisch sind. Die Analyse von leitenden auf Biotechnologie und Aquakultur spezialisierten Wissenschaftlern erfolgt während ein Unternehmen namens AquaBounty Technologies daran arbeitet, Gentech-Lachs auf den Teller zu bringen.

Im August 2010 schloss eine vorläufige Analyse der US-amerikanische Zulassungsbehörde für Lebens- und Arzneimittel (Food and Drug Administration), dass der Lachs, der in der kanadischen Region Atlantik-Kanada gentechnisch verändert wurde, um ein zweimal schnelleres Wachstum im Vergleich zu normalen Fischen zu erreichen, sicher für den Verzehr sei und keine bedeutenden Umweltauswirkungen zu erwarten seien.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12927

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FORSCHUNG
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+ KEIN SAATGUT, KEINE UNABHÄNGIGE FORSCHUNG
Wir können uns kein vollständiges Bild über die Sicherheit von Gentechnik-Pflanzen machen, da die Agrarkonzerne unabhängige Studien über ihre patentierten Gentechnik-Pflanzen erschweren, heißt es in einem Artikel der LA Times von Dr. Doug Gurian-Sherman. Die Konzerne weigern sich in vielen Fällen, unabhängigen Wissenschaftlern das notwendige Saatgut zur Verfügung zu stellen. Oder sie stellen Bedingungen, die den Untersuchungen enge Grenzen setzen. Im Jahr 2009 schrieben 26 Wissenschaftler von Universitäten einen Brief an die Umweltschutzbehörde, in dem sie gegen diesen restriktiven Zugang zum Saatgut protestierten.

Danach traf Monsanto eine Vereinbarung mit dem US-Landwirtschaftsministerium, die den Wissenschaftlern der Behörde für eine Reihe von Versuchen Zugang zu Monsantos Saatgut gewährt. Ebenso schloss der Konzern befristete Abkommen mit einigen Universitäten. Doch aus Sicht von Gurian-Sherman gehen diese Vereinbarungen nicht weit genug. “Zum einen sind die Absprachen und Regeln für die Zusammenarbeit nicht bindend. Die Konzerne können jederzeit aussteigen. Zum anderen sind sie undurchsichtig. Tatsächlich hat die Öffentlichkeit keine Ahnung davon, wie weit diese Absprachen reichen und in wie vielen Fällen sie überhaupt angewandt werden. Und was ist mit solchen Wissenschaftlern an Universitäten und Forschungseinrichtungen, welche nicht Teil dieser freiwilligen Vereinbarungen sind? Sie bleiben kaltgestellt.”
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12880

+ DIE “LÖSUNG” DER GENTECH-INDUSTRIE FÜR GLYPHOSAT-RESISTENTE UNKRÄUTER: 2,4-D-TOLERANTE PFLANZEN
Der Agrochemie-Konzern Dow hat sich eine neue Lösung für das Problem mit den glyphosatresistenten Unkräutern ausgedacht, denn die Resistenz macht die gv-RoundupReady-Technik auf die Dauer nutzlos. Der Konzern hat ein Gen entdeckt, welches – in eine Maispflanze eingebaut diese Pflanze tolerant gegenüber 2,4-D und ähnlichen Herbiziden macht. So wird es ausführlich in einer Studie von Angestellten des Konzerns beschrieben. Die Methode wird als ein wichtiger Fortschritt angepriesen, der dazu beiträgt, “die Effizienz und ökologischen Vorteile von herbizidresistenten Pflanzen” sicherzustellen. Die Autoren behaupten in ihrer Studie, dass 2,4-D sicher ist wobei sie zwei wissenschaftlich zweifelhafte Quellen zitieren.

Der unabhängige Berater für chemische Risiken Tony Tweedale hob hervor, dass die Risikobewertung von 2,4-D die US-Forstbehörde – die Teil des Landwirtschaftsministerium (USDA) ist – zu einem weniger beruhigenden Ergebnis kam. In dem USDA-Papier heißt es: „Auf Grundlage aktueller Studien, die in offen zugänglichen Fachliteratur veröffentlicht wurden, schädigt 2,4-D das Immunsystem und die Entwicklung des Immunsystems, insbesondere wenn das Gift in Verbindung mit anderen Herbiziden eingesetzt wird. Die Wirkungsweise der Toxizität von 2,4-D besteht in der Störung der Zellmembran und des zellulären Stoffwechsels. Die molekulare Grundlage der giftigen Wirkung von 2,4-D auf Lymphozyten und das Nervengewebe des Menschen ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Einleitung des programmierten Zelltods, auch bekannt als Apoptosis.“

Die größte Ironie dabei ist, dass Dows “Lösung” für die Glyphosatresistenz schon gescheitert ist. Laut der Internetseite weedscience.org, die von der Pestizidindustrie finanziert wird, gibt es bereits Unkräuter, die gegen 2,4-D resistent sind.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12887
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12888

+ GIBT ES EINE VERBINDUNG ZWISCHEN ROUNDUP-READY UND MISSGEBURTEN BEI TIEREN?
Dr. Don Huber, Pflanzenpathologe und emeritierter Professor der Purdue Universität, hat einen Offenen Brief an den US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack geschrieben. Darin legt er dar, dass es eine Korrelation zwischen zwischen entweder Glyphosat oder RoundupReady-Pflanzen einerseits und einem neuen, bislang unbekannten Organismus gibt, welcher sowohl zu Pflanzenkrankheiten führt als auch zu Missgeburten und Unfruchtbarkeit bei Tieren. Er schreibt, dass der Krankheitserreger allem Anschein nach in Verbindung zu Glyphosat, dem Hauptbestandteil von Roundup, steht.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12899
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12925

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KENNZEICHNUNG
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+ USA: WARUM WERDEN GENTECH-LEBENSMITTEL NICHT GEKENNZEICHNET?
Der New York Times-Journalist Mark Bittmann hat einen Sturm ausgelöst, als er die naheliegende Frage stellte.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12928

+ USA: SELBSTGEMACHTE GENTECH-KENNZEICHNUNGEN
Da gv-Lebensmittel in den USA nicht gekennzeichnet werden, hat die Kampagne “Millions Against Monsanto Truth-in-Labeling” die Sache selbst in die Hand genommen. Die Aktivisten kleben den Spruch “Oh Nein! Ist es GVO?” auf konventionelle Produkte, die höchstwahrscheinlich GVO enthalten und ebenso auf Fleisch, Milch und Eier, die von Tieren aus dem Fütterungsprogramm CAFO (Confined Animal Feeding Operations) stammen. Dort wird gentechnisch verändertes Getreide verfüttert. Ebenso stellt die Kampagne ein Aktionspaket mit Aufklebern bereit, so dass auch du Produkte kennzeichnen kannst. Wenn du dich bei dieser “Guerilla-Kennzeichnung” in einem Laden deiner Stadt unwohl fühlst, gibt es auch noch eine andere Möglichkeit: Wenn du in deiner Vorratskammer ein Produkt findest, dass gentechnisch verändert sein könnte, kennzeichne es, mach ein Foto davon und schick es an den Lebensmittelhändler, bei dem du es gekauft hast.

Hier sind die Sachen, die du brauchst:
1. Ein Einkaufsratgeber für gentechnikfreie Produkte http://www.nongmoshoppingguide.com/
2. "Oh No! Is It GMO?"-Aufkleber http://organicconsumers.org/monsanto/oh-no-gmo-labels.pdf
3. Die “Millionen gegen Monsanto”-Petition
an Whole Foods: http://www.organicconsumers.org/articles/article_22495.cfm
an Trader Joe's: http://www.organicconsumers.org/articles/article_22497.cfm

an die sechs führenden Lebensmittelhändler http://www.organicconsumers.org/articles/article_22309.cfm
4. Das Photoalbum des Bioverbandes Organic Consumers Association http://capwiz.com/grassrootsnetroots/picturepages.tt
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12894

+ DURCH GENTECHNIK-KENNZEICHNUNG ENTSTEHEN KEINE KOSTEN
“Es gab niemals einen fundierten Bericht darüber, dass die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Produkten zu höheren Preisen bei Lebensmitteln führt”, schreibt Prof. Chris Viljoen, Chef des GVO-Testlabors an der University of Free State in Südafrika.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12871

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KONTAMINIERUNGEN
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+ EU-IMKER KÖNNTEN ANSPRUCH AUF SCHADENSERSATZ VON GENTECH-UNTERNEHMEN HABEN
Das höchste Gericht der EU könnte Honig, der Spuren von gentechnisch verändertem (gv-) Material enthält, als "Lebensmittel produziert" aus gv-Pflanzen klassifizieren. Eine derartige Regelung könnte Imker, deren Bienenstöcke sich in der Nähe von Feldern mit gv-Pflanzen befinden, ein Recht auf Schadensersatz einräumen. Imker, deren Bienenstöcke in der Nähe von Feldern mit Monsanto-gv-Mais stehen, können ihren Honig in der Europäischen Union nicht ohne behördliche Zustimmung verkaufen, sagte ein Berater beim Europäischen Gerichtshof. Der Nachweis "selbst kleinster Mengen von Pollen" des gv-Mais’ sei Grund genug, den Verkauf einzuschränken, sagte Generalanwalt Yves Bot.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12893

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VIDEOS: AGROTREIBSTOFFE
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Hier sind eine Reihe Videos, die wir unlängst unserer Sammlung über Gentechnik und verwandte Themen zugefügt haben. Wir ergänzen ständig weitere Videos schau sie an unter:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12211:videos-introduction

+ WARUM BIOTREIBSTOFFE EINE SCHLECHTE IDEE SIND
Falls Du denkst, Biotreibstoffe seien eine gute Idee, musst Du diesen Kurzfilm ansehen. Pflanzen anzubauen, um daraus Treibstoff zu gewinnen nimmt den Menschen in armen Ländern ihre Nahrungsgrundlage. Darüber hinaus ist es nicht besser als fossile Brennstoffe zu benutzen. Biotreibstoffe werden bereits dem Benzin, das wir kaufen, beigemengt. Nimm die Tatsachen aus diesem Kurzfilm und werde aktiv, um die Regierungen an der Unterstützung von Biotreibstoffen zu hindern.
http://www.gmwatch.eu/gm-videosb/29-myth-of-biofuels/12149

+ AUSWIRKUNGEN DER BIOTREIBSTOFFE AUF DIE LÄNDER DES SÜDENS
Dr. Ricardo Navarro, Vorsitzender der “Friends of the Earth” in El Salvador (CESTA), diskutiert die Auswirkungen der Biotreibstoff-Produktion und Politik auf die Länder des Südens.
http://www.gmwatch.eu/gm-videosb/29-myth-of-biofuels/12226

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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
Für all diejenigen, die den Wochenrückblick nicht erhalten
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GENTECHNIK-ZULASSUNGEN IN DEN USA
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+ GENTECH-LUZERNE EINE SCHLECHTE LÖSUNG FÜR EIN NICHT VORHANDENES PROBLEM
Nach der Ankündigung des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, dass es Monsantos gv-RoundupReady-Luzerne dereguliert, kommentierte der Autor und Advokat nachhaltiger Ernährungssysteme, Michael Pollan: "93 Prozent des Luzernenheus wird ganz ohne Herbizide angebaut", was bedeutet, dass gv-RR-Luzerne "eine schlechte Lösung für ein nicht vorhandenes Problem ist".
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12844

+ ROUNDUP – DAS PESTIZID, BEREIT “UNS IN DEN ABGRUND ZU STÜRZEN"
Die Zulassung noch einer weiteren Nutzpflanze, die vom “Roundup”-Spritzen abhängig ist, der gv-Luzerne, erregt ernste Besorgnis über die Gesundheit der Menschen im Zusammenhang mit dem Pestizid, lautet ein Bericht des Rodale-Instituts für ökologischen Landbau. Es lässt sich nicht vom Obst und Gemüse abwaschen, weil es in der Pflanze eingelagert wird. Darüber hinaus bedeutet das “Roundup Ready”-System, dass noch mehr als zuvor davon in die Nahrungskette gelangt. Der Pflanzenpathologe Dr. Don Huber, emeritierter Professor der Purdue-Universität, sagt: "Das ist die am meisten missbrauchte Chemikalie, die wir je in der Landwirtschaft hatten. Wir benutzen Mengen an Chemie, die wir in der Vergangenheit nie für möglich hielten."
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12853

+ GEGNER DES GENTECH-LUZERNE BEREITEN RECHTSSTREIT VOR
Das Zentrum für Lebensmittelsicherheit (Center for Food Safety, CFS) plant, das US-Landwirtschaftsministerium USDA wegen seiner "unsauberen und illegalen Zulassung" von gv-Luzerne zu verklagen. Du kannst hier einen Beitrag zum Rechtshilfefond des CFS leisten:
http://bit.ly/hBCShc
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12844

+ USDA ERLAUBT ANBAU VON GENTECH-ZUCKERRÜBEN TROTZ GERICHTLICHER ANORDNUNG
Der Überwachungsstelle für Tier- und Pflanzengesundheit (APHIS) beim US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium widersetzte sich einer gerichtlichen Anordnung und gab einen neuen Entscheid heraus, um der US-amerikanischen Zuckerrüben-Industrie die Fortsetzung des Anbaus von Monsantos gv-RoundupReady-Zuckerrüben zu erlauben. Die Entscheidung wird umgehend vor Gericht von einer Koalition aus Landwirten und Umweltschutzgruppen angefochten werden,besteht aus: dem Zentrum für Lebensmittelsicherheit (Center for Food Safety), der Organic Seed Alliance, High Mowing Organic Seeds und dem Sierra Club. Dieselbe Allianz bewirkte im August letzten Jahres, dass die vorangegangene Entscheidung des APHIS, den Anbau zu erlauben, wegen der Verletzung von Umweltgesetzen für ungültig erklärt wurde. Die Koalition erklärte die neue Entscheidung ebenfalls als ungesetzlich und gelobte, sie zu kippen.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12861
http://bit.ly/gH9Lir

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‘CORPORATE CRIMES’
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+ ARGENTINIEN: WEITERES “RTRS”-UNTERNEHMEN DER SKLAVENÄHNLICHEN BEHANDLUNG VON ARBEITERN ANGEKLAGT
Nach einem Bericht in einer argentinischen Tageszeitung haben Argentiniens Behörden der Agrarkonzern Pioneer – eine Tochter des Gentechnik- und Chemie-Unternehmens DuPont – des Menschenhandels, der Unterbringung der Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen an seiner Produktionsstätte in Cordoba sowie der Steuerhinterziehung angeklagt. Pioneer und DuPont sind Mitglieder der Vereinigung der Soja-Produzenten “AAPRESID” (unter dessen Mitgliedern sich Monsanto, BASF, Bunge, Bayer und Syngenta befinden), die wiederum Mitglied des “Runden Tisches für verantwortungsvolle Sojaproduktion” (Round Table on Responsible Soy, RTRS) ist. RTRS wird sein Ökoschwindel-Etikett "verantwortungsvolles“ Soja in diesem Frühjahr herausbringen. Der Bericht steht in einer Reihe mit dem ähnlichen Fall des Unternehmens und RTRS-Mitglieds “Nidera”, das gv-Saatgut produziert und von den Behörden der Steuerhinterziehung und Behandlung seiner Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen angeklagt wurde. Nidera wurde Berichten zufolge für schuldig befunden, wobei unklar blieb, in welchen Punkten der Anklage.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12845

+ EUROPA: NIEDERLÄNDISCHE NROs FÜR UNTERSTÜTZUNG DER KENNZEICHNUNG "VERANTWORTLICHVOLLES" SOJA KRITISIERT
Neun belgische Umwelt- und Nord-Süd-Organisationen haben ihre Besorgnis über eine Kennzeichnung “verantwortungsvoll” für giftiges Soja zum Ausdruck gebracht, von dem vieles gentechnisch verändert sein wird. Der Brief wurde an ihre Kollegen von den niederländischen Nichtregierungsorganisationen Solidaridad, WWF, IUCN, Both Ends, ICCO und SNM gesandt. Diese Organisationen unterstützten den “RTRS” (“Runden Tisches für verantwortungsvolle Sojaproduktion”) durch Schreiben an Händler mit der Bitte, sog. "verantwortungsvolles" Soja zu kaufen.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12860