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GM WATCH MONATSRÜCKBLICK NR. 87

Von Claire Robinson, Herausgeberin des Monatsrückblicks
Website: http//www.gmwatch.org
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch
Facebook: http://bit.ly/c6OnaX

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INHALTSVERZEICHNIS
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NEUESTE NACHRICHTEN:
* LOBBYWATCH
* BIENEN
* ÜBERNAHME DURCH KONZERNE
* FORSCHUNG
* WIDERSTAND
* BIOKRAFTSTOFFE
* GENTECH FEHLSCHLÄGE
* GENTECH KONFERENZ

DIE RESTLICHEN NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE:
* LOBBYWATCH - KANAL 4 TV "WAS DIE GRÜNE BEWEGUNG FALSCH VERSTANDEN HAT"
* WEITERE LOBBYWATCH NACHRICHTEN
* WIDERSTAND
* GENTECH INSEKTEN
* GENTECH-TIERFUTTER

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NEUESTE NACHRICHTEN
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LOBBYWATCH
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+ BIOTECH INDUSTRIE ZAHLT MEHR ALS EINE HALBE MILLIARDE FÜR LOBBY-AKTIVITÄTEN
In der zurückliegenden Dekade haben die führenden Biotech-Firmen und Wirtschaftsverbände aus dem Nahrungs- und Landwirtschaftssektor mehr als eine halbe Milliarde Dollar - $572 Millionen als Beiträge zu Kampagnen und für Lobbyaktivitäten im Kongress zur Unterstützung kontroverser Industrieprojekte wie Gentech-Nahrungstiere ausgegeben. Dies geht aus einer neuen Analyse der Verbraucherschutzgruppe ”žFood und Water Watch“ hervor.
“Die Öffentlichkeit muss wissen, dass trotz ihrer Bedenken gegen den Verzehr von genetisch veränderten Nahrungsmitteln eine machtvolle Industrie Hunderte Millionen Dollar ausgibt, um Produkte wie Gentech-Lachs zu fördern,“ sagt Wenonah Hauter, Geschäftsführer von ”žFood & Water Watch“. ”žWährend der zurückliegenden Monate hat unsere Koalition mehr als 350.000 Petitionen von Verbrauchern gesammelt, welche der Zulassung von gentechnisch verändertem Lachs durch die FDA widersprechen. Aber leider müsste jeder dieser Verbraucher ca. $ 1.500 zahlen, um mit dem Lobby-Einfluß der Biotechindustrie gleichzuziehen.”
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12673

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BIENEN
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+ BETEILIGUNG DER PESTIZID-INDUSTRIE AN EU RISIKOABSCHÄTZUNG GEFÄHRDET BIENEN
“Experten” der Industrie untergraben eine Bewertung der EU zu den Bestimmungen für Pestizide und gefährden die europäische Bienenpopulation weiter, besagt eine neue Forschung der Koordination Europäischer Bienenhalter und ”žCorporate Europe Observatory“.
Laut dieser Forschung berücksichtigen die vorgeschlagenen neuen Sicherheitstests für in der EU genutzte Pestizide nicht den Vorgang, in dem systemische Pestizide sich in Bienen und deren Nahrungsangebot anreichern können. Die Anzahl der Bienen ist in Europa um bis zu 30 Prozent im Jahr zurückgegangen, was die Nahrungsversorgung bedroht, in welcher die Bestäubung durch Bienen eine zentrale Rolle spielt. Eine Reihe von Gründen ist hierfür verantwortlich.
Der Bericht fand heraus, dass eine Vielzahl von “Experten” der Pestizid-Unternehmen darin eingebunden sind zu definieren, welche Tests notwendig sind um die Sicherheit neuer Pestizide unter der EU Pestizidrichtlinien zu überprüfen. Diese ”žExperten“ haben Sicherheitstests vorgeschlagen, welche solche Pestizide als sicher klassifizieren würden, die ein Drittel der Bienen in einem Bienenstock zerstören eine Verlustrate, die zu einem rasanten Rückgang der Bienenanzahl führen und die Bienenhaltung unrentabel machen würde.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12674

+ PESTIZIDE MIT "VOLLSTÄNDIGEM ÖKOLOGISCHEN ZUSAMMENBRUCH" BEI INSEKTEN UND VÖGELN IN VERBINDUNG GEBRACHT
Laut einem neuen Buch trägt der Gebrauch bestimmter Pestizide in der Landwirtschaft die Schuld am Rückgang der Vogel- und Bienenpopulationen in Europa. In “The Systemic Insecticides: A Disaster in the Making” (‘Die systemischen Insektizide: Die Anbahnung einer Katastrophe’) weist Toxikologe Dr. Henk Tennekes darauf hin, dass gefährliche, als Neonikotinoide bekannte Insektizide die Vogel- und Insektenwelt gravierend beeinträchtigen, und dass ihr weiterer Einsatz in einer "Umweltkatastrophe" resultieren könnte. Neonikotinoide finden häufig Verwendung als Saat-Beizmittel bei Mais, Sonnenblumen und Raps. Allerdings, so Tennekes, breiten sie sich nicht nur in der gesamten Pflanze und in Nektar und Pollen aus, sondern haben auch ein hohes Auswaschungspotential und sickern so in Boden und Grundwasser. Selbst geringe Konzentrationen könnten aufgrund der hohen Beständigkeit in Böden und Wasser tödlicher sein als bisher angenommen, fügt er hinzu. In einer Studie, die
  im
September in dem Wissenschaftsjournal ‘Toxicology’ veröffentlicht wurde, legte Tennekes nahe, dass dies ein Faktor bei den zurückgehenden Bienenzahlen in Europa sei. Jetzt geht er davon aus, dass Bienen nicht die einzigen Opfer sind.
"Jegliches Insekt, das an den Pflanzen frisst, stirbt. Jede Biene, jeder Schmetterling, die Pollen oder Nektar von den Pflanzen sammeln, wird vergiftet. Neonikotinoide verhalten sich wie Karzinogene und kontaminieren leicht Grund- und Oberflächenwasser. Die Umweltverschmutzung mit diesen Insektiziden könnte langfristig fatale Folgen haben, und meine Befürchtungen wurden durch umfangreiche Untersuchungen bestätigt", so Tennekes. http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12674”¨

+ BRITISCHER IMKERVERBAND WIRD BIENENTÖTENDE PESTIZIDE NICHT MEHR UNTERSTÜTZEN
Der britische Imkerverband (British Beekeepers' Association, BBKA) hat Pläne angekündigt, nach denen er seine umstrittene Praxis, Pestizide gegen Geldzahlungen führender Chemieunternehmen zu unterstützen, aufgeben wird. Die Zustimmung, vier Produkte als ”žbienenfreundlich“ zu bezeichnen als Gegenleistung für 17.500 britische Pfund pro Jahr, rief Empörung unter vielen Imkern hervor, da eines der Unternehmen, Bayer Crop Science, Pestizide herstellt, die mit dem Sterben von Honigbienen weltweit in Verbindung gebracht werden.
Imker Graham White, der vor über zwei Jahren den Verband verließ aus Protest gegen so wie er es nannte - ein "Geheimabkommen mit den Pestizidherstellern, deren Produkte tödlich für Bienen sind", sagte, alle Verbindungen zur Pestizidindustrie sollten sofort gekappt werden. "All diejenigen, die diese Politik der Pestizidunterstützung geschaffen und gelenkt haben, müssen aus dem BBKA geworfen und durch wahre Imker ersetzt werden. Der BBKA erfüllt seinen Zweck nicht und wird niemals seine moralische Integrität wieder erlangen bis er sich als Organisation rekonstitutiert, die sich ausschließlich um die Bienenzucht kümmert und die bereit ist, gegen jeglichen Einsatz von systemischen Pestiziden auf britischen Feldern zu kämpfen".
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12674

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ÜBERNAHME DURCH KONZERNE
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+ USA: BEHÖRDEN WEIGERTEN SICH, AUSBREITUNG VON GENTECH-STRAUSSGRAS ZU VERÖFFENTLICHEN
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) und das Landwirtschaftsministerium des US-Bundesstaates Oregon (ODA) weigerten sich, die Öffentlichkeit zu warnen, dass gv-Straussgras (Agrostis) sich von einem Testfeld in Western Idaho in Bewässerungsgräben in Eastern Oregon ausgebreitet hat. Carol Mallory-Smith, eine Unkrautspezialistin an der Oregon State University, machte die Entdeckung, nachdem sie Proben von Farmern aus Malhuer County erhalten hatte. Das Roundup-resistente Weiße Straußgras, das von Scott's Co. entwickelt wird, ist für den uneingeschränkten kommerziellen Anbau nicht genehmigt. Mallory-Smith forderte das ODA und die Abteilung Tier- und Pflanzenschutzkontrolle des USDA -  der Behörde, die für Regulierung der Pflanze verantwortlich ist - auf, die Entdeckung öffentlich zu machen. Beide lehnten ab.
Mallory-Smith hielt die Informationen für relevant für ein Gerichtsverfahren, das am Landgericht San Francisco geführt wird. In dem Verfahren hat Richter Jeffrey White darüber zu entscheiden, ob die Produktion von gv-Zuckerrübe genehmigt werden soll. Mallory-Smith entschied, selbst zu handeln: "Ich benachrichtigte Scotts, ich benachrichtigte das Landwirtschaftsministerium Oregons, und ich benachrichtigte die Menschen, die an dem Gerichtsverfahren zu Zuckerrüben beteiligt sind".
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12669
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12664

+ BIOWATCH BESORGT ÜBER MONOPOLISIERUNG DER SÜDAFRIKANISCHEN SAATGUT-INDUSTRIE
‘Biowatch South Africa’, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für Biodiversität und nachhaltige Lebensgrundlagen einsetzt, hat der Wettbewerbskommission Südafrikas ernstliche Bedenken gegen Fusionen und entstehende Monopole in der südafrikanischen Saatgutindustrie Südafrikas vorgetragen. Die Anhörungen wurden von der Wettbewerbskommission initiiert, um Bedenken gegen eine geplante Fusion zu prüfen. Bei der Fusion geht es um Pannar Seeds, dem größten verbleibenden südafrikanischen Saatgutunternehmen, und Pioneer Hi-Bred, einem US-Saatgutunternehmen, das zu DuPont gehört.
Pioneers Versuch, Pannar zu erwerben ist deswegen bedenklich, weil Bauern dadurch von zwei ausländischen Unternehmen abhängig würden, die den Großteil des lokal verfügbaren Saatguts kontrollierten. Monsanto, das andere ausländische Unternehmen, kaufte bereits vor mehreren Jahren zwei große südafrikanische Saatgutunternehmen auf - Sensako and Carnia - und ist heute der weltgrößte Saatgutkonzern.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12675

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FORSCHUNG
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+ PROBLEME MIT MONSANTOS "NEUER GENERATION" VON RR2 SOJABOHNEN
Schon jetzt zeigen sich Probleme mit Monsantos “RR2 Yield”, der neuen Generation von Roundup Ready-Sojabohnen. Es scheint, sie würden auf dem Feld gelb werden. Eine Studie aus diesem Jahr stellte fest, dass der Grund dafür ist, dass das Herbizid Roundup/Glyphosat in die Photosynthese eingreift in den Prozess, mit dem die Pflanze Sonnenenergie zur Produktion von Zucker nutzt.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12692
Und dies ist nur eines der vielen Probleme, die Glyphosat bezüglich Pflanzen- und Bodengesundheit verursacht eine Zusammenstellung von Studien findet sich unter
http://www.gmwatch.eu/images/pdf/gmsoy_sust_respons_full_eng_v12.pdf [deutsche Fassung: http://www.gmwatch.eu/images/pdf/gmsoy_sust_respons_full_ger_v2.pdf]
Andere Studien zeigten, dass RR2-Ernten enttäuschend sind und Monsantos Versprechungen nicht gerecht werden:
http://www.reuters.com/article/idUSN2515475920100625

+ AUFGEDECKT: DIE FORSCHUNG ZU GLYPHOSAT, VON DER DIE GENTECH-SOJA-LOBBY NICHT MÖCHTE, DASS WIR SIE LESEN
Artikel für ‘The Ecologist’ von GMWatch-Redakteurin Claire Robinson zum Thema Glyphosat/Gentech-Soja in Argentinien.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12691
Großartiger Artikel zu ähnlichen Themen vom Internetdienst “Truthout“:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12653
Der Großteil der in dem Artikel zitierten Studien ist verfügbar unter:
http://www.gmwatch.org/component/content/article/12479-reports-reports

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WIDERSTAND
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+ INDIEN: BAUERN ZERSTÖREN DUPONT'S GENTECH REIS-FELDVERSUCHE
Bauern haben eine Gentech-Reissorte im Feldversuch bei der University of Agriculture Sciences (UAS) nahe Bangalore zerstört.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12676
Video:
http://qik.com/video/19140535/i-say-no-to-gm-rice

+ SCHLUSS MIT DEM "PROJEKT GOLDENE TAGE", ALLIANZ ZWISCHEN REGIERUNG UND MONSANTO
Neu Delhi/ Bhubaneswar, 16. November 2010: Die panindische Bewegung ”žKisan Swaraj Yatra” mobilisiert im ganzen Land Aufmerksamkeit für die fortbestehende Agrarkrise in Indien und fordert einen umfassenden, neuen Weg für die indische Landwirtschaft. Am 46. Tag ihrer insgesamt 71-tägigen Tour durch 20 Bundesstaaten des Landes erreichte die Tour Bhubaneswar.
In Orissa forderte sie die Beendigung der Partnerschaft zwischen der Regierung des Bundesstaats und Monsanto. Im Rahmen des Projekts ”žGolden Days“ (Goldene Tage) werben diese Partner bei den indigenen Bauern des Bundesstaats für die Verwendung von Hybridmais. Damit würden Saatgutmonopolen und umweltfeindlicher Landwirtschaft Vorschub geleistet und das soziokulturelle und wirtschaftliche Leben der indigenen Bevölkerung negativ beeinflusst werden, bekräftigten Mitglieder der ASHA (Alliance for Sustainable & Holistic Agriculture, Organisatoren der ”žKisan Swaraj Yatra“).
Zugleich veröffentlichten sie einen Bericht, der die zentralen Fragen und Gefahren von Partnerschaften öffentlicher Institutionen mit privaten Firmen wie Monsanto auflistet und den Titel trägt ”žMonsanto-ising Indian Agriculture".
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12667
Der Bericht ”žMonsanto-ising Indian Agriculture", unter http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12667
Download als pdf: http://www.gmwatch.org/images/pdf/monsanto-ising_indian_agriculture.pdf

+ BRASILIEN STARTET GENTECH-FREIES SOJAPROGRAMM
Brasilianische Sojaproduzenten, die sich über die geringe Menge an verfügbarem gentechfreien Saatgut auf dem brasilianischen Markt beschwert haben, zählen nun auf die Regierung, um das Problem durch das kürzlich gestartete Programm ”žSoja Livre“ (Freies Soja) zu lösen. Das Programm ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen Embrapa (vom brasilianischen Staat geleitete Agrarforschungsfirma), APROSOJA (Association of Soya Producers of Mato Grosso State; Verband der Sojaproduzenten des Bundesstaats Mato Grosso) und ABRANGE (Brazilian Association of Non Genetically Modified Grain Producers, brasilianischer Verband für Produzenten Gentech-freien Saatguts). Dieses gentechfreie Saatgut soll den Bauern in der Erntesaison 2011/2011 zur Verfügung stehen.
Brasilianische Medien berichteten bereits im Laufe des Jahres, dass Saatguthändler, die von Biotechfirmen wie Monsanto aufgekauft wurden, Bauern dazu gezwungen haben, 85 Prozent ihres Sojasaatguts in der Form von Gentechsorten zu kaufen.      
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12678

+ GLOBALE AKTION - USDA SOLL NEIN ZU GENTECH-RÜBEN SAGEN
Im August entschied ein Bundesgericht, dass die Zulassung von Roundup Ready Zuckerrüben durch das USDA (US Department of Agriculture, US-amerikanisches Landwirtschaftsministerium) rechtswidrig war. USDA hatte keine angemessene Prüfung der Auswirkungen auf Bauern und Umwelt durchgeführt. Das Gerichtsurteil hat das Anpflanzen und Verkaufen von Gentech-Zuckerrüben für solange illegal erklärt, wie das USDA seine Analyse der möglichen Auswirkungen auf Bauern, Umwelt und die Allgemeinheit noch nicht vervollständigt hat.
Nun, unter dem Druck von Monsanto und der Zuckerindustrie, hat USDA vorgeschlagen, das Auspflanzen von Gentech-Zuckerrüben im kommenden Frühjahr wieder zuzulassen bevor die Behörde die Auswirkungen des Saatguts vollständig untersucht hat. Dieser Vorschlag würde die Fortführung der Kommerzialisierung in der Form von Feldversuchen ermöglichen.
Das USDA darf trotz des Einflusses der Biotechindustrie das Gesetz nicht beschneiden und die Wahlfreiheit der Bauern und die öffentliche Meinung nicht ignorieren. Sagen Sie dem USDA, dass dem illegalen Antrag nicht zugestimmt werden darf! Bis zum 6. Dezember 2010 ist die Kommentierung bei USDA möglich, als bitte senden Sie (AUCH WENN SIE NICHT IN DEN USA LEBEN) Ihren Kommentar heute an:
https://secure3.convio.net/cfs/site/Advocacy?cmd=display&page=UserAction&id=349
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12680

+ USA: GENTECH-LACHS VON GROSSER KRITIKERKOALITION ÜBERROLLT
Eine breite Koalition aus Verbraucher-, Umwelt, Geschäfts- und Fischereiverbänden fordert die FDA (US Food and Drug Administration, US-amerikanisches Verbraucherministerium, FDA) dazu auf, die Genehmigung eines Plans zur Zucht gentechnisch veränderten Lachses zu verweigern. Die Koalition übergab der FDA dazu mehr als 360.000 öffentliche Kommentare. Im Kern geht es um einen Antrag der Firma AquaBounty, die in Maine Gentech-Lachs züchten möchte. Während das Unternehmen behauptet, die Lachsfarm werde nur in auf dem Land befindlichen Einrichtungen stattfinden, glauben viele Fisch- und Wildtierexperten, dass es unmöglich wäre, die Ausbreitung des Gentech-Lachses zu verhindern, mit unbekannten Auswirkungen auf die Wildlachsfischerei im Nordatlantik.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12677

+ KANADA: WOZU DIE GEHEIMNISTUEREI WEGEN GV LACHS?
Die AquaBounty und Environment Canada weigern sich beide, der Öffentlichkeit mitzuteilen, ob ein Umweltgutachten zu gv Fischeiern in Auftrag gegeben wurde. Das teilte Leo Broderick vom Council of Canadians mit. Broderick fragte Environment Canada, ob derzeit ein Antrag von AquaBounty vorliege. Environment Canada verweigerte eine Antwort mit dem Hinweis, dass diese Information vertraulich sei. Environment Canada wird also die Beurteilung der Umweltrisiken von kommerzieller gv Lachseierproduktion in einem völlig geheimen Verfahren vornehmen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12683

+ NEUE STUDIE: FDA BEURTEILUNG VON GV LACHS LÜCKENHAFT
Eine Studie der Duke Universität stellte fest, dass das von der Food and Drug Administration (FDA) zur Beurteilung von gv Lachs eingesetzte Verfahren ”žein lückenhaftes Bild“ der Risiken und Vorteile von Tieren ergebe, die möglicherweise die ersten sein werden, die als menschliche Nahrung freigegeben werden. ”žAnstatt sich auf die Sicherheit einer Nahrung zu konzentrieren, die portionsweise konsumiert wird, oder auf die Frage, ob diese Nahrung durch Genmanipulation oder herkömmliche Zuchtmethoden produziert wurde, sollte man die nützlichere Frage stellen, ob die Gesellschaft besser dran ist mit diesem neuen Produkt auf dem Markt, oder ohne sie,“ sagte ein Mitautor der Studie, Jonathan B. Wiener. Der Fisch, der zusätzliche Gene hat, die ihn größer und schneller wachsen lassen, wird von der FDA als ”žneues Tierarzneimittel“ gesehen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12690

+ EUROPÄER MISSTRAUISCH WEGEN GV NAHRUNGSMITTELN
Das Eurobarometer stellte fest: 95 Prozent aller europäischen Teilnehmer halten gv Nahrungsmittel für potenziell unsicher und finden, dass sie keine wirklichen Vorteile haben. Die Umfrage der Europäischen Kommission, die zur Feststellung des Konsumentenverhaltens zu GVO dient, ergab, dass GVO in der Teilnehmergunst während der letzten 15 Jahre stetig gefallen sind. Sogar in Spanien, wo GVO in der Vergangenheit mehr Anklang fanden, ist die Zahl der Befürworter in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent gefallen. Die Studie fand heraus, dass 70 Prozent aller Europäer glauben, GVO seien grundsätzlich unnatürlich. Fast 60 Prozent glauben, dass GVO eine Gefahr für ihre eigene Gesundheit und die ihrer Familien darstellen. 58 Prozent glauben, dass GVO eine Gefahr für zukünftige Generationen darstellen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12679
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12660

+ NORWEGENS LANDWIRTSCHAFTSMINISTER: GENTECH IST UNNÖTIG
Norwegens Minister für Landwirtschaft und Nahrungsmittel, Lars Peder Brekk, sagte auf einem Seminar: ”žZur Zeit glaube ich nicht, dass Gentechnahrungsmittel zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung nötig sind. Zur dringenden Lösung der sich entfaltenden Nahrungsmittelkrise sollten wir uns besser auf Methoden konzentrieren, von denen wir wissen, dass sie funktionieren, und von denen wir wissen, dass sie sicher sind.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12682

+ DEUTSCHES GERICHT STIMMT EINSCHRÄNKUNG VON GENTECHPFLANZEN ZU
Ein hohes deutsches Gericht hat Einschränkungen gegen Gentechpflanzen zugestimmt, die zu den strengsten der Welt gehören. Das Gericht stellte fest, dass diese Einschränkungen mit dem Grundgesetz in Einklang stehen. Das Land Sachsen-Anhalt hatte ein Bundesgesetz angefochten, das Bauern zu Schadenersatz verpflichtet, wenn Bienen und andere Insekten Pollen von Gentechpflanzen auf benachbarte nicht-gv Pflanzen übertragen. Das Gericht stimmte daraufhin einem neuen Gesetz zu, das Bauern dazu verpflichtet, die Art der benutzten Saaten öffentlich bekannt zu geben. Das Gericht stimmte außerdem einer verschuldensunabhängigen Haftungsregel zu, die Bauern dazu verpflichtet, Schadenersatz für den Ernteverlust zu leisten, falls sich natürliche und Gentechpflanzen vermischen sollten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12686

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BIOTREIBSTOFFE
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+ VON WELTBANK BEZAHLTE BIOTREIBSTOFF-FIRMA ERMORDERT SECHS HONDURANER
Am 15. November wurden sechs honduranische Bauern in ihren Feldern von bewaffneten Sicherheitsbeamten der Biotreibstoff-Firma Dinant brutal ermordet. Zwei weitere Bauern wurden schwer verletzt. Als Ergebnis langwieriger Verhandlungen mit der Firma Dinant, die Anspruch auf das Land erhoben hatte, wurden den Bauern vor sechs Monaten vorläufige Besitzurkunden für den Hof zugesprochen. Seitdem bestellten sie dort das Land. In den letzten Wochen bemerkten sie Einfälle von Dinant Sicherheitskräften auf das Land. Obwohl die gewalttätige und korrupte Vergangenheit der Firma wohlbekannt ist, hatte die Weltbank im November 2009 Dinant 30 Millionen Dollar für die Biotreibstoffproduktion in Honduras geliehen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12685

+ FIRMEN STEHLEN LAND FÜR BIOTREIBSTOFFE
Die größten Firmen der Welt überschlagen sich beim Wettlauf, Biomasse in Treibstoffe, Chemikalien und andere profitable Produkte umzuwandeln. Dazu gehöre auch das massive Ansichreissen von Grund und Boden auf der Südhalbkugel der Erde, stellte ein Bericht der ETC Group fest:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12685

+ DIE BIOTREIBSTOFF-TÄUSCHUNG
In den vergangenen Jahren wurden Biotreibstoffe zunehmend unter die Lupe genommen, und die Aussichten sind im Großen und Ganzen nicht gerade positiv. Das stellte ein prägnanter Artikel des Magazins News 24 fest. Weil die meisten Biotreibstoffe derzeit aus Nahrungsmittelpflanzen wie Mais und Pflanzenölen hergestellt werden, ist jetzt weitgehend anerkannt, dass sie maßgeblich am weltweiten Nahrungsmittelpreisanstieg beteiligt waren. In Indonesien und Malaysia haben riesige neue Palmölplantagen, die zur Biodieselherstellung angelegt worden waren, zu Entwaldung und Trockenlegung von Feuchtgebieten geführt, und damit wertvolle Ökosysteme und die Artenvielfalt zerstört. Außerdem wurden dadurch große Mengen von Treibhausgas in die Atmosphäre entlassen. Experimente mit Jatropha, einem vielversprechenden Baum, der nicht als Nahrung geeignet ist, ergaben niedrige Erträge und Missernten. Studien haben gezeigt, dass es einfach nicht genug kultivierbaren Boden gibt, um unsere
Treibstoffgier mit Biotreibstoffen zu befriedigen. Wenn die USA und Europa ihre Produktionsziele in Sachen Biotreibstoff mit im Inland angebauten Pflanzen erreichen wollten, müsste Nordamerika beinahe seine gesamte Soja- und Maisernte zur Treibstoffherstellung benutzen, und Europa hätte nur etwa ein Drittel seines Ackerlandes zur Nahrungsmittelproduktion übrig.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12689

+ USA: BIG OIL FINANZIERT BIOKRAFTSTOFFFORSCHUNG
Das Energy Bioscience Institute wird durch rekordverdächtige 500 Millionen Dollar finanziert, ein 10-Jahreszuschuss des britischen Ölgiganten BP, und öffnete auf dem UC Berkeley Campus im Jahr 2007. Es konzentriert sich darauf, patentierbare Produkte in Form von Biokraftstoffen herzustellen. Lawrence Busch, ein Soziologie der Michigan State University, sagte: "Ich habe nichts gegen patentierbare Objekte." Aber, fragte er,  "überschattet" die Existenz einer großen, durch die Industrie finanzierten Forschungsinstitution nicht alle anderen Alternativen zu Biokraftstoffen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, wie Energiesparen oder verbesserter Transport und Stadtplanung?
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12684

+ US MAISETHANOL "WAR KEINE GUTE STRATEGIE" - GORE
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore hat seine Unterstützung für Maisethanol aus den 1990er Jahren ins Gegenteil gekehrt. Laut einem Reutersartikel sagte Gore: "Es ist keine gute Strategie, diese massiven Subventionen für [US-amerikanisches] Ethanol der ersten Generation zu haben. Ethanol der ersten Generation, denke ich, war ein Fehler. Das Verhältnis der Energieumwandlung ist bestenfalls sehr gering. Sobald ein solches Programm in die Tat umgesetzt wurde, ist es schwer mit der Lobby fertig zu werden, die es unterstützt."
Er verband seine eigene Unterstützung des ursprünglichen Programms mit seinen Präsidentschaftsambitionen. "Einer der Gründe, weshalb ich diesen Fehler beging, ist der, dass ich den Landwirten in meinem Heimatstaat Tennessee besondere Aufmerksamkeit schenkte und eine gewisse Zuneigung zu den Landwirten im Staat Iowa hegte, da ich kurz davorstand für das Amt des Präsidenten zu kandidieren.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12684

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GENTECH FEHLSCHLÄGE
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+ RAJ PATEL ZU T.J. BUTHELEZI UND MONSANTOS Bt-BAUMWOLLPROJEKT IN SÜDAFRIKA
Der südafrikanische Landwirt T.J. Buthelezi hat eine langanhaltende Beziehung mit Monsanto und der Biotechindustrie. Mit deren Hilfe flog er 2002-2003 um die Welt, um Gentech-Lebensmittel zu bewerben. Er berichtete von seinen positiven Erfahrungen mit Monsantos Bt-Baumwolle in Monsantos Vorzeigeprojekt, was zeigen sollte wie Gentech-Pflanzen kleinen Landwirten in Entwicklungsländern, in der südafrikanischen Makhatini-Ebene, helfen könnten.
Wir haben uns oft gefragt, was aus Buthelezi wurde, besonders im Licht des Versagens von Monsantos Bt-Baumwollprojektes in der Makhatini-Ebene. Wir erhielten einen Hinweis durch einen Film von 2007 von einer Gruppe weiblicher Landwirte aus Indien, worin Buthelezis Ehefrau sagt, dass ihre Familie keinen Gewinn aus der Ernte schöpfen. Buthelezi selbst ist sehr zurückhaltend zum Thema Bt-Baumwolle und sagt, dass die Pflanzen nur für große Flächen geeignet seien und dass Landwirte andere Optionen bräuchten.
Raj Patels Buch über die Privatisierung der Lebensmittelversorgung "Stuffed and Starved", füllt die Lücken in der Geschichte Buthelezis. Wenn man Patels Erzählung liest, ist es schwer etwas anderes als Mitgefühl für Buthelezi und seine Familie, die zu der langen Liste derer die Opfer der Gier der Gentech-Industrie zählen, zu empfinden. Lesen Sie hier einen Auszug (Englisch):
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12693

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GENTECH-KONFERENZ
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+ PODCAST MIT INTERVIEWS VON SPRECHERN BEI DER UK GENTECH-KONFERENZ
Ein Podcast mit Interviews von Sprechern der jüngsten Gentech-Konferenz in Großbritannien ist online gestellt worden. Er beinhaltet ein interessantes Interview mit Michael Hart, einem britischen Landwirt, der einen Film über die Desillusionierung über Gentech-Ernten eines amerikanischen Landwirts gedreht hat. Hart sagt: "Jeder Landwirt, mit dem ich gesprochen habe, sagte: "Fangen Sie nicht mit dieser Technologie an."
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12672
Direktdownload des Podcasts:
http://traffic.libsyn.com/biobees/GM_podcast_Oct_2010.mp3

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DIE RESTLICHEN NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
Für diejenigen, die nicht den Wochenrückblick von GM Watch erhalten
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LOBBYWATCH - KANAL 4 TV-SENDUNG "WAS DIE GRÜNE BEWEGUNG FALSCH VERSTANDEN HAT"
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+ PROTEST AUS DEM GLOBALEN SÜDEN GEGEN DOKUMENTATION VON KANAL 4
Es gab einen massiven Protest gegen die Einseitigkeit der neuesten Anti-Umweltschützer-Polemik von Kanal 4 ”žWas die Grüne Bewegung falsch verstanden hat“, welche in Großbritannien am 4. November ausgestrahlt wurde. Repräsentiert von zwei Leuten, die sich selber immer noch als Grüne betrachten, Stewart Brand und Mark Lynas, und mit Unterstützung von Patrick Moore, hat das Programm offenkundige Lügen über Umweltschützer gezeigt, die gut in die Agenda der Unternehmen passen. Das Beste war die Anklage, dass die Grünen einen umweltpolitischen und sozialen Fortschritt behindern, da sie Atomkraft und Gentech-Pflanzen verhindern. Besonders stellte das Programm heraus, dass ohne die nördlichen NGOs Gentech-Pflanzen helfen könnten, den Hunger in Entwicklungsländern zu beenden. Der Journalist George Monbiot kommentierte, Brands “Bestandsaufnahme ist durchsetzt mit magischem Denken, in welchem von der Technologie erwartet wird, alle politischen und ökonomischen Proble
 me zu
lösen.“
Eine Koalition von mehr als 50 Organisationen und Einzelpersonen aus den Entwicklungsländern hat einen Beschwerdebrief an die Chefin der Nachrichten- und Zeitgeschehensredaktion von Kanal 4, Dorothy Byrne, geschickt. Die Koalition beschuldigt die Filmemacher, dass sie nur zwei südliche Kommentatoren genutzt hätten, Florence Wambugu and Shanthu Shantharam, die beide von den großen Gentech-Unternehmen gesponsert werden. Der Brief sagt: ”žWir sind der Unternehmenskampagnen, die behaupten für den globalen Süden zu sprechen, überdrüssig.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12628

+ “AFRICAN BIODIVERSITY NETWORK” VERURTEILT KANAL 4 PROGRAMM
Einer der Unterzeichner des o.g. Briefes an Kanal 4, das African Biodiversity Network (ABN), gab eine scharfe Stellungnahme heraus, in der die Behauptungen des Programms zu Gentechnik verurteilt wurden. ABN zitierte Dr. Tewolde Berhan Egzhiaber, Vorsitzende des äthiopischen Umweltamtes und Mitgründerin von ABN mit den Worten, “Wenn Gentech-Pflanzen erst mal angebaut sind, werden sie sich unweigerlich mit benachbarten verwandten Arten und Wildpflanzen kreuzen und diese verunreinigen. Der große afrikanische Genpool an indigenen Saatgutsorten ist viel zu wertvoll, um zu erwägen, diesen durch sorglose Verunreinigung zu verlieren. Forscher haben sich kaum bemüht, die Potentiale dieser indigenen und lokal angepassten Sorten zur Erfüllung von Ernährungs- und Klimaansprüchen zu untersuchen. Es gibt keinen Beleg dafür, insbesondere unter kleinbäuerlichen Anbaubedingungen, dass Gentech-Pflanzen die Produktion steigern.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12649

+ DIE LÜGEN VON KANAL 4 ZU SAMBIA UND DDT
SAMBIA: Die Sendung ”žWas die Grüne Bewegung falsch verstanden hat“ würgte eine diskreditierte Lüge wieder hervor, dass Hunderte von nördlichen NGOs wie Greenpeace die Regierung von Sambia davon überzeugt hätten, keine US Gentech-Nahrungshilfe zu akzeptieren, und damit 2002 Unglück für hungrige Sambier herbeigeführt hätten. Tatsache ist, dass die sambische Regierung ihre eigene Entscheidung zu Gentech-Nahrungshilfe getroffen hat, und kein Sambier ist des Hungers gestorben.
DDT: Das Programm behauptete fälschlicherweise auch, dass Umweltorganisationen wie Greenpeace dass Pestizid DDT international haben verbieten lassen, was zu Millionen von Malaria-Todesfällen in der Dritten Welt geführt habe. Tatsache ist, dass es niemals ein weltweites Verbot von DDT zum Zweck der Krankheitskontrolle gegeben hat.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12646

+ MEHR ANALYSEN UND KOMMENTARE ZUM PROGRAMM
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12629
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12632
http://bit.ly/bmWSZQ
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12636
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12638
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12647

+ MITWIRKENDER DES PROGRAMMS GEHT GEGEN KANAL 4 VOR
Adam Werbach, einer der am Kanal 4 Programm mitwirkenden Umweltschützer, geht gegen Kanal 4 und die Produzenten des Programms vor, da sie ihn über den Inhalt getäuscht haben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12635

+ KANAL 4 PROGRAMM VON UNTERNEHMENSLOBBYISTEN MODERIERT, DER SICH ALS UMWELTSCHÜTZER AUSGAB
PATRICK MOORE wurde in dem Programm als führender Umweltschützer präsentiert. Aber trotz einer früher führenden Rolle bei Greenpeace ist Moore ein bezahlter Sprecher für die Atom- und Holzfällerindustrie in Kanada und den USA.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12635
http://www.powerbase.info/index.php?title=Patrick_Moore
http://www.pej.org/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=5641
STEWART BRAND: George Monbiot schrieb an Brand, “Genauso wie Patrick Moore berufen Sie sich auf Ihren Ruf als Gründer der frühen Umweltbewegung. Wie Patrick Moore arbeiten Sie jetzt als Unternehmensberater. Übrigens, wen vertritt Ihr Unternehmen gegenwärtig? Die Liste der Unternehmen, welche “Sourcewatch” als Kunden angibt inklusive ExxonMobil, Saudi Aramco, Cargill, Dow Chemical, Shell und BP lässt mir die Haare zu Berge stehen.”
http://www.monbiot.com/archives/2010/11/10/a-charming-falsehood/
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12635
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/11843
http://www.grist.org/article/2009-10-13-stewart-brands-nuclear-enthusiasm-falls-short-on-facts-and-logic/
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12665
Profil von Brand: http://www.powerbase.info/index.php?title=Stewart_Brand

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WEITERE LOBBYWATCH-NACHRICHTEN
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+ ECONOMIST-DEBATTE: IST GENTECHNIK KOMPATIBEL MIT NACHHALTIGER LANDWIRTSCHAFT?
Das Wirtschaftsmagazin The Economist führte eine Debatte darüber, ob “Biotechnologie” mit einer nachhaltigen Landwirtschaft kompatibel ist. Die Wortwahl der Fragestellung deutet darauf hin, dass es sich dabei um einen Versuch handelte, die öffentliche Akzeptanz von “Gentechnik” über den weitläufigen Begriff “Biotechnologie” schleichend zu erreichen. Tatsächlich bedeutet dieser Begriff nicht “Gentechnik”, sondern umfasst eine Breite von Technologien, zum Beispiel auch die Marker-unterstützte Züchtung, welche von der Öffentlichkeit und vielen Umweltorganisationen befürwortet wird. Die Pro-Seite in der Economist-Debatte vertrat die Gentechnik-Ingenieurin Pamela Ronald. Auf Grund ihrer Heirat mit einem Bio-Bauern wurde sie von der Gentech-Industrie zum Aushängeschild gemacht, deren Kampagne darauf abzielte, Gentech-Pflanzen mit ökologischer und nachhaltiger Landwirtschaft zu “verheiraten”. Die Contra-Seite vertrat Chuck Benbrook, Chef-Wissenschaftl
 er am
Zentrum für ökologische Landwirtschaft. Die Leser konnten in einer Umfrage ihre Stimme für Ronald (für eine Hochzeit zwischen Gentechnik und nachhaltiger Landwirtschaft) abgeben oder für Benbrook (für die Inkompatibilität von Gentechnik und nachhaltiger Landwirtschaft). Die Gentech-Gegner gewannen die Abstimmung mit 62 Prozent der Stimmen für Benbrook gegen 38 Prozent der Stimmen für die Gentechnik bzw. Ronald.
http://econ.st/b0V5lc
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12626
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12655
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12656

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WIDERSTAND
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+ INDIEN: FARMER-WITWEN VERBRENNEN KONTERFEI VOM AMERIKANISCHEN PRÄSIDENTEN
Eine Gruppe von Farmer-Witwen hat Bilder vom Präsidenten der USA, Barack Obama, verbrannt. Sie protestierten damit gegen die Landwirtschaftspolitik der USA und deren Förderung von Gentech-Saatgut in Indien. Die Aktion fand statt, als der Präsident während seines Indienbesuchs in Delhi Station machte. Die Farmer-Witwen warfen den USA vor, dass deren Versuch, die indische Landwirtschaft zu globalisieren, allein dem Zweck diene, die Gewinne von Amerikas multinationalen Konzernen (MNCs) zu maximieren. Amerikanische MNCs haben die Krise in der indischen Region Vidarbha verursacht, wo innerhalb der letzten fünf Jahre Tausende von hochverschuldeten Farmern Selbstmord begingen. Die protestierenden Frauen forderten ein Verbot für Bt-Baumwollsaatgut und ein Ende der hohen Subventionen für amerikanische Baumwollbauern.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12650

+ PHILIPPINEN WOLLEN GOLDENEN REIS TESTEN
Die philippinische Regierung plant im Dezember dieses Jahres Freilandversuche, um eine eigene Sorte des gentechnisch veränderten “Goldenen Reis” zu testen. Dieser wurde mit dem Provitamin Beta-Karotin angereichert.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12659

+ ARGENTINIEN: EIN GESETZ ZUM ERHALT DES BÄUERLICHEN LEBENS
Die Beendigung der Bauernvertreibung und die Anerkennung der sozialen Funktion von Landeigentum sind die zwei Säulen eines Gesetzes, das von Argentiniens Landwirtschaftsorganisationen derzeit unterstützt wird. Dieses Gesetz würde die erste wichtige legislative Barriere gegen die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen durch die Agro-Konzerne (insbesondere solchen, die in Gentech-Soja investieren) bedeuten. Ihre Expansionen führten bislang zur Vertreibung von 300.000 Bauern und indigenen Familien.
Der Artikel in Spanisch
http://www.pagina12.com.ar/diario/sociedad/3-156535-2010-11-09.html

+ ARGENTINIEN: HUNGERSTREIK GEGEN DEN EINSATZ VON PFLANZENGIFTEN BEIM GENTECH-SOJAANBAU
Der argentinische Forstwissenschaftler Claudio Lowy ist am 9. November vor dem Büro der Schiedsstelle in Buenos Aires in den Hungerstreik getreten. Er protestierte gegen die Untätigkeit der Behörden bei der Verwendung von Pflanzengiftmitteln im Gentech-Sojaanbau. Drei Tage später beendete Lowy den Hungerstreik, nachdem der Ombudsmann einwilligte, den Landwirtschaftsminister aufzufordern, eine Neuklassifizierung von bestimmten Pestiziden anzuordnen. Die angestrebten neuen Kriterien würden die ganze Breite von gesundheitsgefährdenden Folgen berücksichtigen, wie chronische und subletale Erkrankungen. Derzeit werden lediglich akute und hoch toxische Wirkungen bei der Gefahrenbewertung berücksichtigt.
Der Artikel in Spanisch:
http://www.prensadefrente.org/pdfb2/index.php/anuncios/2010/11/09/p6099?printme=1&skin=print

+ AUFRUF VON GMWATCH: NACHRICHTEN AUS SÜDAMERIKA DRINGEND BENÖTIGT
Südamerika ist die Heimat einer wachsenden Widerstandsbewegung gegen die Macht der Agro-Konzerne, die Ausdehnung des Gentech-Sojaanbaus und den Verbrauch von Glyphosaten und anderen Pflanzengiftmitteln. Vieles von dem, was dort geschieht, geht an Europa und der englischsprachigen Welt unbemerkt vorbei. Wir von GMWatch wollen über den Widerstand gegen Gentechnik und Glyphosate in Südamerika berichten, werden aber durch die Sprachbarrieren daran gehindert. Wenn aber spanisch- oder portugiesisch-sprachige Leser unseres Newsletter uns kurze Zusammenfassungen über die wichtigsten Nachrichten in Englisch zusenden würden incl. des Links auf den Originalartikel oder des Originaldokuments - können wir darüber berichten. Wenn Ihr hier mithelfen wollt, meldet Euch bitte bei This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.. Vielen Dank!

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GENTECH-INSEKTEN
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+ EXPERTEN BESORGT ÜBER DIE FREISETZUNG VON GENTECH-MOSKITOS
Experten für die Sicherheit von gentechnisch veränderten Organismen haben ihre Besorgnis über die Freisetzung von Gentech-Moskitos in die Natur auf den Cayman Islands zum Ausdruck gebracht. Die Freisetzung wurde erst letzten Monat der internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht ein Jahr nach ihrer ursprünglichen Freisetzung.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12661

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GENTECH-TIERFUTTER
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+ BRITISCHE SUPERMÄRKTE SOLLEN TIERPRODUKTE AUS GENTECHNIKFREIER FÜTTERUNG KENNZEICHNEN
Britische Supermärkte wurden dazu aufgerufen, die 70 Prozent ihrer Milch und Fleischprodukte zu kennzeichnen, die von Tieren stammen welche gentechnisch verändertes Futter bekamen. Die Forderung kam auf, als der französische Supermarkt-Riese Carrefour ein neues Logo auf den Markt brachte, um solche Produkte auszuweisen. Die Kette kennzeichnet nun Lebensmittel, welche von Tieren aus gentechnikfreier Fütterung stammen, mit dem Hinweis “Ohne Gentechnik aufgezogen”. Carrefour entschied sich zu diesem Schritt, nachdem Marktforschungen ergeben hatten, dass 96 Prozent der Verbraucher eine solche Kennzeichnung honorieren und 63 Prozent keine Produkte mehr von Tieren essen würden, wenn diese mit Gentech-Futter aufgezogen wurden. Jetzt hat der politische Chef des Umweltverbandes Soil Association, Peter Melchett, an die Geschäftsführer der britischen Supermärkte Tesco, Sainsbury's, Asda, Morrisons, Waitrose and Marks & Spencer geschrieben, und sie aufgefordert, dem Beispiel der französischen Supermarktkette Carrefour zu folgen. Lesen Sie hier Peter Melchetts Brief: http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12663

+ STUDIEN WEISEN GENTECHNISCH VERÄNDERTE DNA IN MILCH UND FLEISCH NACH
Laut eines Sprechers des britischen Einzelhandelsverbandes ”žBritish Retail Consortium“ gibt es keinen wissenschaftlichen Grund dafür, Produkte von Tieren, die mit Gentech-Pflanzen gefüttert wurden, zu kennzeichnen. Durch das Futter könne kein gentechnisch verändertes Material in die Milch oder das Fleisch gelangen, so die Behauptung. Aber diese “wissenschaftliche Empfehlung” ist seit Jahren veraltet. Studien zeigen, dass Gentech-DNA durch das Futter von Tierorganen aufgenommen wird. Gentech-DNA wurde in Milch, Fisch und Fleisch, das von Menschen gegessen wurde, nachgewiesen.
http://gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12427