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GM WATCH MONTHLY REVIEW Nr. 31
Claire Robinson, Redaktion
Sabine Schneider, Übersetzung

Wilkommen beim GM WATCH MONTHLY REVIEW. Wir hoffen, das neue Format gefällt Ihnen.

Ab jetzt sortieren wir die Nachrichten, die wir in den letzten Wochen gesammelt haben, nach Thema, damit Sie Ihr Interessengebiet noch leichter finden können - sei es Landwirtschaft, Umweltsicherheit, Forschung, Interessenverbände oder anderes.
Wir haben sogar versucht, eine Vorschau einzubauen - sehen Sie sich deshalb gleich die NEUESTEN NACHRICHTEN an.

Damit wir das GM WATCH MONTHLY REVIEW noch besser gestalten können, brauchen wir Ihr Feedback.

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INHALT
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NEUESTE NACHRICHTEN
UMWELTSICHERHEIT
KONTAMINATION
BAUERN AN DER FRONTLINIE
FORSCHUNG
INTERESSENGRUPPEN
GENHYSTERIE
INDIEN IM VISIER
GEN-ARZNEIMITTEL
FIRMENNACHRICHTEN

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NEUESTE NACHRICHTEN
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+ NEU : "FUTURE OF FOOD" ONLINE
Der Film "The Future of Food," wird nun auch online gezeigt.
http://video.google.com/videoplay?docid=-1340395745035582980
Zum Hintergrund: http://www.thefutureoffood.com

+ NEU : "THE GMO TRILOGY"
Ein neues dreiteiliges DVD- und CD-Set, das von Jeffrey Smith, dem Autor des Buchs "Seeds of Deception"("Trojanische Saaten"),  herausgegeben wird. Die CD mit einer lebhaften und kurzweiligen einstündigen Rede von Jeffrey Smith können Sie sogar gleich von hier herunterladen:
http://www.seedsofdeception.com/Public/OrderProducts/TheGMOTrilogy/index.cfm

VORSCHAU

+ 15 August : JEFFREY SMITHS NEUES BUCH
Jeffrey Smiths neuestes Werk wird diesen Sommer erscheinen. Sie können Exemplare des Buchs "Genetic Roulette: The Documented Health Risks of Genetically Engineered Foods" hier vorbestellen:
http://www.chelseagreen.com/2006/items/geneticroulette

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UMWELTSICHERHEIT (BIOSAFETY)
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+ TERMINATOR SAATGUT AUF WELTKONFERENZ ZURÜCKGEWIESEN
Die Delegierten der Konferenz zur Artenvielfalt (COP8) in Curitiba, Brasilien, wollen das Defakto-Moratorium für Terminatorsaat-Feldversuche und -Vermarktung aufrechterhalten. Bürgerinitiativen, indigene Völker und Gemeinden reagierten erleichtert. Sie hatten gegen die Versuche Australiens, Kanadas und Neuseelands protestiert, die das Moratorium aufheben wollten. 
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6376
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6374

+ ABKOMMEN VON CURITIBA SIEHT KENNZEICHNUNGSPFLICHT VOR
Auf der 3. Versammlung für eine Abkommen zur Kennzeichnung von Genorganismen im brasilianischen Curitiba haben die Teilnehmer eine Übereinkunft getroffen. Diese Übereinkunft - wenn sie als internationaler Minimalstandard angenommen wird - kann die Einführung eines weltweiten Systems von Erkennbarkeit (Identity Preservation) Trennung und Nachvollziehbarkeit der Herkunft von genveränderten Organismen fördern.
Einzelheiten und Analysen dieses komplexen Themas lesen Sie hier:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6402

+ HUNGERNDE OSTAFRIKANISCHE LÄNDER VERLANGEN DIE WAHRHEIT ÜBER GENNAHRUNGSMITTELSPENDEN
Hungernde ostafrikanische Länder werden bis zur Einführung adäquater Kennzeichnungssysteme genverseuchte Lebensmittelspenden verweigern.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6367

+ GROSSE MEHRHEIT VERLANGT VERÄNDERUNG DES EUROPÄISCHEN ZULASSUNGSSYSTEMS
Die Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben eine Anpassung der Zulassungssysteme für gentechnisch verändertes Saatgut verlangt. In der Begründung heisst es, dass seit der Aufhebung des Moratoriums acht Genprodukte ohne angemessene wissenschaftliche Basis zugelassen wurden. Mehrere Mitgliedsstaaten haben insbesondere die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kritisiert.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6326

+ ZUKUNFT DES GENEXPERTENGREMIUMS ZWEIFELHAFT
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)musste in den letzten Monaten eine Menge Kritik für ihr Genexpertengremium einstecken. Kritiker bezweifeln die Fähigkeit des Gremiums, objektive wissenschaftliche Aussagen zu treffen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6342
Lesen Sie Dr Brian Johns ausgezeichnete Kritik:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6386

+ GELDSTRAFE FÜR SYNGENTAS ILLEGALE FELDVERSUCHE Die brasilianische Umweltbehörde IBAMA hat Syngenta wegen illegaler Feldversuche mit Gensoja mit einer Geldstrafe von einer Million Reais (€ 386.000) belegt. Syngenta hatte das Gensoja in einer Pufferzone rund um das Naturwelterbe der Iguacu Fälle angebaut. Eine richterliche Anordnung für die Verbrennung der Genpflanzen steht noch aus.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6368
Mehr Infos unter "BAUERN AN DER FRONTLINIE"

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KONTAMINATION
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+ BERICHT ENTHÜLLT ILLEGALE AUSBREITUNG VON GMO WELTWEIT
Der erste Bericht über die Ausmasse "versehentlicher" GMO-Verbreitung enthüllte weitverbreitete Kontamination, illegale Pflanzungen und negative Folgen für die Landwirtschaft
Vorkommen:
* Fleisch von Genschweinen wurde an Endverbraucher verkauft
* Konventionell angebaute Pflanzen sind mit Genpflanzen kontaminiert, die Pharmazeutika enthalten.
* Weltweite Verbreitung von illegalem antibiotikresistenten Mais.
* Schmuggel verbotener Genpflanzen
* Nicht zugelassene Genpflanzen werden in Nahrungsmittel gemischt (darunter auch ganze Schiffsladungen von Nahrungsmittelspenden).
* Versehentliche Vermischung verschiedener Genstränge sogar in hochkarätigen wissenschaftlichen Feldversuchen.
Der Bericht enthüllt 113 Vorkommen weltweit, wovon 39 Länder betroffen sind. Seit ihrer Kommerzialisierung 1996 sind offizielle Genpflanzungen aber nur in halb sovielen Ländern erlaubt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6318

+ BIOBAUERN ERHALTEN GENSAAT
Biobauern in Hongkong haben herausgefunden, dass die Papajasamen, die sie von der Regierung erhielten, "sehr wahrscheinlich" genmanipuliert sind.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6399

+ GROSSBRITANNIEN: GENSOJA IN 10% DER PROBEN
In einer Studie der britischen Nahrungsmittelbehörde wurden in 10% der Proben von Zutaten, die Soja enthalten, kleine Mengen von Genmaterial gefunden. Auf den Etiketten war das Genmaterial nicht deklariert.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6398

+ BIOSOJAMILCH KONTAMINIERT
Eine Untersuchung der koreanischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde hat die Kontaminierung von Biosojamilch und Biobabymilch führender koreanischer Nahrungsmittelhersteller enthüllt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6398

+ KATALONISCHER BIOMAIS KONTAMINIERT
Mehr als 50 Menschen haben in einer Protestaktion ein kontaminiertes Maisfeld im spanischen Katalonien abgeschnitten und die beinahe 4 Tonnen Mais verbrannt. Der Protest richtete sich gegen die fortgesetzte Ausbreitung von Genmaisfeldern.
Biobauer Enric Navarro wurde mitgeteilt, dass sein Biomais mit 12,6 % Genmais verseucht sei. Seine Ernte wurde nicht als Biomais anerkannt, es wurde ihm aber angeboten, seinen Mais auf dem konventionellen Markt zu verkaufen. Enric weigerte sich aber, kontaminierten Mais in die Nahrungsmittelkette einzuführen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6347

+ UNGARISCHES SUPERMARKTGESETZ
Nach einer Veröffentlichung, in der Greenpeace behauptet, dass Gensoja-enthaltende Nahrungsmittel ohne Deklaration verkauft werde, haben Supermarktketten in Ungarn versprochen, verdächtige Produkte entweder von ihren Regalen zu räumen oder sie untersuchen zu lassen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6398

+ SILOZUGÄNGE VON SCHWEDISCHEM GENSOJALIEFERANT ZUGESCHWEISST
In Schweden haben Greenpeaceaktivisten eine Lagerhalle für Gensoja blokiert um die Verwendung des Gensojas als Tierfutter zu verhindern.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6389

+ SCHWEDISCHE VERBRAUCHER WOLLEN KEIN FLEISCH VON MIT GENFUTTER GEMÄSTETEN TIEREN
In einer Meinungsumfrage sagten 93% der schwedischen Verbraucher, dass Fleischprodukte von Tieren, die mit Genfutter gemästet wurden, gekennzeichnet sein sollten. 68% sagten, dass sie keine Fleischprodukte von solchen Tieren kaufen würden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6398

+ ***WAS SIE TUN KÖNNEN***
Genfutter schleicht sich langsam, aber sicher in die Nahrungsmittelkette ein. Bitter unterschreiben Sie die Petition:
http://prefs.greenpeace.org/mail-links/clicks/14304.2304463.72938

+ MENSCHLICHE GENE IN UNSERER NAHRUNG?
Ein Professor an der Washington State University und eine kanadische Privatfirma (SemBioSys) wollen auf gentechnischem Weg Gerste und Färberdistel in Kleinfabriken umwandeln, die künstliche Arzneimitteln und Chemikalien produzieren. Die Universität bestätigte Pläne, Gerste mit menschlichen Genen zu injizieren, damit diese dann künstliche Eiweisse mit Arzneimitteleigenschaften produziert. Wo sich die geheimen Anbaugebiete befinden, wird benachbarten Bauern und Anwohnern nicht mitgeteilt werden.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6293

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BAUERN AN DER FRONTLINIE
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+ BRASILIENS WICHTIGSTER LANDWIRTSCHAFTSSTAAT HÄLT AN ENTSCHEIDUNG FEST
Der Gouverneur von Parana in Südbrasilien Roberto Requiao hat bestätigt, dass er seinen Staat GMO-frei erhalten will.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6369

+ USA: BAUMWOLLBAUERN VERKLAGEN MONSANTO
Mehr als 90 texanische Baumwollbauern haben Monsanto, Delta & Pine Land und Bayer CropScience wegen weitgehender Ernteausfälle verklagt. Monsanto hatte es unterlassen, die Bauern von einem Defekt in seiner Genbaumwolle zu unterrichten. http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6284
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6290

+ SCHWEDISCHE FAMILIENBETRIEBE GEGEN GMO
Die Gewerkschaft der schwedischen Kleinbauern hat in einem offenen Brief ihre Besorgnis wegen GMO bekundet.
"Was uns am meisten Angst macht," schrieben die Bauern, "ist, dass die (...) Regierungen in Schweden und anderen Ländern sowie EU und WTO eine Diskussion mit allen Mitteln zu verhindern versuchen. Auf diesem Wege versuchen sie, GMO gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung einzuführen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6403

MEHR INFOS ÜBER BAUERN AN DER FRONTLINIE SIEHE "GEN HYSTERIE" UND "INDIEN IM VISIER"

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FORSCHUNG
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+ FORSCHER ZU FÄLSCHUNGEN VERFÜHRT
Eine Umfrage unter fast 3.500 amerikanischen Wissenschaftlern hat ergeben, dass einer von drei Forschern zugibt, Gestaltung, Methode oder  Resultate gefälscht zu haben. Für beinahe ein Sechstel führte Druck von Finanziers zu den Fälschungen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6384

+ NEUE (PEER-REVIEWED) STUDIE ÜBER DIE FOLGEN VON "GENOM SCRAMBLING"
(...) Die Studie von Wissenschaftlern, unter anderen Dr Jonathan Latham vom Bioscience Resource Project, können Sie hier lesen:
http://www.hindawi.com/journals/JBB/index.html
Eine Zusammenfassung lesen Sie hier:
http://www.hindawi.com/GetArticle.aspx?

http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=4581

+ INTERVIEW MIT DR CHARLES BENBROOK
Der unabhängige Landwirtschaftsforscher Dr Charles Benbrook hat ein lesenswertes Interview gegeben, dass sie hier lesen können:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6334
Ein Auszug: "Genwissenschaftler haben keine Kontrolle darüber, wo das neue genetische Material in dieser Zelle oder im Genom jener Pflanze eingebaut wird. Und weil sie keine Kontrolle darüber haben, gibt es absolut keine Grundlage für eine Voraussage, wie sich das Transgen, das neue genetische Material, weiterhin verhalten wird, während die Pflanze mit Belastungen in ihrer Umgebung fertigwird, sei es Dürre, zuviel Wasser, Schädlinge, ungünstige Bodenbedingungen oder andere Stressfaktoren. Sie können einfach nicht wissen, wie [das Transgen] sich verhalten wird."

+ PUSZTAI ANTWORTET FEDOROFF
Dr Arpad Pusztai hat einen interessanten Kommentar zu Nina Fedoroffs Behauptung herausgegeben, dass es nicht die GMO waren, die für die negativen Auswirkungen auf Dr Pusztais mit Genkartoffeln gefütterte Ratten verantwortlich waren. Dr Pusztai bemerkte trocken: "Es ist doch wirklich komisch, dass Wissenschaftler, die auf ihrem Gebiet vielleicht ausgezeichnet sind, aber keine ernährungswissenschaftlichen, toxikologischen oder gastroenterologischen Spezialkenntnisse haben, einen inneren (oder anderen?) Drang haben, den wirklichen Spezialisten vorschreiben zu wollen, wie sie ihre Arbeit hätten machen sollen."
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6338

+ FIRMEN AN DER UNI
Auf einer Internetkonferenz "Firmen an der Uni" sprachen sich Studenten der Uni Lancaster gegen eine Verurteilung gewaltloser Proteste aus, die sich gegen eine Kommerzialisierung wissenschaftlicher Forschung richtet.
Unter den Sprechern war auch Dr Ignacio Chapela aus Berkley, der selbst ein Opfer Firmen ist, die versuchen, Wissenschaft im eigenen Interesse zu zensieren und zu beeinflussen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6360
http://www.free-webspace.biz/GeorgeFox/conference.html#rep

FÜR NEUESTE FORSCHUNGSERGEBNISSE IN SACHEN BT-BAUMWOLLE SIEHE "INDIEN IM VISIER"

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INTERESSENGRUPPEN
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+ BIOTECH-INDUSTRIE UNTERSTÜTZT INTERESSENGRUPPE IN CURITIBA
Unter den Biotechnik-Unterstützern, die während des Cartagena Protokolls und der Artenvielfalt-Konferenz in Curitiba für die Biotechnikindustrie Stimmen gesammelt haben, war auch die PRRI (Public Research and Regulation Initiative). Die PRRI ist eine Pro-Biotechnik-Gruppe mit mehr als 40 handverlesenen Mitgliedern, deren Mehrheit aus "Drittwelt"ländern stammt. Ihre Aufgabe war, die Ziele der PRRI, die mit denen der Biotechnikindustrie identisch sind, bekanntzumachen. Die PRRI ist angeblich unabhängig , aber die Leiter der Organisation mit der Biotechnikindustrie verwoben, und unter den finanziellen Unterstützern befindet sich auch das US Grains Council, das die Interessen der amerikanischen Gengetreideproduzenten und -exporteure vertritt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6336
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6356

+ BLAIRS UNTERSTÜTZER AUS DER BIOTECHNIK-ECKE
In der neuesten Schlammschlacht mit Tony Blair hat er vorgeschlagen, anonyme Geldgeber der Labour Partei in den Adelsstand zu erheben. Einige Journalisten haben dazu angemerkt, dass Blair bei entsprechender finanzieller Unterstützung vielleicht sogar ein Ministerpöstchen springen lässt.
Zufall? Von den drei Spitzengeldspendern sind zwei - Paul Drayson und David Sainsbury - Unternehmer aus der Biotechnikbranche. Beide sind unter Blair unter kontroversen Umständen in den Adelsstand erhoben worden und beide haben Regierungsposten.
Und noch einer: Unter den Biotechnikunternehmern ist auch Chris Evans, der in die neueste Geldspendenaffäre verwickelt ist. Seine Firma, die Merlin Biosciences, wird gegenwärtig vom Amt für Wirtschaftskriminalität
untersucht.
Ein Mitglied des schottischen Parlaments kommentierte: "Diese drei allein zeigen, dass die Labour Partei tief in der Schuld dieser Leute steht und als Gegenleistung der Biotechnikindustrie und GMO Unternehmen erlaubt, auf das Leben von Millionen von Menschen in Grossbritannien Einfluss zu nehmen."
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6400
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6366
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6355

+ KEINE BIOLOGEN GEGEN GMO - BEHAUPTET INTERESSENVERBAND
Sean Darragh, ein Vertreter der Industriegruppe Biotechnik, behauptete in einem Interview mit einer amerikanischen Zeitung, er habe noch nie jemanden mit einem Doktorentitel in Biologie getroffen, der kein Vertrauen in die Sicherheit von Gennahrungsmitteln hat.
Hier eine der zahlreichen Antworten aus der Presse: "Ich haben einen Doktorentitel, habe fünf Jahre lang als Sicherheitsberater in Sachen Gentechnik für die EPA gearbeitet, war drei Jahre lang wissenschaftlicher Berater auf dem Gebiet der Sicherheit gentechnisch veränderter Nahrungsmittel bei der FDA. Ich habe viele Einwände. Genau wie viele andere Wissenschaftler..."
Doug Gurian-Sherman, leitender Wissenschaftler des Zentrums für Nahrungsmittelsicherheit, Washington, DC
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6286
EINWÄNDE FÜHRENDER WISSENSCHAFTLER
http://www.gmwatch.org/p1temp.asp?pid=3&page=1

+ IRLAND: VERMITTLER ENTPUPPT SICH ALS TOLLWÜTIGER HUND
Inmitten der Schlacht um die Genkartoffelversuche in Irland hat sich ein irischer Wissenschaftler als Vermittler angeboten. Er sagte, dass er eine Diskussion, die auf Fakten beruht, den Unwahrheiten der Anti- oder Pro-GMOgruppen vorziehe. Aber Shane Morris ist nicht der unabhängige  Experte, den er darzustellen versucht. Vielmehr ist der kanadische Bürokrat früher mal Forschungsassistent von Douglas Powell an der Universität von Guelph in Kanada gewesen. Die beiden haben Arbeiten und Presseerklärungen veröffentlicht, die teilweise so voreingenommen waren, dass sie sich wie Werbebroschüren oder Industriepropaganda für Gentechnik lasen. (...) Die beiden haben unter der Schirmherrschaft des Guelpher Netzwerks für Nahrungsmittelsicherheit gearbeitet, das von Industriegiganten finanziert wurde (zum Beispiel Monsanto, DuPont, Eli Lilly, Syngenta, Pioneer Hi-Bred, ConAgra, McCain, McDonald's, Nestle, Ag-West Biotech, Bioniche Life Sciences Inc., Southern Crop Protection Association, Pharmacia, AgCare und das von der Biotechnikindustrie finanzierte Council for Biotechnology Information).
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6317
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6359
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6363

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GENHYSTERIE
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+ NUN DOCH KEIN GROSSANGELEGTER ANBAU VON GENREIS IM IRAN
Es scheint, dass Behauptungen einiger Pro-Gentechnik Interessengruppen die Kommerzialisierung von Genreis betreffend völlig übertrieben sind.
Der neue iranische Landwirtschaftsminister sagte, dass sein Land einen grossangelegten Anbau nur dann in Betracht ziehe, wenn renommierte internationale Organisationen und das iranische Umweltsicherheitskomitee ihre Zustimmung geben. Die iranische Umweltbehörde ist gegen eine Kommerzialisierung von Genreis.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6372

+ GEN-OMEGA-3 SCHWEINEFETT!
Wissenschaftler der Universität Pittsburgh haben Genschweine gezüchtet, die Omega-3-Fette produzieren und als Retter für Herzkranke dargestellt werden. Vor kurzem wurde aber eine Verbindung zwischen Schweine-Omega-3-Fetten und der Heilung von Herzkrankheiten bereits bestritten.
Da der Bedarf an Omega-3-Fetten leicht durch konventionelle Pflanzenkost  und Fischöl gedeckt werden kann, sei eine Herstellung dieser Fette durch Genschweine ein zweifelhaftes Unterfangen, sagte Professor Keith Kendrick von der Uni Cambridge.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6382

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INDIEN IM VISIER
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+ TODESSAATEN
SEEDS OF DEATH
"In den letzten 10 Jahren haben mehr als 40.000 inidsche Bauern Selbstmord begangen - es entspricht aber eher der Wahrheit, es Mord oder Völkermord zu nennen. Mehr als 90% der Bauern, die in Andhra Pradesh und Vidharbha Selbstmord begangen haben, pflanzten in der Baumwollsaison 2005 BT Baumwolle." - Dr Vandana Shiva
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6326

+ VIDHARBHA: HUNDERTE VON SELBSTMORDEN, TENDENZ STEIGEND
In der Vidharbharegion des Staates Maharashtra haben kürzlich innerhalb von 10 Tagen 33 Bauern Selbstmord begangen. Und mehr als 300 der Baumwollfarmer, die sich in den Baumwollanbaugebieten umgebracht haben, sind Bauern, die sich für BT Baumwolle entschieden hatten, deren Ernte ausfiel. Monsanto und Regierungsbeamte hatten Druck auf die Bauern ausgeübt, die teure BT Baumwollsaat zu pflanzen. Die Bauern im Todesstreifen von Vidharba haben einen hohen Preis für ihre Genhysterie gezahlt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6388
Tabellen der Selbstmordgebiete seit Juni 2005:
http://www.gmwatch.org/p1temp.asp?pid=71&page=1
http://www.ibnlive.com/features/farmers/vidarbha_map.html

+ BUSCH KÜNDIGT INDISCH-AMERIKANISCHEN LANDWIRTSCHAFTSPAKT AN
US Präsident Busch hat eine zweite "grüne Revolution" versprochen und ein Abkommen mit dem Namen Indisch-Amerikanische landwirtschaftliche Forschungs- und Bildungsinitiative angekündigt, das der indischen Landwirtschaft und Biotechnologie auf die Sprünge helfen soll.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6303

+ INDIEN: BAUERN PROTESTIEREN GEGEN INDISCH-AMERIKANISCHEN LANDWIRTSCHAFTSPAKT

Tausende Bauern aus ganz Nordindien versammelten sich in Delhi, um gegen das neue Landwirtschaftsabkommen ihrer Regierung mit der amerikanischen Regierung zu protestieren. Sie stellten sich auch gegen die Entscheidung, Weizen aus den USA zu importieren.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6361

+ MULTINATIONALE KONZERNE DOMINIEREN DEN AUFSICHTSRAT DES LANDWIRTSCHAFTSABKOMMENS

Der Agrarwissenschaftler und Analytiker Devinder Sharma sagte, der Aufsichtsrat der Initiative sei von multinationalen Konzernen wie Walmart und Monsanto dominiert, die entschlossen seien, indische Landwritschaftsforschung auf den "richtigen" Weg zu bringen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6303

+ INDIEN BEZAHLT EINEN HOHEN PREIS FÜR DAS ABKOMMEN MIT DEN USA
Ein informativer Artikel über das indisch-amerikanische Landwirtschaftsabkommen, von dem es heisst, es sei die Gegenleistung für Indiens Nuklearpakt, können Sie hier finden:
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6315
Der Artikel beleuchtet diese Gegenleistung, die US-Unternehmen sehr entgegenkommt. Ein Beamter des indischen Landwirtschaftsministeriums sagte beispielsweise, dass "die indisch-amerikanische Initiative Indien mehr als 1.000 Crores kosten wird, während die USA keinen Pfennig ausgibt." (1.000 Crores sind rund 2 Billionen US-Dollar!)
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6305

+ IN GEORGE'S CLUB
Journalist Andy Rowell puts the Indo-U.S. farm pact into a wider political context - one where if you're not in Bush's club you risk political isolation, market exclusion and even possible military assault. But if you are in George's club, you face the opening up of your markets to the likes of Monsanto!
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6383

+ BÜRGERINITIATIVE VERTEIDITE INDIENS NAHRUNSMITTELSICHERHEIT

Bei einem Treffen in Neu Dehli formten Bauern- und Umweltgruppen, Wissenschaftler und Gesundheits- und Ernährungsexperten eine Initiative zur Verteidigung der Nahrungsmittelsicherheit des Landes.
Die Initiative hat Nahrungsmittel und Landwirtschaft im Visier und stellt sich gegen Gentechnik, Junkfood, den neuen indisch-amerikanischen Landwirtschaftspakt und einen Gesetzentwurf "Integrated Food Law". Ein Zusammenschluss von gentechnik- und patentfreien Dörfern ist auch geplant.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6378

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GEN-ARZNEIMITTEL
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+ GEN-ARZNEIMITTELVERSUCH ENDET IN KATASTROPHE
Ermittler untersuchen den Fall des Arzneimittelversuchs, der sechs gesunde Freiwillige auf die Intensivstation gebracht hat.
Myfanwy Marshall, die Freundin einer der Betroffenen, gab an, dass ihr 28jähriger Freund so angeschwollen war, dass sie ihn kaum noch erkennen konnte. Sie sagte, sein Arzt habe ihr mitgeteilt "Ihm kann jetzt nur ein Wunder helfen."
Die Versuchsdroge ist kein chemisches, sondern ein biologisches Produkt, ein gentechnisch verändertes "vermenschlichtes" Protein. Anders als herkömmliche chemische Produkte sind diese monoklonalen Antikörper so angelegt, dass sie vom menschlichen Körper angenommen werden. Die Schwierigkeit ist, so sagen Experten, dass man bei dieser Art von Arzneimittel nicht aus Tierversuchen schliessen kann, was für Menschen toxisch wäre.
Nachdem sie das Arzneimittel eingenommen hatten, reagierten die Freiwilligen innerhalb von Stunden mit massiven Entzündungen und befanden sich wenig später in einem kritischen Zustand.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6349

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FIRMENNACHRICHTEN
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+ CAPTAIN HOOK AUSZEICHNUNG FÜR BIOPIRATERIE 2006
Die Koalition gegen Biopiraterie hat seine Captain Hook Auszeichnungen für 2006 bekanntgegeben.
Unter den Geehrten befinden sich Syngenta (Grösste Gefahr für Nahrungsmittelunabhängigkeit), für ihr Terminator-ähnliches Patent, das dazu angelegt ist, Kartoffeln am keimen zu hindern, obwohl das Unternehmen versprochen hatte, keine Technologie zu kommerzialisieren, die mit sterilen Saaten zu tun hat.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6379

+ BAYER AUF AKTIONÄRSVERSAMMLUNG HERAUSGEFORDERT
Die Düsseldorfer Koalition gegen Bayergefahren hat ihre Protestvorhaben für die jährliche Bayer-Aktionärsversammlung am 28. April angekündigt. Thema ist unter anderem Bayers, Monsantos und Syngentas fortgesetzter Einsatz von Kindern beim Baumwollanbau in Indien. Noch während der Ernte in 2005 arbeiteten etwa 500 Kinder für Bayers Lieferanten. Diese Kinder schuften stundenlang, bekommen keine Schulbildung, sind giftigen Chemikalien ausgesetzt - und das alles für einen Tageslohn von weniger als einem Euro!
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6371

+ DUPONT MUSS GENRISIKEN OFFENLEGEN, FORDERN AKTIONÄRE
Besorgt wegen ihrer Erfahrungen mit Teflon haben die Christian Brothers Investment Services, Inc. (CBIS) DuPont-Anleger dazu gedrängt, nächsten Monat einem Aktionärsbeschluss zuzustimmen, der das Unternehmen ersucht, seiner Verpflichtung nachzukommen, jedes mögliche und unkalkulierbare Risiko, das sich aus Herstellung und Vertrieb von GMO ergibt, offenzulegen.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6391

+ MONSANTO ZAHLT 100 MILLIONEN WEGEN PATENTVERSTOSS
In einem aussergerichtlichen Vergleich hat Monsanto der Zahlung von mehr als 100 Millionen US Dollar an die Universität von Kalifornien zugestimmt. Die Zahlung wurde wegen eines Patentverstosses geleistet, der im Zusammenhang mit einem Genhormon (rBST) steht, das Kühe zu grösserer Milchleistung anregt.
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6290